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Veröffentlicht am 08.03.2024

Über die wichtigkeit von Freunschaft und Akzeptanz

Du & Ich und all der Scheiß dazwischen
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Im Internat treffen zwei völlig unterschiedliche Zimmergenossen aufeinander, Der "kleine Macho" Nico und Daniel, der sein Schwulsein bei der Vorstellung noch vor seinen Namen setzt um keine Missverständnisse ...

Im Internat treffen zwei völlig unterschiedliche Zimmergenossen aufeinander, Der "kleine Macho" Nico und Daniel, der sein Schwulsein bei der Vorstellung noch vor seinen Namen setzt um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.
Nico zeigt sich selbstbewusst und unwiderstehlich, Daniel ist ebenfalls selbbewusst, aber trifft nicht immer auf Gegenliebe.
Beide finden treue Weggefährten und Freunde an der Schule, die ihnen auch unangenehme Wahrheiten präsentieren und jeder muss im Laufe der Zeit seine Selbstwahrnehmumg und Darstellung nach außen überdenken und womöglich ändern.
Und die Liebe bringt auch einiges durcheinander.

"Du & Ich und all der Scheiß dazwischen" ist ein toller Roman über die Höhen und tiefen des Erwachsenwerdens, das Suchen und Finden des eigenen Wegs und der Persönlichkeit, den Wert von Freundschaft und die Wichtigkeit von Akzeptanz-der von anderen und auch der der eigenen Person.

Michael Hamannt schildert diesen manchmal steinigen Weg sehr einfühlsam, mit Humor aber nicht ohne die Probleme auch ersthaft zu beleuchten.
Sein Stil ist unterhaltsam und leicht zu lesen, stösst aber auch machnen Gedanken an, sich vielleicht auch mal selbst zu beleuchten.
Seine empathische Art nicht nur die Protagonisten sondern auch die Nebencharaktere du zeichnen hat es mir leicht gemacht, mich in die Gefühlswelt der, lange zurückliegenden, Teenagerzeit zu versetzen.
Wenn manches Verhalten mich den Kopf schüttel lies, musste ich mich fragen : wärst du in dem alter anders gewesen? und schon passte es.

Es ist auf jeden Fall eine unterhaltsame Lektüre für jedes Alter.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.04.2023

Etwas Crime mit viel Herz und Humor

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Der ehemalige Polizist Arie beschlißt eine Privatdetektei zu eröffnen und heuert dafür vier völlig unterschiedliche wegen verschiedener kleiner, fast nachvollziehbarer, Delikte vorbestraft sind.

Jedes ...

Der ehemalige Polizist Arie beschlißt eine Privatdetektei zu eröffnen und heuert dafür vier völlig unterschiedliche wegen verschiedener kleiner, fast nachvollziehbarer, Delikte vorbestraft sind.

Jedes der fünf Mitglieder hat seine eigene Geschichte auf die der Leser jeweils einen kleinen Einblick erhält, der zeigt, dass jedes Mitglied vielschichtig ist und noch mehr interessante zu erfahren ist.

Die Autorin versteht es, den trockenen teils sehr eigenen Witz der Figuren zu transportieren und hat mich oft zum Schmunzeln oder Lachen gebracht.

Es fehlt ihr aber auch nicht an Herz und Einfühlungsvermögen.
Themen wie Transgender und Behinderungen sind Thema bei ihren Figuren, fließen aber ohne "Zeigefinger-Heben" oder "Ich-habe-für-Alles-Verständnis-Allüren" nahtlos in die Geschichte ein, werden einfach Teil davon.

Nicht unerwähnt sein sollten der Neufundländer Hund und das eichhörnchen Fru Gunilla, die sich ebenfalls auf ihre jeweilige Art in das Team einbringen und Teil einer langsam zusammen wachsenden Familie werden.

Die Krimihandlung ist eher nicht reißerisch und ohne wilde Action trotz Leichen .

Auch hier lebt der Roman von der Art wie die Autorin ihren Mitwirkenden Leben und Eigenarten einhaucht.

Das wunderbare Cover ist fast ein Sinnbild für den Roman: eine liebevoll gezeichnete Kulisse, entspannte Wohlfühlatmoshäre mit kleinen Überraschungen.

Kurz gesagt, "Die Hausbootdetektei" ist ein entspannter, herzerwärmender und witziger Cosy-Crime.
Wer Blut und Eingeweide sucht, ist hier falsch, für Freunde von unspektakuären Kriminalfällen, die aber die eine oder andere Überraschung bieten und Wert auf spannende Charaktere in entspanntem Ambiente legen, ist dieser Krimi genau richtig.

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Veröffentlicht am 22.11.2022

Rückwärts zählend vorwärts schreitend

Vilma zählt die Liebe rückwärts
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Das Cover gefiel mir auf den ersten Blick nicht so sehr, liest man das Buch erkennt man aber im Cover kleine bedeutende Elemente aus der Geschichte.

Vilma ist Mitte dreißig und lebt ihr Leben auf der ...

Das Cover gefiel mir auf den ersten Blick nicht so sehr, liest man das Buch erkennt man aber im Cover kleine bedeutende Elemente aus der Geschichte.

Vilma ist Mitte dreißig und lebt ihr Leben auf der sicheren Seite, vermeidet den Genuss von zuvielen Bananen, weil diese gering radioaktiv sind, raucht nicht, trinkt nicht, und hat offenbar auch keine Familie mehr und keine Freunde .

Als der Pfarren Ivar und der Sektionsassistent Robert eines Tages mit einem Packen Briefe ihres auf dem Weg zu ihr verstorbenen bis dato unbekannten Vaters vor der Tür stehen, ändert sich ihre wohlgeordnete Welt.

Zeitgleich erscheint unerwartet und ungewünscht das kleine Musikgenie Amri in ihrem Haus und langsam erkennt sie, dass ihrem Leben etwas Entscheidendes fehlt.

Zunächst erschein Vilma etwas sperrig, aber mit ihrer etwas skurrilen Einstellung und ihrem trockenen Humor hatte sie mich sehr schnell von sich überzeugt.
Ihre Kommentare zu den verschiedensten Situationen, die zu meist unpassenden Zeiten aus Robert hervorbrechenden, tourettebedingten verbalen Ausrutscher führten oft zum Schmunzeln oder auch Lachen beim Lesen.

Das Miterleben der Geschichte ihres Vater und ihrer Mutter beim Lesen der Briefe hat nicht nur Vilma anrührt sondern auch mich beim Lesen.

Die Autorin zeichnet ganz wunderbare Charaktere, die man auch oder ob ihrer Eigenheiten einfach lieb gewinnen muss.

Die Geschichte hat mich in ihren Sog gezogen und "Vilma zählt die Liebe rückwärts" war rundherum ein erheiterndes, herzerwärmendes, anrührendes Lesevergnügen, das ich nur empfehlen kann.


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Veröffentlicht am 29.09.2019

Ein Buch zum Wohlfühlen

Die kleine Buchhandlung am Ufer der Themse
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Inhalt:
Die Schwedin Charlotte erbt unverhofft von ihrer bis dato völlig unbekannten Tante Sara ein Haus nebst Buchhandlung in London.
Zunächst fährt Charlotte mit dem festen Vorsatz nach England, ihr ...

Inhalt:
Die Schwedin Charlotte erbt unverhofft von ihrer bis dato völlig unbekannten Tante Sara ein Haus nebst Buchhandlung in London.
Zunächst fährt Charlotte mit dem festen Vorsatz nach England, ihr Erbe schnellstmöglich abzuwickeln und alles zu verkaufen.
Doch bereits in kurzer Zeit wachsen ihr die Menschen, deren Existenz auch ein gr0ßes Stück weit vom Weiterbestehen der Buchhandlung abhängt, die Stammkunden und nicht zuletzt der etwas eigenwillige Kater Tennyson ans Herz.
Auch öffnet sich die bisher in ihrem persönlichen Kummer gefangene Schwedin nach und nach ihren Mitmenschen und bekommt den Mut, ein neues Leben zu starten,
Im Wechsel wird die Geschichte Charlottes und Menschen, die sie umgeben, sowie die vom Leben ihrer Mutter Kristina und deren Schwester Sara erzählt, nachdem die beiden 20 Jahre zuvor nach London kamen.

Meine Meinung

Die Charaktere des Buches sind sehr lebendig gezeichnet mit all ihren Eigenheiten und Eigenschaften. Sei es Charlottes anfangs recht spröde Einstellung, Martiniques liebevolle Warmherzigkeit. oder auch die manchmal etwas skurrilen Nachbarn und Stammkunden werden zum Leben erweckt.
Die Buchhandlung ist sofort vor meinem inneren Auge erstanden und hat den Wunsch geweckt, dort viel Zeit zu verbringen. Gerne mit Tennyson auf dem Schoß und einer Tasse Tee und einem leckeren Kuchen in der Hand.
Fast wollte man den Damen bei der Ideensuche zur Rettung des Ladens beistehen.
Der Aufbau des Buches ist fesselnd. Während Charlotte versucht dem Geheimnis um Kristina und Sara auf die Spur zu kommen, ist der Leser ihr immer ein Stück voraus, da er Stück für Stück etwas aus deren Leben erfährt.
Das Ende mag nicht wirklich überraschen, jedoch ist „Die kleine Buchhandlung…“ ein absolutes Wohlfühlbuch, was ich nicht aus der Hand legen mochte.


Veröffentlicht am 06.02.2019

Eine fast schillernde Krähe

Blinde Rache
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Mit Mara Billisky hat Leo Born eine Kommissarin der etwas anderen Art geschaffen.
Nicht nur optisch unterscheidet sie sich von sämtlichen Kollegen, ihre Ermittlungsarbeit zeichnet sich meist durch recht ...

Mit Mara Billisky hat Leo Born eine Kommissarin der etwas anderen Art geschaffen.
Nicht nur optisch unterscheidet sie sich von sämtlichen Kollegen, ihre Ermittlungsarbeit zeichnet sich meist durch recht riskante Alleingänge aus.
Das alles trägt dazu bei, dass ihr Chef sie von Ermittlungen in den aktuellen Mordfällen ausschließt.
Mara verfolgt ihre Spuren auf eigene Faust, halbherzig unterstützt von ihrem zaghaften Kollegen Jan Rosen und dem etwas zwielichtigen Polizeispitzel Carlos Burke.

Durch die Erlebnisse in Maras Kindheit und Jugend hat sie sich einen schier undurchdringlichen Panzer zugelegt, andererseits aber ein sehr gutes Einfühlungsvermögen für die Situationen anderer Menschen. Sie ist das Paradebeispiel für die raue Schale mit dem weichen Kern, weit verletzlicher als sie nach außen scheint.

Dem Autor ist die Schaffung einer interessanten, vielschichtigen Protagonistin gelungen, die es dem Leser manchmal etwas schwer macht, sie komplett ins Herz zu schließen.
Die Geschichte hat durchweg ein gutes Spannungslevel gehalten und über die Identität des Mörders bis zuletzt Rätsel aufgegeben.
Auch die verschiedenen Gefühlwelten kamen nicht zu kurz und die Personen bekamen somit überzeugend Leben eingehaucht.

Wie realistisch es ist, dass eine sehr spezielle Person wie Mara im richtigen Leben im Polizeidienst tätig wäre, sei dahingestellt, aber als Figur in einem Roman ist sie auf jeden Fall eine erfrischende Abwechslung

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