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Veröffentlicht am 28.04.2023

Eine Familie

Adas Fest
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Ada will noch einmal ein Sommerfest in ihrem Strandhaus feiern, In dem Haus in dem sie mit ihrem Mann dem berühmten Maler Leo Kwant glücklich war. Erinnerungen an glückliche Tage voller Sonne, Strand und ...

Ada will noch einmal ein Sommerfest in ihrem Strandhaus feiern, In dem Haus in dem sie mit ihrem Mann dem berühmten Maler Leo Kwant glücklich war. Erinnerungen an glückliche Tage voller Sonne, Strand und Meer wieder aufleben lassen. Aber sie hat zu viel verdrängt, Es gab auch Unglück in diesen Tagen. Ihre drei Töchter sollen genau wie damals als Kinder, teilnehmen, sie reisen an, alle drei mit Problemen behaftet. Kann die Familie das Schweigen brechen, zueinander finden und wieder glücklich sein?

Der erste Eindruck von Ada ist, die starke Frau hinter dem berühmten Maler, der täuschte aber sehr. Denn Ada ist sehr viel mehr Sie kann lieben über die ihr zustehende Liebe hinaus. Sie gibt mehr als sie zu nehmen bereit ist. Ihre Töchter sind anders auf dem ersten Blick selbstbewusst und erfolgreich und glücklich. Bis auf die Jüngste sie war immer schon das Problemkind nur keiner verstand warum. Ada ahnt den Grund aber sie schweigt, das ist ihr Ding, lieber tut sie alles um zu helfen als schwierige Themen anzusprechen, sie macht alles mit sich selber aus. Nicht nur in der Vergangenheit handelt sie so, auch jetzt ist sie bereit ihr geliebtes Haus aufzugeben, sie entscheidet allein um den Küstenschutz zu unterstützen.

Das ist das zweite große Thema in diesem Buch. Wie gehen wir mit dem Wissen um den Klimawandel um? Denn eine Tochter von Imma forscht im ewigen Eis, das nach den neuesten Erkenntnissen nicht mehr ewig sein wird. Dieses Thema steht auf einmal mitten im Raum, plakativ fast, denn alle wissen, alle sehen aber keiner empfindet es als Warnung oder sieht einen Grund zum Handeln.

Es sind sehr verschiedene Charaktere, starke bis schwache, sympathische bis schreckliche, Egoisten und Selbstlose, solche die ihren Traum erfüllt haben, andere die noch lernen müssen zu träumen. Jeder hatte seinen Platz in diesem Buch, wenn ich dachte ich weiß wohin diese Person gehört kam eine Szene, ein Satz und die Geschichte wurde wieder durcheinander gewürfelt. Dabei entließ mich das Buch in keiner Minute aus seinem Bann. Ich bin eingetaucht in diese Geschichte und ohne Luft zu holen habe ich es durch gelesen. Schade das es zu Ende ist ich habe noch genug Atem um die Geschichte weiter zu verfolgen.

Veröffentlicht am 13.04.2023

Menschlichkeit

Trümmerkind
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Ein kleiner Junge, allein in den Trümmern von Hamburg 1947. Wie ist er dahin gekommen, warum ist er allein. Hanno hat ihn gefunden, zusammen mit einer Leiche die er nie vergessen wird. Seine Mutter und ...

Ein kleiner Junge, allein in den Trümmern von Hamburg 1947. Wie ist er dahin gekommen, warum ist er allein. Hanno hat ihn gefunden, zusammen mit einer Leiche die er nie vergessen wird. Seine Mutter und später auch sein Vater nehmen den Kleinen an Kindes Statt auf. Jahrzehnte später tauchen Hinweise zu einem Verbrechen in der Nachkriegszeit auf. Es gibt Hinweise das der kleine Junge mit zu den Opfern gehört.
Ein spannender Plot hinreißend erzählt. Das ist das Eine. Das andere ist der Erzählstil. Die Autorin schreibt als ob sie selbst anwesend gewesen sei. Als ob sie alle Beteiligten persönlich kennt. In kleinen Nebensätzen beschreibt sie Situationen die die Ungeheuerlichkeit des Verbrechens deutlich machen. Ein Knopf erzählt eine ganze Geschichte.
Das Nachkriegsdeutschland mit seinen Ängsten, Schrecken aber auch mit seinem Hoffnungsschimmer entsteht beim Lesen. Die Folgen des Krieges sind spürbar.
Aber über allen steht die Frage was macht uns Menschen aus. Das Mitgefühl und die Hilfe die der kleine Junge erfährt, den Mut und die Kraft die aus der Verzweiflung entsteht. Auch die andere Seite wird dargestellt. Selbstsucht die auch vor Mord nicht halt macht. Gier, Rache alles negative Eigenschaften, die sehr überzeugend dargestellt werden.
Es ist kein Buch mit Happy End, trotzdem hat es ein gutes Ende, denn alle Fragen werden beantwortet.

Veröffentlicht am 07.04.2023

Die Zukunft ist da

Waraka
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Der junge Prinz Arkyn lebt in einem goldenen Käfig. Der Hohepriester Sharf bestimmt sein Leben und herrscht an seiner Stelle mit Angst und Schrecken. Er will ausbrechen und mit Hilfe seines Seelentiers, ...

Der junge Prinz Arkyn lebt in einem goldenen Käfig. Der Hohepriester Sharf bestimmt sein Leben und herrscht an seiner Stelle mit Angst und Schrecken. Er will ausbrechen und mit Hilfe seines Seelentiers, einem Smillo gelingt es ihm. Er trifft unterwegs auf Saga einem jungen Mädchen das eine weite Reise unternommen hat um das sagenumwobene Wakara die Heimat des Prinzen zu finden. Gemeinsam erleben sie Abenteuer mit dem Ziel den Menschen und den Tieren ihre Freiheit zurück zu geben.
Dieses Buch war für mich eine gelungene Überraschung. Der Autor legt versteckte Spuren zu anderen bekannten Büchern, ich kann mir daher vorstellen das Kinder und Jugendliche dadurch neugierig werden. Gleichzeitig hat philosophische Gedanken ( kursiv gedruckt ) eingestreut. Die zum Nachdenken anregen. Vor allem weil sie Grundregeln des menschlichen Miteinanders betrachten. Toleranz, Freundschaft, Frieden, Menschlichkeit und Respekt herrschen vor. Genau so war es mit der Kritik an versteckte Manipulation. Der Autor macht subtil darauf aufmerksam und fordert dazu auf genauer hin zu hören und hin zu sehen.
Abgesehen davon was mir als Erwachsene so gut gefällt, ist es ein sehr spannend geschriebenes Buch, der Prinz und seine Partnerin sind keine Superhelden, sie haben Angst und reagieren auch emotional. Sie zickt auch mal etwas, weil sie sich ihm überlegen fühlt. Also Figuren mit denen sich Jugendliche identifizieren können und im besten Fall auch versuchen etwas von deren Gedanken und Taten zu übernehmen.

Veröffentlicht am 26.03.2023

Familie

Dunkle Verbindungen
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Lost ist in Fuseta glücklich, soweit man diesen Zustand auf ihn anwenden kann. Er hat Soraya, Carlos und Graciana, auch seine zukünftigen Schwiegereltern können mit ihm umgehen. Kollegen, die Nachbarn ...

Lost ist in Fuseta glücklich, soweit man diesen Zustand auf ihn anwenden kann. Er hat Soraya, Carlos und Graciana, auch seine zukünftigen Schwiegereltern können mit ihm umgehen. Kollegen, die Nachbarn und anderen Bewohner von Fuseta haben sich an ihn gewöhnt. Er ist immer noch eine Ausnahme Figur aber seine Fähigkeiten gehören zum kriminalistischen Alltag und ermöglichen neue Erkenntnisse und Ermittlungserfolge. Ein altes Verbrechen taucht aus der Vergangenheit wieder auf. Alte Wunden werden wieder aufgerissen. Es soll für die Verbrecher der Coup des Jahrhunderts werden, so gut vorbereitet kann es eigentlich aus ihrer Sicht nicht schief gehen. Aber Leander Lost und seine Kollegen sind ihnen um Haaresbreite auf den Fersen und dann schaffen sie es auch noch die Verbrecher zu überholen.
Die Figuren sind mittlerweile allen Lesern ans Herz gewachsen. Alle haben ihre Eigenarten, klar ist Leander herausragend aber alle miteinander sind sie ein großartiges Team sie ergänzen einander. Man kann über manche Formulierungen lachen und dann wieder mitleiden wenn einer verletzt wird. Vor allem die Folgen dieser Verletzung sind es dann, die eine wunderbare Volte in den Verhaltensweisen der Beteiligten hervor ruft.
Die Recherche zu den möglichen Verbrechen sind wieder sehr intensiv im Nachwort erklärt der Autor wen er z.B.: zu verschiedenen Themen gefragt hat, Es macht Spaß zu lesen dass das Geschehen irgendwann mal wirklich passiert ist und nicht nur unser Lieblingsteam den Fall gelöst hat.

Veröffentlicht am 05.03.2023

Mut aus Büchern

Die Bibliothek der Hoffnung
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Clara und Ruby leiten in Kriegszeiten eine kleine Bibliothek. Das ungewöhnliche daran ist, das diese Bücherei unter der Erde liegt , in einem stillgelegten U-Bahnhof. Sie ist Teil einer Notunterkunft ...

Clara und Ruby leiten in Kriegszeiten eine kleine Bibliothek. Das ungewöhnliche daran ist, das diese Bücherei unter der Erde liegt , in einem stillgelegten U-Bahnhof. Sie ist Teil einer Notunterkunft für ausgebombte Bewohner dieses Stadtteils. Das ganze Grauen des Krieges, in einem Land das unter dem Bombenhagel zittert, das überwiegend Zivilisten als Opfer zu beklagen hat, wird ,für kurze Momente in denen die Bewohner lesen, ausgeblendet. Beim Lesen versinken sie in die Arme eines gutaussehenden Fremden oder verfolgen einen Mörder aus der Feder von Agatha Christie, die Kinder erleben Abenteuer mit Tom Saywer oder folgen Alice ins Wunderland. Wir selber kennen die Faszination des Lesens, aber hier rettet es die Menschen vor der Verzweiflung, stachelt ihren Überlebenswillen an und gibt ihnen Gesprächsthemen jenseits des Alltags.
Sehr eindrucksvoll erzählt die Autorin über eine Bibliothek die es so gegeben hat. Gleichzeitig sind ihre Figuren Fiktion. Die sind gelungen, in ihrer Vielseitigkeit, die Eigenschaften die die Menschen an den Tag legen, Gute wie Schlechte sind aus dem Leben gegriffen. Es gibt immer wieder Überraschungen mit denen ich nie gerechnet hätte.
Es sind die liebenswerten Bibliothekarinnen die soviel Mut, Kraft und Liebe verteilen. Es sind vor allem die Frauen die ihre Kinder schützen, arbeiten und dennoch einen Scherz teilen können. Es sind die Helfer die in größter Gefahr Leben retten. Aber es gibt auch die anderen, verbohrt in ihren Ansichten, die sich als besser empfinden, die meinen nur sie haben immer recht. Es gibt auch die die aus der Not der anderen Gewinn schlagen,
Dieses Gemengelage hat die Autorin exzellent beschrieben, als Leserin war ich mitten im Geschehen, es gibt einige Bücher die in dieser Zeit spielen. Trotzdem ist diese Geschichte neu, denn den Mut und die Kraft schöpfen die Menschen aus Büchern die sie für kurze Zeit in eine andere Welt entführen.