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Veröffentlicht am 11.05.2023

Dash & Tatum - Gegensätze ziehen sich an

Sounds of Silence
1

Nach einem traumatischen Ereignis lebt Tatum ein ruhiges Kleinstadt-Leben. Sicher in ihrer kleinen Blase der Stille und gefangen in ihrem Alltag und den Schuldgefühlen ihren Eltern gegenüber, die ihretwegen ...

Nach einem traumatischen Ereignis lebt Tatum ein ruhiges Kleinstadt-Leben. Sicher in ihrer kleinen Blase der Stille und gefangen in ihrem Alltag und den Schuldgefühlen ihren Eltern gegenüber, die ihretwegen dieses Leben angenommen haben. Und dann kommt der laute Dash in ihr Leben, indem er sich ein Zimmer im B&B nimmt, das Tatums Eltern leiten. Dash ist sofort vernarrt in Tatum und so schafft er es nach und nach die Stille um ihr Herz wieder in eine Melodie zu verwandeln.

Eigentlich habe ich das Buch gekauft, weil ich aus Versehen erst den zweiten Teil in der Hand hatte und dann aber erst den ersten Teil lesen wollte. Zum Glück denn ich freue mich, dass ich die Hauptprotagonisten aus dem zweiten Teil nun schon mal kennen lernen durfte und bin deswegen nun auch umso gespannter auf den zweiten Teil.
Aber zurück zu diesem Teil.
Eigentlich lebt Tatum in ihrer total abgeschottenen Blase mit ihrer besten Freundin, die ihre eigenen Dämonen hat, um die es aber hier nicht geht. Tatum kriegt Panik bei lauten Geräuschen, insbesondere wenn diese plötzlich auftauchen und das Rätsel um dieses Trauma wird erst ziemlich am Ende des Buches aufgeklärt. Ich hätte mir vielleicht früher eine Andeutung gewünscht, vielleicht nicht Dash gegenüber aber dem Leser gegenüber, denn nach der Erklärung konnte ich Tatums Reaktionen deutlich besser nachvollziehen. Davor ist sie mir gerade am Anfang im Umgang mit Dash manchmal ehrlich auf die Nerven gegangen. Dash hat auch mit seinen eigenen Problemen zu kämpfen, Stille ist für ihn eine Strafe. Und damit steht seine laute Art in einem exakten Gegenteil zu Tatum. Seine Ängste sind gut erläutert und gerade am Ende auch sehr nachvollziehbar. Über ihn und seine Dämonen erfahren wir häppchenweise immer mehr, was mir deutlich mehr zusagt als die Geheimhaltung um Tatum. Denn so hatte ich für Dash von Anfang an mehr Verständnis als ich für Tatum aufbringen konnte. Auch wenn es da noch wirklich eine ziemliche Überraschung gab, die ich so definitiv nicht habe kommen sehen, die aber wirklich gut in der kompletten Story um die beiden verwoben war.
Tatum nervt mich mit ihrer fordernden Art gegenüber Dash, er soll sich ruhig seiner Trauer hingeben und ihr sein Herz ausschütten, aber wehe er wagt es, ihr das gleiche anzubieten. Was glaubt er eigentlich?! Das hat für mich in die Beziehung der beiden immer so eine Disbalance gebracht.
Durch den sehr flüssigen Schreibstil ließ sich die Story aber gut und schnell lesen und ich habe gerade mal zwei Tage gebraucht, bis ich den Teil verschlungen habe.
Das Ende ist gut gewählt. Es ist kein absolut schleimiges Happy Ever After, sondern ein realisitscher Ansatz, der zeigt, wie es mit den beiden weitergehen wird. Genau wie man sich das wünscht. Ich hoffe und gehe stark davon aus, dass die beiden im zweiten Teil auch noch Gastrollen bekommen werden und freue mich schon darauf. Auch die beiden Hauptprotagonisten für den zweiten Teil schon kennen zu lernen fand ich wirklich gut und sie sind bislang auch nicht übertrieben mit ihren Problemen dargestellt worden, sondern lediglich angerissen worden, so dass das Buch wirklich seinen Hauptfokus auf Dash und Tatum hatte.

Insgesamt also ein gut zu lesendes Buch, das flüssig von der Hand geht und verzaubert. Die Triggerwarnung sollte aber wirklich beherzigt werden, da die Themen und auch die Verarbeitung wie der Brief wirklich emotional sind und berühren.

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