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Veröffentlicht am 30.07.2023

nette Idee, aber konnte mich nicht abholen

Do The Hard Things First
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Was ist das?

Überblick und Selbstdisziplin statt Chaos und Überforderung: Wir kennen es alle: Die Steuererklärung ist fällig und der Chef wartet auf den Bericht, doch plötzlich muss ganz dringend das ...


Was ist das?

Überblick und Selbstdisziplin statt Chaos und Überforderung: Wir kennen es alle: Die Steuererklärung ist fällig und der Chef wartet auf den Bericht, doch plötzlich muss ganz dringend das Bad geputzt werden. So stapeln sich die unerledigten Aufgaben, die To-do-Liste im Kopf wird immer länger und zum Energiefresser. Denn die unschöne Angewohnheit, die schwierigsten To-dos als Letztes anzugehen – oder überhaupt nicht – führt zu Stress, Überforderung und Schuldgefühlen. Doch Prokrastination ist keine Charaktereigenschaft, sondern eine antrainierte Verhaltensweise, die sich umlernen lässt. Scott Allan hat ein Repertoire an 22 neuen Strategien zusammengestellt, mit denen Sie lernen, sich auf die wichtigsten Aufgaben des Tages zu konzentrieren und das Beste aus sich herauszuholen. Und das nicht erst morgen, sondern jetzt.

Wie sieht es aus?

Bei dem Buch handelt es sich um eine Paperback-Ausgabe mit Pappeinband. Das Buch hat fast das A5-Format und ist etwa 2cm dick. Der Einband ist in schlichtem Schwarz mit gelber Highlight-Schrift und weißer Grundschrift gehalten. Die Aufmachung ist dezent und ansprechend. Im Innenbereich ist die Gestaltung sehr clean und übersichtlich. Es ist ein reines Textbuch mit durchschnittlicher Papierdicke, was etwa für Markierungen nur bedingt geeignet ist, da diese durchdrücken.

Was erwartet einen?

Scott Allan ist im amerikanischen Raum als großer Mindset-Autor bekannt und hat schon sehr viele Titel herausgebracht. In diesem Buch geht es um das böse „Prokrastinieren“, wo alles auf einmal interessanter ist als die eigentliche Arbeit, vor der man sich drückt. Das Buch ist in mehrere Abschnitte unterteilt, wo Abschnitt 1 generell das Thema aufgreift, warum Angst und Ausreden die Grundproblematik sind. In Abschnitt 2 geht es um die 22 eigentlichen Schritte, die dabei helfen sollen, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Jeder Schritt - oder vielleicht sollte man es eher Impuls nennen – hat hierfür seinen eigenen paar (meist 3-4) Seiten. In Abschnitt 3 geht es um negatives Verhalten und wie man dies überwinden kann, während Abschnitt 4 noch einmal auf verschiedene Bereiche im Leben Bezug nimmt. Der Kern des Buches liegt jedoch auf Abschnitt 2.

Mein Fazit

Ich bin generell ein sehr großer Fan von Motivations- und Mindsetbüchern und habe daher auch bereits einige gelesen. Ich muss gestehen, dass ich den Autor vorher nicht kannte, was aber vielleicht auch daran liegen könnte, dass er durch Kurse und Workshops bekannt ist – ein Thema, was ich grundsätzlich nicht so mag. Der Autor hat keinen psychologischen Hintergrund, sondern teilt vielmehr Lebenserfahrung. Entsprechend liest sich aber auch sein Buch: Es ist regelrecht ein Vortrag, der versuchen soll, zu motivieren. Mit vielen Beispielen, ganz viel „auch ich habe mal…“ und dem Versuch, dass der Leser seine eigenen Stolpersteine erkennt, müht sich der Autor meiner Meinung nach sehr ab. Die Art, wie der Autor zum Leser spricht, wirkte für mich aufgesetzt und zu gewollt. Das Buch ist entlarvend, aber nicht belehrend, was grundsätzlich gut ist. Gleichzeitig aber fühlte ich mich beim Lesen auf unterschwellige Weise unter Druck gesetzt. Es ist wahnsinnig schwer zu erklären, wieso. Aber da war irgendetwas zwischen den Zeilen, was mich statt zu motivieren irgendwie eher abgeschreckt hat.

Der Kern des Buches mit den 22 Schritten ist durchaus gut gelungen, aber gleichzeitig auch nicht die nagelneue Raketenwissenschaft. Viele Punkte kennt man (vielleicht zumindest in abgewandelter Form) und viele Sachen klingen in der Theorie gut, aber sind für mich dann irgendwie heiße Luft. Ablenkungen vermeiden, einfach loslegen, in den Kalender als „Verpflichtung“ eintragen, eine Liste erstellen oder auch der Punkt, Sachen zu delegieren, sind nette Ansätze, aber irgendwie nicht das, was ich mir erhofft habe. Insgesamt hat mir das Buch einfach zu wenig gegeben, auch wenn sicher der ein oder andere gute Punkt enthalten sind.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, was mir freundlicherweise von dem Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.06.2023

sehr spicy

In Love with a Star
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„Du bist das bequemste Bett, das ich mir vorstellen kann.“
(Georgia zu Alec in In love with a star)

Worum geht’s?

Die Journalistin Georgia Ross sitzt nach einer Recherchereise völlig erschöpft am ...

„Du bist das bequemste Bett, das ich mir vorstellen kann.“
(Georgia zu Alec in In love with a star)

Worum geht’s?

Die Journalistin Georgia Ross sitzt nach einer Recherchereise völlig erschöpft am Flughafen, als auch noch ihr Flug nach Los Angeles auf den nächsten Tag verschoben wird. Doch dann sieht sie ein bekanntes, unglaublich attraktives Gesicht in der Menge: den älteren Bruder ihrer besten Freundin aus Kindheitstagen. Alec Kim bietet ihr spontan an, seine Luxussuite mit ihr zu teilen. Und es wird eine unvergessliche Nacht – die leidenschaftlichste, die Gigi je erlebt hat. Bis sie am nächsten Tag erkennt, warum ihr Alec nach all den Jahren so vertraut vorkam: Am Flughafen warten Scharen von Fans auf den begehrten neuen Hollywoodstar …

In love with a star ist ein Einzelband.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Georgia in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Auch wenn dieses Buch ein Einzelband ist, gehört es beim Verlag gedanklich zu einer Aktion namens „Spicy Summer“. Nachdem mich der erste Teil dieser losen Reihe schon abholen konnte, war klar, dass ich auch diese Romcom-Geschichte lesen möchte. Die Autorin kannte ich vorher nicht und ich bin generell ein riesiger Fan von „der Star und der Normalo“.

Die Geschichte um Alec und Georgia startet einfach direkt mitten drin. Ein gecancelter Flug, Probleme mit dem Hotelzimmer und dann ist da ein bekanntes Gesicht für Georgia, dass sie damals bereits toll fand: Der Bruder ihrer ehemaligen besten Freundin, ihr Teenie-Crush. Große Freude, ein krasses Kribbeln und irgendwie alles sehr gehetzt und überstürzt, bis am nächsten Tag das Erwachen kommt: er ist mittlerweile ein weltbekannter Star. Ich muss sagen, dass ich die ganze Thematik sehr konstruiert fand und es für mich irgendwie – trotz Erklärungsversuchen - nur bedingt glaubwürdig war, aber die Autorin musste ja irgendwie eine Grundlage setzen. Manchmal wirkte es für mich so, als hätte die Autorin ganz viele Ideen, aber wisse nicht so wirklich, wo sie mit der Geschichte hinmöchte. Es gibt da die Thematik um Alecs Ruhm, seine Arbeit und auch ein bisschen seinen familiären, kulturellen Hintergrund. Es gibt da Georgias Job als Journalistin, die gerade an einer Story arbeitet und den Leser ein wenig dabei mitnimmt, was für Spannung und ein bisschen Abwechslung in der Geschichte sorgt. Aber alles wirkt so plastisch, so zweckgebunden und wenig dynamisch. Es ist nicht so, als würde die Geschichte langweilen, dafür sorgt auch der wirklich seichte, mitreißende Schreibstil der Autorin und die dezente Portion Witz.

Aber insgesamt ist die Geschichte sehr vorhersehbar und bietet eigentlich kaum Überraschungen, Twists oder Highlights. Deswegen eierte die Geschichte für mich auch ein bisschen rum und verrennt sich recht bald in meinen Augen in eine Geschichte um sexuelle Anziehung. Erst im Laufe des Buches kommt ein wenig Tiefe hinzu, bei der ich das Gefühl hatte, es geht um mehr als Sex. Das Buch beinhaltet hiervon jedenfalls viel und ausführliche Schilderungen, mehr als ich erwartet hatte trotz des „Spicy Summer“-Labels. Ich finde es immer schade, wenn ein Buch einem das Gefühl vermittelt, dass es nur um das Eine geht und mehr für einen soliden Aufbau einer Beziehung nicht so wichtig ist. Es ist ja nicht so, dass beide gar nicht miteinander funktionieren, aber die Autorin hat für mich zu wenig Energie in den Aufbau einer emotionalen Bindung gesteckt. Ich wünschte mir auch, man hätte einfach mehr über die Charaktere erfahren. Sie waren für mich sehr funktionell und dementsprechend eindimensional gehalten. Georgia ist aufgeweckt, voller Energie und für jeden Spaß zu haben. Sie handelt eher intuitiv und spontan als durchdacht. Sie ist insgesamt schon ein sympathischer Charakter, aber eben auch einer, den man irgendwie wieder vergessen wird. Gleiches gilt leider für Alec. Beherrscht, zurückhaltend und sehr durchdacht, ein Familienmensch, der nie vergisst, wo er herkommt. Manchmal wirkte es so, als wolle er gar nicht berühmt sein. Vielleicht habe ich aber auch zu viel von dem Buch erwartet, denn so ist es ein guter Quick-Read ohne viel Anstrengung, mit viel Drama aber ohne viel Gefühl und Herzschmerz, aber eben umfangreichen und facettenreich beschriebenen Spice-Szenen.

Mein Fazit

In love with a star ist eine vorhersehbare, aber leicht zu lesende Romcom, die für meinen Geschmack zu konstruiert und wenig durchdacht ist. Die Charaktere haben Anziehung, aber es geht leider nicht in die Tiefe. Das Buch lebt hauptsächlich von den ausführlichen Spicy-Szenen. Schnell zu lesen, aber leider nichts, was mich nachhaltig begeistert. Deswegen nur eingeschränkte Empfehlung für Zwischendurch.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 12.05.2023

zu ausufernd und im Kern dafür zu wenig

In jedem Atemzug nur Du
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„Ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob es das wert ist: dass ich meinen Körper und meinen Geist zum Kämpfen zwinge, wenn ich doch das Gefühl habe, dass das Schicksal mich aufgegeben hat.“
(Hazel in ...

„Ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob es das wert ist: dass ich meinen Körper und meinen Geist zum Kämpfen zwinge, wenn ich doch das Gefühl habe, dass das Schicksal mich aufgegeben hat.“
(Hazel in In jedem Atemzug nur du)

Worum geht’s?

Mit dem Studienbeginn an der Lullaby University wird für Hazel ein Traum wahr. Nach ihrer Lungentransplantation hat sie sich gezielt dort beworben – und nicht nur, weil es eine Top-Uni für ihr Wunschfach Umweltwissenschaften ist … Über den für sie wichtigsten Grund, warum sie an der Lullaby University ist, spricht sie mit niemandem – bis sie Lewis kennenlernt. Seine ruhige, verlässliche Art beeindruckt sie so sehr, dass sie sich ihm anvertraut. Lewis verspricht, sie zu unterstützen – doch auch er trägt eine Last, von der sie nichts ahnt. Beide kommen sich näher und näher, bis sie eine Entdeckung machen, die sie auseinanderreißt …

In jedem Atemzug nur du ist Band 1 der Lullaby University-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen, die Charaktere von Band 2 kommen jedoch vor.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Hazel geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und behandelt potenziell triggernde Themen aus dem Bereich häusliche Gewalt.

Meine Meinung

Als ich die Dilogie von Jennifer Wiley in der Knaur Romance-Vorschau gesehen habe, wusste ich, dass ich auf jeden Fall diese Bücher lesen möchte. Die Thematik um die Organspende kombiniert mit einer idyllischen Umgebung und einer College-Geschichte, das kann doch nur was werden. Aber leider war am Ende das Lesen für mich eher ein Kampf als Genuss.

Hazel kommt frisch an die Lullaby-Universität. Durch ein Stipendium gehört sie einer besonderen Gruppe an, wohnt in einem besonderen Haus und muss als Red-Mitglied einige Aufgaben übernehmen. Was genau Red ist, habe ich leider bis zum Ende nicht erfahren. Jedenfalls ist Lullaby eine ungewöhnliche, relativ kleine Uni und das Wohnheim für Red-Mitglieder eher mit einer Luxus-Bergvilla zu vergleichen. Wieso Hazel Umweltwissenschaften studieren möchte, ist mir leider auch nicht klar geworden, aber die gesamte Ausrichtung des Buches ist sehr naturbelastet, voller Naturschutz-Thematiken und mit jeder Menge ausführlicher Umgebungsbeschreibungen nebst leichter Vogelkunde. Ich muss gestehen, dass ich dies am Anfang noch mochte, aber schon bald empfand ich es als langweilig, ausufernd und hatte das Gefühl, auch nach der Hälfte des Buches nur wahnsinnig wenig Handlung und Fortschritt erlebt zu haben.

Neben jeder Menge Unileben (zumindest außerhalb der Vorlesungen gibt es hier viel, was die Autorin beleuchtet) geht es im Kern um zwei Handlungen: Hazels Suche nach ihrer Organspenderin und Lewis‘ Problemen mit seiner Familie und dem Leistungsdruck, dem er dadurch ausgesetzt ist. Aber leider ist es so, dass beide Handlungen immer mal wieder kurz vorkommen und dann relativ lange nur relativ belanglose und wenig handlungsfördernde Elemente folgen. Hierdurch fehlte der rote Faden und es fühlte sich eher wie eine wiederkehrende, gestrichelte Linie an. Das fand ich wahnsinnig schade, insbesondere da mich das Thema um Hazel und ihre Transplantation sehr interessiert hat. Man erfährt hauptsächlich in Briefen an Ms. X, was in Hazel vorgeht und wie es damals mit der Organspende von ihr empfunden wurde. Ich hätte mir hier nur leider einfach so wahnsinnig viel mehr gewünscht, da es ein so seltenes und besonderes Thema ist. Die Geschichte um Lewis, den ständigen Streit mit seinem Bruder und seiner familiären Lage mit der Tyrannei seines Vaters empfand ich auch als interessant, aber auch hier wirkte es so kurzlebig und schnell abgehandelt. Vor allem hat mir hierbei leider auch gestört, dass Lewis als Charakter sehr wechselhaft ist, mal emotional tief getroffen und dann sehr aufbrausend und fast schon aggressiv. Entsprechend war ich von „dem großen Knall“ auch nicht wirklich überrascht. Die Problemlösung der Konflikte hat mich auch generell leider eher weniger überzeugt. Es fehlte für mich an vielen Stellen an tragbaren Entwicklungen, an Tiefe und greifbaren Erklärungen und belastbaren Entscheidungen. Ich muss gestehen, dass ab etwa 2/3 des Buches mich nur noch die Frage um Ms. X gereizt hat, weswegen ich bis zum Ende durchgehalten habe. Leider hat mich aber zu wenig an Lullaby und Red gereizt, dass ich für Band 2 nicht zurückkehren werde.

Mein Fazit

In jedem Atemzug nur du konnte mich leider nur bedingt abholen. Der angenehme Schreibstil verliert sich in sehr umfassenden Beschreibungen des Unilebens und von Naturschutzthemen, sodass es einem so vorkommt, als hätte das Buch viele Längen. Die Liebesgeschichte gelingt leider kaum, die Probleme der Charaktere sind sehr interessant, aber fühlen sich teils vernachlässigt an. Für mich leider nur eingeschränkt eine Empfehlung.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 27.03.2023

interessante Einblicke, schwache Liebesgeschichte

Beyond the Stars
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„Ein Herz ist schnell gebrochen, doch es dauert lange, bis es wieder heilt.“
(Die Haushälterin zu Natalie in Beyond the stars)

Worum geht’s?

Als die Gesangstrainerin Natalie Winter das Angebot bekommt, ...

„Ein Herz ist schnell gebrochen, doch es dauert lange, bis es wieder heilt.“
(Die Haushälterin zu Natalie in Beyond the stars)

Worum geht’s?

Als die Gesangstrainerin Natalie Winter das Angebot bekommt, einem der größten Rockstars der Welt aus einer Stimmkrise zu helfen, ist sie überwältigt von dieser beruflichen Chance. Kurzerhand packt sie ihre Koffer, um die nächsten Wochen bei ihm in Kanada zu verbringen. Doch Pascal Girard, der Leadsänger der Band Renard, verhält sich nicht so kooperativ wie sein Management versprochen hat. Natalie ist dennoch überzeugt, seine Stimme retten zu können – wenn er sie nur lassen würde. Dass Pascal auch noch unverschämt attraktiv ist, bringt Natalies Vorsatz, sich niemals mit einem Klienten einzulassen, gefährlich ins Wanken.

Beyond the stars ist Band 1 der Reihe um die Band Renard. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird durch den einen personalen Erzähler erzählt. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Manchmal gibt es Bücher, auf die man sich enorm freut, bei denen man dann aber feststellen muss, dass man aus einem Klappentext einfach eine komplett falsche Erwartung abgeleitet hat. Das ist natürlich ein Verschulden auf meiner Seite, denn aus Erfahrungswerten und einer falsch interpretierten Triggerwarnung kann eine ganz eigene Geschichte entstehen – die dann aber von der im Buch abweicht. So war es hier.

Arge Schwierigkeiten hatte ich von Anfang an mit der Erzählperspektive. Aus dritter Sicht erzählt, aber immerhin in personaler Form, fehlte mir von Anfang an der Zugang zu den Charakteren. Natalie wirkt einerseits total reif und im Leben angekommen, gleichzeitig überrascht sie mit teils befremdlicher Naivität. Sie hat eine gescheiterte Musikkarriere, da sie nach dem Verlust ihrer Mutter nicht mehr auf der Bühne stehen kann. Stattdessen ist sie Stimmtrainerin, Vocal Coach und in beratender Funktion für Künstler zuständig. Hierbei weichen ihre Methoden offenbar sehr von denen der Branche ab. Jedenfalls erhält sie eines Tages einen Anruf, ob sie Pascal helfen kann, der nach einer heftigen Welttournee nun ausgebrannt ist und eine Stimm- (und Sinn-) Krise hat. Und so fliegt sie zu ihm, zieht in sein Haus ein und mit vielen fliegenden Fetzen wird zusammenarbeitet.

Das Problem an der Sache war, dass ich nicht so ganz wusste, was die Autorin bei dem Buch in den Fokus stellt. Die Wahrheit ist: Es liest sich wie eine sehr interessante Abhandlung über die Möglichkeiten, wie man Sängern helfen kann, aber nicht wie ein Liebesroman. Daran ist einmal die Erzählperspektive schuld, aber auch der fehlende Mut der Autorin. Sämtliche Themen, die wirklich emotionalen Balast in die Story bringen könnten, werden am Rande abgehandelt oder nur kurz erwähnt. Das fand ich unfassbar schade, denn ich bin ehrlich: Dafür war ich eigentlich hier. In der Triggerwarnung werden sehr viele Punkte aufgezählt, die meisten kommen aber wirklich nur in einem Satz erwähnt vor. Natürlich ist eine Triggerwarnung in erster Linie gedacht, um Leute eben zu warnen, aber wenn hier zB Krieg erwähnt wird, „erwarte“ ich, dass auch Krieg in irgendeiner Form ein Thema ist. War es hier aber nicht, außer dass der Vater der Protagonistin Soldat war. Bei den Punkten, die man von einem durchschnittlichen Rockstar-Romance-Roman erwartet (bei Pascal insbesondere die Thematik um Depressionen, Alkohol und seine Vergangenheit), gibt es insgesamt wahnsinnig wenig. Ich fühlte mich dem ehrlich gesagt auch etwas beraubt, denn zwar gibt es hier und da einmal einen Satz, wie Pascal sich fühlt, wie es auf Tour war, aber wirklich erleben tut man es nicht.

Das Buch ist insgesamt schon nicht sonderlich dick. Etwas über 300 Seiten, es lässt sich sehr fix durchlesen. Und wirklich, der Aspekt mit dem Stimmtraining war unfassbar interessant. So war mir nie bewusst, wie groß die Belastung für einen Sänger auf einer riesigen Tournee ist, wie Körper und Geist zusammenspielen. Anfangs war ich – genauso wie Pascal – entsprechend skeptisch hinsichtlich der Methoden von Natalie. Aber die Ergebnisse sprechen für sich und der Prozess, der lange Weg mit Rückschlägen und jeder Menge Hoffnung hat mir gut gefallen. Es wird viel auch bezüglich Stimmtraining, Warmup für Sänger und Methoden zur besseren Atmung eingebaut. Man merkt, dass die Autorin diesbezüglich Fachfrau ist. Ich entdecke gern neue Sachen und lese mich in neue Thematiken ein und den ein oder anderen interessanten Aspekt kann auch der normale, nichtsingende Leser mitnehmen. Natalie muss viel Häme der Umfeld akzeptieren, sie steht aber sehr für ihre Methoden ein. Manchmal fand ich sie leider aber auch zu pushy, zu sehr von sich überzeugt und zu rücksichtslos. Es ist gut, an seine Arbeit zu glauben, aber ein wenig Rundum-Blick und individuelle Herangehensweise dürften nicht schaden. Deswegen geraten Pascal und sie anfangs auch andauernd aneinander und das Problem war für mich, dass sicher einige der Momente durch eine bessere Kommunikation vermeidbar gewesen wären. Auch ist das Buch hauptsächlich so aufgebaut, dass grundsätzlich fast jeder in Pascals Umfeld nur das Geld und nicht ihn im Fokus hat und Natalie wirbelt so alles (von Ernährung über Sport bis zu den Proben der Band) durcheinander. Das war mir manchmal etwas zu viel. Dafür gab es aber auch einige interessante Einblicke in die Branche, das rücksichtslose Miteinander. Leider muss ich aber sagen, dass ich hier vieles vorhersehbar oder zumindest erwartbar gefunden habe. Entsprechend gab es für mich keine wirklichen Twists oder Überraschungsmomente. Die Charaktere sind alle einfach sehr stereotypisch. Kurios fand ich allerdings, dass Natalies beste Freundin Amy einfach plötzlich mit in die Villa einzieht, mit der Band abhängt und dort ihr Leben lebt. Das passte weder zu Natalies unglaublich professioneller Art noch war es für die Handlung in irgendeiner Art förderlich, außer dass ich mich permanent über sie aufgeregt habe.

Die Liebesgeschichte des Buches konnte mich leider nicht begeistern. Natalie und Pascal sind sehr gegensätzlich, öffnen sich aber füreinander und lernen voneinander. Das hat mir gut gefallen. Wieso zwischen beiden eine romantische Beziehung entstand, war für mich nicht greifbar. Es gab kein Prickeln oder irgendetwas, woran man es hätte ausmachen können. Natalie kämpft für Pascal wie eine Löwin, aber wieso es mehr als Freundschaft war, erschloss sich mir nicht. Stimmig fand ich allerdings, dass es auch keine expliziten Szenen zwischen den beiden gibt, denn das hätte für mich erst recht nicht gepasst. Es fühlte sich oft so an, als würde der Autorin der Mut fehlen, ihren Charakteren Tiefe zu geben, sie wirklich richtig etwas fühlen zu lassen. Alles, was irgendwie emotional hätte sein können, ging unter. Das ist auch der Grund, wieso ich die Reihe nicht weiter verfolgen werde, denn das handwerkliche Geschick von Natalie war interessant, aber ich bin hier für eine Rockstar-Romance gewesen und die habe ich leider nicht bekommen.

Mein Fazit

Beyond the stars ist ein zum Teil sehr interessantes Buch über das Handwerk vom Stimmtraining, aber leider kein Liebesroman. Den Charakteren fehlt die Tiefe, es gibt kaum Gefühl in der Geschichte. Schade, hier hätte man so viel mehr machen können.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 24.03.2023

schwacher Reihenabschluss

No Waves too high
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„Und jetzt wusste ich nicht mehr, wer ich war, nachdem mir diese Leichtigkeit abhandengekommen ist.“
(Alicia in No waves too high)

Worum geht’s?

Bis zu einem fatalen Haiangriff vor einem halben Jahr ...

„Und jetzt wusste ich nicht mehr, wer ich war, nachdem mir diese Leichtigkeit abhandengekommen ist.“
(Alicia in No waves too high)

Worum geht’s?

Bis zu einem fatalen Haiangriff vor einem halben Jahr war Alicia Taylor so etwas wie eine Berühmtheit in der kleinen Küstenstadt Eden: Die 22-Jährige wollte nie etwas anderes sein als Surferin, und sie war richtig, richtig gut. Doch als Alicia jetzt endlich aus der Reha entlassen wird und sich voller Vorfreude ihr Surfbrett schnappt, stellt sie fest, dass sie sich ihrem geliebten Meer nur noch bis auf wenige Meter nähern kann. Dann brechen die Erinnerungen über sie herein – und mit ihnen die nackte Panik. Weil Alicia keinesfalls zu einem Psychologen gehen möchte, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung an den Meeresbiologen und Haiexperten Ethan Parfit. Bald verbindet die beiden nicht nur ihre gemeinsame Liebe zum Ozean. Doch Ethan hat ganz andere Vorstellungen davon, welche Art von Hilfe Alicia wirklich braucht, als sie selbst. Ist ihr Vertrauen zu ihm groß genug, um sich auf ein völlig neues Wagnis einzulassen?

No waves too high ist Band 3 der Love down under-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die Charaktere der Vorbände kommen am Rande vor, wodurch Spoiler entstehen. Vorkenntnisse sind nicht zwingend nötig, aber hilfreich.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch Alicia und Ethan erzählt. Im Buch ist sexuell expliziter Content enthalten. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Inhalte, insbesondere aus dem Bereich Angststörung und Panikattacken.

Meine Meinung

Auf No waves too high habe ich mich tatsächlich sehr gefreut. Ich mochte die Reihe bisher sehr, die entspannten Vibes haben mich verzaubert und ich war besonders auf Alicias Geschichte gespannt, nachdem der Haibiss bereits in Band 2 angesprochen wurde. Vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch, aber leider konnte mich das Buch nur bedingt begeistern.
Die Geschichte startet nach Alicias Rückkehr aus dem Krankenhaus und der Reha. Sie kehrt nach Hause zurück und freut sich sehr darauf, wieder auf ihr Brett und ins Wasser zurückzukehren. Die Ärzte haben ihr bescheinigt, dass ihr Bein wieder werden wird, sie aber noch etwas Zeit benötigen wird. Womit Alicia nur niemals gerechnet hätte: Sie kriegt Panikattacken, wenn sie sich dem Wasser nähert. Anfangs redet sie es noch klein, doch schon bald merkt sie, dass sich das Problem nicht einfach wegreden lässt. Und so kommt Ethan ins Spiel, der Haiforscher ist und vor Ort für seinen Einsatz bei der Tierrettung bekannt ist. Eines Tages steht sie überfallsartig vor seiner Tür und bittet ihn um Hilfe. Denn Alicia will ihre Angst rational angehen und einfach möglichst viel über Haie erfahren, um den Elefanten in ihren Gedanken zu zerstören. Aber Gefühle, Angst und das aus einem derartigen Angriff resultierende Trauma sind eben nicht rational und einfach so angreifbar.

Ich muss sagen, dass ich von Alicia und ihrer Energie in den Vorbänden eigentlich sehr angetan war, aber komischerweise hat sie mich in diesem Buch etwas gestört. Ich fand sie überdreht und aufdringlich, gleichzeitig verstellt sie sich insbesondere ihren Freunden gegenüber doch sehr. So thematisiert sie ihre Angst nie, „lügt“ ihre Freunde an und tut so, als wäre alles in Ordnung. Ein Stück weit hatte ich dafür Verständnis, weil sie selbst überfordert und überrumpelt ist, weil sie selbst Angst vor der Angst hat. Und weil da natürlich noch die Geschichte mit ihrer Mutter ist, die bereits seit langer Zeit mit Depressionen kämpft, zwischenzeitlich aufgrund ihrer medikamentösen Einstellung Alicia stark vernachlässigt hat und was dazu führt, dass Alicia Angst davor hat, sich professionelle Hilfe zu suchen. Alles in allem kommen so also ein paar Probleme zusammen, auf deren Lösung ich sehr gespannt war. Nur irgendwie passiert sehr wenig, die Geschichte zieht sich und manchmal dreht sie sich auch im Kreis. Ich mag, dass die Autorin sich nicht für eine Wunderheilung entschieden hat, sofort von 0 auf 100 gesprungen ist. Heilung braucht Zeit, sich den Ängsten zu stellen auch. Das Problem ist aber, dass mir dafür zu wenig von den inneren Vorgängen aufgezeigt wurde. Die Autorin hatte eine gute Idee, hat sich meiner Meinung nach aber nur eingeschränkt getraut, das ganze Thema um die Angst anzugehen. Auch hätte ich mir in dem Konflikt Alicia und ihre Mutter mehr Tiefe und Feingefühl gewünscht, denn Alicia ist teilweise schon recht ruppig ihrer Mutter gegenüber.

Was mich leider noch weniger abholen konnte, war allerdings die Verbindung zu Ethan. Er ist ein netter Kerl, süß, unschuldig, gutmütig, hat noble Ziele und engagiert sich für die Umwelt. Durch ihn kommt das Thema Artenschutz, bedrohte Meerestiere, die Gefahren der Fischerei und das komplexe System aus finanziellen Interessen in die Geschichte. Auch ist Ethan unglaublich bemüht, Alicia zu helfen, wenngleich ich manchmal doch nicht so begeistert davon war, dass eben der Weg „unprofessionelle Hilfe“ so präsent ist. Aber irgendwie hat mir der Funke, das Knistern zwischen ihnen gefehlt. Schon Alicias überrumpelndes Auftreten bei Ethan fand ich irgendwie unangenehm, danach eiern beide lange rum und plötzlich kommen sich sie näher. Warum, das war für mich nicht greifbar. Und auch die weiteren Entwicklungen sind dann einfach da. Ich weiß nicht wieso, aber die ganze Geschichte hat sich für mich so unrund angefühlt, ein wenig sprunghaft und emotional einfach nicht so abholend, aber gerade das hatte ich erwartet, weil einfach Alicias Trauma etwas ungewöhnliches ist. Dafür habe ich viel über Tierschutz gelernt, interessante Einblicke in die Arbeit der Tierretter auf hoher See erhalten und generell viel über Haie gelernt. Nur leider war es wie bei Band 2 dann doch teilweise schon so, dass ich einige Sachen sehr pushy und missionierend empfand, etwas zu sehr belehrend und nicht so natürlich und liebevoll eingebaut, wie etwa in Band 1. Auch habe ich die tolle Energie der Clique dieses Mal sehr vermisst.

Mein Fazit

No waves too high konnte mich irgendwie nur bedingt abholen. Es gibt gute Ideen, aber die Umsetzung war für mich eher etwas inkonsequent. Alicia konnte mich leider nicht so verzaubern, die Liebesgeschichte war schwach und wenig greifbar. Leider ein mittelmäßiger Reihenabschluss für mich.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]