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Veröffentlicht am 30.04.2023

Gute Mischung, aber am Ende völlig offen

Die Seelenpferde von Ventusia, Band 1: Windprinzessin (Dein-SPIEGEL-Bestseller, abenteuerliche Pferdefantasy ab 10 Jahren)
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Fiona lebt als Pflegekind bei ihren Eltern in Irland, wo sie gerade einen Ferienjob auf einem Pferdehof hat. Als Kind erzählte sie immer fantastische Geschichten über ihre Herkunft, was natürlich alle ...

Fiona lebt als Pflegekind bei ihren Eltern in Irland, wo sie gerade einen Ferienjob auf einem Pferdehof hat. Als Kind erzählte sie immer fantastische Geschichten über ihre Herkunft, was natürlich alle als Fantasie abgetan haben. Doch dann tauchen in der Gegend zwei seltsame und sehr anmutig Wildpferde auf und Fiona wird von Nicolan angeprochen, der ihr von ihrer wahren Heimat Ventusia erzählt. Dort wurden vor Jahren alle Mädchen vor der Göttin versteckt, damit sie nicht an einem gefährlichen Pferderennnen teilnehmen müssen. Fiona war eine von ihnen. Doch nun ist Ventusia in Gefahr und man bittet sie zurückzukommen.

Von Jennifer Benkau hatte ich bisher nichts gelesen und dachte, es wäre mal an der Zeit. Ich bin zwar kein besonderer Pferdefan, aber hier reizte mich die Mischung aus Pferdegeschichte in unserer Welt und Fantasy-Geschichte in Ventusia. Sehr authentisch schildert die Autorin die alltäglichen Probleme, die Fiona im wahren Leben, also in Irland, hat. Da gibt es vor allem ein Mädchen, das ihr das Leben nicht gerade leicht macht und sich alles nimmt, was sie will. Dadurch geraten die beiden Pferde, die plötzlich im Ort auftauchen in große Gefahr. Nur Fiona weiß, was wirklich hinter diesen Tieren steckt.

Die Kapitel in Irland wechseln sich mit den Parts in Ventusia ab. Dort gibt es nur noch ein Mädchen, das unbedingt weiter kennen lernen will. Bisher musste es sich verstecken und als Junge ausgeben. Die Geschichte ist spannend, da man nicht weiß, ob Fiona mit nach Ventusia kommt. Auf unserer Seite der Welt gibt es viele Beschreibungen von Pferden, Reitaktivitäten und eine Verfolgungsjagd. Ziemlich unterhaltend und Abwechslungsreich. Am Ende war ich aber etwas enttäuscht von dem total offenen Ende, das nicht mal einen wirklichen Cliffhanger bot. So muss man zusehen, dass man zum nächsten Band noch weiß, was am Ende passiert ist. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 28.04.2023

Die Liebe ist tot, es lebe die Liebe

Dead Romantics
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Florence, Ghostwriterin einer berühmten Romance-Bestsellerautorin, hat eine Schreibblockade, seit sie vor einem Jahr von ihrem Partner verraten wurde und nun die schmerzhafte Trennung verarbeiten muss. ...

Florence, Ghostwriterin einer berühmten Romance-Bestsellerautorin, hat eine Schreibblockade, seit sie vor einem Jahr von ihrem Partner verraten wurde und nun die schmerzhafte Trennung verarbeiten muss. Sie glaubt einfach nicht mehr an die Liebe für sich und kann somit auch kein Happy End für ihren aktuellen Roman aus dem Hut zaubern. Ihr neuer, ziemlich heißer Lektor Benji Andor jedoch verweigert ihr die Verlängerung der Abgabefrist. Dann ereilt Florence auch noch ein familiärer Schicksalsschlag, so dass sie in die Heimat zurückkehrt, die sie für immer hinter sich lassen wollte. Kaum im Familienbetrieb, einem Bestattungsinstitut, angekommen, taucht auch Benji auf, der sich vorgenommen hat, sie davon zu überzeugen, dass es wahre Liebe wirklich gibt.

Das verpielte Cover strahlte für mich Leichtigkeit aus und auch die Beschreibung ließ mich annehmen, dass es sich bei dem Buch um einen witzigen Liebesroman handelt. Ganz so einfach gestrickt ist die Geschichte jedoch nicht. Zunächst habe ich mir mit dem Schreibstil nicht so leicht getan, denn man wird ziemlich flott ins Geschehen geworfen und mir kamen die Anfangsszenen etwas abgehackt vor. Das gab sich dann, je weiter las. Trotzdem ist Florence' Lebensart etwas verwirrend. Vor Jahren verließ sie ihre Heimat und die Familie auf der Flucht vor einem Ereignis, das durch übernatürliche Phänomene ausgelöst wurde. Florence hat eine besondere Gabe, für sie ist es eher ein Fluch, den sie zu ignorieren versucht. Das lässt sie aber auch Abstand zu anderen Menschen halten, genau wie ihre gescheiterten Beziehungen. Nur ihre Freundin und Mitbewohnerin und ihr Bruder scheinen sie zu verstehen. Für meine Begriffe denkt Florence zu viel nach und redet zu wenig Klartext. Das fand ich stellenweise etwas anstrengend. Selbst in Szenen mit ironischem und witzigem Unterton, bleibt sie irgendwie steif.

Benji lernt man erst im Laufe der Geschichte besser kennen und je mehr man erfährt, umso sympathischer wird er. Neben dem Problem mit ihrem Roman, muss Florence auch noch einen persönlichen Verlust hinnehmen. Das Thema Tod ist also nicht nur durch das Bestattungsunternehmen der Familie ständig präsent. Hier muss ich allerdings sagen, dass es der Autorin sehr gut gelingt, ein schwieriges Thema mit einer gewissen Leichtigkeit zu bearbeiten, ja sogar etwas Positives daraus zu ziehen. Das gefiel mir richtig gut und hat mich auch berührt. An anderen Stellen hat sie es sich manchmal zu einfach gemacht und eine Sache in der Erzählung hat mich von der Logik her stutzig gemacht. Besonders gut gefiel mir das Geplänkel zwischen Benji und Florence, da mir diese Art von Humor gefällt. Emotional konnte mich die Geschichte nur in einigen Szenen wirklich berühren. Da hatte ich mir mehr Gefühl für diese RomCom erwartet. Insgesamt war das Buch ganz schön zu lesen, ganz zufrieden war ich am Ende aber doch nicht. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 13.06.2023

Lesenwerte RomCom im Hochschulmilieu

The Love Test – Versuch’s noch mal mit Liebe
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Seit sie denken kann, hat Allison, auf das Promotionsprogramm und die Assistentenstelle beim Lehrstuhl für mittelalterliche Literatur hingearbeitet, unter anderem auch, um ihrem kritischen Vater zu zeigen, ...

Seit sie denken kann, hat Allison, auf das Promotionsprogramm und die Assistentenstelle beim Lehrstuhl für mittelalterliche Literatur hingearbeitet, unter anderem auch, um ihrem kritischen Vater zu zeigen, dass sie alles schaffen kann. Dieser hatte sie vor dem Verlassen der Familie immer nur auf ihre Plus Size Maße reduziert. Doch kaum ist das Ziel ihrer Träume zu greifen nah, muss Allison feststellen, dass auch ihr Ex Colin, der sie nach einem Verrat im College verlassen hatte, im Rennen um die von ihr begehrte Stelle mitmischt. Dummerweise fühlt sie noch mehr für ihn, als ihr lieb ist, was sie in ein ziemliches Dilemma zwischen Konkurrenzkampf und Annäherung führt. Ist es Zeit für eine zweite Chance?

Mir gefiel das bunte auffällige Cover ebenso wie die Andeutung der Rivals-to-Lovers-Geschichte in der Inhaltsbeschreibung. Auch der Hinweis darauf, dass Allison keine Modelmaße besitzt, war für mich reizvoll, denn auch wenn Protagonisten immer vielfältiger werden, gibt es doch noch wenige, die nicht schlank und schön sind. Hier interessiert mich immer, ob die Autoren dies glaubwürdig umsetzen. Und Jenny L. Howe kann. In lockerem Ton und mit viel Selbstbewusstsein lässt sie Allison in der Hochschullandschaft auftreten und ihrem Körper vollkommen positiv gegenüberstehen. Selbst auf abfällige Kommentare reagiert sie cool und das gefällt mir.

Ihr direkter Konkurrent Colin, auf den sie wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit, die unschön endete, überhaupt nicht gut zu sprechen ist, weckt in ihrer ohnehin ehrgeizigen Natur auch noch den Kampfgeist. Dabei ging es mir als Leserin aber ähnlich wie ihr. Der Gedanken, dass er gar nicht mehr so schlimm ist, machte sich breit und damit auch die Frage, wann Allison sich der Möglichkeit öffnet, dass es hier vielleicht doch noch eine zweite Chance für die Liebe geben könnte. Das Setting in der Uni und diesem speziellen Kursen fand ich dabei sehr interessant, da ich selber doch eher wenig Ahnung von mittelalterlicher englischer Literatur habe und das Thema doch sehr viel Raum für Interpretationen zu bieten scheint.

Einiges an Tiefgang boten dann noch die Beziehung von Allison zu ihrem Dad, der die Familie verlassen hat und von Allisons beruflichen Plänen nichts hält, Colins Beziehung zu seinem Großvater und seine Motive in der Vergangenheit und in der Gegenwart und auch Allisons Freundschaft zu ihrer Mitbewohnerin Sophie, die auseinanderzudriften scheint. Auch die Nebencharaktere bieten einige Momente zum Schmunzeln. Allgemein ist der Roman etwas für alle, die sich emotional gern in die Geschichte und die Gefühle der Charaktere hineinziehen lassen. Manchmal war mir Allison mit ihren Urteilen zu voreilig und zu hart, doch irgendwann merkt sie das zum Glück auch selbst. Ein bisschen Prickeln, das in keiner NA-RomCom fehlen darf, gibt es auch. Ingesamt eine schöne Story mit emotionalen Momenten, die ich mir vielleicht stellenweise etwas witziger erhofft hatte. Hab sie aber trotzdem gern gelesen. 4 Sterne

Zum zugehörigen Hörbuch: Während des Lesens habe ich auch das zugehörige Hörbuch genutzt. Die Stimme der Sprecherin Corinna Dorenkamp gefiel mir, da sie mit ihrer jugendlichen Ausstrahlung sehr gut mit dem Inhalt des Buches harmoniert und ich mir vor allem die Protagonistin so viel besser vorstellen konnte. Auch konnte ich durch ihren Vortrag die Gefühle der Protagonisten noch deutlicher spüren, wenngleich sich manche von Ihnen recht ähnlich anhörten. Die Variation in der Stimme hätte hier etwas größer sein können. Trotzdem ist das Hörbuch auf jeden Fall eine tolle Alternative zum Buch und sorgt für ein paar wunderbare Stunden Hörgenuss.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Total interessant, aber auch anspruchsvoll

Wieso? Weshalb? Warum? Wir erforschen Sterne und Planeten
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Der 59. Band der beliebten Reihe Wieso? Weshalb? Warum? für 4- bis 7-Jährige beschäftigt sich mit Sternen, Planeten und vielen anderen Himmelskörpern. Man könnte sagen, er ist ein umfassendes Sachbuch ...

Der 59. Band der beliebten Reihe Wieso? Weshalb? Warum? für 4- bis 7-Jährige beschäftigt sich mit Sternen, Planeten und vielen anderen Himmelskörpern. Man könnte sagen, er ist ein umfassendes Sachbuch über Himmelskörper, das Universum und die Weltraumforschung. Schon die Illustration auf der ersten Seite zieht alle Blicke auf sich. Hier wird in einem Planetarium gezeigt, wie unser Sonnensystem entstand. Auf den Folgeseiten werden jede Menge kindertypische aber auch komplexere Fragen gestellt und durch möglichst kindgerechte Texte beantwortet, wobei zahlreiche wirklich gelungene Illustrationen und weiterführende Klappen das Verständnis unterstützen. Wer erforscht unsere Sonne?, Warum erlischt ein Stern? Welche Planeten kreisen um die Sonne? Das sind nur einige Fragen, die hier total interessant mit Fakten beantwortet werden. Die Klappen wecken zusätzlich die Neugier der kleinen Weltraumforscher.

Weiter Themen sind Teleskope, die Einzigartigkeit der Erde, der Mond, die Raumstation ISS, Raumsonden, die Erkundung des Mars und der Nachthimmel, den auch Kinder schon beobachten und z.B. Sternbilder finden können. Der Band ist sehr wissenschaftlich und enthält einige Fakten, die ich selbst noch nicht wusste. Aufgrund der vielen Fachbegriffe, Planetennamen und der nicht ganz einfachen Zusammenhänge, ist das Buch hochinteressant, aber gerade für viele Kindergartenkinder noch sehr komplex und eventuell schwierig zu verstehen. Besonders Wissbegierige werden sich aber sicher freuen, so viel über das Weltall zu erfahren. Es macht auch unheimlich viel Spaß, einfach darin zu blätter und die beeindruckenden Bilder anzusehen und nur kleine Wissenshäppchen aufzunehmen. Besonders die Klappen sind bei diesem Band wieder reizvoll, da sie z. B. Veränderungen geschickt darstellen oder das Innere von Dingen beleuchten. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 01.04.2023

Schön fürs Einschlafritual

Lenni und Lu sagen Gute Nacht
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Lenni, der Elefant und Lu, das quirlige Luchsmädchen sind die allerbesten Freunde. Nach einem langen Tag ist Lenni nun unendlich müde. Lu jedoch möchte noch hüpfen, erzählen und ein bisschen Quatsch machen, ...

Lenni, der Elefant und Lu, das quirlige Luchsmädchen sind die allerbesten Freunde. Nach einem langen Tag ist Lenni nun unendlich müde. Lu jedoch möchte noch hüpfen, erzählen und ein bisschen Quatsch machen, wodurch sie Lenni immer wieder aufweckt. Da hat Lenni eine gute Idee. Lu darf sich zu ihm in die Hängematte kuscheln, so dass sie ruhiger wird. Als er nochmal aufsteht, geht sein Plan nach kurzer Zeit auf: Lu ist eingeschlafen.

Dies ist der zweite Band über die Freunde Lenni und Lu. Während sie im ersten zunächst Freundschaft schlossen, sind sie nun schon ein gutes Team. Nur ist Lu eben viel zappeliger und unruhiger als Lenni, richtig aufgekratzt. Und das gerade, als es Zeit ist ins Bett zu gehen. Wer Kinder hat, kennt diese Situationen sicher. Noch schnell etwas spielen, kurz etwas trinken oder über den Tag reden. Doch Lenni ist so müde und möchte nicht dauernd geweckt werden. Mit einem kleinen Trick schafft er es, Lu zur Ruhe zu bringen, denn schließlich ist er ihr bester Freund.

Die Geschichte ist wirklich niedlich, vor allem gefällt mir, dass alles ganz friedlich abläuft und Lenni sehr verständnisvoll ist. Er ist immer für Lu da. Auch sehr schön ist das Ritual, das die beiden haben. Vor dem Zubettgehen umarmen sie sich noch einmal. Diese Szenen vermitteln eine Art Geborgenheit, die Kinder ruhig werden lässt, so dass sie voller Vertrauen einschlafen können. Ein bisschen witzig ist die Geschichte auch, einfach weil Lu so ein aufgewecktes Mädchen ist.

Die für ein Pappbilderbuch schon ganz ordentlich lange Geschichte spiel sich wieder in Lennis Garten ab. Sie Szenen/Hintergründe sind wunderschön und detailreich illustriert. Leider gefallen mir - wie auch schon im ersten Band - die beiden Hauptfiguren nicht ganz so gut, was an den Augen und den Gesichtsausdrücken, die sehr comichaft, aber auch steif wirken, liegt. Sie wirken auf mich etwas unnatürlich, aber das ist Geschmackssache. An einer Stelle passt die Illustration nicht so ganz zum Text. Auch die Äpfel sind etwas seltsam. Die Texte verteilen sich diesmal an verschiedenen Orten auf den Seiten, mal unten mal oben, mal mittig mal lindsbündig. Die Geschichte ist einfühlsam geschrieben und hilft Kindern runterzukommen, sich auf die Schlafenszeit einzulassen und schließlich selbst voller Vertrauen einzuschlafen. Dass Lenni Lu in seine Hängematte lässt und die Geborgenheit dort sie zur Ruhe bringt, ist eine tolle Botschaft für alle Kinder, die das Zubettgehen auch gern hinauszögern.

Als Gute-Nacht-Geschichte daher gern empfohen. 4 Sterne

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