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Veröffentlicht am 22.02.2018

Glaube, Liebe, Hoffnung

Die Liebe ist stark
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Kalifornien befindet sich um 1850 im Goldrausch. Als der gottesfürchtige Farmer Michael Hosea im Städtchen Pair – a – Dice eine engelsgleich schöne junge Frau erblickt, ist ihm klar:

Gott will, dass ...

Kalifornien befindet sich um 1850 im Goldrausch. Als der gottesfürchtige Farmer Michael Hosea im Städtchen Pair – a – Dice eine engelsgleich schöne junge Frau erblickt, ist ihm klar:

Gott will, dass er, Michael Hosea, diese Frau heiratet.

Michael muss erfahren, dass die achtzehnjährige „Angel“ die begehrteste Prostituierte am Ort ist. Und so macht er sich auf ins Bordell. Dort nimmt er nicht Angels Dienste in Anspruch; vielmehr versucht er sie davon zu überzeugen, mit ihm zu gehen, was diese zunächst ablehnt.

Doch Michael bleibt hartnäckig und er rettet die Frau schwerverletzt aus dem Freudenhaus, um sie zu pflegen und zu heiraten. Angel ist stark traumatisiert und nicht in der Lage, Vertrauen zu fassen. Von Kindesbeinen an wurde sie ausgenutzt und geschändet. Abgelehnt vom Vater, da sie das uneheliche Kind einer Prostituierten war. Die Mutter ist gläubig, aber schwach. Die Liebe zu ihrem Freier führte ins Nichts. Als Angel acht Jahre alt ist, stirbt ihre Mutter, und der nichtsnutzige Freund der Mutter verkauft das kleine Mädchen an einen Zuhälter, der es missbraucht und in die Hörigkeit treibt. Es gibt nichts, was der Kinderseele erspart bleibt, nicht einmal vor Mord schreckt der „Duke“ zurück.

Kann Michael der jungen Frau begreiflich machen, dass Gott alle Menschen liebt und leitet, auch die vermeintlichen „Sünder“?

Ich habe den historischen Liebesroman mit christlichem Touch in wenigen Tagen ausgelesen. Der Stil der Autorin ist leicht lesbar und nicht sehr geschliffen, um ehrlich zu sein. Aber die Handlung ist unglaublich mitreißend und spannend! Christliche Werte werden postuliert, dies hat mir sehr gut gefallen, auch wenn das Glaubensverständnis der Autorin fast naiv und vordergründig wirken könnte. Man darf vom Roman „Die Liebe ist stark“ nicht die Religiosität eines Dostojewski erwarten, nicht die allegorische Spiritualität eines Tolkien oder C.S. Lewis.

Ist der christliche Glaube geheimnisvoll und mystisch in Francine Rivers Roman?

Die Protagonisten halten Zwiesprache mit Gott. Dies wird anhand von kursiver Schrift deutlich gemacht. Gott führt und lenkt die Protagonisten im Roman, er ist ein gnädiger Schöpfer, der sich auch in der Natur offenbart. „Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“. Gottes Wege sind unergründlich, selbst der fromme Michael ringt mit Gott, dies macht den Roman glaubwürdig und es wird aufgezeigt, dass zum Glauben auch der Zweifel gehört.

Ich finde, dass die Figuren im Roman gut ausgearbeitet sind und nicht zu eindimensional agieren. Trotzdem fand ich Manches im Roman nicht plausibel, auch wenn der Roman eine Geschichte von Liebe und Vergebung erzählen will und keinen Tatsachenbericht. Auch bin ich mit manchen Figuren bis zum Ende nicht warm geworden, obwohl sie ihre Taten bereuen. Schade ist, dass „die Indianer“ im alten Stil und am Rande auftauchen, sie bringen den Siedlern den Tod. Ich hätte es auch gut gefunden, wenn die Protagonisten nicht ganz so attraktiv (physisch) gewesen wären.

Ich finde es aber fantastisch, dass die Autorin Prostitution (anders als andere Autorinnen von historischen Romanen) an keiner Stelle romantisiert. Die „gefallenen Mädchen“ sind Opfer der Umstände, Sklavinnen, die in einem System von Angst und Unterdrückung gefangen sind. Folgerichtig möchte Angel, die eigentlich Sarah heißt, vor allem „frei sein“. Doch aus Not und Selbsthass fällt sie immer wieder in alte Muster zurück. Es ist nicht verwunderlich, dass sie Michael immer wieder verlässt. Michael nimmt die Ehe ernst, sieht sie als heiligen, unauflöslichen Bund zweier Menschen vor Gott an, was ich sehr schön fand. Immer wieder holt der Farmer seine Frau zurück, er vergibt ihr alles, er ist ein Mensch, der Nächstenliebe nicht nur predigt, sondern auch lebt, was ich unglaublich schön finde. Von seiner Ernte möchte er anderen Menschen etwas abgeben, nicht mehr für sich sich behalten, als er braucht. Wenn jemand in Not gerät, hilft er auch im schlimmsten Unwetter. Sein Gottvertrauen hat ihn zum geduldigen und starken Menschen gemacht. Die Autorin zeigt jedoch auf, dass Glaube von innen kommen muss, ein Besuch im Gottesdienst löst nicht alle Probleme, und so ist es ein langer Weg, bis Angel zu sich selbst und zu Gott findet. Im Verlauf der Geschichte lernt sie immer neue Fertigkeiten, die ihr auf ihrem Weg helfen und als sie ihre Bestimmung gefunden hat, ist sie endlich bereit, Michael wirklich zu vertrauen und zu begreifen, dass auch sie ein geliebtes Wesen ist…



Der Roman „Die Liebe ist stark“ ist stellenweise nicht ideal übersetzt worden (oder die Autorin hat schwach formuliert) und das deutsche Lektorat ist nicht fehlerfrei.

Trotz kleiner Schwächen möchte ich die Geschichte zur Lektüre empfehlen, auch wenn die Autorin eine allegorische Erzählung aus der Bibel sehr wörtlich genommen hat. Ich finde es sympathisch, dass Francine Rivers im Nachwort so ehrlich ist und erzählt, weshalb sie diesen Roman verfaßte. Sie berichtet, dass sie nach einer Lebenskrise, die durch Schreibblockaden und Eheprobleme gekennzeichnet war, wie durch Zufall zum christlichen Glauben zurückfand (der protestantische Glaube, dem sie seit ihrer Taufe angehörte, spielte in ihrem säkularen Leben keine Rolle mehr) und einer Freikirche beitrat.

„Die Liebe ist stark“ wirbt im Kern für humanistische Werte, es tut gut, den Roman in diesen zynischen Zeiten zu lesen. Daher vergebe ich für "Die Liebe ist stark" von Francine Rivers 4,5 von insgesamt 5 möglichen Sternen.

Veröffentlicht am 10.09.2017

4,5 Sterne

Totenstarre
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Patricia Cornwell schickt Kay Scarpetta mit „Totenstarre“ nun schon zum 24. Mal ins Rennen.

Worum geht’s?

Die Forensikerin muss ein Rendezvous mit ihrem Mann, einem FBI – Agenten verlassen, als ihre ...

Patricia Cornwell schickt Kay Scarpetta mit „Totenstarre“ nun schon zum 24. Mal ins Rennen.

Worum geht’s?

Die Forensikerin muss ein Rendezvous mit ihrem Mann, einem FBI – Agenten verlassen, als ihre Expertise gefragt wird. Beziehungsarbeit hin oder her, der Job geht vor (Man kennt das als Liebhaber der Reihe.) . Eine Radfahrerin ist am helllichten Tag vom Blitz getroffen worden. Nur – wie kann das sein, bei guten Witterungsverhältnissen? Ein Blitz aus buchstäblich heiterem Himmel?

Außerdem schlägt sich Scarpetta mit den verstörenden Nachrichten eines Stalkers herum. Auch der Leichenfund ist eigentlich eine perfide Botschaft an die Wissenschaftlerin. (Dieses Erzählelement ist im Thrillergenre überhaupt nicht neu; trotzdem gelingt es der Buchautorin, diesen eigentlich überstrapazierten Kniff geschickt zu variiieren.). Im Laufe ihrer Tätigkeit hat sich die Expertin leider viele Feinde gemacht. Den Anfang nimmt die Geschichte im neuenglischen Universitätsmilieu. Ich liebe das Bostoner setting einfach, genauso wie Cornwells präzise Figurenzeichnung. Scarpetta ist eine Protagonistin mit Ecken und Kanten, sie ist mit einem messerscharfen Verstand gesegnet und nicht jedermanns Liebling. Das Konkurrenzgerangel, persönliche Animositäten und die Intrigen am Arbeitsplatz beschreibt die Autorin sehr gut, zumal Kay in eine Männerdomäne vorgestoßen ist. Die Handlung und die Geschichte entwirft Cornwell indes eher gemächlich, richtig rasant wird es eigentlich erst im letzten Drittel des Thrillers. Man sollte also keinen Spannungskracher nach Art eines Sebastian Fitzek erwarten. Dafür kratzt Cornwell aber auch nicht so an der bloßen Oberfläche.

Patricia Cornwell lässt sich für den Entwurf der Geschichte, die sich in das Gesamtkonzept einer Krimireihe einfügen muss, Zeit. Daher könnte man beim Lesen Längen im plot feststellen, dies hat aber auch etwas mit der eigenen Leseerwartung zu tun. In der Gesamtschau fügt sich „Totenstarre“ wie gesagt gut in die Thrillerserie ein. Ein solches Buch schreibt man als Autor sicherlich anders als ein stand – alone. Cornwell räumt zwischenmenschlichen Aspekten in diesem Band mehr Raum ein als in den vorangegangenen, die Ereignisse fügen sich, wie bereits erwähnt, in die Reihe ein. Daher ist es fraglich, ob man „Totenstarre“ als Einstieg in das Scarpetta – Universum nutzen sollte. Doch zurück zum Roman – ich habe mich gut unterhalten gefühlt und die Lektüre trotz kleiner Längen genossen. Als Fan der Reihe bin ich nicht enttäuscht worden. Patricia Cornwell hat es geschafft, mich „bei der Stange zu halten“, anders als etwa Elizabeth George, deren Reihe rund um einen adeligen Ermittler und seine working class Kollegin leider mit jedem Fall schlechter wurde, imho.

Fazit:

Für Scarpetta – Fans ist „Totenstarre“ ein Muss. Ich fand den Roman klug komponiert und lesenswert.

Daher vergebe ich für Teil 24 der Reihe 4,5 von insgesamt fünf möglichen Sternen!

Veröffentlicht am 29.08.2017

Tolle neue Krimi - Reihe

Harte Landung
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Die deutsch – irische Kommissarin Patsy Logan ermittelt in einem mysteriösen Fall. Carolin Höller, die für die Onlineplattform „Skiller“ tätig war, wird tot aufgefunden. Ein Sturz aus einem Münchner Büro ...

Die deutsch – irische Kommissarin Patsy Logan ermittelt in einem mysteriösen Fall. Carolin Höller, die für die Onlineplattform „Skiller“ tätig war, wird tot aufgefunden. Ein Sturz aus einem Münchner Büro – ein Unfall oder Mord? Als Mutter von zwei Kindern hatte Höller eigentlich keinen Grund, sich das Leben zu nehmen; zudem war sie als Geschäftsfrau erfolgreich.
Kommissarin Logan macht sich an die Arbeit. Zu den Untersuchungen in Deutschland gesellt sich alsbald die Ermittlungsarbeit in Irland. Auch nach Dublin verschlägt es die Protagonistin, was ihr nicht gerade behagt, denn sie verbindet mit der Stadt nicht nur gute Erinnerungen. Da aber das irische Zentrum von „Skiller“ ebenda liegt, kommt die kluge Frau nicht darum herum, in die Stadt zu reisen.
Hinzu kommt, dass bei der Enddreißigerin die biologische Uhr tickt – zwar ist sie glücklich liiert, aber der unerfüllte Kinderwunsch belastet die Beziehung, da ihr Partner es auch mit künstlicher Befruchtung versuchen will. Patsy ist sich da nicht so sicher …

„Harte Landung“ ist der Auftakt zu einer tollen neuen Krimireihe. Mit Patsy Logan schickt die Autorin eine schlaue und schlagfertige Protagonistin ins Rennen. Besonders gut gefiel mir die Charakterisierung der Figuren im Roman. Anders als in vielen anderen Krimis bleiben die Charaktere hier nicht blass. Sie sind Menschen mit Stärken und Schwächen, und Logan hat einen sehr speziellen Humor...
Der Fall an sich war auch spannend und durch seinen Online – Aspekt am Puls der Zeit. Auch sprachlich und stilistisch kann der Roman überzeugen, durch die Ich-Perspektive erlebt man hautnah Patsys Gefühle und Gedanken mit. Aber es ist kein konservativer Erzählstil, denn durch eingefügte Emails und anderes bekommt der Krimi einen modernen, frischen Patchwork- Touch.
Im Krimigenre gehört es mittlerweile mehr oder weniger zum guten Ton, die Kriminalbeamten mit einem großen oder kleinen Trauma auszustatten. So leidet etwa Mankells „Wallander“ an Depressionen, viele andere Protagonisten leiden an Alkohol und Drogensucht oder sie stehen vor den Trümmern ihrer Ehe.
Bei Patsy Logan ist es „nur“ die Kinderlosigkeit. Viele Leserinnen werden sich mit Patsys Dilemma identifizieren können.
Am besten am Roman gefiel mir persönlich der grenzübergreifende Aspekt. Hybride Identitäten sind im heutigen Europa und in der modernen Welt keine Seltenheit mehr, Autorin Dunne greift diese Tatsache auf und integriert sie geschickt in ihren Krimi. Die Szenen einer irischen Familienfeier fand ich klasse.
Zum Glück gibt es aber keinen Irlandkitsch im Roman, und Logan ist eine facettenreiche Figur.
Über den eigentlichen Handlungsverlauf will ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Lest selbst. Es lohnt sich!

Veröffentlicht am 28.08.2017

Top Thriller

Die gute Tochter
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Der Anwalt Rusty liebt seinen Beruf, er ist ein versierter Redner und Gerechtigkeitsfanatiker und schreckt auch nicht davor zurück, den Abschaum der Menschheit zu verteidigen. Dealer, Vergewaltiger, Mörder ...

Der Anwalt Rusty liebt seinen Beruf, er ist ein versierter Redner und Gerechtigkeitsfanatiker und schreckt auch nicht davor zurück, den Abschaum der Menschheit zu verteidigen. Dealer, Vergewaltiger, Mörder – you name it! Rusty ist der totale Antiheld und anfangs nicht gerade ein sympathischer Zeitgenosse.

Eines Tages ereignet sich im Hause Quinn eine richtige Familientragödie – Mutter Quinn wird von zwei maskierten Einbrechern erschossen, die Töchter Samantha und Charlotte werden in den Wald gebracht, wobei Charlie die Flucht gelingt. Schwester Sam hält man für tot.

Doch Sam hat überlebt und ist ebenso wie ihre Schwester Anwältin geworden und arbeitet in des Vaters Kanzlei, während sich Charlie ihre Brötchen in New York verdient. 28 Jahre nach ihren ersten traumatischen Erlebnissen wird Charlotte Zeugin eines Schulamoklaufs.

Dies ruft natürlich Vater Rusty auf den Plan, der eben auf solche Kriminalfälle spezialisiert ist. Sam und Charlie kommen indes nicht zur Ruhe – als auf ihren Vater ein Anschlag verübt wird, müssen sie sich um ihren Erzeuger und seinen Fall kümmern. Dabei ist das Verhältnis der beiden Schwestern sowieso ein angespanntes.

Zu allem Überfluss werden die Schwestern von ihrer gemeinsamen Vergangenheit eingeholt…



Wer die Romane aus Slaughters Feder kennt, weiß, dass die Schilderungen der Autorin nichts für schwache Nerven sind – so auch hier. Manches war für mich hart an der Grenze.

Trotzdem ist Karins Sprache (in der deutschen Übersetzung) gut lesbar und stilistisch hat sie mich dieses Mal überrascht, denn mit der „guten Tochter“ präsentiert sie dem Leser einen vielschichtigen Thriller, in dem es neben Schuld und Sühne auch um komplizierte Beziehungen geht. Verschiedene Zeit – und Erzählebenen illustrieren die Komplexität des menschlichen Erlebens.

"Die gute Tochter“ ist ein Thriller, in welchem es neben knallharter Gewalt auch um ein Familiendrama und Charakterentwicklung geht. Wie im wahren Leben sind Slaughters Protagonisten und Protagonistinnen vor schlimmen Erfahrungen nicht gefeit, manchmal kommt es eben knüppeldick. So mancher Leser wird Charlies erneute Traumatisierung dick aufgetragen finden.

Mich konnte der Mix aus Familiendrama, Anwaltsroman und Thrill aber überzeugen, denn Slaughter erzählt ihre Geschichte äußerst geschickt, was sich auch im Aufbau der „guten Tochter“ spiegelt. Psychologische Spannung und eine raffinierte Strukturierung des Erzählgerüsts machen das Buch zum Top – Thriller.

Daher vergebe ich für „Die gute Tochter“ von Karin Slaughter 4,5 – 5 Sterne.

Veröffentlicht am 08.08.2017

Rasanter Reihenauftakt

Spectrum
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Worum geht’s?

Dr. August Burke ist hochintelligent, aber er hat auch seine Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Umgang- auf viele Leute wirkt er geradezu wunderlich, was vielleicht daran liegen mag, ...

Worum geht’s?

Dr. August Burke ist hochintelligent, aber er hat auch seine Schwierigkeiten im zwischenmenschlichen Umgang- auf viele Leute wirkt er geradezu wunderlich, was vielleicht daran liegen mag, dass er Asperger – Patient ist.
Seine Andersartigkeit ist Fluch und Segen zugleich für den jungen Mann; doch FBI - Agent Carter erkannt das Potential, das in Burke schlummert, denn Burke kann Zusammenhänge herstellen und er ist blitzgescheit. Als es in einer Bank zu einer Geiselnahme kommt, bei welcher sich die Täter mehr als seltsam verhalten, fordert das FBI Burkes Hilfe an, denn den Tätern gelingt es unerklärlicherweise, aus dem komplett umstellten Bankgebäude zu entkommen.
Burke ist es, der das FBI auf die richtige Spur führt. Unter der Bank befindet sich das eigentliche Ziel der Gangster – ein Geheimlabor, und Burke und Carter bekommen es bald mit einem unheimlichen Feind zu tun, der vor nichts zurückschreckt…

In Film und Literatur hat man die Außenseiter entdeckt…und aus ihrem Nischendasein geholt. Wann fing dies eigentlich an? Mit „Rainman“ Dustin Hoffman? Oder dem zwangsgestörten „Monk“? Spätestens seit Dr. Sheldon Cooper aus „Big Bang Theory“ und Saga Norén, die in der skandinavischen „Brücke“ eine autistische, hocheffektive Kommissarin ist, können auch Menschen mit Inselbegabungen und Störungen Protagonisten und (Anti)helden sein.
Auch Ethan Cross hat mit Dr. August Burke einen faszinierenden Protagonisten erschaffen, der für Ablehnung und Bewunderung sorgt. Mit „Spectrum“ legt Cross (eigentlich ist Ethan Cross ein Pseudonym) einen spannenden und temporeichen Thriller vor, einen richtigen Actionkracher mit wechselnden settings und einem rasanten plot. Stil und Sprache passen meines Erachtens gut zum Inhalt, die Figuren sind gut ausgearbeitet. Ich fand natürlich Carter und Burke am Interessantesten, obwohl diese Figurenkonstellation fast schon konservativ ist. Natürlich hat Cross mit „Spectrum“ das Rad nicht neu erfunden, aber er hat einen Thriller geschrieben, der mich super unterhalten hat!
Ich liebe Antihelden und Figuren mit Ecken und Kanten einfach. Gerne empfehle ich daher „Spectrum“ von Ethan Cross zur Lektüre.

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