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Veröffentlicht am 19.04.2023

Der Fluch

Das Sündenbuch
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Das Buch beginnt im Jahre 1618. Der Wissenschaftler für Astronomie und Mathematik Marek kauft in einer Heidelberger Taverne von einem mittellosen Seemann ein Buch mit einem chiffrierten Text und ein Medaillon ...

Das Buch beginnt im Jahre 1618. Der Wissenschaftler für Astronomie und Mathematik Marek kauft in einer Heidelberger Taverne von einem mittellosen Seemann ein Buch mit einem chiffrierten Text und ein Medaillon mit bunten Zeichen. Dieses hat der Seemann einem sterbenden Jesuitenmönch abgenommen. Woher kommen das Medaillon und das Buch? Welche Bewandtnis hat es mit den merkwürdigen Zeichen? Marek ist fasziniert von den Dingen. Als der Seemann ihm erklärt, dass ein Fluch darauf lastet, wiegelt Marek ab, denn als Wissenschaftler glaubt er nicht an so was. Nach dem Marek den Seemann verlassen hat, wird dieser durch einen Pfeil getötet. Der Fluch hat zugeschlagen.

Zur gleichen Zeit befindet sich Mareks Tochter Jana in Prag in der Apotheke ihres Onkels. Dort wird sie als Apothekerin ausgebildet. Die Aufnahmebedingung zur Lehre war, dass sie Tomek, den Sohn ihrer Tante aus erster Ehe, heiraten soll. Jana überlegt, wie sie diese Ehe verhindern kann. Auch Bedrich, ein Freund, wirbt um sie. Gleichzeitig zieht in die Apotheke der junge Arzt Dr. Conrad Pfeifer ein. Neben der Nachricht vom Tod ihres Vaters erhält Jana noch von ihrem Vater ein Päckchen mit dem Medaillon und dem Buch. Ihre Lateinkenntnisse sind nicht ausreichend und so bittet sie den Arzt um Hilfe. So erfährt Jana, dass das Buch Teil eines Reiseberichtes aus der neuen Welt ist. Sie ist überzeugt davon, dass ihr Vater wegen dieses geheimnisvollen Schriftstückes sterben musste und will diesem Geheimnis auf den Grund gehen. Zusammen mit dem Arzt begibt sie sich auf die Suche. Doch bevor sie das Geheimnis entschlüsseln können, geraten sie in immer neue Gefahren, denn sie sind nicht die einzigen, die sich auf die Suche der fehlenden Teile gemacht haben. Auch ein Geheimbund der Kirche will das Rätsel entschlüsseln.

Beate Maly schafft es mit ihrer lebendigen und farbigen Erzählweise geschichtlich belegte Ereignisse mit einer fiktiven Handlung zu verbinden. Es ist einfach in die Geschichte einzutauchen, da der Schreibstil mehr der heutigen Zeit angepasst ist und nicht der gestelzten Sprache der damaligen Zeit entspricht. Die Protagonistin Jana war mir von Beginn an sympathisch, bei Conrad Pfeifer hat es eine Zeit gedauert, da er anfangs sehr arrogant und hochnäsig auf mich wirkte. Der Hauptfokus der Geschichte liegt auf der Suche nach den fehlenden Teilen des Buches und nicht auf einer Liebesbeziehung der Protagonisten. Positiv empfand ich auch, dass es keine ausufernden Beschreibungen von Orten und Charakteren gab, die oft in anderen historischen Romanen zu finden sind.

Für mich war dieses ein schöner historischer Kriminalroman mit einem geheimnisvollen Buch, einem Fluch und interessanten Personen vor dem Hintergrund des 17. Jahrhunderts.

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Veröffentlicht am 19.04.2023

Viel geschieht in Fjällbacka

Der Leuchtturmwärter (Ein Falck-Hedström-Krimi 7)
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Anna und Erica hatten einen schweren Autounfall, als sie schwanger waren. Durch eine Notoperation überlebten die Zwillinge von Erica, doch der Sohn von Anna überlebte nicht. Anna zieht sich in ihr Innerstes ...

Anna und Erica hatten einen schweren Autounfall, als sie schwanger waren. Durch eine Notoperation überlebten die Zwillinge von Erica, doch der Sohn von Anna überlebte nicht. Anna zieht sich in ihr Innerstes zurück. Kommen Anna und Dan mit diesem Schicksalsschlag klar?
Ericas Klassenkameradin Annie kommt nach Fjällbacka zurück. Sie flüchtet in das Haus ihrer Kindheit auf die Geisterinsel „Graskör“ zusammen mit ihrem Sohn Sam. Doch was ist mir ihrem Mann Fredrik passiert?
Nach einer brutalen Misshandlung kehrt auch Mats Sverin in sein Elternhaus zurück. Er spricht nicht über den Vorfall und arbeitet nun in der Finanzverwaltung der Gemeinde. Als er von Annies Ankunft erfährt, besucht er freudig seine Schulfreundin auf der Insel. Alles könnte schön sein, doch am nächsten Tag wird Mats in seiner Wohnung tot aufgefunden.
Patrik und sein Team nehmen die Ermittlungen auf und stehen lange vor einem Rätsel. Auch Erica kann es nicht lassen, sich wieder einzumischen.

Dieses ist der siebte Band von Camilla Läckberg um Patrik Hedström und Erica Falck. Zu Beginn wird der Leser gleich mit unterschiedlichen Handlungssträngen und verschiedenen Protagonisten konfrontiert. Auch über die bereits aus früheren Büchern bekannten Personen erfährt man neues. Die vielen am Anfang vorgestellten Protagonisten können für Nichtkenner dieser Reihe vielleicht zu Verwirrungen führen. Für mich war es teilweise ein Treffen mit guten Bekannten.

Die Geschichte lässt sich flüssig lesen. Gekonnt wechseln sich spannende und menschliche Aspekte ab, die nicht langweilen und man den Eindruck eines realitätsnahen Kriminalromans hat. Das Buch ist ein wendungsreicher Krimi, der durch den ständigen Wechsel der einzelnen Handlungsstränge ständig auf einem hohen Spannungsniveau gehalten wird. Die Rückblicke auf Emilie, Gustav und Karl, die ehemaligen Bewohner der Geisterinsel im 19. Jahrhundert, tun ihr übriges dazu und sind sehr gefühlvoll gezeichnet.
Das Buch hat mich von Beginn an gefesselt und ich war wieder gespannt, wie die Autorin die verschiedenen Handlungsstränge Stück für Stück zusammenführt.

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Veröffentlicht am 16.04.2023

Liebe auf den ersten Blick

Weibersommer
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Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover vermittelt einen sommerlichen leichten Eindruck, der auch trübe Regentage verschönt.

Der Prolog spielt vor vielen Jahren in Masuren. Hier begegnet ...

Die Aufmachung des Buches hat mir gut gefallen. Das Cover vermittelt einen sommerlichen leichten Eindruck, der auch trübe Regentage verschönt.

Der Prolog spielt vor vielen Jahren in Masuren. Hier begegnet der Dorflehrerin Marie Thune, die aus Eitelkeit selten eine Brille aufsetzt, den Soldaten Johann Zabel. Obwohl Marie an die Liebe auf den ersten Blick nicht glaubt, geschieht genau dieses. Sie verliebt sich auf der Stelle in Johann Zabel und auch ihm scheint es ähnlich zu gehen.

Dann erfolgt ein Zeitsprung ins Jahr 2010. Das regelmäßige Familientreffen der weiblichen Nachkommen der Familie Zabel steht an. Die Zwillingsschwestern Katherina und Helene haben mit der Tradition begonnen und nun nehmen auch ihre sehr unterschiedlichen Töchter Lisa-Marie, Lou und Anne dran teil. Doch mitten in den Vorbereitungen zum Familienkaffeeklatsch erhalten sie einen Anruf, dass Onkel Horst aus Bayern verstorben ist. Doch wer soll sich nun um die Beerdigung und die Tiere auf seinem Hof kümmern? Zögernd entschließen sich die Cousinen diese Aufgabe zu übernehmen und fahren ins Allgäu. Ungewohnte Arbeit erwartet sie und auch Streitigkeiten bleiben nicht aus. Beim Aufräumen entdecken sie einen Schuhkarton mit alten Liebesbriefen und kommen einem alten Familiengeheimnis auf die Spur, dass ihr Leben verändern wird.

Auf eine wunderschöne Art erzählt die Autorin Heike Wanner die Geschichte der drei Cousinen, die doch sehr ungleich sind. Die Hauptprotagonisten sind sehr gut beschrieben, so dass ich mich als Leserin sehr gut in jede Person hinein versetzen konnte. Durch den flüssigen Schreibstil verging die Zeit wie im Flug. Wer nicht gerade literarischen Tiefgang sucht und mal vom Alltag abschalten möchte, ist bei diesem Buch an der richtigen Stelle.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Das Geheimnis der Rosengeige

Der Mondscheingarten
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Ab und zu brauche ich ein Buch, um vom Alltag abzuschalten und mich hinein in eine andere Welt träumen kann. Der Mondscheingarten von Corinna Bomann hat dieses geschafft.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen ...

Ab und zu brauche ich ein Buch, um vom Alltag abzuschalten und mich hinein in eine andere Welt träumen kann. Der Mondscheingarten von Corinna Bomann hat dieses geschafft.
Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Gegenwartsgeschichte führt den Leser nach Berlin ins Jahr 2011. Lilly Kaiser ist Witwe und lebt seit dem Tod ihres Mann sehr zurückgezogen. Sie hat ein kleines Antiquitätengeschäft und spielt mit dem Gedanken Urlaub zu machen, da im Januar nicht viel verkauft wird. Dann betritt ein älterer Herr ihren Laden und gibt ihre eine wunderschöne Geige, doch er will sie ihr nicht verkaufen, sondern er behauptet, dass dieses Instrument ihr gehört und weist auf ein Notenblatt das betitelt ist mit „Mondscheingarten“. Lilly ist von der Geige fasziniert und bevor sie dem unbekannten Mann Fragen stellen kann, ist dieser spurlos verschwunden. Auf der Rückseite der Geige entdeckt Lilly eine eingebrannte Rose. Ihre Neugier ist geweckt und Lilly möchte mehr über das Instrument erfahren. Sie nimmt Kontakt zu ihrer besten Freundin Ellen in London auf, die Expertin für Musikinstrumente ist, um mehr über die Geschichte der Geige heraus zu finden und warum sie die rechtmäßige Eigentümerin sein soll.
Der zweite Handlungsstrang beginnt im Jahr 1902 und führt nach Padang/Indonesien. Als Leser lernt man Rose Gallway kennen, die zu den besten Violinistinnen der Welt gehörte und von ihrem Vater die Rosengeige als Geschenk bekam.
Das Buch liest sich leicht und flüssig aufgrund des schönen Schreibstils der Autorin. Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit steigert die Spannung. Sehr farbenprächtig und bildhaft wurden die Natur und die Personen beschrieben. Schon nach den ersten Seiten fühlte ich mich in den Bann des Buches gezogen und wartete begierig darauf zu erfahren, welches Geheimnis hinter der Geige steckte, deshalb konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Am Ende waren alle offenen Fragen beantwortet, einziges Manko waren die etwas zu vielen Zufälle. Trotzdem hat mir das Buch angenehme Lesestunden beschert.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Familiensaga

Die Rosen von Montevideo
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„Die Rosen von Montevideo“ ist eine Familiensaga, die den Zeitraum von 1847 bis 1889 umfasst. Es wird die Geschichte zweier Familien erzählt, zum einen der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum ...

„Die Rosen von Montevideo“ ist eine Familiensaga, die den Zeitraum von 1847 bis 1889 umfasst. Es wird die Geschichte zweier Familien erzählt, zum einen der Bankiersfamilie Gothmann aus Frankfurt und zum anderen der Kaufmannsfamilie de la Vegas aus Montevideo, Uruguay, einer spanischen Einwandererfamilie.
Die 18jährige Rosa de la Vegas, soll verheiratet werden. Ihre Mutter starb bei der Geburt und sie wurde von ihrem strengen Vater und ihren Tanten erzogen. Ihr Vater Alejandro de la Vegas hat ihr Ricardo de Monte ausgesucht, der zwar sehr viel älter ist, aber zu den Colorados gehört, einer Gruppierung, die auch ihr Vater unterstützt. Rosa weigert sich strikt diesen Mann zu heiraten und wird in ihr Zimmer gesperrt um zur Besinnung zu kommen. Ihr gelingt die Flucht, doch fällt sie dabei einigen Blancos in die Hände. Albert Gothmann, der Sohn eines Frankfurter Bankiers ist zum ersten Mal in Montevideo. Bei einem Streifzug durch den Hafen hört er Rosa um Hilfe rufen und rettet sie vor den Entführern. Beide verlieben sich ineinander, heiraten und Rosa fährt mit Albert nach Frankfurt ins unbekannte Deutschland. Ihre Zukunftspläne von Zeit zu Zeit nach Uruguay zu reisen, müssen sie fallen lassen, denn bei ihrer Ankunft erfahren sie, dass der Vater von Albert verstorben ist. Als Nachfolger seines Vaters übernimmt er nun die Bankgeschäfte. Doch wird es der lebenslustigen Rosa gelingen glücklich zu bleiben?
Carla Federico beschreibt die Anstrengungen, die die Frauen der beiden Familien für ihr Glück auf sich nehmen. Sie haben mit Niederlagen, Fehlern und Enttäuschungen zu kämpfen. Gefallen hat mir, dass dieses vor dem Hintergrund der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in den La-Plata Ländern – Uruguay, Paraguay und Argentinien sowie Deutschland geschah.
Der Schreibstil ist einfach und flüssig mit einer bildhaften Sprache. Das Cover wirkt auf mich ansprechend und den Klappumschlag finde ich einmalig. Das Buch ist eine angenehme leichte Sommerlektüre für Liebhaberinnen von Familiensagas und für all diejenigen, die sich gern in ferne Länder versetzen möchten.

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