Profilbild von lena-klaudi

lena-klaudi

Lesejury Profi
offline

lena-klaudi ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lena-klaudi über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.02.2018

Eine Vorgeschichte, die Lust auf mehr macht!

His Dark Materials 0: Über den wilden Fluss
0

Von Philip Pullman als Autor habe ich bisher nur positive Stimmen gehört und kenne die Verfilmung seines Bestsellers „Der Goldene Kompass“, welche mir sehr gefallen hat. Deshalb wollte ich gerne seine ...

Von Philip Pullman als Autor habe ich bisher nur positive Stimmen gehört und kenne die Verfilmung seines Bestsellers „Der Goldene Kompass“, welche mir sehr gefallen hat. Deshalb wollte ich gerne seine Trilogie lesen und hatte sie mir auch schon besorgt, als ich erfuhr, dass eine Vorgeschichte erscheint. Ich habe mir gedacht, dass ich diese doch gerne zuerst lesen möchte und gehofft, dass ich nicht zu viele Informationen aus den „Nachfolgebänden“ kennen muss um der Geschichte folgen zu können. Und zum Glück war das nicht der Fall, denn der Autor erklärt die Welt auch für Neulinge sehr gut, sodass man alles versteht.

In der Geschichte begleiten wir Malcolm, einen für sein junges Alter von elf Jahren sehr reifen und gescheiten Jungen. Er ist auch ein sehr hilfsbereiter Junge und verbringt viel Zeit im Kloster auf der anderen Flussseite, die er mit seinem Kanu erreicht. Dort geht er den Nonnen zur Hand und schließt auch eine kleines Baby in sein Herz, das unter mysteriösen Umständen im Kloster auftaucht und viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Bei dem Baby handelt es sich um Lyra Belacqua, der Protagonist aus „Der Goldene Kompass“. Was es mit ihr auf sich hat, erfahren wir in dieser Vorgeschichte.

Den Verlauf der Geschichte mochte ich sehr. Es gab viele spannende Szenen und auch wenn es etwas ruhiger zuging, blieb ich am Ball, da die ganze Welt. Mich gefangen nehmen konnte und ich alle Informationen interessant fand. Besonders die Idee der Daemons konnte mich begeistern!

Malcolm als Protagonisten mochte ich sehr. Er ist ein lieber Junge und handelt in manchen Situationen viel erwachsener und klüger als man von ihm erwarten würde. Auch seine Beziehung zum Baby Lyra und seinen Einsatz ihr zu helfen fand ich toll. Auch Alice mochte ich sehr und das Zusammenspiel der Charaktere fand ich sehr gelungen.

Der Schreibstil von Philip Pullman gefällt mir unglaublich gut! Er schreibt Kinderbücher, die auch Erwachsene mit Begeisterung und Spannung lesen können. Seine Erzählweise ist sehr ausführlich und bildlich, was ich bei Fantasygeschichten besonders mag, da ich mir die fremden Welten so viel besser vorstellen kann. Seine Charaktere füllt er mir Leben, sodass man sie ins Herz schließt und mit ihnen fiebert.

Auch das schöne Cover möchte ich nicht unerwähnt lassen, denn es passt ganz hervorragend zum Inhalt des Buches. Die Farben, als auch das Motiv wurden toll ausgewählt.

Mit „Über den wilden Fluss“ bildet der Autor eine tolle Brücke zu der Hauptgeschichte und ich will auch ganz bald die Trilogie in Angriff nehmen und freue mich auf drei weitere Bücher!

Veröffentlicht am 27.11.2017

Starker dritter Teil!

Die Geschichte der getrennten Wege
0

Bereits die ersten beiden Teile der Neapolitanischen Saga konnten mich restlos begeistern und so habe ich mich unheimlich auf den dritten Teil gefreut! Man ist auch sofort wieder im Geschehen drin und ...

Bereits die ersten beiden Teile der Neapolitanischen Saga konnten mich restlos begeistern und so habe ich mich unheimlich auf den dritten Teil gefreut! Man ist auch sofort wieder im Geschehen drin und findet zur Not auch eine Zusammenfassung der bisherigen Handlung ganz zu Beginn des Buches.

Wir begleiten Elena und Lila in den 70er Jahren in Italien. Beide sind nun verheiratet und führen ihr Familienleben größtenteils getrennt voneinander. Dennoch kommen sie nie wirklich voneinander los. Elenas Leben verläuft ganz anders als das von Lila. Sie hat eine gute Partie gemacht und ist erfolgreich mit ihrem ersten Roman. Lila hat sich von Ihrem Mann getrennt und schlägt sich allein mit ihrem Sohn durch.

Man könnte meinen, dass Elena das bessere Los gezogen hat, dennoch beneidet sie ihre Freundin. Während Elena versucht es allen recht zu machen und oft unsicher ist, sagt Lila gerade heraus ihre Meinung und handelt auch danach, eckt damit aber auch an. Dennoch wird sie gerade wegen ihres starken Charakters geachtet. Dass merkt auch Elena und bewundert ihre Freundin dafür, hegt aber auch dunkle Gedanken in Bezug auf ihre Jugendfreundin, weil sie selbst gerne so stark wäre.
Der dritte Teil ist der bisher politischste der Reihe. Es gibt viele Unruhen und Elena und Lila sind ebenfalls betroffen und müssen Stellung beziehen, wodurch wieder Spannungen zwischen ihnen entstehen.

Elena Ferrantes Schreibstil ist ganz ausgezeichnet. Sie versteht es die Spannung zu halten, auch wenn sie viel über alltägliches schreibt. Ich finde, es ist nicht selbstverständlich eine Geschichte über zwei Freundinnen so aufregend zu erzählen und das vor allem über vier dicke Bücher lang. Die Autorin hat Charaktere geschaffen, die unbeschönigt dargestellt werden. Man soll sie nicht bewundern oder gern haben, sondern auch ihre dunklen Seiten kennenlernen, die in jedem Menschen stecken können. Dennoch möchte man Elena und Lila begleiten und giert nach jeder Information, die man zu ihnen erhalten kann.

Nun heißt es auf den vierten und letzten Teil warten! Ich bin schon sehr gespannt, wie es ausgehen wird und kann es kaum erwarten weiterzulesen.

Veröffentlicht am 12.11.2017

Ich fangirle dieses Buch!

Fangirl
0

Rainbow Rowell war mir bereits seit „Eleanor und Park“ bekannt. Dieses Buch hatte ich damals sehr geliebt und wollte immer mehr von der Autorin lesen. Besonders „Fangirl“ wurde mir immer sehr empfohlen, ...

Rainbow Rowell war mir bereits seit „Eleanor und Park“ bekannt. Dieses Buch hatte ich damals sehr geliebt und wollte immer mehr von der Autorin lesen. Besonders „Fangirl“ wurde mir immer sehr empfohlen, allerdings wurde es lange nicht übersetzt. Deshalb habe ich mich umso mehr gefreut, als es diesen Sommer endlich soweit war und „Fangirl“ auf deutsch erschien!

Ich war etwas überrascht, dass das Cover nicht vom englischen Original übernommen wurde, so wie es bei „Eleanor und Park“ der Fall war, allerdings muss ich sagen, dass mir das deutsche Cover sogar besser gefällt und es passt auch ganz hervorragend zur Geschichte.

Wir lernen Cath kennen, die zusammen mit ihrer Zwillingsschwester Wren das College besucht. Allerdings teilen sich die beiden Schwestern nicht ein Zimmer, wie ihr ganzes Leben lang zuvor. Wren möchte sich nämlich austoben und unabhängig sein. Cath gefällt das gar nicht. Sie ist eher zurückhaltend und nicht sehr kontaktfreudig. Nun muss sie sich mit einer Fremden das Zimmer teilen und die hat auch noch einen Freund, der Cath ziemlich auf die Pelle rückt. Doch zum Glück kann Cath sich in ihre Fanfiction flüchten und von Simon Snow und Baz träumen. Doch ob das genug ist?

Wren als Charakter mochte ich sehr. Sie ist zwar etwas schräg und geht nicht gern auf Menschen zu, allerdings fand ich das irgendwie liebenswert. Mein Lieblingscharakter war allerdings Levi. Er ist das totale Gegenteil von Cath. Er ist offen, direkt und lustig und scheint vor nichts Angst zu haben. Er ist aber auch einfühlsam und sehr nett. Durch ihn wird Cath auch etwas zugänglicher. Aber auch Caths Zimmergenossin schafft es sie aus ihrer Reserve zu locken und sie so lockerer durchs Leben gehen zu lassen. Dieses Dreiergespann habe ich gerne durch die Geschichte begleitet. Aber auch Wren, Cath Schwester wurde mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer.

Die Idee der Fanfiction gefiel mir sehr. So lesen wir auch einige Auszüge aus Cath Fanfiction zu der nicht existenten Buchreihe „Simon Snow“, die stark an Harry Potter erinnert. Toll ist, dass es diese Fanfiction tatsächlich zu lesen gibt. Das Interesse war so groß, dass Rainbow Rowell sie verfasst hat.

Rainbow Rowells Schreibstil war auch hier wieder ausgezeichnet! Sie schreibt Jugendbücher mit viel Tiefgang und Gefühl ohne jemals kitschig zu werden. Toll ist auch, dass ihre Bücher immer eine Botschaft vermitteln.

Ich mochte ich die Geschichte sehr! Cath, die über sich hinauswächst ohne sich selbst zu verlieren oder zu verleugnen war eine tolle Protagonistin. Ein toller Jugendroman, den ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 18.08.2017

Herrlich skurrile Geschichte mit liebenswerten Charakteren!

Der Freund der Toten
0

Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch das fröhlich bunte Cover, das aber durch den schwarzen Hintergrund auch etwas dunkles, geheimnisvolles hat. Und genau dieses Cover passt hervorragend zur Stimmung ...

Auf das Buch aufmerksam wurde ich durch das fröhlich bunte Cover, das aber durch den schwarzen Hintergrund auch etwas dunkles, geheimnisvolles hat. Und genau dieses Cover passt hervorragend zur Stimmung des Buches.

Bereits der Anfang der Geschichte konnte mich fesseln. Wir erleben hautnah, wie Mahonys Mutter auf brutalste Weise von ihrem Mann ermordet wird. Mahony ist zu der Zeit ein kleines Baby und erlebt alles mit. Wie durch ein Wunder kommt er mit dem Leben davon.
26 Jahre später, in den 70er Jahren taucht der gutaussehende Mahony in Muldering, dem Heimatort seiner Mutter Orla auf. Den Einwohnern fällt die Ähnlichkeit zu Orla sofort auf. Mahony, der als Kind in einem Waisenhaus in Dublin aufgewachsen ist, hat dort einen alten Brief seiner Mutter erhalten und möchte nun herausfinden, was damals geschehen ist. Die Einwohner des kleinen Dorfes halten sich allerdings bedeckt und so braucht Mahony Hilfe und das nicht nur von den Lebenden, sondern auch von den Toten.

Der Schreibstil von Jess Kidd hat mir sehr gut gefallen! Sie versteht es Personen, Orte aber auch Situationen so bildgenau darzustellen, dass man das Gefühl hat mittendrin zu sein. Selbst skurrile Augenblicke erscheinen wie selbstverständlich und machen ihre Geschichte zu etwas Besonderem.
Jess Kidd hat einen aus der Masse herausstehenden Roman geschrieben, der vor allem durch seine Charaktere besticht. Mahony, Mrs Cauley und auch die vielen Toten sind zum Teil ziemlich schräg, dafür aber auch umso liebenswerter! Auch die Atmosphäre eines mystischen und und zauberhaften Irlands wurde hervorragend eingefangen.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und mir gefiel die außergewöhnliche Idee der Autorin und auch die Stimmung, die vor allem durch die Charaktere geschaffen wurde. Sollte Jess Kidd noch ein Buch schreiben, dann würde ich es auf jeden Fall lesen wollen!

Veröffentlicht am 07.08.2017

Ein toller Jugendfantasyroman mit einer außergewöhnlichen Idee!

Stormheart 1. Die Rebellin
0

Cora Carmack kannte ich bisher nur aus den New Adult Bereich und da mir diese Bücher bisher immer gefallen hatten, war ich gespannt auf ihren ersten Jugendfantsyroman. Vorab kann ich schon mal sagen, dass ...

Cora Carmack kannte ich bisher nur aus den New Adult Bereich und da mir diese Bücher bisher immer gefallen hatten, war ich gespannt auf ihren ersten Jugendfantsyroman. Vorab kann ich schon mal sagen, dass mir Stormheart – Die Rebellin sehr gut gefallen hat!

Was mich an dem Roman besonders begeistert hat, war die Idee. Wir befinden uns in einer Highfantasywelt und diese wird von Stürmen, Gwittern und Blitzen bedroht. Um sich gegen diese Gefahr zu wehren, müssen die Sturmlinge ihre magischen Fähigkeiten einsetzen und die Stürme bezwingen. Doch nicht viele haben die Macht eines Sturmlings, so auch die Prinzessin und Thronerbin Aurora. Um ihren Makel zu verschleiern und um ihr Königreich zu retten, muss sie einen Prinzen aus einem anderen Königreich heiraten, welcher ein mächtiger Sturmling ist. Doch Prinz Cassius scheint etwas zu verbergen und nur die Macht an sich reißen zu wollen. Als Aurora auch noch eine Gruppe von Sturmjägern kennen lernt und herausfindet, dass man nicht mit Sturmmagie geboren sein muss um diese zu beherrschen, schließt sie sich ihnen an und flieht.

Wie bereits erwähnt, fand ich die Idee des Plots besonders gelungen. Dass Stürme eine große und auch tödliche Gefahr darstellen und man sie mit Magie bekämpfen kann war toll ausgearbeitet. Es war spannend zu lesen, wie die Sturmlinge gegen die Stürme kämpfen und auch deren Sturmherz gewinnen können. So eine Fantasywelt ist mir bisher noch nicht untergekommen und hat mich sehr begeistern können.

Aurora als Protagonistin hat mir sehr gefallen! Sie ist klein und zierlich, dabei aber stark und durchsetzungsfähig! Sie musste sich immer verstecken um zu verbergen, dass sie keine Sturmmagie hat. Als sie aber herausfindet, dass es andere Wege gibt diese zu erlernen, zögert sie nicht und folgt fremden Sturmjägern um ihr Königreich zu retten und es nicht Prinz Cassius zu überlassen.
Prinz Cassius war auch sehr interessant. Eigentlich ist nicht wirklich klar, was seine Beweggründe sind und ob er es ehrlich mit Aurora meint. Das was er tut und sagt passt nicht immer zusammen und lässt ihn geheimnisvoll, aber auch gefährlich erscheinen.
Die Gruppe der Sturmjäger war klasse! Jedes Mitglied ist ganz unterschiedlich in seinem Charakter. Besonderes Augenmerk wird aber auf den gutaussehenden Lock gelegt. Lock hat in seiner Jugend viel durchmachen müssen und die anderen Sturmjäger sind seine einzige Familie. Er ist Auroras Ausbilder und kennt dabei keine Gnade. Schließlich geht es bei der Sturmjagd um Leben und Tod. Lock hat trotz seiner harten Schalle ein weiches Herz und dieses auch am rechten Fleck. Dass Aurora und Lock sich zueinander hingezogen fühlen, ist ganz klar zu spüren.

Der Schreibstil von Cora Carmack war wie gewohnt ganz wunderbar! Ihre Geschichten lassen sich flüssig und mit einer Art Sog super schnell lesen. Sie kann ganz besonders gut die Gefühlswelt der Charaktere beschreiben. Kein Charakter blieb blass und man konnte sich gut in sie hineinversetzen. Toll war auch, dass es so viele unterschiedliche Charaktere gab. Die Welt, die Cora Carmack geschaffen hat, war auch sehr bildhaft und mit viel Fantasie beschrieben.

Bei Stormheart – Die Rebellin handelt es sich um den ersten Teil einer Trilogie und ich freue mich schon auf die weiteren Teile! Leider erscheint nur ein Buch im Jahr, da heißt es Geduld zeigen!