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Veröffentlicht am 31.03.2023

Bewegend

Die spürst du nicht
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Zwei bessergestellte Familien fahren zusammen in den Urlaub in die Toskana. Tochter Sophie Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen. Diese ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und völlig anders aufgewachsen, ...

Zwei bessergestellte Familien fahren zusammen in den Urlaub in die Toskana. Tochter Sophie Luise darf ihre Schulfreundin Aayana mitnehmen. Diese ist ein Flüchtlingskind aus Somalia und völlig anders aufgewachsen, als SoLu. Wie anders, wird sich dramatisch herausstellen und Dinge in Gang setzen, die alles verändern.

Uff! Da hat Glattauer eine gigantische Geschichte ersonnen, die leider viel zu nah an der Wahrheit ist. Auch wenn die Wahrheit unbequem ist, aber ganz genau so sind die Menschen. In jeder Hinsicht. Miteinander, mit anderen, in der eigenen Familie, im Umgang mit anderen Familien und vor allem im Schutz der digitalen und anonymen Welt. Die eingeschobenen Postings in Foren sind genauso, wie ich sie schon so oft gelesen habe. Da wird alles und jeder zerfleischt, da werden Behauptungen in den Raum gestellt, da wird gelästert, was das Zeug hält.

Nach und nach erfährt nicht nur der Leser, sondern auch SoLus Familie, die Geschichte einer Familie. Ein Schicksalsschlag jagt den nächsten, eine Ungerechtigkeit folgt auf die andere. Und weil alle immer schon ein fixes Bild von anderen, besonders Fremden, im Kopf haben, hat keiner jemals danach gefragt und somit im Grunde zur Katastrophe beigetragen.

Mich hat „Die spürst du nicht“ unbeschreiblich bewegt und auch schockiert. Doch nicht, was andere taten und sagten, nimmt mich so mit, sondern dass ich das kenne und mich nicht davon ausnehme, dass ich zwar Empathie für Flüchtlinge habe, aber auch eine Art Vorurteil in mir trage. Das Vorurteil zu wissen, dass sie Schlimmes erlebt haben und man nicht nachfragen muss, sie in Deutschland (oder wie im Buch in Österreich) in Sicherheit sind, versorgt werden und doch bitte glücklich sein sollen. Aber jeder einzelne dieser Menschen hat seine eigene Geschichte und selbst, wenn sich viele ähneln, so müssen sie doch erzählt und gehört werden. Erst dann helfen wir tatsächlich.

Doch Glattauer urteilt nicht. Er erzählt und überlässt dem Leser / Zuhörer, daraus etwas mitzunehmen. Dabei ist durchaus auch Humor vorhanden, der die Wahrheit und Aussage der Story nur noch unterstreicht. Dies ist Sozialkritik vom Feinsten, brandaktuell zu jedem Zeitpunkt, nicht nur jetzt. Die Figuren sind sehr glaubwürdig und lebensnah gezeichnet, verhalten sich manchmal dumm, aber genau das ist so real, machen Fehler, fallen hin, stehen auf oder auch nicht, verarbeiten ihre Traumata auf ganz eigene Art.

Als Hörbuch mit den Sprechern Tessa Mittelstaedt und Steffen Groth wirkt die Story sehr heftig. Die beiden schaffen es, die Illusion entstehen zu lassen, dass all dies tatsächlich gerade geschieht. Sie legen weder zu viel Gefühl in ihre Stimme, noch sind sie zu distanziert. Ganz besonders gelungen finde ich Tessa Mittelstaedts Version von Pierre.

Die Aussage ist hart, aber das Buch ist wunderbar. Ich gebe fünf Sterne und werde versuchen, mir ab sofort erst dann ein Bild von einem Menschen zu machen, wenn ich seine Geschichte von ihm selbst erfahren habe.

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Veröffentlicht am 26.03.2023

Ein Wälzer, der es in sich hat!

Sizzlebrothers: Dein Grill kann mehr!
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Dies ist so viel mehr als ein Kochbuch für Grillfans, denn mehr als einhundert der 335 Seiten beschäftigen sich mit Wissen rund um die unterschiedlichen Grill-Arten, Grillgeräten, Grilltechnik und Grillzubehör. ...

Dies ist so viel mehr als ein Kochbuch für Grillfans, denn mehr als einhundert der 335 Seiten beschäftigen sich mit Wissen rund um die unterschiedlichen Grill-Arten, Grillgeräten, Grilltechnik und Grillzubehör. Danach kommen noch über sechzig Seiten Warenkunde rund um die Lebensmittel, allem voran natürlich Fleisch, aber auch Fisch, Vegetarischem und Pizza. Das macht dann fast einhundert achtzig Seiten.

Dieser Theorie-Teil ist jedoch kein bisschen trocken oder fade. Schon hier gibt es zahlreiche QR-Codes, mit denen man die Videos auf dem YouTube-Kanal der Sizzlebrothers abrufen kann. Wozu dann das Buch, wenn man alles auch online findet? Nun, ich gehöre zu jenen, die lieber in einem Buch blättern, ganz altmodisch im Print, Pagemarker reinkleben und an der einen oder anderen Stelle sogar Anmerkungen mit Bleistift einfügt, besonders bei den Rezepten. Aber hin und wieder hilft visuelle Unterstützung dann doch, alle Fragen zu klären und die Info besser umzusetzen. Die meisten Grillfans überspringen gern die Theorie, aber genau hier, bei der besten Vorbereitung durch Wissen, fängt der Erfolg an.

Also nicht überheblich sein und einfach mal die Tipps der vier Grillmeister annehmen! Auch könnte es ganz leicht sein, dass man sich noch einen weiteren Grill zulegen möchte – eine Alternative quasi. Denn es muss nicht „entweder – oder“ sein, es geht auch „und“! Gerade bei Ganzjahresgrillern bieten sich unterschiedliche Grillarten an.

Los geht es dann mit den Rezepten zu Schwein, Rind, Geflügel, Wild & Lamm, Fisch, Burger, Sandwiches, Veggie und Desserts. Zu jedem Rezept gibt es ein Bild. Was mir hier ganz besonders gefällt: es ist nicht so riesig! Einfach nur ein Foto, mitten auf der Rezeptseite, kein ganzseitiges Bild, das Platz und Geld kostet. Schön gegliedert findet sich alles, was man wissen muss: Eine Information zum Gericht, das Foto, die Zubereitungsschritte, der QR-Code zum Video, die Piktogramme für die Grillart, Zeiten, Temperatur und Methode, Zutatenliste (mit Angabe für Portionen/Personen) und eine zusätzliche Info in einem orangenen Kasten. Der Aufbau gefällt mir sehr gut. Auf einen Blick findet man, was man sucht. Alles ist sehr gut verständlich erklärt, ganz ohne überhebliches Fachchinesisch. Für manche Rezepte reicht eine Anleitung für alle Grillarten, bei anderen gibt es für jede Art von Grill ein eigenes Rezept. Wunderbar! Sowohl das Schmökern, als auch das Schlemmen (nach dem Umsetzen der Rezepte) sind hier umwerfend. Wer ein klein wenig Geschick mitbringt, wird genauso begeistert sein wie ich. Das eine oder andere Rezept erfordert etwas Zeit und macht mehr Arbeit, als das schnöde Steak aus der Verpackung neben der langweiligen Grillwurst, aber es lohnt sich! Für die schlanke Linie ist das Buch aber nix. Dazu sind die Gerichte einfach zu lecker und man nimmt auf alle Fälle Nachschlag!

Kurz und gut – dieses Buch muss sich nicht hinter denen des wohl bekanntesten Grill-Herstellers verstecken. Im Gegenteil: es stellt diese glatt in den Schatten! Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 24.03.2023

Sensationell!

Wolfskinder
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Die Menschen in Jakobsleiter sind der Überzeugung, dass alles Böse unten in der Stadt lebt. Rebekka glaubt das nicht und will die Siedlung verlassen. Als sie plötzlich weg ist, macht sich Jesse Sorgen, ...

Die Menschen in Jakobsleiter sind der Überzeugung, dass alles Böse unten in der Stadt lebt. Rebekka glaubt das nicht und will die Siedlung verlassen. Als sie plötzlich weg ist, macht sich Jesse Sorgen, denn sie wäre nie gegangen, ohne sich zu verabschieden. Doch niemand im Ort glaubt ihm. Und da ist die Journalistin Smilla, die eigentlich zur Polizei wollte, dafür aber nicht die erforderliche Mindest-Körpergröße hat. Sie hat vor zehn Jahren ihre Freundin beim Zelten in der Gegend verloren und glaubt, einen Zusammenhang zu erkennen. Dieses kleine Mädchen, das ihr vors Auto läuft, sieht Juli verblüffend ähnlich. Smilla beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln.

Wikipedia schreibt: „Als Wolfskinder oder wilde Kinder bezeichnet man Kinder, die in jungen Jahren eine Zeit lang isoliert von anderen Menschen aufwuchsen und sich deshalb in ihrem erlernten Verhalten von normal sozialisierten Kindern unterscheiden.“ Jesse, Rebekka und Edith leben in Jakobsleiter, abgeschieden vom Rest der Welt. Doch die Lehrerin Laura Bender hat durchgesetzt, dass die Kinder wenigstens in die Schule in Almenen gehen, da in Jakobsleiter keine eigene Schule existiert. Die anderen Kinder und Jugendlichen können mit der Andersartigkeit der Kinder aus Jakobsleiter nicht umgehen und so drangsalieren sie sie, wo immer sie können. Laura macht sich auf die Suche, als Rebekka nicht mehr in die Schule kommt. Und dann verschwindet auch sie!

Die Erzählperspektive wechselt immer zwischen Jesse, Rebekka, Edith, Laura und Smilla. So erhält man nach und nach Puzzleteile, die irgendwann ein Bild ergeben. Der Weg dahin ist voller Erkenntnisse, die wie Schläge in die Magengrube oder das Gesicht sind. Der Thrill ist definitiv immer vorhanden, auch wenn er sich gern ein wenig versteckt, um dann umso schrecklicher vorzuschnellen.

Die Geheimnisse so einiger drohen aufgedeckt zu werden und dies löst dann wieder Schutzmechanismen aus, die alles noch viel schlimmer und entsetzlicher machen. Es läuft schief, was nur schieflaufen kann. Eine Gefahr jagt die nächste und schnell wird klar, dass absolut nichts so ist, wie es zu sein schien. Die Zurückgezogenheit der Leute aus Jakobsleiter erscheint immer wieder in einem anderen Licht. Rückzug, Gefängnis, Glaubensgemeinschaft oder Verbrechersiedlung – was genau stimmt? Und wie steht es mit den Leuten aus Almenen?

Man erkennt, dass man gern und schnell glaubt, was so erzählt wird, und dabei übersieht, was wirklich stimmt, was direkt vor der eigenen Nase abläuft und viel schlimmer ist, als jedes Gerücht. Auch zeigt Vera Bruck, dass Loslassen für uns alle wichtig ist, in sehr viel mehr Bereichen, als man zunächst glauben würde.

Kurz und gut – endlich mal wieder ein Thriller, der intelligent aufgebaut und rund abgeschlossen wurde. Eindeutig fünf Sterne wert! Das Sprecher-Ensemble ist genial zusammengestellt und trägt zum Erfolg nicht unwesentlich bei.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Ein wunderbar persönliches Kochbuch

Die Rezepte unseres Lebens – das Kochbuch der Familie Storl
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Dass die Familie Storl außergewöhnlich ist, steht außer Frage. Besonders Wolf-Dieter Storl fasziniert mit seiner Lebensgeschichte. Selbst wenn man sich nicht mit seiner Einstellung zu den Dingen des Lebens ...

Dass die Familie Storl außergewöhnlich ist, steht außer Frage. Besonders Wolf-Dieter Storl fasziniert mit seiner Lebensgeschichte. Selbst wenn man sich nicht mit seiner Einstellung zu den Dingen des Lebens identifizieren kann, kann man immer etwas von ihm lernen. Sei es bei der Gartenarbeit oder eben auch hier: beim Kochen. Da sind zwar seine Frau und sein Sohn ganz vorne, doch ohne Wolf-Dieter Storl wären die beiden nicht an den Punkt gelangt, ein Kochbuch herauszubringen.

Die Rezepte erzählen von ihrem ungewöhnlichen Leben, von ihren Stationen in der ganzen Welt, von ihrem Weg zu sich selbst. Man kann sehr leicht nachvollziehen, wie die Gerichte Einzug in ihr Leben hielten und ähnlich wie Christine Storl fand auch ich über Umwege zur Leidenschaft, mit Kochen und Backen nicht nur ein Grundbedürfnis zu stillen. Die Geschichten und Texte sind mindestens genauso informativ und interessant, wie die eigentlichen Rezepte. Das Buch ist viel mehr als nur eine Sammlung von Rezepten. Das Lesen darin macht richtig Spaß und fesselt auf besondere Art. Man muss gar nicht so weit gehen, wie das Wolf-Dieter Storl tut, der quasi alles auf Essbarkeit hin untersucht und daraus dies und jenes kocht. Aber dass dies überhaupt möglich ist, das sollten wir nicht vergessen bzw. uns wieder daran erinnern.

Man mag von den Storls denken, was man will, ihr Interesse und ihre Hingabe zu Natur und Ernährungsweisen sind faszinierend und regen tatsächlich zum Nachdenken an. Ich gebe zu, vieles davon ist mir zu anstrengend, zu mühsam durchzuführen, teils auch zu „unlecker“, dennoch bin ich davon überzeugt, dass das eine oder andere davon jedem gut tut oder hilft. Insofern bin ich sehr dankbar für den groben Umriss, den sie in diesem Buch geben. Wer mag, kann problemlos tiefer in die Materie einsteigen.

Der Rezeptteil ist liebevoll gestaltet. Immer gibt es einen kleinen Text zum Gericht, ein schönes Foto und natürlich sowohl die Zutatenliste, als auch die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Portionszahl und Zubereitungszeit fehlen nicht, auf die Angabe von Nährwerten wurde verzichtet. Dafür gibt es so tug wie immer noch Tipps extra. Teils werden wirklich exotische Zutaten verwendet, was sich mit der Philosophie beißt, dass man durch die regionale Nahrung Verbindung zur Heimat hat. Selbst wenn man diese Pflanzen selbst kultiviert, sind sie doch Exoten bei uns. Hier ist also abzuwägen, was einem selbst wichtig ist. Interessant ist es allemal, was die Familie aus anderen Ländern „mitgebracht“ hat und was man so alles essen kann.

Viele Gerichte aus dem Abschnitt „Unsere Jeden-Tag-Küche“ sind für mich aus dem einen oder anderen Grund nicht selbst kochbar, dennoch aber super interessant. Doch finden sich auch für mich einige Perlen, die mit Pagemarkern hervorgehoben und immer mal wieder gekocht werden. Dazu gehören gleich mal der Gemüseauflauf und der Sommer-Gemüseeintopf. Sehr einfach, aber auch super lecker! Es finden sich aber auch sehr viele „normale“ Rezepte, besonders im Kapitel „Kulinarische Kindheitserinnerungen“. Da mag ich quasi jedes einzelne Gericht! Und mit den Storls feiern – ja, da sagt keiner so schnell nein!

Die Texte zwischen den Kapiteln geben mir das Gefühl, zu Gast bei den Storls zu sein. Und zwar ein willkommener Gast. Sie lassen mich auch ganz anders über Nahrung, Kochen und Gesundheit denken. Auch wenn man kein „Unkraut“ essen mag, keine Wildkräuter und Pilze sammelt oder Selbstversorger ist, lernt man aus diesem Buch enorm viel dazu. Vielleicht finden sich nicht sehr viele „neue“ Rezepte, aber ich liebe dieses Kochbuch tatsächlich sehr. Wer Kochbücher sammelt, wird diesem schnell einen ganz besonderen Ehrenplatz geben. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 22.03.2023

Unschlagbar gut!

Achtsam morden - Die Box
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Die Ehe von Björn Diemel gerät in Schieflage. Seine Frau zwingt ihn, ein Achtsamkeist-Seminar zu besuchen. Damit gibt sie ihm eine letzte Chance. Und tatsächlich zieht Björn großen Nutzen daraus und kann ...

Die Ehe von Björn Diemel gerät in Schieflage. Seine Frau zwingt ihn, ein Achtsamkeist-Seminar zu besuchen. Damit gibt sie ihm eine letzte Chance. Und tatsächlich zieht Björn großen Nutzen daraus und kann diesen sogar in seinen Anwalts-Job übertrage. Doch so hat sich das seine Angetraute vermutlich nicht gedacht. Denn Björn mordet fortan achtsam. Nicht immer absichtlich, nie Unschuldige, aber dennoch bleibt ihm der Makel des Mörders anhaften. Arbeit macht das noch zusätzlich, denn das Verschwinden eines Mafia-Bosses könnte ihn doch in Bedrängnis bringen, also übernimmt er dessen Job noch zusätzlich. Also macht er sich auf die Suche nach seinem inneren Kind und dann noch auf den Jakobsweg.

Matthias Matschke liest den ersten Teil super gut ein. Er hat es super gut drauf, mit einer wunderbar weichen, angenehmen Stimme die feine Ironie, den fast schon liebevollen Sarkasmus und den genialen Wortwitz zu vereinen und einen perfekten Björn Diemel zu geben. Man glaubt ihm gern, dass die Morde unabdingbar sind und rein gar nichts mit Verbrechen zu tun haben. Ihm zuzuhören ist ein Genuss! Dennoch freue ich mich sehr, dass die beiden nächsten Teile vom Autor selbst gelesen werden. Niemand kennt die Gedanken und Gefühle zur Story so gut, wie der, der sie geschrieben hat. Außerdem mag ich Karsten Dusses Stimme und Art zu sprechen sowieso sehr. Und ich gebe zu – beim Lesen der drei Bände hatte ich tatsächlich seine Stimme im Kopf. Ganz klar, dass ich nach der Begeisterung alles noch mal hören wollte. Und ich habe es nicht bereut! Allen, die diese Reihe nicht kennen, kann ich versichern, dass beides, lesen und hören, lohnenswert ist und die Stimmung enorm hebt! Dabei bleibt die Spannung aber kein bisschen auf der Strecke.

Nach wie vor bin ich total begeistert, dass Dusse sich nicht selbst wiederholt, immer neue Ideen hat, sich selbst dabei aber treu bleibt und noch dazu die Figuren sich stimmig weiterentwickeln lässt. Man gewinnt eine ganze Reihe davon sehr lieb und hat das Gefühl, sie schon lange zu kennen. Dusse nimmt mich – ob gelesen oder gehört – komplett mit sich mit, ich versinke ganz tief in der Story und bin erstaunt, wie viel Zeit im realen Leben dabei vergeht. Außerdem ertappe ich mich dabei, dass ich schon zu Anfang hoffe, dass noch ganz viele weitere Bände der Reihe folgen werden. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Dusse so ganz nebenbei eine Reihe Themen in den Büchern verarbeitet, die weniger lustig und brandaktuell sind. Er deutet auf Missstände hin, die sonst gerne untergehen. Manchmal merkt man das nicht sofort, doch irgendwann geht das Licht dann doch auf. Mich kann man damit immer abholen!

Ja, man merkt es – obwohl ich selten Bücher mehrfach lese, bei dieser Reihe mache ich gerne sowohl beim Lesen, als auch beim Hören eine Ausnahme. Björn Diemel und sein Leben sind der Hit! Fünf Sterne!

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