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Veröffentlicht am 01.04.2023

unerwartete Lösung des Falls und spannend bis zum Schluss

Ostseenebel
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Wer macht nicht gerne Urlaub in einem Ferienhaus an der Ostsee, so auch Alva Dohrmann. Sie will sich entspannen, runterkommen. Doch dazu kommt es nicht, denn nachts beobachtet sie einen weiß gekleideten ...

Wer macht nicht gerne Urlaub in einem Ferienhaus an der Ostsee, so auch Alva Dohrmann. Sie will sich entspannen, runterkommen. Doch dazu kommt es nicht, denn nachts beobachtet sie einen weiß gekleideten Mann, der über das Grundstück schleicht und am nächsten Tag findet die im Gebüsch am Gartenteich eine Leiche. Schnell wird durch den örtlichen Polizisten die Identität der Leiche geklärt. Es ist der Bürgermeister des Ortes, Burkhard Schönfeld. Da es sich eindeutig nicht um einen natürlichen Tod handelt, wird das K1 aus Lübeck angefordert. Pia Korittki und Heinz Broders, zusammen ein eingespieltes Team, nehmen die Ermittlungen auf….
Mir gefällt immer wieder, wie Eva Almstädt am Anfang ihres Krimis den Leser mit den Ermittlerfiguren bekanntmacht. Sicher, es ist bereits Pias 18. Fall, aber nicht jeder hat sie alle gelesen. Vor allem zeigt sie auch die menschliche Seite ihrer Ermittler auf, mit ihren Sorgen und Problemen. Das lässt die Figuren lebensecht wirken und gerade Pia, die mit ihrem 7-jährigen Sohn Felix zurzeit alleine lebt, hat so ihre Zweifel, ob sie neben dem Job auch ihrer Rolle als gute Mutter gerecht wird. Ich finde sie unwahrscheinlich sympathisch.
Der neue Fall hat es in sich, da auch noch die wichtigste Zeugin, Alva Dohrmann, spurlos verschwindet. Nicht unbedingt leichter macht es die Ermittlungen, dass in Stüvensee der Dorf-Funk so ausgezeichnet funktioniert. Aber so ist es nun mal auf dem Land, wenn das Opfer dann auch noch der Bürgermeister ist. Wie Pia und Kollegen im Nachhinein erfahren, war im er Ort eher umstritten. Ist ihm das zum Verhängnis geworden? Ein Motiv sich an ihm zu rächen hatten jedenfalls einige. Darum bleibt dieser Krimi auch bis zum Schluss sehr spannend und überrascht mit einer völlig unerwarteten Auflösung des Falls. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und gebe daher 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 30.03.2023

Nordseekrimi – der durch seine Figuren lebendig wird

Windstärke Tod (WaPo Cuxhaven 1)
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An ihrem freien Tag fährt Agathe Christensen mit ihrem kleinen Boot auf der Elbe und sieht dabei einen Mann im Wasser treiben. Als Mitglied Wasserschutzpolizei in Cuxhaven weiß sie was zu tun ist. Sie ...

An ihrem freien Tag fährt Agathe Christensen mit ihrem kleinen Boot auf der Elbe und sieht dabei einen Mann im Wasser treiben. Als Mitglied Wasserschutzpolizei in Cuxhaven weiß sie was zu tun ist. Sie sichert den Mann und kann recht schnell vor Ort feststellen, dass er tot ist und informiert die Kollegen. Beim Toten handelt es sich um Gunther Fluth, der als Mediator im Streit um den Neu- bzw. Ausbau des Windparks vermitteln soll. Hier sieht die Kripo Cuxhaven auch ihren Ermittlungsansatz. Die Leitung der Soko übernimmt Victor Carvalho. Es ist der erste fall, in dem er die Leitung übernimmt. Seine Unsicherheit, seine Zweifel all das kommt beim Lesen sehr gut zum Ausdruck. Jeder fängt schließlich mal an Verantwortung zu übernehmen und als ein zweiter Toter entdeckt wird, weitet sich die Verantwortung, die auf seinen Schultern lastet auch noch aus.
Sehr erfrischend, sicher nicht nach Dienstvorschrift handelnd, fand ich Agathe. Mit ihrem Job bei der Wasserschutzpolizei ist sie nicht richtig glücklich. Viel lieber würde sie selbst in dem Fall der Wasserleiche ermitteln. Die Ausbildung dazu hat sie. Darum baut sie sich auch aus einem Seesack eine eigene Leiche, übergibt sie dem Wasser an der Stelle von der sie meint, dass auch der Täter das Opfer dort ins Wasser geworfen hat. Nicht ahnend, dass auch andere auf ihre Wasserleiche aufmerksam werden. Ein wenig naiv, was sicher ihrer Jugend zu verantworten ist. Trotzdem fand ich ihre Aktion zum Schmunzeln. Ich mag diese Figur.
Lange Zeit bleibt unklar was hinter den Morden steckt. Das bringt Spannung und das gepaart mit den abwechslungsreichen Charakteren, machte für mich das Buch zu kurzweiligem Lesevergnügen. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne.

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Veröffentlicht am 28.03.2023

atmosphärisch, spannend, sehr gut herausgearbeitete Charaktere

Club Paradies - Im Glanz der Macht
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Im Berlin der 70er Jahre kennt ihn jeder - Hanns Borchardt, den Baulöwen, den Großunternehmer. Hans liebt es im Zentrum der Macht zu stehen, gibt sich dabei sozial engagiert und hat doch nur eines im Sinn, ...

Im Berlin der 70er Jahre kennt ihn jeder - Hanns Borchardt, den Baulöwen, den Großunternehmer. Hans liebt es im Zentrum der Macht zu stehen, gibt sich dabei sozial engagiert und hat doch nur eines im Sinn, seine Macht und seinen Reichtum auszubauen und damit zu protzen. So umgibt er sich mit den Reichen und Einflussreichen Berlins. In diesem Umfeld kommen seine Familienmitglieder nur als Statisten vor. Genauso lernt man Hanns kennen und bereits nach wenigen Seiten ist man im Berlin in Jahr 1976 angekommen. Die Figuren, ob nun gut oder böse, sind so lebendig beschrieben, dass man als Leser sogleich Emotionen entwickelt und Stellung bezieht.
Für mich sind es zwei Hauptfiguren, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Einmal ist es Hanns Borchardt. Der Mann, der keine Grenzen kennt, der es so geschickt versteht Menschen mit Schmeicheleien, aber auch mit versteckten Drohungen für sich zu gewinnen oder in seinem Sinne zu beeinflussen. Ich finde die Autorin hat seine Hinterhältigkeit, seine gezielten Intrigen ganz hervorragend in die Dialoge einfließen lassen. Dadurch kommt einmal der fiese Charakter dieses Unternehmers sehr gut zum Ausdruck und lässt diese Figur gleichzeitig sehr lebensnah erscheinen. Als Fiesling fand ich ihn klasse umgesetzt.
Die andere Figur, die ich an dieser Stelle erwähnen möchte, ist die Clubbesitzerin Lea Stern. Sie ist die erste Frau, die Hanns Borchardt erfolgreich die Stirn bietet. Seine Angebote lehnt er ab, Hinterhältigkeit zahlt sie mit gleicher Münze zurück. Es war schon spannend, wie sie seine Boshaftigkeiten pariert. Trotzdem frage ich mich, ob sie nicht vielleicht doch noch Hintergedanken hegt, indem sie sich so intensiv mit Hanns Tochter Hanna einlässt. Aber gerade das macht ja neugierig auf die Fortsetzung, auf die ich mich schon freue. Dieser erste Teil ist absolut gelungen und bekommt von mir 5 Lese-Sterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.03.2023

was für ein fesselnder Thriller

Wolfskinder
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Jakobsleiter, ein Ort in den Bergen, den nicht einmal Google kennt. Um so mehr ist es ein Ort, der seine Geheimnisse hat, Geheimnisse so düster und grausam, dass die Fantasie des Lesers fast nicht ausreicht, ...

Jakobsleiter, ein Ort in den Bergen, den nicht einmal Google kennt. Um so mehr ist es ein Ort, der seine Geheimnisse hat, Geheimnisse so düster und grausam, dass die Fantasie des Lesers fast nicht ausreicht, um alles zu erfassen. Abgeschottet, 750 Höhenmeter über der nächstgelegenen Ortschaft und über keine Straße erreichbar, führen die Bewohner dort ein karges Leben ohne Strom, moderne Medien und leben als letzte überlebende Gruppe der Alttäufer völlig unter sich. Der Autorin gelingt es mit den Beschreibungen dieses tristen Lebens der Bewohner eine gruselige, düstere Atmosphäre zu erschaffen die die Fantasie beim Lesen beflügelt. Dabei zeigt sie die Gedankenwelt, das Leben immer aus der Perspektive einer anderen Person. So gibt es Smilla, deren beste Freundin dort in der Gegend am Faunfelsen verschwunden ist. Smilla, die sich bis heute für Julis Verschwinden verantwortlich fühlt und mit der sie sich gedanklich noch immer austauscht. Sie kann ihr Verschwinden nicht akzeptieren, gibt sich die Schuld. Insgesamt sind in der Gegend 31 Frauen verschwunden, das hat Smilla recherchiert und bisher gibt keine Spur von ihnen.
Die einzigen Bewohner von Jakobsleiter, die Kontakt zum Dorf haben, sind Jesse und Rebekka, die dort in die Schule gehen. Schon früh hat man den beiden eingetrichtert, dass das Böse unten aus dem Dorf kommt. Ihre Erfahrungen mit den Mitschülern und ihre Ausgrenzung durch die Dorfbewohner zeigen ihnen, dass es stimmt. Doch dann verschwindet Rebekka während der Schulpause und Jesse wendet sich verzweifelt an die Polizei. Der Sohn des Bürgermeisters ist Kommissar in der ihm unbekannten Stadt und verspricht Jesse sie zu suchen.
Für mich die interessanteste Figur ist die neunjährige Edith, die im Einklang mit der Natur lebt. Die nicht in die Schule gehen darf, weil ihr Vater das verbietet und die konsequent nicht spricht. Dabei ist sie intelligent, hat sich selbst das Lesen beigebracht und kommt aber wegen ihrer fehlenden Kontakte zu anderen Menschen oft zu falschen, in meinen Augen drollig beschriebenen, oft falschen Schlussfolgerungen.
Auch wenn ich anfangs einige Mühe hatte den roten Faden der Geschichte zu erkennen, weil zu viele unterschiedliche Personen ihre Probleme schildern, bringt gerade das Spannung in den Thriller. Von mir gibt’s 5 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.03.2023

die Macht des Geldes - unblutige Spannung

Die Zentrale
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Drei Monate darf Laura Jacobs in einem Spezialteam in der Zentrale der BWG in Frankfurt mitarbeiten. Sie freut sich darauf, kommt es doch einer Beförderung gleich und wird ihrer Bankkarriere dienlich sein. ...

Drei Monate darf Laura Jacobs in einem Spezialteam in der Zentrale der BWG in Frankfurt mitarbeiten. Sie freut sich darauf, kommt es doch einer Beförderung gleich und wird ihrer Bankkarriere dienlich sein. Allerdings ahnt sie nicht, wie sehr sie durch diesen Job in Lebensgefahr gerät ….
Für mich war dieser Thriller wieder sehr spannend und damit kurzweilig. Mir gefällt es, wie Veit Etzold sein Bankerwissen, seine Coach-Erfahrungen und auch das Fachwissen seiner Frau Saskia, Rechtsmedizinerin, einfließen lässt. Betonen möchte ich, dass dieses Buch nicht nur für Banker lesenswert ist, denn der Autor holt den Leser gerade bei den vielen Fachbegriffen im Banking und im Wertpapier- und Optionsgeschäft ab. Seine Erklärungen sich für jedermann verständlich. Und vielleicht hilft das Buch auch dabei seine Bank besser zu verstehen.
Laura ist auch in diesem zweiten Teil wieder die Frau mit dem visuellen Zahlengedächtnis und besticht durch ihre Kombinationsgabe. So Ich mag diese junge Frau. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sie mit Timo den richtigen Partner hat. Verständnis für ihre Arbeit bringt er kaum auf. Seine Aktionen sind für sie mitunter existenzgefährdend und lebensbedrohlich. Die ganze Story mit dem Bilanzbetrug, die risikoreichen Spekulationen ist gerade jetzt im Hinblick auf die Schweizer Großbank brandaktuell.
Dieser Thriller hat 5 Lese-Sterne verdient und bekommt von mir eine 100%ige Leseempfehlung.

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