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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2017

Spannend und authentisch!

Tiefe Schuld
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Inhalt: In einem Waldstück wird eine Frauenleiche gefunden. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass das Opfer anscheinend schon vor der Tat über einen längeren Zeitraum körperlich misshandelt worden ...

Inhalt: In einem Waldstück wird eine Frauenleiche gefunden. Bei der Obduktion stellt sich heraus, dass das Opfer anscheinend schon vor der Tat über einen längeren Zeitraum körperlich misshandelt worden ist.
Kommissarin Toni Stieglitz von der Münchener Kripo geht dieser Fall besonders unter die Haut, denn auch sie war ein Opfer häuslicher Gewalt…

Meine Meinung: Durch das interessant gestaltete Cover wurde ich zuerst auf diesen spannenden Krimi aufmerksam, der bereits der zweite Band um Toni Stieglitz ist.
Ich kenne den ersten Band "Verletzung" nicht, hatte aber keine Probleme in die Handlung hinein zu finden. Die Autorin Manuela Obermeier gibt genügend Hinweise auf den Vorgängerband, so dass alle relevanten Details aus Tonis Leben bekannt sind.
Der Kriminalfall ist gut konstruiert, es gibt mehrere Verdächtige und mögliche Szenarien. Ich hatte zwar einen leisen Verdacht, wer der Täter sein könnte, habe aber bis zum Schluss mitgerätselt.
Auch Tonis Privatleben ist ein wichtiger Teil des Buches, denn als Opfer von häuslicher Gewalt und Stalking durch den Ex-Partner ist sie emotional besonders von diesem Fall berührt. Dadurch fehlt ihr jedoch zeitweise ein wenig Objektivität und Abstand, was auch den Vorgesetzten und Kollegen auffällt.
Manuela Obermeier hat mit Toni Stieglitz eine sympathische Protagonistin erschaffen, der man sich mit all ihren Stärken und Schwächen sehr nahe gefühlt. Ihre Emotionen, Taten und Gedanken sind nachvollziehbar und stimmig in die Handlung eingebaut.
Die Autorin hat einen sehr angenehmen und authentischen Schreibstil und ich freue mich schon auf weitere Fälle aus München.

Fazit: Ein spannender, gut aufgebaute Kriminalfall, der eine klare Leseempfehlung verdient hat!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Geht unter die Haut

Rosenkind
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Inhalt: 1978. An einem trüben Novembertag verschwindet der 13-jährige Mikael spurlos vom elterlichen Hof in der schwedischen Provinz. 40 Jahre später ist der Fall noch ungeklärt.
Doch als Astrid Sammils, ...

Inhalt: 1978. An einem trüben Novembertag verschwindet der 13-jährige Mikael spurlos vom elterlichen Hof in der schwedischen Provinz. 40 Jahre später ist der Fall noch ungeklärt.
Doch als Astrid Sammils, eine schwedische Diplomatin, die sich nach einem Skandal um ihren untreuen Ehemann auf einen vor kurzem von ihrem Onkel geerbten Hof zurückzieht, findet sie dort unerwartet einen Hinweis auf den verschollenen Jungen.
Hatte ihr liebevoller, sehr zurückgezogen lebender Onkel etwas mit dem alten Fall zu tun?
Zur gleichen Zeit stellt die junge rumänische Ärztin Dr. Gabriela Dumitru bei einer Medikamentenstudie Unregelmäßigkeiten fest. Sollten etwa dramatische Nebenwirkungen bei den Versuchspersonen vertuscht werden?

Meine Meinung: Zunächst erscheinen dem Leser die beiden Fälle völlig ohne Bezug zueinander. Was sollte auch ein vor 40 Jahren in Schweden verschwundener Junge mit einem Medikamentenskandal in Rumänien zu tun haben?
Aber je mehr Astrid in Schweden in die alte Familiengeschichte eintaucht und der jungen Ärztin Gabriela in Rumänien Zweifel an der Rechtschaffenheit der Studie um ein neues, bahnbrechendes Medikament kommen, beginnen sich die Fäden langsam miteinander zu verweben.
Mit ihren Nachforschungen sticht Astrid in ein Wespennest, ist sie doch auf schockierendes Material aus längst vergangenen Zeiten gestoßen, das auch heute noch so brisant ist, dass Menschen dafür sterben müssen.
Auch wenn die Story in weiten Teilen eher ruhig erzählt wird, fand ich es fesselnd zu beobachten wie sich die beiden Fälle in Schweden und Rumänien aufeinander zu bewegen.
Zum Ende des Buches steigert sich die Spannung noch einmal deutlich, so dass man das Buch kaum zur Seite legen mag.
Besonders die junge engagierte Ärztin Gabriella konnte mich als Charakter überzeugen, wohingegen Astrid mir immer ein wenig fremd blieb.
Trotzdem würde ich gerne einen weiteren Band um "Sammils Astrid" lesen, denn die Autorin Ingrid Hedström hat mich mit ihrer gut konstruierten und spannenden Geschichte sowie der aktuellen Thematik vollkommen überzeugt.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Ungewöhnlich

Die Moortochter
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Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für ...

Inhalt: Helena Pelletier lebt mit ihrem Mann und den beiden kleinen Töchtern auf der abgelegenen Upper Peninsula in Michigan. Was niemand ahnt: Sie ist die Tochter eines Entführers und Mörders, der für seine Taten zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Während eines Gefangenentransports kann er entkommen und flieht in die Wälder und Moore, in denen einst auch Helena aufgewachsen ist.

Meine Meinung: Um es vorneweg zu nehmen: Mir hat das Buch gut gefallen!
Aber leider ist dieses Buch ein typisches Beispiel für falsch verstandenes Marketing seitens eines Verlages. Hier werden aufgrund des reißerischen Klappentextes und der Genrebezeichnung "Psychothriller" viele Leser angesprochen, die dann vom Inhalt und besonders vom Erzählstil möglicherweise enttäuscht sein werden. Das ist schade.
Der größte Teil des Buches wird von Helenas Erinnerungen an ihre Kindheit in den einsamen Wäldern und Mooren Michigans eingenommen.
Man erfährt, wie sie durch den Vater geprägt wird, ihn einerseits bewundert und liebt, andererseits aber auch seine Grausamkeit fürchtet.
Wie entwickelt sich ein Kind in solcher Abgeschiedenheit? Ein Kind, das erst nach und nach lernt seine Eltern zu hinterfragen.
Ich fand diese Rückblenden in Helenas Kindheit im Moor interessant und auch wichtig, um ihr zwiespältiges Verhältnis zu ihrem Vater zu verstehen.
Die Verfolgung des flüchtigen Gefangenen bildet eigentlich nur die Rahmenhandlung des Romans und auch hier wird es nur zum Ende der Jagd thrillermäßig spannend.
Der Erzählstil von Karen Dionne ist eher ruhig und sprachlich nicht besonders anspruchsvoll, lässt sich aber gut und flüssig lesen.

Fazit: Wer in erster Linie einen actionreichen Thriller erwartet, sollte definitiv die Finger von diesem Buch lassen.
Wer sich aber auf einen Bericht über die Entwicklung Helenas von einem abhängigen, manipulierten Kind zu einer eigenständigen, selbstbewussten Frau einlässt, wird darin genug Spannung finden um dieses Buch zu genießen.

Veröffentlicht am 10.08.2017

Gerne mehr davon!

Eisenberg
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Mir hat der Kriminalroman um die Anwältin Rachel Eisenberg, der eventuell Auftakt zu einer neuen Serie ist, gut gefallen.
Rachel, Fachanwältin für Strafrecht, außerdem geschieden und alleinerziehende Mutter ...

Mir hat der Kriminalroman um die Anwältin Rachel Eisenberg, der eventuell Auftakt zu einer neuen Serie ist, gut gefallen.
Rachel, Fachanwältin für Strafrecht, außerdem geschieden und alleinerziehende Mutter einer 15-jährigen Tochter, wird in einem spektakulären Mordfall um die Verteidigung des Tatverdächtigen gebeten. Ein Obdachloser, in dem Rachel aber schon bald einen ehemaligen Freund und Liebhaber wiedererkennen muss.
Ist er wirklich ein grausamer Frauenmörder oder unschuldiges Opfer einer Intrige?
Parallel wird die Geschichte einer jungen Frau aus dem Kosovo erzählt, die auf der Flucht nach Deutschland mitsamt ihrer kleinen Tochter verschwunden ist.
Was hat ihr Verschwinden mit dem Mord zu tun?

Ich habe Andreas Föhrs Krimis um das Duo Kreuthner/Wallner immer mit großem Vergnügen gelesen und war sehr gespannt auf seine neue Reihe.
Rachel Eisenberg kommt zwar nicht so bodenständig und humorig rüber wie Kreuthner/Wallner, sie ist im Gegenteil eher ein wenig zickig, aber trotzdem sympathisch und authentisch.
Auch die übrigen Personen waren überzeugend dargestellt, in manchen Szenen vielleicht ein wenig überzeichnet. Ob zum Beispiel so ein "naives Dummchen" wirklich am Empfang einer renommierten Kanzlei sitzen sollte, ist doch eher fraglich. Aber egal, sie war auf jeden Fall für den einen oder anderen Schmunzler gut.
Der Kriminalfall selbst war insgesamt spannend zu lesen und nahm die eine oder andere überraschende Wendung.
Überzeugen konnten mich außerdem die Szenen vor Gericht.

Fazit: Solide Krimiunterhaltung - einen weiteren Teil um Rachel Eisenberg würde ich gerne lesen!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Gut konstruierter Krimi

Im Wald (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 8)
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Auch der 8. Band der Serie um Pia Sander und Oliver von Bodenstein ist äußerst spannend.
Oliver plant eine längere Auszeit von K 11 und ausgerechnet sein letzter Fall konfrontiert ihn mit einem längst ...

Auch der 8. Band der Serie um Pia Sander und Oliver von Bodenstein ist äußerst spannend.
Oliver plant eine längere Auszeit von K 11 und ausgerechnet sein letzter Fall konfrontiert ihn mit einem längst vergessenen Trauma seiner Kindheit. In seinem Heimatort Ruppertshain gibt es innerhalb weniger Tage mehrere Mordfälle an Personen, die Oliver alle aus Kindertagen kannte.
Welche Verbindung besteht zwischen den Opfern? Pia, Oliver und ihr Team beginnen zu ermitteln.

Meine Meinung:
Mir hat "Im Wald" wieder sehr gut gefallen. Bis zum Schluss bleibt es spannend, denn Nele Neuhaus versteht es ausgezeichnet immer neue Spuren zu legen und damit den Leser auf die ein oder andere falsche Fährte zu locken.
Besonders gut gefallen hat mir, wie die Autorin die dörfliche Gemeinschaft mit all ihren Geheimnissen und menschlichen Abgründen dargestellt hat.
Es erfordert vom Leser zwar große Aufmerksamkeit sich zu merken, wer mit wem verwandt, verschwägert oder in sonst einem Verhältnis steht, aber alles ist logisch aufgebaut und nachvollziehbar.
Zu Anfang des Buches gibt es ein umfangreiches Personenverzeichnis, das helfen kann einen besseren Überblick zu behalten.
Die Aufdeckung des Täters war für mich eine Überraschung, aber trotzdem schlüssig und glaubhaft.

Fazit:
Spannend, gut konstruiert und ein sympathisches Team! Eine klare Leseempfehlung!