Profilbild von Kleinbrina

Kleinbrina

Lesejury Star
offline

Kleinbrina ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kleinbrina über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2023

überspitzter Plot, unsympathische Protagonistin

Under one Roof- Liebe unter einem Dach
0

Da ich „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ von Ali Hazelwood so großartig fand, habe ich mich schon sehr auf die drei „Steminist“-Kurzgeschichten gefreut, in denen es ebenfalls um Wissenschaftlerinnen ...

Da ich „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ von Ali Hazelwood so großartig fand, habe ich mich schon sehr auf die drei „Steminist“-Kurzgeschichten gefreut, in denen es ebenfalls um Wissenschaftlerinnen auf der Suche nach dem persönlichen Glück geht. Meine Erwartungen an den Auftakt „Under One Roof – Liebe unter einem Dach“ waren somit extrem hoch und doch muss ich sagen, dass ich letztendlich enttäuscht bin.

Die Geschichte selbst wird zwar an sich sehr lebhaft und humorvoll geschrieben, allerdings empfand ich vieles als vollkommen überspitzt dargestellt und besonders Mara, die erste Wissenschaftlerin, die man als Leser*in kennen lernt, ist für mich total gefloppt.

An sich klingt der überspitzte Plot ja ganz nett: Mara beginnt eine neue Stelle in Washington, D.C., bei der sie sich vollkommen dem Klima- und Umweltschutz widmen kann. Ein Dach über dem Kopf hat sie auch bereits, da ihre Mentorin ihr ein Haus vermacht hat. Einziges Problem: In diesem lebt auch noch ihr Neffe Liam, der Mara verständlicherweise nicht mit offenen Armen empfängt.

Mara ist von seiner Abweisung so empört, dass sie praktisch auf jeder Seite darüber spricht, wie sehr sie Liam hasst und auf welche Art und Weise sie ihn umbringen möchte. Dass sie möglicherweise sein komplettes Leben mit ihrem Einzug auf den Kopf stellt und ihre Unordentlichkeit auch nicht unbedingt ein Pluspunkt für sie ist, vergisst Mara dabei völlig und sie stellt Liam gnadenlos als egoistisch, frauenfeindlich und Co. hin, was mir persönlich vollkommen too much war, da Liam eigentlich ein ganz interessanter Charakter ist, der allerdings auch vollkommen überfordert ist und dementsprechend agiert. Verständnis, Feingefühl und eine gewisse Empathie ist für Mara vollkommen fremd, was dafür gesorgt hat, dass ich die junge Frau unerträglich fand.

Maras Verhalten und der überspitzte und klischeehafte Plot haben letztendlich dafür gesorgt, dass mich „Under One Roof – Liebe unter einem Dach“ enttäuscht und auch ein wenig ratlos zurückgelassen hat. Der typische Humor von Ali Hazelwood ist zwar unerkennbar, allerdings konnte auch dieser für mich die Geschichte nicht retten.

Fans von Ali Hazelwood sollten „Under One Roof – Liebe unter einem Dach“ sicherlich eine Chance geben, wer jedoch noch nie ein Werk von der sympathischen Autorin gelesen hat, sollte lieber zu anderen Werken von ihr greifen.

Veröffentlicht am 16.02.2023

Enttäuschender Zusatzband

Stranger Things Comics: Erica die Grosse
0

Da ich ein großer Fan der Netflix-Serie „Stranger Things“ bin und nicht nur sämtliche Staffeln gesehen, sondern auch die Vorgeschichten gelesen habe, mussten auch nun die Graphic Novels gelesen werden. ...

Da ich ein großer Fan der Netflix-Serie „Stranger Things“ bin und nicht nur sämtliche Staffeln gesehen, sondern auch die Vorgeschichten gelesen habe, mussten auch nun die Graphic Novels gelesen werden. Nachdem mir bereits die ersten vier Bände gefallen haben, wollte ich auch unbedingt "Erica die Große" lesen, das ein Zusatzband und zwischen Band 4 und 5 angesiedelt ist. Obwohl meine Erwartungen aufgrund der Kurzbeschreibung nicht allzu hoch angesetzt waren, war ich am Ende doch enttäuscht, denn mir hat das gewisse Etwas gefehlt, was die Reihe bislang immer ausgemacht hat.

Dies kann auch daran liegen, dass Erica bislang nie wirklich zu meinen Lieblingsfiguren im "Stranger Things"-Universum gehört hat, denn obwohl sie eigentlich recht cool und loyal ihren Mitmenschen gegenüber ist, kann sie auch sehr egoistisch, arrogant und vor allem auch anstrengend sein, was man in "Erica die Große" deutlich zu spüren bekommt. Dazu sind die Dialoge teilweise nicht gelungen, denn diese strotzen nur so vor Wiederholungen und kindlicher Naivität, dass es phasenweise echt nicht schön ist.

Erica spielt zuhause alleine Dungeons & Dragons, wo sie sich selbst als große Heldin darstellt. Da es alleine jedoch schnell zu langweilig wird und ihr Bruder Lucas und dessen Freunde nicht mit ihr spielen möchten, versucht sie es bei ihren Schulfreundinnen, die jedoch schnell das Interesse an dem Spiel verlieren, als sie merken, dass Erica nur sich und ihren Spielcharakter gut darstellen möchte, aber nicht ihre Freundinnen. Aus einem Streit heraus geschehen auf einmal fast schon zu viele Dinge auf einmal, denn es verschwindet nicht nur der Vogel von Tanyas Mutter, den Tanya aus unerklärlichen Gründen mit zu Erica gebracht hat, sondern auch der Hund einer Nachbarin. Die Freundinnen sind nun gezwungen, trotz ihrer Streitereien zusammen zu arbeiten, damit die Tiere wieder heil nach Hause kommen. Dabei muss Erica auch feststellen, dass es wichtig ist, dass es nicht nur eine Heldin gibt, die alles im Alleingang macht, sondern diese auch immer ihre Freundinnen und deren Unterstützung braucht.

Da "Erica die Große" ein wenig anders als die bisherigen Comics ist, sollte man auch eine gewisse Affinität für "Dungeons and Dragons" besitzen und sich auch ein wenig mit dem Spiel auskennen, damit man Ericas Spiel folgen kann. Gleichzeitig muss man sich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass dieser Zusatzband rein gar nichts mit den anderen Bänden zu tun hat und somit auch außerhalb des ganzen "Stranger Things"-Universums hätte spielen können.

Für mich ist "Erica die Große" insgesamt leider eine Enttäuschung und ein Zusatzband, den es nicht wirklich gebraucht hätte und der rein gar nichts zum eigentlichen Geschehen beiträgt. Für Fans von "Dungeons & Dragons" und besonders von Erica ist der Band sicherlich einen Blick wert, ansonsten kann man den Comic auch überspringen, ohne etwas verpasst zu haben.

Veröffentlicht am 11.09.2022

Lieblose Übersetzung, schlechtes Lektorat

Nordische Märchen
0

Ich habe schon immer eine große Schwäche für Märchen gehabt, da ich es immer interessant und faszinierend fand, welche Welten und Wesen in jeder Geschichte gezeichnet und vorgestellt werden. Somit habe ...

Ich habe schon immer eine große Schwäche für Märchen gehabt, da ich es immer interessant und faszinierend fand, welche Welten und Wesen in jeder Geschichte gezeichnet und vorgestellt werden. Somit habe ich mich auch sehr auf die nordischen Volksmärchen aus Norwegen, Schweden, Finnland, Island und Dänemark gefreut. Leider war ich jedoch am Ende sehr enttäuscht.

Über die Aufmachung kann man absolut nicht meckern. Die Illustrationen sind wunderschön, detailliert, zu jeder Geschichte durchaus passend und man merkt, welche Arbeit und Liebe Ulla Thynell in die Illustration gesteckt hat.

Das Problem selbst sind auch nicht die Geschichten, denn diese sind meistens ganz ansprechend, wenn auch oft nur oberflächlich und manchmal auch ohne Leidenschaft ausgearbeitet, sodass es den ein oder anderen Logikfehler gibt.

Was für mich in diesem Fall schon fast unverzeihlich ist, sind die vielen Rechtschreib- und Zeichenfehler, die ein absoluter No Go sind. Hier gibt es durchaus ein Lektorat, von daher verstehe ich nicht, wie es so viele kleinere Übersetzungsfehler und Rechtschreibfehler geben konnte, denn viele Sätze ergeben entweder nur wenig bis gar keinen Sinn, oder aber die Wörter sind falsch geschrieben oder sind teilweise zu modern gewählt, sodass es nicht ganz passend ist.

Hier hätte man definitiv deutlich mehr Herzblut in die Übersetzung und dem Lektorat hineinstecken müssen, um den Illustrationen und Märchen gerecht zu werden, was hier jedoch leider nicht geschehen ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 18.08.2022

Grandiose Zeichnungen, keine Handlung

End
0

Düstere Graphic Novels habe ich schon immer ganz besonders gemocht, denn meistens finde ich die Zeichnungen dabei einfach wunderbar. Somit habe ich mich sehr auf „Elisabeth“, Band 1 der „End“-Reihe, von ...

Düstere Graphic Novels habe ich schon immer ganz besonders gemocht, denn meistens finde ich die Zeichnungen dabei einfach wunderbar. Somit habe ich mich sehr auf „Elisabeth“, Band 1 der „End“-Reihe, von Barbara Canepa und Anna Merli gefreut, das ich erfreulicherweise in einem öffentlichen Bücherschrank entdeckt habe. Leider muss ich jedoch sagen, dass ich am Ende doch sehr enttäuscht bin.

„Elisabeth“ besticht zwar mit wunderschönen Zeichnungen, die sehr detailverliebt und düster sind, allerdings hat die Geschichte selbst nicht viel zu bieten. Eine düstere Stimmung ist hier praktisch nicht spürbar, vielmehr wurde ich mit der Zeit eher ungeduldig und habe darauf gewartet, dass endlich etwas passiert.

Elisabeth ist Internatsschülerin und im Alter von 13 Jahren verstorben. Sie lebt als eine Art Geist mit Fabelwesen zusammen in einem Mausoleum, in dem praktisch die Zeit stehen geblieben ist und nichts passiert. Elisabeth selbst hat in der Zeit auch nicht viel zu sagen, außer, dass sie wieder leben möchte. Andere Internatsschülerinnen wollen dagegen herausfinden, wie Elisabeth ums Leben gekommen ist, denn über ihren Tod gibt es gleich mehrere Mythen, auf die jedoch so gut wie gar nicht eingegangen wird.

Eine weitere Sache, die ich als sehr störend empfand ist die Darstellung von Elisabeth, denn das Mädchen wird gleich mehrfach halbnackt gezeichnet, was meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen, zumal sie erst dreizehn Jahre alt ist.

Allgemein wirkt die Geschichte sehr unfertig und vieles wird von den Autorinnen nur angedeutet, aber nie wirklich aufgelöst oder weitergesponnen, sodass die Geschichte sich letztendlich im Sande verläuft. Dazu wird seit mehr als neun Jahren ein zweiter Band namens „Nora“ angekündigt, der jedoch bislang nie erschienen ist, sodass man davon ausgehen kann, dass die Fortsetzung auch nicht mehr erscheinen wird, was sehr schade ist, da Nora als Strippenzieherin galt, die mehr über den Tod von Elisabeth herausfinden möchte.

Kurz gesagt: So gern ich „Elisabeth“ aufgrund der Kurzbeschreibung auch mögen wollte, so sehr hat mich die ereignislose Geschichte mit flachen Figuren und wenig Handlung enttäuscht. Sehr schade, denn die eigentlich tollen Zeichnungen hätten eine bessere Geschichte verdient gehabt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.08.2022

Leider ein Flop

Die Familienfeier
0

Sophie Kinsella und ich haben eine lange gemeinsame Vergangenheit, denn mittlerweile lese ich ihre Werke seit fast zwanzig Jahren und habe früher geradezu jedes Buch von ihr verschlungen. Mittlerweile ...

Sophie Kinsella und ich haben eine lange gemeinsame Vergangenheit, denn mittlerweile lese ich ihre Werke seit fast zwanzig Jahren und habe früher geradezu jedes Buch von ihr verschlungen. Mittlerweile hat sich dies ein wenig geändert, denn ihre letzten Werke haben mir fast alle nicht mehr so zugesagt und somit war ich auch dementsprechend skeptisch, als die sympathische Autorin mit „Die Familienfeier“ ein neues Buch auf den Markt gebracht hat. Obwohl ich bei dieser Geschichte nicht allzu viel erwartet habe, hat es mich letztendlich doch ein wenig enttäuscht zurückgelassen.

Ein Grund dafür ist der Schreibstil. Normalerweise mag ich die Art, wie Sophie Kinsella mit Worten umgeht und auf humorvolle Art und Weise Geschichten erzählt und ihren Figuren Leben einhaucht. Bei „Die Familienfeier“ wirkte auf mich jedoch alles ein wenig zu gewollt. Es werden zu viele Klischees bedient und es fehlte mir grundsätzlich an Sympathie und Verständnis für die Figuren, sodass sich für mich leider nur vieles vor sich hinplätscherte und ich so manches Mal leicht genervt die Augen verdreht habe.

Was hier auf den ersten Blick als eine Art Familien-Komödie mit jeder Menge Drama und Geheimnissen in Buchform verkauft wird, entpuppt sich jedoch als eine Geschichte voller Klischees und Fremdschäm-Momente, die ich nur selten unterhaltsam oder lustig fand. Das lag vor allem auch an den Figuren, die sich von anderen Figuren aus anderen Werken von Sophie Kinsella kaum unterscheiden.

Auch hier bekommt man es mit einer Protagonistin zu tun, die eher sehr eigenwillig ist, immer mit dem Kopf durch die Wand möchte und das Herz auf der Zunge trägt. An sich kann das ja nett sein – wenn man die anderen Werke von der Autorin nicht kennen würde. Aber hier bekommt man immer wieder eine Light-Version von Becky Bloomwood aus Kinsellas berühmter „Shopaholic“-Reihe, was ich sehr schade finde, denn normalerweise kann es Sophie Kinsella deutlich besser.

Die Familienfeier selbst ist an sich gar nicht mal so uninteressant, denn Effie bekommt dabei einen ganz anderen Eindruck von ihrer Familie und kann mit so manchem Vorurteil aufräumen, allerdings ist sie dabei auch oft viel zu aufgesetzt, stur und teilweise auch unsympathisch. Trotz aller Slapstick-Momente, die bei Kinsella irgendwie immer dazugehören, hätte ich mir hier gewünscht, dass man die Familie, die vielen Veränderungen und teilweise auch negativen Gefühle, die sich im Laufe der Zeit bei den Familienmitgliedern angesammelt haben, ein wenig ernster hätte erzählen können. Dies hätte auch die Gefühle, Vorurteile und teilweise auch Verbitterungen einiger Familienmitglieder etwas authentischer erscheinen lassen.

Kurz gesagt: Ich muss mir wohl eingestehen, dass ich aus den Werken von Sophie Kinsella herausgewachsen bin, denn leider konnte mich auch „Die Familienfeier“ aufgrund der Figuren und doch eher flachen und vorhersehbaren Handlung nicht abholen. Somit kann ich leider auch keine Empfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere