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Veröffentlicht am 01.05.2023

Familiengeheimnisse

Adas Fest
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Ada hatte bereits ihren Mann, den bekannten Maler Leo Kwant verloren, und nun fährt sie an die französische Küste zu ihrem Strandhaus. Das Haus steckt voller Erinnerungen und nun will sie auch hiervon ...

Ada hatte bereits ihren Mann, den bekannten Maler Leo Kwant verloren, und nun fährt sie an die französische Küste zu ihrem Strandhaus. Das Haus steckt voller Erinnerungen und nun will sie auch hiervon Abschied nehmen. Durch den steigenden Meeresspiegel hatten die Fluten bereits die Treppe zum Strand erreicht, so dass sie bis Ende des Sommers ihr Strandhaus verlassen muss. Ihre Töchter ahnen noch nichts davon. Ein letztes Mal will Ada noch ein rauschendes Fest feiern.

Während man sich zu Beginn noch in einer Geschichte von Abschied nehmen wähnt, tritt langsam eine überraschende Wendung ein. Über Jahre wurde in der Familie eine Fassade aufrechterhalten, doch nach und nach kommen viele Geheimnisse ans Licht und keiner kann vor der Wahrheit die Augen verschließen. Einmal angefangen, löst es eine Lawine aus, die nicht aufgehalten werden kann.

Katrin Burseg hat einen wunderbaren Schreibstil. Stück für Stück erfährt man etwas über die Familie, bis am Ende sich alles zusammenfügt. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass über allem eine melancholische Atmosphäre schwebt, die sich im Laufe der Geschichte ändert. Alles wirkt sehr einfühlsam beschrieben. Man spürt ein Abschied nehmen von vertrautem. Die Angaben der Jetzt-Zeit sind wunderbar mit den Rückblenden verwoben, so dass man an der Seite von Ada und ihren Kindern die Erinnerungen miterleben kann. Am Ende stellt man wieder fest, in jedem Abschied steckt auch ein Neuanfang.

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Feuertaufe bestanden

Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens
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1969 - die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen werden in Düsseldorf gemeinsam mit den Männern ausgebildet. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ums Leben ...

1969 - die ersten sechs angehenden Kriminalistinnen werden in Düsseldorf gemeinsam mit den Männern ausgebildet. Eine der eingestellten Frauen ist die Erzählerin Lucia Specht. Ihre Mutter war ums Leben gekommen und als die Ermittlungen eingestellt wurden, hat sie sich geschworen den Täter eines Tages zu finden.

Zu Anfang kommt sie als angehende Kriminalbeamtin in das K1, zuständig für Mord, Totschlag, Vermisstenanzeigen und Brandstiftung. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Otto übernimmt Lucia ihren ersten Fall. Nach einem Wohnungsbrand findet sich in der Küche ein totes Hippiemädchen. Untersuchungen zeigen, dass der Tod nicht durch den Brand eingetreten ist und es im Vorfeld körperliche Auseinandersetzungen gab. Ihr Chef meint, dass es sich um einen Raubmord handelt und die Ermittlungen sollen eingestellt werden. Lucia hat sich vorgenommen, den Fall zu lösen und bekommt Unterstützung von den anderen Kriminalistinnen.

Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen. Alles ist sehr detailliert, bildhaft und manchmal mit einem Augenzwinkern geschrieben. Die damalige Zeit ist wunderbar eingefangen, nicht nur durch die eingestreuten Musiktitel, sondern auch die Handlungen, die dem Zeitgeist entsprechen. Die jungen Frauen sind gezwungen sich gegen die Macho-Sprüche der Männer durchzusetzen, werden nicht für voll genommen und müssen besser als ihre Kollegen sein. Zum Glück helfen sie sich untereinander, so dass Lucia am Ende die Feuertaufe besteht.

Nicht nur der Kriminalfall, sondern auch die Zeitreise in das Jahr 1969 hat mir gefallen und ich hoffe, noch mehr über die ersten Kriminalistinnen zu erfahren.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Fesselnde Familiensaga

Zeiten des Umbruchs
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Nach dem ich bereits von den ersten beiden Bänden dieser Familiensaga, die auf Mallorca und Kuba spielt, begeistert war, freute ich mich schon auf die Fortsetzung.
Langsam geht es den Mitgliedern der Familie ...

Nach dem ich bereits von den ersten beiden Bänden dieser Familiensaga, die auf Mallorca und Kuba spielt, begeistert war, freute ich mich schon auf die Fortsetzung.
Langsam geht es den Mitgliedern der Familie Delgado besser auf Mallorca sowie auch auf Kuba. Der Bürgerkrieg ist auf Mallorca vorüber. Die Waren wurden getauscht, um das hart verdiente Geld zusammen zu halten. Carla hat den Entschluss gefasst, auf Wein umzusteigen und gründet eine landwirtschaftliche Kooperative. Da ihr Weingebiet neben dem Feld ihres Bruders Leo liegt, sind Probleme vorprogrammiert. Auch auf Kuba läuft nicht alles nach Plan, so dass Antonia und Frederico allein zurückbleiben.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir wieder leicht gefallen. Meine Befürchtungen, dass viel in Vergessenheit geraten ist, haben sich nicht bewahrheitet. Schnell waren die Charaktere wieder präsent, hilfreich hierfür waren auch die kurzen Zusammenfassungen an der Innenklappe. Dank des angenehmen Schreibstils lässt sich das Buch flüssig lesen, dadurch flogen die Seiten nur so dahin. Wie auch im wahren Leben liegen bei der Familie Delgado Freud und Leid dicht bei einander, so dass ich mit ihnen geweint, gelacht und einen guten Tropfen Wein genossen habe. Ich fühlte mich als unsichtbarer Gast und nahm an ihrem Leben in dem Zeitraum von 1945 bis 1952 teil. Nicht nur abwechselnd bereiste ich die Inseln Mallorca und Kuba, sondern unternahm auch Abstecher in das Weinbaugebiet von Kalifornien.
Ich habe die Familie Delgado gern begleitet und bin traurig, dass ich sie verlassen muss. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen, doch jetzt heißt es warten auf den letzten Band dieser Reihe.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Leben in zwei Welten

Ziemlich beste Freundinnen
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Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine ...

Das Buch „Ziemlich beste Freundinnen“ handelt von zwei Frauen, die in unterschiedlichen Welten leben und in der Reha-Klinik sich ein Zimmer teilen müssen.

Konstanze ist Ärztin, Mutter, Ehefrau und eine Frau der Tat, die immer ihre To-do-Liste für ihr privates und berufliches Umfeld im Kopf hat. Effizienz ist eines ihrer Lieblingswörter. Doch dann passiert es, sie stürzt im Krankenhaus die Treppe hinunter und erleidet einen komplizierten Beinbruch. Nach Wochen im Krankenhaus kommt sie in die Reha-Klinik, doch die geplante Unterbringung in einem Einzelzimmer ist nicht möglich, deshalb muss sie sich ein Zimmer mit Jacqueline teilen. Jacqueline ist etwas chaotisch. Als alleinerziehende Mutter mit drei Kindern und verschiedenen Jobs schlägt sie sich so durchs Leben. Sie hat ihren Freund Mike vor die Tür gesetzt, der sie mit einer Kollegin betrogen hat. Nun will sie noch die letzten Spuren von ihm beseitigen und schon ist es passiert, sie kann sich nicht mehr bewegen und muss sich in die Reha begeben. Doch wie werden diese beiden unterschiedlichen Frauen miteinander klar kommen?

Der Schreibstil von Astrid Ruppert ist angenehm und flüssig zu lesen. Auch die Sprache ist ausgezeichnet, gewürzt mit einer Prise Humor und passt perfekt in die Geschichte. Neben den heiteren Passagen finden sich aber auch Abschnitte, die zum Nachdenken anregen. Gut kann ich mir die beiden Frauen vorstellen und erkenne einige Details, die mir selbst bekannt vorkommen. „Ziemlich beste Freundinnen“ ist eine leichte angenehme Lektüre, die mir schöne Lesestunden bereitet hat und es fühlte sich wie eine wohlverdiente Auszeit an.

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Veröffentlicht am 13.04.2023

Spannender Sylt-Krimi

Zornige Flut
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Nach einem nächtlichen Brandanschlag im Kapitänshaus der drei Lammers Frauen, kehrt Liv in den Dienst zurück und wird sogleich nach Sylt beordert. Karlpeter Botersen-Evers, Chef der Kriminaltechnik der ...

Nach einem nächtlichen Brandanschlag im Kapitänshaus der drei Lammers Frauen, kehrt Liv in den Dienst zurück und wird sogleich nach Sylt beordert. Karlpeter Botersen-Evers, Chef der Kriminaltechnik der Polizeidirektion Flensburg, hatte in einer Fastenklinik auf Sylt eingecheckt. Als KP sich nachts auf die Suche nach was Essbaren macht, stößt er an das große Aquarium im Aufenthaltsraum. Dieses gerät aus den Fugen und schwemmt einen Schädel auf den Boden. Erste Ermittlungen weisen auf eine Sylter Galeristin, die sich seit Monaten nicht mehr bei ihren Freunden gemeldet hat. Während die Untersuchung der Polizei auf Hochtouren läuft, wird ein Anschlag auf Liv verübt. Will jemand die Nachforschungen verhindern?

Auch der siebte Band von Sabine Weiß um die Kriminalkommissarin Liv Lammers konnte mich wieder begeistern. Wie schon in den vorherigen Büchern ist der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen. Das Privatleben von Liv spielt wieder eine Rolle. Die Mischung zwischen Kriminalfall und Privatleben ist ausgewogen und gelungen. Viele Kapitel enden mit einem Cliffhanger, so dass man unbedingt immer weiterlesen möchte. Von Beginn an ist die Spannung gegeben und reißt zu keinem Zeitpunkt ab, sie steigert sich am Ende zu einem tollen Finale. Überraschende Wendungen, neue Spuren und Verwicklungen finden sich, so dass ich bis zum Schluss mit rätseln konnte, denn das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Mir hat dieser Ausflug nach Sylt wieder sehr gefallen und spannende Lesestunden bereitet.

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