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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2024

Ein wichtiges Werk, das für mich an den Figuren scheiterte

The way I used to be
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Man muss schon sagen, hierbei handelt es sich um ganz schön harten Tobak, den man erst einmal verarbeiten muss, wenn man dieses Buch gelesen hat. Es sind viele wichtige, aber auch erschütternde Themen ...

Man muss schon sagen, hierbei handelt es sich um ganz schön harten Tobak, den man erst einmal verarbeiten muss, wenn man dieses Buch gelesen hat. Es sind viele wichtige, aber auch erschütternde Themen in dem Buch verarbeitet, die sensibel und empathisch gemeistert werden. Amber Smith kann man hier somit nicht allzu viel vorwerfen, denn sie hat sich bemüht, alles sehr behutsam anzugehen.

Mein Problem sind jedoch die Figuren, mit denen ich mich überhaupt nicht anfreunden konnte, da sie zum Großteil unnahbar und unsympathisch waren. Ich fand sie allesamt viel zu naiv, teilweise ohne ersichtlichen Grund aggressiv und arrogant und es herrscht viel Neid und Verständnislosigkeit unter den Figuren, was teilweise zum Haare raufen war.

Ich hätte das Buch so unglaublich gern gemocht, da ich es sehr wichtig finde, dass man sich auch vor Themen wie Missbrauch, Vergewaltigung und mentaler Gesundheit nicht scheuen sollte, aber leider sind "The Way I Used To Be" und ich nicht füreinander gemacht.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

belangloser Jugendthriller mit unsympathischen Figuren

WEIL.
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„WEIL.“ von Martin Muser besitzt auf den ersten Blick alles, was einen Jugendthriller ausmachen soll: Ein interessantes Setting mit einem Haus auf dem Land, fünf vollkommen unterschiedliche Jugendliche, ...

„WEIL.“ von Martin Muser besitzt auf den ersten Blick alles, was einen Jugendthriller ausmachen soll: Ein interessantes Setting mit einem Haus auf dem Land, fünf vollkommen unterschiedliche Jugendliche, die in Gefahr schweben und wichtigen Themen wie Freundschaft, Vertrauen und die Frage, wie weit man gehen würde, um für andere einzustehen.

Was sich zunächst gut angehört hat, entpuppte sich für mich jedoch als teilweise sehr anstrengende Angelegenheit. Man muss dem Autor zwar dafür loben, dass er es versucht und teilweise auch geschafft hat, auf gerade einmal knapp 130 Seiten eine gute und anhaltende Spannung aufzubauen, allerdings konnte mich das Buch ansonsten nur selten überzeugen.

Dies liegt vor allem an den Charakteren, die für mich phasenweise unerträglich und klischeehaft waren. Auf der einen Seite hat man die Jugendlichen Manuel, Selin, Knut, Philipp und Esther, die gerade fürs Abitur lernen und sich allen anderen Menschen gegenüber haushoch überlegen und unbesiegbar fühlen. So ernähren sie sich während des Lernens strikt vegan und verdrehen die Augen, als sich ihre Widersacher danach erkundigen, ob es auch – in ihren Augen - „normale“ Lebensmittel im Haus befinden. Gleichzeitig regt sich besonders Selin tatsächlich darüber auf, dass falsch gegendert wird, während sie mit einer Waffe bedroht wird. Für mich persönlich musste so etwas nicht sein, weil es weder die Geschichte an sich weiter gebracht hat, noch dafür gesorgt hat, dass man mit den Figuren mitfiebern konnte.

Die Widersacher werden dagegen als sehr einfache, ungebildete Menschen ohne Manieren oder Verstand dargestellt, was mir dann doch letztendlich viel zu leicht gelöst war. Im Grunde genommen sind alle Figuren so unsympathisch, stereotypisch und oberflächlich, dass mir ihr Schicksal leider vollkommen egal war, was bei dem Genre alles andere als gut ist.

Das Einzige, was dazu geführt hat, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe, ist die Idee, auch Ethik als Schulfach in das Buch einfließen zu lassen, sodass es immer wieder zu interessanten Fragen kam, die man sich auch selbst in gewissen Situationen stellen sollte.

Insgesamt kann man jedoch sagen, dass man aus dem Buch deutlich mehr hätte herausholen können, denn der Plot an sich ist interessant und hätte deutlich mehr Tiefe und vor allem auch bessere Charaktere verdient gehabt. So entpuppte sich „WEIL.“ letztendlich jedoch leider als eher flacher, fast schon belangloser Thriller, der schnell wieder vergessen ist.

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Veröffentlicht am 13.06.2023

unsympathisch und rücksichtslos

Wildes Vergessen
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„Wildes Vergessen“ ist ein autobiographischer Roman, der das Verhältnis zwischen der Autorin und deren demenzkranker Mutter beschreibt. Steph Jagger hatte leider nie das beste Verhältnis zu ihrer Mutter ...


„Wildes Vergessen“ ist ein autobiographischer Roman, der das Verhältnis zwischen der Autorin und deren demenzkranker Mutter beschreibt. Steph Jagger hatte leider nie das beste Verhältnis zu ihrer Mutter und hatte lange Zeit das Gefühl, nicht ausreichend über sie und ihre Vergangenheit zu wissen.

Erst seit der Diagnose kommen sich Mutter und Tochter näher und so erfährt die Autorin auf einem Roadtrip durch die Wälder von Montana und Wyoming immer mehr aus dem Leben ihrer Mutter, reist mit ihr durch die Vergangenheit und lernt sie zu verstehen.

Was auf dem ersten Blick spannend und interessant klingt, veränderte sich bei mir allerdings in reine Ernüchterung, denn es ist teilweise unerträglich, wie die Autorin mit ihrer Mutter umgeht. Es ist natürlich klar, dass jeder Mensch ganz anders mit Diagnosen umgeht und einige eher den humorvollen, als den dramatischen Weg einschlagen. In „Wildes Vergessen“ war es mir jedoch oftmals zu viel von allem, denn die Autorin spricht unter anderem davon, wie sie ihre Mutter immer wieder in Form von Ablenkung ruhig stellt.

Es werden sehr oft Formulierungen verwendet, die zwar schonungslos sein sollen, aber auf mich rücksichtslos, unsympathisch und verantwortungslos wirken. Dies ist sehr schade, denn Steph Jagger kann tatsächlich gut schreiben, allerdings hat sie es für mich hier und da deutlich übertrieben und somit konnte ich mich leider weder mit ihrer persönlichen Geschichte, noch mit ihren Worten sonderlich anfreunden.

Veröffentlicht am 17.05.2023

zu oberflächlich, zu nüchtern

Das Paar aus Haus Nr. 9
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„Das Paar aus Haus Nr. 9“ von Felicity Everett lag bereits eine ganze Weile auf meinem Stapel ungelesener Bücher, da ich mir nie so ganz sicher war, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte, da ich nicht ...

„Das Paar aus Haus Nr. 9“ von Felicity Everett lag bereits eine ganze Weile auf meinem Stapel ungelesener Bücher, da ich mir nie so ganz sicher war, ob ich das Buch tatsächlich lesen möchte, da ich nicht genau wusste, welches Genre mich hier erwarten wird. Da die Kurzbeschreibung aber letztendlich auf einen Thriller hingedeutet hat und ich dementsprechend auch einige Rezensionen zu dem Buch gelesen habe, wollte ich „Das Paar aus Haus Nr. 9“ doch noch eine Chance geben und muss leider sagen, dass ich doch enttäuscht bin.

Ein wenig Schuld trifft daran der Schreibstil, denn an diesen konnte ich mich leider überhaupt nicht gewöhnen. Man merkt Felicity Everett zwar die Erfahrung beim Schreiben an, allerdings gibt es in diesem Buch sehr viele Wiederholungen, die Dialoge wirken hölzern und phrasenhaft und auch sonst geht alles nur sehr langsam voran, was sehr ermüdend ist.

Die Geschichte ist dabei schnell erzählt: Gavin und Louise ziehen in eine neue Nachbarschaft und werden direkt herzlich von ihren neuen Nachbarn Sara und Neil begrüßt. Zwischen den beiden Paaren entwickelt sich schnell eine Freundschaft und sie verbringen fortan viel Zeit miteinander. Je mehr Zeit sie alle miteinander verbringen, desto unglücklicher scheint Sara jedoch zu wirken, denn sie hinterfragt ihr eigenes Leben auf einmal und hält sie sich und Neil für langweilig und farblos. Sara möchte einiges verändern und lässt sich dabei von Gavin und Louise inspirieren, allerdings merkt sie nicht, dass vieles in deren Leben nur eine Fassade ist und vergisst dabei, dass sie es selbst eigentlich ganz gut im Leben getroffen hat.

Wer sich bei „Das Paar auf Haus Nr. 9“ auf einen Thriller freut, der wird auch schnell enttäuscht sein, denn in diesem Buch geht es vielmehr darum, wer man ist, was man vom Leben erwartet und dass das Leben auch immer ein paar Opfer braucht, wenn es um Selbstverwirklichung und Weiterentwicklung geht. Man erhält dafür einen guten Blick in die Psyche von Sara und Neil auf der einen Seite und Gavin und Louise auf der anderen Seite.
Das alles wäre sicherlich interessant, wenn man sich für die vier Charaktere interessiert hätte. Dies fiel mir jedoch im Laufe der Geschichte immer schwerer, da sie auf mich nicht sonderlich sympathisch wirken, sondern oftmals naiv und recht oberflächlich daherkommen.

Somit ist „Das Paar aus Haus Nr. 9“ für mich leider eine Enttäuschung, da ich hier etwas vollkommen anderes erwartet habe. Wären die Charaktere etwas besser gezeichnet und hätten sie mehr Ecken und Kanten gehabt und wäre der Erzählstil nicht so nüchtern gewesen, hätte ich mich vielleicht mehr für das Buch erwärmen können. So entpuppt es sich jedoch als ein farbloses, oberflächliches Werk, das schnell wieder vergessen ist.

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Veröffentlicht am 18.04.2023

Zu viel Eigenlob, zu wenig gute Tipps

Der Schokoriegel-Effekt
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Jonas Deichmann ist mir bereits vor seinem Werk „Der Schokoriegel-Effekt: mit einfachen Mitteln große Ziele erreichen“ bekannt gewesen und bislang fand ich den Extrem-Sportler auch immer sehr sympathisch. ...

Jonas Deichmann ist mir bereits vor seinem Werk „Der Schokoriegel-Effekt: mit einfachen Mitteln große Ziele erreichen“ bekannt gewesen und bislang fand ich den Extrem-Sportler auch immer sehr sympathisch. Sein Buch hat dieses Bild jedoch ein wenig geändert, denn dieses Buch war für mich leider weder hilfreich, noch eine Motivation.

Leider findet in dem Buch hauptsächlich sehr viel Selbstbeweihräucherung statt, bei dem es darum geht, was man bislang schon alles erreicht hat und vor allem wie man es erreicht hat.

Dazu kam das Gefühl, dass ich alles, was ich in dem Buch gelesen habe, bereits schon einmal von ihm gehört, bzw. gelesen habe. Es wirkt wie eine Zusammenfassung seiner Interviews und Show-Auftritte, was zwar sicherlich interessant sein kann, allerdings hat mir die Art und Weise dabei nicht gefallen.

Alles klingt hier so, als sei Jonas Deichmann der Größte, der das Unmögliche möglich gemacht hat, was absolut übertrieben ist. Ich möchte ihm seine Leistungen definitiv nicht absprechen, aber seine Erzählungen sind mir einfach zu viel Eigenlob und zu wenig hilfreiche Tipps, wie man sich selbst motivieren und weiterentwickeln kann.

Schade, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.