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Veröffentlicht am 26.03.2023

Liebe Kinder gebt fein acht, ich habe euch etwas Gruseliges mitgebracht.

Aveline Jones und die Geister von Stormhaven
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Was das Cover verspricht, hält das Buch voll und ganz.
Phil Hickes hat einen fantastisch schaurig schönen Erzählstiel, ohne für Kinder im ausgehenden Grundschulalter zu gruselig zu wirken; eben schaurig ...

Was das Cover verspricht, hält das Buch voll und ganz.
Phil Hickes hat einen fantastisch schaurig schönen Erzählstiel, ohne für Kinder im ausgehenden Grundschulalter zu gruselig zu wirken; eben schaurig schön.
Von einer sich langsam in den Winterschlaf zurückziehenden kleinen Küstenstadt in Cornwall, die eben einen herbstlich trostlosen, leeren und zunehmend stürmisch Eindruck zu Beginn der Handlung bietet, entwickelt sich das Setting bis zum Handlungshöhepunkt zu Halloween in eine schaurige, unheimliche Kulisse. Das steigert das Gruselempfinden beim Leser nach und nach.

Aveline als Hauptfigur bringt mit ihrer starken Neugier und relativen Furchtlosigkeit sowie ihrer Einstellung, dass eigentlich alles eine logische Erklärung haben müsste die Geschichte jedoch auf ein bodenständiges Niveau zurück, so dass Kinder nach dem Lesen nicht um schlaflose Nächte bangen müssen.

Dem Buch gebe ich eine wunderbare Leseempfehlung für die dunkle Jahreszeit, vorzugsweise für Mädchen, die einer Gänsehaut nicht abgeneigt sind. Nach ersten Umfragen, die ich hier vor Ort bei Jungen im Zielalter gemacht habe, findet das Buch dort nur begrenzt anklang, da sie gar keine Identifikation zu Aveline aufbauen können und die Geschichte als solches leider (noch) nicht genießen können. Das finde ich etwas schade denn eigentlich ist das Buch generell für alle geeignet, egal ob Junge oder Mädchen.

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Veröffentlicht am 14.09.2022

Weibliche Pandavas – warum eigentlich nicht?

Aru gegen die Götter, Band 1: Die Wächter des Himmelspalasts (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 10 Jahre)
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Als die zu Übertreibungen neigende Aru die Lampe entzündet ist es geschehen – der Schläfer erwacht und soetwas wie ein Countdown zum Ende der Welt wird in Gang gesetzt. Was Aru nicht wusste (und daran ...

Als die zu Übertreibungen neigende Aru die Lampe entzündet ist es geschehen – der Schläfer erwacht und soetwas wie ein Countdown zum Ende der Welt wird in Gang gesetzt. Was Aru nicht wusste (und daran ist ihre Mutter nicht ganz unschuldig): Alles ist irgendwie vorherbestimmt. Warum?

Dieser Auftakt zu einer erlebnisreichen Kinderbuchreihe im Stile Percy Jacksons mit einem hinduistischen Götterpantheon ist wirklich gut gelungen.
Der Autorin ist es gelungen, Zusammenhänge und Glaubensvorstellungen aus Indien auch all jenen näher zu bringen, die bis dato keine Berührungspunkte mit dieser Kulturwelt hatten. Auch wenn ich eigentlich nicht unbedingt ein großer Fan davon bin, dass Adaptionen zunehmend von Mädchencharakteren geprägt sind, finde ich ich es hier richtig gut und glaubhaft umgesetzt, warum Aru und Mini die Heldinnen dieses Bandes sind. Denn beide sind wiedergeborenen Pandavas und die Pandavas der Legendenwelt wären Brüder, nicht Schwestern. Doch mit der hinduistischen Tradition passt das super zusammen.
Und auch sonst sind die Charaktere schön ausgearbeitet. Sowohl Aru als auch Mini haben Stärken, aber auch Schwächen, denen sie sich stellen müssen. Und ihr „Beschützer“ Buh ist eine Kategorie für sich, äußerlich klein, aber mit herzhafter Klappe.
Für zehnjährige Kinder ist es inhaltlich gut verständlich und bestimmt ein tolles Abenteuer. Doch ich will auch einmal ganz ehrlich sein. Wenn in der Grundschule in meinem Heimatort 15% der Kinder der vierten Jahrgangsstufe das Buch lesen würden, wäre das schon hoch gegriffen. Ich weiß aus leidiger Bibliothekserfahrung, dass der Seitenumfang der Geschichte die Mehrzahl der Leser abschrecken wird. Über 400 Seiten wirkt eher unattraktiv. Dazu ist die Vielfalt leichterer Medien, die Kinder heute konsumieren können einfach zu attraktiv. Die Geschichte auf zwei Bände verteilt würde bei dieser Zielgruppe sicher leichter ankommen.

Ich selber empfehle die Geschichte gerne weiter, da sie absolut fantasievoll mit einem Hauch Exotik ist.

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Veröffentlicht am 09.07.2022

Asiatisches Setting, das mich vollkommen angesprochen hat

Der Lotuskrieg 1
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Da das Buch bereits im Mai des letzten Jahres erschienen ist, existieren zahlreiche Rezensionen zu diesem Buch, so dass ich gar nicht erst großartig auf den Inhalt eingehen möchte.

Die Lostuskriegsreihe ...

Da das Buch bereits im Mai des letzten Jahres erschienen ist, existieren zahlreiche Rezensionen zu diesem Buch, so dass ich gar nicht erst großartig auf den Inhalt eingehen möchte.

Die Lostuskriegsreihe von Jay Kristoff scheint die erste erfolgreiche Publikation des Autors gewesen zu sein, die bereits 2012 im Original erschien und nun doch gerade das Lesepublikum, dass den Autor durch die Nevernightsaga kennengelernt hatte anscheinend nicht so recht begeistern konnte. Klarer Vorteil für mich – ich hatte bis dato noch keines seiner Bücher gelesen.

Ich gestehe, dass ich den Roman sehr zügig gelesen habe und er meinen Geschmack zu 90% getroffen hat, denn er erfüllte absolut einen meiner Hauptwünsche an ein Fantasybuch – ein interessantes Worldbuilding, dass mich einfach mit hinein in die entsprechende Welt nimmt.
Die sprachlich mich sehr ansprechende Beschreibung der Welt, die sofern man Animes und auch Mangas mag, den Leser in nicht gänzlich unbekannte Regionen führt ist für mich hervorragend gelungen. Es wird eine vollkommen ökologisch zerstörte Welt beschrieben, verursacht durch die Gier der Menschen. In dieser hat sich die Bevölkerung aber auch überwiegend eingerichtet. Es gibt die klare Hierarchie, die man aus japanischen Animes kennt, die offenen und versteckten Feindbilder sowie den durch eine kleine Gruppe geführten Widerstand, der zu einer Rückkehr zu harmonischen Lebensweisen in Einklang mit der Tradition und der Natur um sich herum sucht.

In diese Welt stellt der Autor nun seine Protagonistin Yukiko; eine Heranwachsende, die das harte und stark an Regeln, Traditionen und vorgegebenen Loyalitäten gebundene Leben führt, dass man in dieser Welt erwartet. Doch nach und nach entdeckt sie, dass ihr bisheriges Leben mehr durch Schein und nicht offen hinterfragte Gewohnheiten geprägt ist und dass Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Lebens und damit verbundenem Widerstand nur im Verborgenen stattfinden kann, denn eins darf es in einer Welt, die sich an starre Strukturen hält nicht geben – Zweifel an Gegebenen und damit einhergehender Drang nach Veränderung.

Alles in allem halt gar kein sehr ungewöhnliches und neuartiges Setting, aber so wie der Autor die Geschichte strickt – unterhaltsam, bildhaft mit einem Anklang von epischem Heroismus und gut eingesetzter Sprache – hat mich der Roman derart überzeugt, dass ich die beiden Folgebände bereits in meinem Bücheregal stehen habe, denn diese Geschichte möchte ich wirklich gerne weiterverfolgen.

Die 10 Prozent, die mich davon abhalten diesen Roman als herausragend zu bezeichnen kommen durch zwar wenige, dann jedoch mich wirklich störende Längen in der Handlung, die aus meiner Sicht nicht hätten sein müssen.

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Das einzig wahre Spielzeug

Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen
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Das einzig wahre Spielzeug – wer hätte das eigentlich nicht gerne? Ein Lieblingsspielzeug, mit dem man ausgiebig und lange spielt.
Bei Waldo Wunder im Spielzeugladen können Kinder eben dieses finden. Naja, ...

Das einzig wahre Spielzeug – wer hätte das eigentlich nicht gerne? Ein Lieblingsspielzeug, mit dem man ausgiebig und lange spielt.
Bei Waldo Wunder im Spielzeugladen können Kinder eben dieses finden. Naja, die Spielzeuge sind ja auch besonders – nachts erwachen sie zum Leben und wollen bespielt werden.
Als Herr Wunder sich auf die Suche nach einem besonderen Mittel für seinen Laden machen muss bittet er den elfjährigen, bis dahin absolut ahnungslosen Lenni ab und zu im Laden nach dem Rechten zu sehen. Und so entdeckt der Junge die Wunder dieses Ladens, aber auch seine Probleme – Nacht für Nacht werden weniger Spielzeuge wach. Ob Lenni etwas falsch macht?

Eine wirklich zauberhafte Geschichte, die ein wenig an „Nachts im Museum“ erinnert. Aber die Parallele besteht eigentlich nur im Lebendigwerden der Spielzeuge. Ansonsten erlebt Lenni gemeinsam mit seiner Schulfreundin Merle sein ganz persönliches Abenteuer.

Die Geschichte ist abenteuerlich und etwas magisch zu gleich und besitzt damit alles was es braucht um junge Leser und Leserinnen zu begeistern. Die Kapitel haben einen gesunden Umfang und auch Zeilenabstand und Schriftgröße passen zum altersgerechten Lesevermögen ab 8 Jahren. Zudem denke ich, dass sich das die Geschichte auch als Vorlesebuch ganz gut macht, denn die Kapitel sind durch zahlreiche Illustrationen von Larisa Lauber gut aufgelockert.

Mich konnte Waldo Wunders fantastischer Spielzeugladen vollkommen überzeugen und ich gehe davon aus, dass das Buch in der Schulbibliothek bestimmt gerne ausgeliehen wird. Leseempfehlung meinerseits!

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Irgendwie wünschte ich mir, es würde noch weiter gehen

Das Schwarze Lied
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Für Anthony Ryan gilt ja eigentlich ein wenig der Grundsatz „Episch, epischer und bis wohin kann man die Handlung noch steigern?“. Dies gilt grundlegend auch für den Abschluss der Rabenklinge-Dilogie, ...

Für Anthony Ryan gilt ja eigentlich ein wenig der Grundsatz „Episch, epischer und bis wohin kann man die Handlung noch steigern?“. Dies gilt grundlegend auch für den Abschluss der Rabenklinge-Dilogie, jedoch nicht so sehr im Hinblick auf die Weltbeschreibung wir im ersten Band.
In diesem Buch liegt die Steigerung eigentlich in der inneren Reise Vaelins und seiner eigenen Weiterentwicklung. Jetzt hat er endlich wieder das Lied in sich und doch ist es gänzlich anders als erwartet und so stellt sich sowohl für Vaelin, als auch für den Leser die Frage: Wer beherrscht wen? Das Lied Vaelin oder Vaelin das Lied? Die Auseinandersetzung damit zieht sich bis zum Abschluss durch das Buch. Das hat mir sehr, sehr gut gefallen.

Doch leider kam vielleicht deshalb der Konflikt mit Kehlbrand für mich am Ende irgendwie zu kurz. Es gab zwar durchgängig auch wieder Andeutungen, warum Kehlbrand zu dem geworden ist, der er jetzt nun einmal ist. Doch in der Quintessenz war mir die finale Auseinandersetzung der beiden Hauptprotagonisten ein wenig zu flach im Rahmen einer Endschlacht geregelt.
Aber auch das ist nur Klagen auf hohem Niveau meinerseits, denn als Gesamtpaket war der Roman stimmig und ein tolles Leseerlebnis.
Auch wenn die Handlung abgeschlossen ist, wünsche ich mir doch sehr, dass es in Zukunft doch noch etwas mehr aus dem Leben von Vaelin geben wird.

"Das Schwarze Lied" ist für mich derzeit auf dem besten Weg das Lesehighlight 2021 für mich zu werden. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es in diesem jahr noch einen anderen Highfantasyroman geben wird, der mich mehr begeistern könnte.

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