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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2023

25 Stunden ohne Strom

Es war einmal in Brooklyn
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Es war einmal 1977 in Brooklyn New York. Da gab es 25 Stunden lang einen Stromausfall. Für Juliette und David, beide 17 Jahre jung, wird es eine unvergessliche Nacht, in der so einige Dinge in ihrem Leben ...

Es war einmal 1977 in Brooklyn New York. Da gab es 25 Stunden lang einen Stromausfall. Für Juliette und David, beide 17 Jahre jung, wird es eine unvergessliche Nacht, in der so einige Dinge in ihrem Leben eine unerwartete oder eine erhoffte Wendung nehmen.

Beide sind Freunde seit Kindheitstagen. Juliette steht vor dem Aufbruch hinaus in die Welt zum Studieren, David hat noch nicht akzeptiert, dass er bleiben muss wegen einer schweren Erkrankung. Er ist schon lange in seine beste Freundin verliebt. Sie tändelt mit einem Pizzaboten herum. Alles steht am Scheidepunkt. Was passiert in diesen 25 Stunden.

Ich möchte gar nichts dazu verraten. Man muss diese Geschichte einfach selber entdecken. Sie hat einen ganz eigenen Charme und die Autorin trifft auch einen Ton, der berührt und amüsiert zugleich.

Ich habe das Buch gerne gelesen und werde mir auch den Vorgängerroman besorgen.

Veröffentlicht am 23.04.2023

pralles und groß angelegtes Sittengemälde

Tochter einer leuchtenden Stadt
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Tochter einer leuchtenden Stadt" beginnt 1905 als die erzählende Scheherazade ungeplant zur Welt kommt. Man verfolgt ihren Lebensweg durch verschiedene Familien. Im Mittelpunkt stehen die Frauen der Familien, ...

Tochter einer leuchtenden Stadt" beginnt 1905 als die erzählende Scheherazade ungeplant zur Welt kommt. Man verfolgt ihren Lebensweg durch verschiedene Familien. Im Mittelpunkt stehen die Frauen der Familien, die trotz religiöser und kultureller Unterschiede ein wundersames harmonisches Miteinander pflegen bis Kriege und ein Brand fast alles zerstören, was einstmals schön und gut war.

Was mir gefallen hat?
Dass es ein richtiges Frauenbuch ist, in dem die Männer die meiste Zeit nur Gäste sind. Freilich solche Gäste, die schon mal alles durcheinander bringen können und am Ende, als die feindlichen Soldaten in die Stadt kommen, sind es furchterregende alles zerstörende Gäste. Aber dennoch bleibt der Blickwinkel immer auf den Frauen. Die Sprache der Autorin ist sehr malerisch und verschwenderisch.

Was mir nicht so gefallen hat?
Das Buch hat einen sehr großen zeitlichen Rahmen, weswegen viel geschieht und nicht alles für meinen Geschmack lang genug behandelt wird. Außerdem ist das Buch weder zeitlich noch örtlich chronologisch und ich hatte das Gefühl, die Autorin setzt manchmal Wissen voraus, dass ich einfach so nicht hatte. Deshalb bleibt manches verwirrend oder unklar und man glaubt manchmal, die Geschichte nicht ganz zu verstehen, was ich aber am Ende so hingenommen habe. Meiner Meinung nach wäre ein Lektorat mit etwas mehr strenge nicht schlecht gewesen.

Veröffentlicht am 23.04.2023

fast ein Kammerspiel

In blaukalter Tiefe
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Nachdem mir das erste Buch von Frau Hauff so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch ihr neues "In blaukalter Tiefe" lesen. Das Cover ist so schön wie das von "Unter Wasser Nacht". Und wieder spielt ...

Nachdem mir das erste Buch von Frau Hauff so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch ihr neues "In blaukalter Tiefe" lesen. Das Cover ist so schön wie das von "Unter Wasser Nacht". Und wieder spielt das Meer und die Natur eine Rolle. Und wieder kann die Autorin mit ihrem wunderbaren Beschreibungen bei mir punkten. Man spürt den Wind auf der Haut, das Spiel des Lichts und das Rauschen der Wellen unter den Planken.

Ansonsten ist diese Geschichte fast ein Kammerspiel. Denn das meiste spielt auf einem Segelschiff. Die Personenanzahl ist überschaubar und der Raum in dem sie agieren können auch. Umso größer sind die inneren Abgründe und die Gefühle.

Die Autorin lotet das Innere ihrer Protagonisten feinfühlig aus. Das ist kein Pageturner aber trotzdem intensiv. Die Dialoge - die äußeren und die inneren - beschäftigen den Leser und es hat mir gefallen, wie in kurzer Zeit alle Hüllen fallen und es ans Eingemachte geht.

Das Buch habe ich gerne gelesen.

Veröffentlicht am 06.04.2023

guter Auftaktband

Im Namen des Wolfes
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Helena, die diese Geschichte erzählt, ist seit einiger Zeit Schreiberin bei Richter Vonvalt. Der reist mit seinem Vollstrecker durch das Königreich um Recht zu sprechen und Urteile vollstrecken zu lassen. ...

Helena, die diese Geschichte erzählt, ist seit einiger Zeit Schreiberin bei Richter Vonvalt. Der reist mit seinem Vollstrecker durch das Königreich um Recht zu sprechen und Urteile vollstrecken zu lassen. Die Welt kommt sehr mittelalterlich daher und ist zwar eine fantastische aber eine die ohne seltsame Kreaturen und geheimnisvolle Magie auszukommen scheint. Die Geschichte ist eine Mischung aus Fantasy und Krimi, denn ein brutaler Mord bringt den Richter dazu, sich mit seinen Getreuen an einer schwierigen Ermittlung zu versuchen. Schon bald ist klar, dass der Fall weite Kreise zieht und am Ende sogar die gesamte Herrscherklasse und der Frieden des Landes in Gefahr sein könnte.

Eine kraftvolle Sprache mit lebhaften Dialogen gehört zur großen Stärke dieses ersten Bandes. Das Tempo ist etwas gedrosselt, da der Autor erst mal jede Menge zu Erzählen hat über das Land, die diversen Volksstämme, die ganzen politischen und gesetzlichen Feinheiten. Man muss sich darauf einlassen und darf nicht ungeduldig werden, denn schließlich ist es der Auftakt einer Reihe und die will sicherst mal warm laufen. Deshalb denke ich, dass Spannungsmäßig noch Luft nach oben ist. Nichts destotrotz habe ich das Buch sehr gerne gelesen und freu mich schon auf Band zwei.

Veröffentlicht am 03.04.2023

Die Maler und die Medici

Florentia - Im Glanz der Medici
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Florentia - Florenz - steht im Mittelpunkt dieses historischen Schmökers. Vor allem die Medici und berühmte Maler wie Leonardo da Vinci und Botticelli sind es, die der Stadt im 15. Jahrhundert ihren Stempel ...

Florentia - Florenz - steht im Mittelpunkt dieses historischen Schmökers. Vor allem die Medici und berühmte Maler wie Leonardo da Vinci und Botticelli sind es, die der Stadt im 15. Jahrhundert ihren Stempel aufdrücken, den man auch heute noch sehen und bewundern kann.

Lorenzo de Medici wird ziemlich jung der Nachfolger des verstorbenen Vaters. Mit seinem Bruder Giuliano an der Seite kann er sich in all den politischen Kämpfen und Intrigen um Macht und Geld behaupten. Man erfährt sehr viel über das Hin und Her zwischen den einflussreichen Familien und den italienischen Großstädten, die ähnlich wie kleine Fürstentümer im ständigen Streit liegen.

Aber auch die Kunst und die Malerei spielen eine wunderbar große Rolle. Man lernt die junge Fioretta kennen, die, obwohl eine Frau, unbedingt Malerin werden will und sich nicht beirren lässt in ihrem für damalige Verhältnisse ungewöhnlichen Wunsch. Sie verliebt sich auch in den jüngeren Medici, obwohl sie weiß, dass diese Liebe eigentlich keine Zukunft hat, da sie nicht den wichtigen Familienhäuser angehört.

Das Buch liest sich süffig und informativ zugleich.