Spannender Endzeit-Roman in leichter Sprache. Die Protagonistin erzählt in Tagebuchform und hardert sehr lange damit, ihr Schicksal anzunehmen. Mit im Alter von 16 hatte ich eine größere Reife und Verantwortungsbereitschaft ...
Spannender Endzeit-Roman in leichter Sprache. Die Protagonistin erzählt in Tagebuchform und hardert sehr lange damit, ihr Schicksal anzunehmen. Mit im Alter von 16 hatte ich eine größere Reife und Verantwortungsbereitschaft erwartet und war ein wenig genervt von ihren Trotzanfällen.
Außerdem gibt es bei der Versorgung ein paar Logikfehler.
Ab der Mitte zieht die Handlung an, nimmt an Spannung zu und die Charaktere bekommen mehr Tiefe. Das Ende passt, verläuft etwas zu zufällig.
Fazit: ordentlicher Jugend Endzeit-Roman mit guter Spannung ab Mitte .
Interessanter Spannungsroman, bei dem ich anfänglich irritiert auf die Recherche im Fall des Verschwindens des kleinen Harry gewartet habe. Anstatt dessen wurde ich mit vielen teils skurrilen Charaktere ...
Interessanter Spannungsroman, bei dem ich anfänglich irritiert auf die Recherche im Fall des Verschwindens des kleinen Harry gewartet habe. Anstatt dessen wurde ich mit vielen teils skurrilen Charaktere aus dem Ort konfrontiert, die sich durch ihren Alltag mit reichlich Hürden kämpfen.
Doch die Geschichte braucht etwas Zeit, um sich zu entwickeln und ich Geduld, beim Sortieren der vielen Protagonisten und Kennenlernen ihrer Eigenheiten.
Am Ende hat sich all dies gelohnt.
Seite um Seite treten die Beziehungen untereinander, die versteckten Fehltritte und Geheimnisse der Bewohner zu Tage. Plötzlich scheint es nicht nur einen Kriminalfall zu geben oder doch viele Verdächtige in unterschiedlichen Geschichten, die alle irgendwie mit dem Verschwinden von Harry zu tun haben müssen?
Die Auflösungen sind dann brilliant. Alles greift ineinander und jedes Geschichte fällt an den richtigen Platz. Plötzlich entdecke ich Lieblinge, wo ich mich zu Beginn noch pikiert wegdrehen wollte.
Eine Geschichte, in der so viel menschliche Abgründe Hand in Hand gehen, in der der Charme erst hervorblitzt, wenn man Modder und Gestank heruntergekratzt hat und die ganz anders war als der Kriminalfall, den ich erwartet habe.
Mir persönlich fehlte etwas eine Identifikationsfigur bzw. einen Charakter, an den ich von Anfang an mein Herz hängen konnte. Aber so einfach macht es der Autor mir nicht. Erst kommt die Arbeit, dann das Herz.
Eine dramatische und sehr atmosphärische Suche nach familiären Geheimnissen, Büchern und dem Teufel, die der Autor zu einer mega spannenden Jagd durch die Nazi-, 2. Weltkriegs- und Zeit des kalten Krieges ...
Eine dramatische und sehr atmosphärische Suche nach familiären Geheimnissen, Büchern und dem Teufel, die der Autor zu einer mega spannenden Jagd durch die Nazi-, 2. Weltkriegs- und Zeit des kalten Krieges verwoben hat.
Die Geschichte wird parallel zu den Zeiten 1933, 1943 und 1970 erzählt, in der jede ihren separaten Erzählenden hat.
Der Erzählton ist sehr getragen und mir zum Teil an Dramatik übertrieben. Dies liegt aber auch an den akribischen Beschreibungen, der Vielzahl der Vergleichen in Personenbeschreibungen und Schilderungen der Kriegsszenarien, die düstere Bilder der damaligen Zeit in filmischer Qualität zeichnen. Hätte ich das Buch gelesen, hätte ich wohl häufiger die Beschreibungen übersprungen, beim Hören gelang mir dies nicht.
Alle drei Erzählende haben eine gute Betonung und geben besonders in den Dialogen den Personen charakteristische Stimmen.
Stück für Stück setzt sich die Geschichte aus vielen Puzzleteilen zusammen und gewinnt immens an Spannung durch die verschiedenen Zeitebenen. Die Erzählung ist sehr dialoglastig, die Charaktere leider stark schwarz-weiß gemalt und durchlaufen nur wenig Entwicklung. Doch die Atmosphäre und die Suspense sind herausragend und nahmen mich schnell gefangen.
Rückblickend hätte ich es wohl lieber gelesen als gehört, auch wenn die Dialoge im Hörbuch eine besonderes Entertainment waren.
Was ertragen wir alles aus Angst? Eine Geschichte der Zukunft, ein Märchen oder doch eine reale Bedrohung?
In Celest Ng neuem Buch verschwimmen die Grenzen. Die Erzählung bedient sich Bilder totalitärer ...
Was ertragen wir alles aus Angst? Eine Geschichte der Zukunft, ein Märchen oder doch eine reale Bedrohung?
In Celest Ng neuem Buch verschwimmen die Grenzen. Die Erzählung bedient sich Bilder totalitärer Regime, mischt sie mit einer Atmosphäre des Fremdenhasses und der Ausgrenzung und lässt darin einen dreizehnjährigen Jungen nach seiner Mutter suchen, die plötzlich verschwunden ist und über die er nicht mehr sprechen darf.
Die bedrohliche Atmosphäre und der kleine Bird, der sich versucht seine Welt zu erklären, nehmen mich gefangen. Erst war ich irritiert, ob der Erzählweise, die mir so weit weg erschien und sich kaum wörtlicher Rede bedient. Doch die Autorin schafft es, dass mir Bird ans Herz wächst. Seine Sichtweise ist so intensiv, dass ich Gänsehaut bekomme ob der Angst vor der nicht bezeichneten Bedrohung, die ihm nur ein eingeschränktes Leben mit gesenktem Blick ermöglicht. Alle Regeln befolgen! und Niemals auffallen! sind seine obersten Gebote.
In der Mitte der Geschichte wechselt die Perspektive und ich erfahre vom früheren Leben der Eltern, von Familienglück und Liebe, die in der aktuellen Welt keinen Platz mehr haben. Dieser Teil war mir zu langatmig und zu gespickt mit Vergleichen und ähnlichen Stilmitteln. Er fungierte als Rückblick, der Erklärungen bringen sollte, brachte mir jedoch zu viele Wiederholungen. Als wolle die Autorin sichergehen, dass ihre Botschaft auch ankommt und das frau ja auch jedes Detail verstanden hat. Das Lesen wurde zäh und ich habe für eine paar Tage unterbrochen.
Gut, dass ich das Buch dann doch wieder aufgenommen habe. Im dritten Teil nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf, endlich wird agiert und nicht mehr nur erzählt. Es gibt einen regelrechten Showdown, der mich versöhnt. Die Geschichte hängt mir noch eine zeitlang nach - die Anmerkungen der Autorin am Ende zur aktuellen Situation in den USA und den vielen menschenunwürdigen Situationen in der Welt, die Anstoß zu dieser Geschichte gegeben haben, haben dazu beigetragen.
Fazit: Eine märchenhafte Erzählung mit einer ernsten Botschaft, bei der frau etwas Durchhaltevermögen benötigt.
Ein Buch für experimentierfreudige Hobbypsychologen mit kriminalistischer Ader.
Die Optik und graphische Aufbereitung sind absolut phantastisch!- und waren für mich das Kaufargument. Dazu kommt die mega ...
Ein Buch für experimentierfreudige Hobbypsychologen mit kriminalistischer Ader.
Die Optik und graphische Aufbereitung sind absolut phantastisch!- und waren für mich das Kaufargument. Dazu kommt die mega spannende Idee, historischen Monstern eine moderne Psychotherapie angedeihen zu lassen. Das Ganze gekleidet in einen Kriminalfall, in dem der Leser die Rolle des Kommissars einnimmt.
Leider ist dies nicht ganz aufgegangen. Das Buch kommt als Indiziensammlung daher. Aneinander gereihte Therapieprotokollen unterbrochen von E-Mails und Auszüge aus Tagebuch und Lehrbüchern haben keinen verbindende Erzählstrang. Es fühlt sich an, als läge die Ermittlungsakte in meinen Händen, nur gibt es keine Zeugenaussagen, keine Möglichkeit Fragen zu stellen und den Tatort zu begehen. So sind meine kriminalistischen Möglichkeiten sehr eingeschränkt. Ich folge dem Opfer durch seine Gedankengänge und beobachte die Therapiesitzungen.
Inhaltlich verblassen irgendwann die Fantasy- und Krimi-Elemente und ich werde zum Therapeuten. Als Fan von psychotherapeutischen Prozessen und psychiatrischen Lehren kommt man durchaus auf ihre Kosten. Es war durchaus amüsant, die Monster mit Recourcenberatung und gewaltfreier Kommunikation konfrontiert zu sehen. Doch hatte manches Therapieprotokoll seine Längen und irgendwann ermüdete ich von der immer gleichen Vorgehensweise bei den folgenden Klienten.
Ich musste mich mit einem offenen Ende arrangieren,denn mein kriminalistischer Sinn reichte nicht, um den Fall zufrieden stellend zu lösen.
FAZIT: Ein durchaus interessantes Leseexperiment in wunderbarer Gestaltung, das am Ende leider nicht ganz sättigt.