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Veröffentlicht am 27.07.2023

eat the rainbow!

Gemüse einfach wunderbar
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Je bunter der Teller, desto gesünder der Mensch; so wichtig, wie es ist, jeden Tag den Regenbogen zu essen und so toll das in der Theorie ist, so schwer fällt das in der Praxis den meisten Menschen. Mit ...

Je bunter der Teller, desto gesünder der Mensch; so wichtig, wie es ist, jeden Tag den Regenbogen zu essen und so toll das in der Theorie ist, so schwer fällt das in der Praxis den meisten Menschen. Mit dem vorliegenden Buch will Alice Hart dies ändern; es beinhaltet über 80 Rezepte, bei denen das Gemüse im Mittelpunkt steht und mit deren Hilfe es leicht gelingen soll, täglich alle Farben des Regenbogens zu essen.

Zudem sollen die Gerichte alltagstauglich und einfach zuzubereiten sein, es sollen bescheidene, vertraute Zutaten und Gewürze verwendet werden. Das klang vielversprechend!

Das Buch ist, wie bei und von diesem Verlag gewohnt, sehr hochwertig aufgemacht. Zu jedem Rezept gibt es ein ganzseitiges Foto. Die Fotos sind wirklich wunderschön und machen schon beim ersten Stöbern viel Lust aufs Kochen und Essen.

Nach einer Einführung folgt der eigentliche Rezeptteil. Die Rezepte sind nach Jahreszeiten und damit auch nach Saisonalität geordnet.

Die Rezepte sind sehr breit gefächert, sodass wirklich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Die Zubereitungszeit ist auf einen Blick ersichtlich. Die Rezepte sind insgesamt übersichtlich und gut erklärt; jedenfalls die bisher getesteten Rezepte ließen sich überraschend schnell und leicht zubereiten und waren geschmacklich wirklich hervorragend.

Ich persönlich hätte mir noch Nährwertangaben, jedenfalls Kalorienangaben, zu den Rezepten gewünscht. Auch ein paar süße Rezepte wären toll gewesen. Ich denke da an die wundervolle Torte mit Espresso, rohem Kakao und rote Bete aus einem anderen Kochbuch des Verlages, die himmlisch geschmeckt hat. Sowas hätte ich mir auch hier gewünscht; für mich hätte das diese Rezeptsammlung abgerundet.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass etwa Hülsenfrüchte konsequent aus der Dose verwendet werden - das finde ich bei einem Kochbuch, das gesunde Ernährung so hochhält, sehr befremdlich und bedenklich, da bekannt ist, dass man Dosen meiden sollte, da die Verkleidung der Dosen stark mit Bisphenol A und weiteren gefährlichen Stoffen belastet ist, welche in die Lebensmittel übergehen und sich dann im menschlichen Körper anreichern. -Jedoch soll diese Kritik nicht zu sehr ins Gewicht fallen, da man ja problemlos die Dosenware weglassen und die Hülsenfrüchte frisch kochen kann, wenn man das möchte.

Insgesamt ein tolles Gemüse-Kochbuch, in dem jeder fündig wird. Menschen, die bisher nicht viel Gemüse oder jedenfalls keinen Regenbogen gegessen haben, wird es hiermit gelingen, sich gesünder zu ernähren und mehr Gemüse in allen Farben zu essen, und Menschen, die schon lange vegetarisch und vegan kochen und Gemüse lieben, werden hier viele tolle neue Rezepte finden. In unserer Küche wird das Buch definitiv auch weiterhin regelmäßig in Gebrauch sein und seinen festen Platz haben, da es noch so viel zu entdecken gibt und viele der bisher getesteten Rezepte sofort zu neuen Lieblingsrezepten wurden!

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Gewohnt gut

Damit mein Leben neu beginnt
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Im Auftakt ihrer neuen Reihe führt Jody Hedlund den Leser ins 19. Jahrhundert und in den Wilden Westen: Greta hat über ein Zeitungsinserat einen älteren, wohlhabenden Mann kennengelernt, den sie heiraten ...

Im Auftakt ihrer neuen Reihe führt Jody Hedlund den Leser ins 19. Jahrhundert und in den Wilden Westen: Greta hat über ein Zeitungsinserat einen älteren, wohlhabenden Mann kennengelernt, den sie heiraten will. Sie tut dies vor allem, um ihrer kleinen Schwester Astrid helfen zu können, die an Schwindsucht leidet. Kurz vor dem Ziel wird die Postkutsche überfallen, zudem scheint ihr zukünftiger Ehemann nicht mehr am Leben zu sein. -Greta und Astrid finden sich also ohne Mann und ohne Geld in der kleinen Goldgräberstadt Fairplay wieder. Der junge, attraktive Wyatt McQuaid bietet sich schnell an, sie zu heiraten. Was Greta aber nicht weiß: Wyatt handelt nicht uneigennützig - er braucht dringend Geld für seine Farm und seine Rinderzucht. Das bekommt er vom Bürgermeister, wenn er Greta heiratet, eine Familie mit ihr gründet und so dazu beiträgt, Fairplay zu einem familienfreundlichen Ort zu machen ... Ob das gutgeht?

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Jody Hedlund schreibt wieder gewohnt bildhaft und atmosphärisch, sodass man diese Geschichte schon deswegen einfach gerne liest. Sie schafft es, das Leben im Colorado-Territorium in der Mitte des 19. Jahrhunderts wieder lebendig werden zu lassen.

Auch die Figuren haben mir sehr gut gefallen. Die Kulisse war gerade für mich, die ich sonst weit überwiegend christliche historische Romane mit Schauplatz England lese, eine willkommene Abwechslung und auch dadurch sehr reizvoll.

Viele Dinge, etwa die Sache mit Greta und Wyatt oder auch der Verlauf bzgl. Astrid, sind recht vorhersehbar. Das stört jedoch nicht weiter, zumal es auf dem Weg dahin auch die ein oder andere Verwicklung gibt.

Gerade auch die Annäherung zwischen Greta und Wyatt ist wunderschön geschrieben und sehr gelungen.

Am Ende sind die beiden doch vielleicht noch nicht ganz so weit wie erhofft, sodass der Leser darauf hofft, auch im weiteren Verlauf der Reihe noch etwas über sie zu lesen, wenngleich dort natürlich andere Figuren im Mittelpunkt stehen werden.

Das christliche Element ist diesmal für meinen Geschmack recht dezent vorhanden, jedoch stets stimmig eingewoben.

Insgesamt ein schöner Auftakt dieser neuen Reihe, der dem Leser ein paar schöne Lesestunden schenkt und die Vorfreude auf die Folgebände weckt.

Für Liebhaber christlicher historischer Romane sind Jody Hedlund und "Damit mein Leben neu beginnt" definitiv empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Toller Auftakt

Sturmjahre
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Der Auftakt der fünf Bände umfassenden Sturmjahre-Saga: Die Geschichte beginnt im Schottland des Jahres 1917. Eigentlich lebt die junge Bonnie hier zusammen mit ihrer Familie, doch seit Beginn des Ersten ...

Der Auftakt der fünf Bände umfassenden Sturmjahre-Saga: Die Geschichte beginnt im Schottland des Jahres 1917. Eigentlich lebt die junge Bonnie hier zusammen mit ihrer Familie, doch seit Beginn des Ersten Weltkrieges arbeitet sie als Krankenschwester in London, wo sie sich um verletzte Soldaten kümmert. Eines Tages wird auch ihr Bruder Archie eingeliefert - zusammen mit dessen Kameraden Connor. Zwischen Bonnie und Connor entwickeln sich schnell zarte Gefühle, doch auch nach der Rückkehr in ihre Heimat Schottland sind sie vor den dunklen Schatten der Vergangenheit nicht sicher ...

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Der Krieg nimmt sehr viel Raum ein in diesem Auftaktband, was mitunter ziemlich an die Substanz geht - doch ich persönlich bin da eher zart besaitet, sodass dieser Eindruck sehr subjektiv ist. -Und es war ja klar, dass der Krieg und alles, was dazu gehört, eine zentrale Rolle spielen wird.

Es ist wie angekündigt sehr dramatisch und emotional.

Ansonsten kommt man schnell in dieser Geschichte an, und die Figuren, die Kulisse und die Atmosphäre haben mir sehr gut gefallen.

Es ist eine schöne Mischung aus Weltkriegsroman, historischem Roman, Familiengeschichte, Liebesgeschichte, die auch gut geschrieben ist und sich absolut angenehm und flüssig lesen lässt.

Es ist nicht nur dramatisch und traurig, sondern die Autorin setzt auch immer wieder Gegengewichte, sodass man diesen Auftakt insgesamt sehr gerne liest und sich auf die Folgebände freut.

Absolut lesens- und empfehlenswert für alle, die historische Romane, Familien- und Liebesgeschichten sowie Schottland lieben und auch noch mehr über das Leben während des Ersten Weltkrieges und über die Spanische Grippe erfahren möchten.

Ich freue mich sehr auf Band 2, der im Herbst erscheinen wird!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Absolut lesenswert!

Mrs. Dalloway
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Ich habe kürzlich ein paar Bücher über Virginia Woolfs Leben gelesen, aber noch keines ihrer Werke - so kam Mrs. Dalloway wie gerufen!

Die Handlung spielt im Sommer des Jahres 1923; Clarissa Dalloway ...

Ich habe kürzlich ein paar Bücher über Virginia Woolfs Leben gelesen, aber noch keines ihrer Werke - so kam Mrs. Dalloway wie gerufen!

Die Handlung spielt im Sommer des Jahres 1923; Clarissa Dalloway trifft unerwartet wieder auf Peter Walsh, dessen Heiratsantrag sie vor über 30 Jahren abgelehnt hatte. Und plötzlich fragt sie sich, ob sie sich damals richtig entschieden hat ... Doch in diesem Werk steckt noch so viel mehr!

Psychische Krankheit und Kritik an der damaligen Gesellschaft spielen eine große Rolle - gerade Ersteres prägte auch Virginia Woolfs Leben, sodass in diesem Werk auch viel von Virginia Woolf selbst steckt. Das fand ich sehr interessant.

Der Erzählstil ist neu, gewöhnungsbedürftig, damals wohl experimentell. Das Innenleben der Figuren steht im Mittelpunkt und wird nach außen gekehrt. Es geht definitiv mehr um Gedanken als um Handlung. Dadurch erlebt man "Mrs. Dalloway" sehr intensiv, wenngleich dies natürlich auch etwas anstrengend ist, zumal die Figuren und deren Gedanken immer wieder ineinanderzufließen scheinen. -Noch anstrengender empfand ich aber die Tatsache, dass es vorliegend keinerlei Absätze o.Ä. gibt; das hätte die Lektüre angenehmer gemacht.

Im Außen geht es um ganz alltägliche Dinge, aber im Innen geht es um ganz grundlegende und bedeutende Dinge. Virginia Woolf zeichnet hier die gesamte Gesellschaft im England der damaligen Zeit.

Insgesamt ist "Mrs. Dalloway" hochinteressant, auch bis heute aktuell, und absolut lesenswert. Und aus all diesen Gründen hätte ich mir auch ein fundiertes Nachwort gewünscht, das leider nicht enthalten ist. -Ich werde nun selbst recherchieren und das Werk dann ein zweites Mal lesen, da ich sicher bin, dass sich dies absolut lohnen und man dieses Buch dann nochmal mit ganz anderen Augen lesen und sehen wird.

Fazit: Ein Werk, auf das man sich einlassen und dem man Zeit geben muss, denn der Einstieg fällt nicht leicht. Doch wenn man einmal angekommen ist, dann kann man wirklich genießen. "Mrs. Dalloway" ist völlig zu Recht einer der bedeutendsten britischen Romane und wirklich zeitlos!



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Veröffentlicht am 22.04.2023

Japanische Literatur, wie man sie kennt und liebt

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
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Nachdem ihr Freund ihr eröffnet hat, dass er eine andere Frau heiraten wird, hält Takako es in seiner Nähe nicht mehr aus und kündigt auch noch ihren Job. Ohne Einkommen hat sie zwei Möglichkeiten: die ...

Nachdem ihr Freund ihr eröffnet hat, dass er eine andere Frau heiraten wird, hält Takako es in seiner Nähe nicht mehr aus und kündigt auch noch ihren Job. Ohne Einkommen hat sie zwei Möglichkeiten: die Rückkehr zu ihren Eltern oder das Arbeiten im und Wohnen über dem Antiquariat ihres Onkels. -Für Takako eine Wahl zwischen Pest und Cholera, hatte sie doch schon seit vielen Jahren keinerlei Kontakt mehr zu ihrem Onkel und auch überhaupt kein Interesse an Büchern und am Lesen.
Doch sie entscheidet sich für die zweite Option. Dort lebt sie sich wider Erwarten schnell ein und entdeckt die Magie und die heilende Kraft der Bücher und des Lesens. Und so wagt Takako einen Neuanfang ...
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Ein traumhaftes Cover, ein Klappentext, der so gut klingt, dazu die Tatsache, dass dieses Werk in Japan bereits ein Bestseller ist, mit einem Literaturpreis ausgezeichnet und auch schon verfilmt wurde - die Vorfreude und die Erwartungen waren groß.
Satoshi Yagisawas Stil gefiel mir recht gut - mal schnörkellos, mal fast schon poetisch, mal humorvoll, mal melancholisch, immer fast schon meditativ. Ich konnte einen Nachmittag lang komplett in dieser Geschichte abtauchen und alles um mich herum vergessen. Schon die Sprache ist ein Genuss.
Ein paar Kritikpunkte gibt es:
So dachte ich ab und an, dass andere Autoren die Atmosphäre einer Buchhandlung/eines Antiquariats noch besser einfangen können.
Ein paar wenige Passagen haben mir nicht ganz so gut gefallen wie der Rest und für mich persönlich auch nicht hundertprozentig zum Rest gepasst.
Ich hätte mir vielleicht noch mehr Bücher, Lesen, Zitate und dergleichen gewünscht.
Auch spielen Katzen, anders, als das Cover vermuten lassen könnte, überhaupt keine Rolle.
Dennoch habe ich dieses Buch so gerne gelesen und in jeder Hinsicht genossen!
Es ist definitiv eine Geschichte der leisen Töne. Eine wundervolle und berührende Geschichte über Bücher, Familie, Freundschaft, Liebe ... das Leben!
Es ist japanische Literatur, wie man sie kennt und liebt.
Satoshi Yagisawa ist ein Autor, von dem ich mehr lesen möchte - und "Die Tage in der Buchhandlung Morisaki" ist ein Buch, dessen Verfilmung ich nun auch sehen möchte.
Fazit also: ein tolles Buch und eine große Empfehlung für alle, die Bücher und/oder japanische Literatur lieben!

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