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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.04.2023

Viele gruselig-spannende Momente

NIGHT – Nacht der Angst
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Die Studentin Charlie fährt mit einer Mitfahrgelegenheit durch die Nacht, sie ist unterwegs zu ihrer Großmutter. Vor einiger Zeit wurde ihre Freundin Maddie ermordet, ein Serienmörder hatte sie bisher ...

Die Studentin Charlie fährt mit einer Mitfahrgelegenheit durch die Nacht, sie ist unterwegs zu ihrer Großmutter. Vor einiger Zeit wurde ihre Freundin Maddie ermordet, ein Serienmörder hatte sie bisher als letzte auf seiner Liste gehabt. Josh, der sie nach Ohio mitzunehmen verspricht, will zu seinem kranken Vater fahren. Doch unterwegs beginnt in Charlie ein furchtbarer Verdacht zu keimen: Ist er vielleicht der Campus-Killer, der ihre Freundin ermordet hat? Ist Charlie sein nächstes Opfer?

Charlie ist eine junge Studentin, die vom Tod ihrer Freundin traumatisiert ist. Nachdem ihre Eltern verstarben, als Charlie gerade mal vier Jahre alt war, hat sie begonnen, sich für Filme zu begeistern. Das ist ihr so gut gelungen, dass manchmal Realität und Fiktion für sie verschwimmen. So hat Charlie auch vermutlich Maddies Mörder gesehen, doch sie weiß nicht, ob das Bild, das sie vor Augen hat, der Realität entspricht. Auf dieser für sie unsicheren Fahrt zu ihrer Großmutter scheint dies genauso zu geschehen. Zu ihrer Angst vor Josh, den sie nicht kennt und der sie eindeutig belogen hat, kommt die Unsicherheit darüber, was sie wirklich erlebt hat und was sie vielleicht nur fantasiert hat. Anfangs habe ich mich mit Charlie eher schwer getan, doch ab etwa der Hälfte der Geschichte verschwimmen für den Leser so dermaßen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion und die Ereignisse überstürzen sich, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Das Ende wartet mit einem unerwarteten Showdown auf, womit mich dieser Thriller eindeutig überzeugen konnte.

Dieses Buch hat mir einige gruselig-spannende Momente beschert, so dass ich es sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Spannend erzählt, aber kaum glaubwürdig

Ein Licht der Hoffnung
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Das jüdische Hausmädchen Margarete kann einem ausgebombten Haus gerade noch entkommen. Ihre Arbeitgeberfamilie hat den Bombenangriff nicht überlebt, und Margarete schlüpft kurz entschlossen in die Identität ...

Das jüdische Hausmädchen Margarete kann einem ausgebombten Haus gerade noch entkommen. Ihre Arbeitgeberfamilie hat den Bombenangriff nicht überlebt, und Margarete schlüpft kurz entschlossen in die Identität der Tochter des Hauses. Sie erhofft sich die Chance auf ein neues Leben ohne die verhassten Einschränkungen als Jüdin. Doch sie muss in ständiger Angst leben, entdeckt zu werden. Ihr angeblicher Bruder, der Sohn des ehemaligen Arbeitgebers, spürt sie in Paris auf. Doch statt sie zu verraten, will er seine eigenen Pläne verfolgen. Dabei verliebt er sich in sie. Doch wird er sie letztendlich nicht doch verraten?

Es ist ein abenteuerliches Leben, in das Margarete schlüpft, als sie sich die Identität der Tochter des Hauses zunutze macht. Denn eigentlich wollte sie nur den Erniedrigungen in ihrem Leben als Jüdin entkommen. Doch als angebliche Tochter einer Nazi-Größe muss sie sich letztendlich den Anforderungen stellen, als ihre Identität aufzufliegen droht. Das ist spannend aufgebaut, wenn auch eher kaum glaubwürdig. Wirklich authentisch erscheint mir dieser Identitätswechsel und alle darauffolgenden Ereignisse nicht wirklich. Da mir so der Glaube an eine solche Geschichte fehlt, bleibt letztendlich eine Geschichte übrig, die mit ernstem Hintergrund bestenfalls unterhalten soll. Hier hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt, so dass ich vermutlich die Fortsetzungen zu Margaretes Geschichte nicht lesen werde.

Deshalb kann ich das Buch nur bedingt weiter empfehlen. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 04.04.2023

Unterhaltsames vom angehenden Opa

Lass das mal den Opa machen! (Der Offline-Opa 2)
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Günter Habicht wird Opa! Zusammen mit seiner Frau Brigitte freut er sich sehr darüber, doch er macht sich auch so seine eigenen Gedanken darüber, dass seine Tochter Mareike schwanger ist, während der Erzeuger ...

Günter Habicht wird Opa! Zusammen mit seiner Frau Brigitte freut er sich sehr darüber, doch er macht sich auch so seine eigenen Gedanken darüber, dass seine Tochter Mareike schwanger ist, während der Erzeuger für ein halbes Jahr in die USA entfleucht. Die Geburtsvorbereitungen und was sonst noch so mit dem neuen Enkel in Zusammenhang steht, sieht er aus der Sicht des werdenden Opas…

Günter Habicht ist früh verrenteter Busfahrer. Wie auch die Oma Bergmann hat er zu allem eine eigene Meinung, die er oft hinausposaunt, weshalb ihn seine Frau immer wieder mit einem „Günterbitte“ zurechtweist. Nun erzählt er von allem, was so rund um die Schwangerschaft seiner Tochter und die Geburt des Enkelchens herum passiert. Das ist immer wieder lustig zu lesen, wobei auch so manche Peinlichkeit nicht erspart bleibt. Wie Oma Bergmann ist auch Günter Habicht ein Unikum, geflossen aus der Feder von Torsten Rohde, der bereits mit der Online-Omi eine Kultfigur geschaffen hat. Mit Günter Habicht und seinen Ansichten, die er ungeniert hinausplaudert, ist ihm ein weiterer Coup gelungen, um seine Leserschaft zu unterhalten. Da treffen Generationen einerseits aufeinander und andererseits die Welt, wie Männer und Frauen sie sehen. Insgesamt ergibt das wieder ein einzigartiger Lesegenuss, der kein Klischee auslässt.

Dieses Buch empfehle ich sehr gerne weiter zur Unterhaltung und zur Entspannung. Man kann sich bestens über die Erzählungen von Günter Habicht amüsieren. Sehr gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.03.2023

Ein Geheimnis aus der Vergangenheit

Kuckuckskinder (Ein Falck-Hedström-Krimi 11)
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Am Vorabend der Vernissage seiner Kunstausstellung wird ein berühmter Fotograf ermordet. Der Schriftsteller Henning Bauer erfährt, dass er den Nobelpreis für sein Werk erhalten soll. Er hat gerade Goldene ...

Am Vorabend der Vernissage seiner Kunstausstellung wird ein berühmter Fotograf ermordet. Der Schriftsteller Henning Bauer erfährt, dass er den Nobelpreis für sein Werk erhalten soll. Er hat gerade Goldene Hochzeit zusammen mit seiner Frau gefeiert, das Fest wurde unwesentlich getrübt von der Rede seines Sohnes, der den Vater verunglimpfte. Am nächsten Morgen gibt es weitere Tote. Kommissar Patrik Hedström findet mit seinem Team zunächst wenig Anhaltspunkte zu diesen Morden. Es ist seine Frau Erica Falck, die beim Recherchieren für ein Buch über den Mord an einem Trans-Mann im Stockholm der Achtziger Jahre auf eine Spur stößt, die für die aktuellen Morde relevant sind.

Das Buch ist Teil einer Krimi-Reihe über die Schriftstellerin Erica Falck und ihren Mann, den Kommissar Patrik Hedström. Der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass man das Buch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen kann. Ich habe die Reihe von Anfang an verfolgt. Wie bei den bisherigen Bänden hat mich auch diesmal wieder die Komplexität des Falles überrascht. Die Geschichte verläuft parallel in zwei Zeitebenen, so dass neben den Ermittlungen zu den laufenden Morden die Hintergründe zu dem Tod des Trans-Mannes und seiner Tochter herausgearbeitet werden. So entsteht ein straffer Spannungsbogen, der den Leser von Anfang an fesselt. Die Personen sind überzeugend dargestellt, ihre Motivationen sind gut nachvollziehbar. Welches düstere Geheimnis aus der Vergangenheit führt zu den Morden in der heutigen Zeit?

Mich hat dieser Krimi wie auch die vorhergehenden Bände gut unterhalten können, so dass ich das Buch sehr gerne weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Cäcilias Weg

Gut Erlensee - Cäcilias Erbe
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Cäcilia Herringer hat ihren Abschluss als Lehrerin erfolgreich abgeschlossen. Man schreibt den März 1922. Für ihre Anstellung kann sie auf Gut Erlensee wohnen bleiben, doch sie muss laut Gesetz auf Ehe ...

Cäcilia Herringer hat ihren Abschluss als Lehrerin erfolgreich abgeschlossen. Man schreibt den März 1922. Für ihre Anstellung kann sie auf Gut Erlensee wohnen bleiben, doch sie muss laut Gesetz auf Ehe und Kinder verzichten. Das fällt ihr anfangs sehr leicht, denn sie ist Lehrerin aus Berufung, doch als sie den Physiker Jakob Kaltenbrunner trifft, findet sie in ihm die Liebe ihres Lebens. Als Lehrerin findet sie die Anerkennung vieler Eltern und Schüler, doch ihr Vorgesetzter, der örtliche Pfarrer, sieht den Platz von Frauen an der Seite ihres Mannes und inmitten eigener Kinder. Als Cäcilias Vater stirbt, erfährt sie, warum er sich nie etwas aus ihr gemacht hat…

Das Buch ist der zweite Teil einer Reihe, ist jedoch auch ohne weitere Vorkenntnisse gut zu lesen. Ich jedenfalls kenne den ersten Teil nicht und habe mich gut mit den Geschehnissen im Buch zurechtgefunden. Cäcilia lebt auf Gut Erlensee bei ihrem Patenonkel, nachdem ihre Mutter bereits früh starb. Auf dem Gut erlebt sie, wie Frauen in ihrer Berufstätigkeit aufgehen, und so ist für sie klar, dass sie als Lehrerin arbeiten will, fühlt sie sich doch zu diesem Beruf hingezogen. Ihr Problem ist, dass zur damaligen Zeit Lehrerinnen nicht heiraten durften, denn dann wurden sie entlassen, waren sie doch durch ihren Ehemann versorgt. Diesen Zwiespalt erlebt Cäcilia sehr intensiv, als sie sich überraschend doch verliebt, entgegen ihrer bisherigen Überzeugung. Das ist glaubhaft dargestellt, wobei die Geschichte hier immer wieder mal kurzzeitig ins Klischee abzusinken droht. Auch weitere soziale Probleme der damaligen Gesellschaft sind gut in die Geschichte eingebaut, wie z.B. das Thema Homosexualität, das damals nicht nur gesellschaftlich geahndet wurde, sondern sogar gesetzlich verfolgt werden konnte. Insgesamt liest sich die Geschichte sehr flüssig und zeigt sich gut in die damalige Zeit eingebettet, auch wenn ich immer wieder leichte Zweifel hatte, ob die Situation der Frauen nicht etwas zu optimistisch dargestellt wurde.

Das Buch hat mich gut unterhalten können, so dass ich es weiter empfehle und 4 von 5 Sternen vergebe.

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