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Veröffentlicht am 11.08.2023

Wem gehört Monroe Manor?

Highland Happiness - Das Herrenhaus von Kirkby
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Kirkby…ein kleines schottisches Dörfchen, dass alles gibt, um Bewohner und Leser auf Trab zu halten. Ich kehre nach einem langen Tag gern in diese literarisch schottische Umgebung, um den verschrobenen ...

Kirkby…ein kleines schottisches Dörfchen, dass alles gibt, um Bewohner und Leser auf Trab zu halten. Ich kehre nach einem langen Tag gern in diese literarisch schottische Umgebung, um den verschrobenen und teilweise skurrilen, aber doch sehr liebenswerten, Menschen zu folgen.

In diesem Band geht es um das Herrenhaus Monroe Manor. Dies ist bereits in den Vorbänden Schauplatz von so einigen Szenen. Die einzelnen Kirkby Bände können losgelöst voneinander gelesen werden, aber da Amor und Klapperstorch inzwischen nicht untätig waren und das ein oder andere Geheimnis oder Schwärmerei gelüftet wurde, empfehle ich doch, die Reihenfolge von Highland Hope und Highland Happiness einzuhalten. Ihr werdet es nicht bereuen!

Ainslee Ferguson und Ihr Pudel Jules sind vor Kurzem nach Kirkby gezogen. Denn durch eine Verkettung an Ereignissen ist Ainslee inzwischen Teilhaberein der Kirkby Tartan Mill und hier steht seit Kreierung des Kirkby Tartans der Webstuhl nicht mehr still. Denn das große Clan Gathering rückt immer näher.

Als bei einer Umbauaktion in Kirkby Dokumente gefunden werden, die die aktuellen Besitzverhältnisse des Herrenhauses hinterfragen, wird Paul Starling hinzugezogen. Dieser will als Historiker seinem Vater Marlin einen Gefallen tun und endlich seine Halbgeschwister kennenlernen. Mit im Gepäck seine Pudeldame Ivy, die schneller als die Menschen erkennt, wer hier eigentlich zu wem gehört.

Als Ainslee auf einem Mittelaltermarkt den Verkauf der Produkte der Weberei testen will, erhält sie Hilfe von Paul und beide fühlen sich in der Umgebung des Marktes und miteinander mehr als wohl. Als eine Wahrsagerin unglaublichen Nachwuchs prophezeit, können beide nur mit dem Kopf schütteln. Schließlich haben sich beide gegen Kinder entschieden.

Beide Protagonisten sind glaubwürdig gestaltet und der Wunsch keine Kinder zu bekommen, ist nachvollziehbar. (Danke an die Autorin an dieser Stelle eine Krankheit zu thematisieren, die kaum Beachtung findet. Dazu in einem separaten Interview auf dem Blog mehr.)

Auch Pauls Balance zwischen seinem Dasein als Historiker und neuem Familienmitglied entwickelt sich vielversprechend und ich habe gern verfolgt, wie er in die Reihen aufgenommen wurde.

Kritisch fand ich diesmal „die magischen Momente“, die Vorhersehung und die Wahrsagerei. Das war mir ein bisschen Zuviel Unerklärliches. Die Wahrsagerin auf dem Mittelaltermarkt hätte ich noch als Gag gelten lassen, der Rest passt für mich nicht wirklich nach Kirkby. Ainslee, Paul, Ivy und Jules hätten das auch ohne Magie und unerklärliche Momente hinbekommen. Daher vergebe ich 4,5 von 5 Punkten, freue mich aber auf die Ankündigung der Autorin, dass noch weitere Teile der Reihe in Planung sind.

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Ein Sachbuch über Endometriose mit Herzblut

Leben mit Endometriose
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Chronisch krank und Du siehst gar nicht krank aus!? Das sind doch nur Periodenschmerzen, oder? Nein, sind es nicht! Es ist Endometriose und diese Krankheit schränkt den Alltag von Betroffenen erheblich ...

Chronisch krank und Du siehst gar nicht krank aus!? Das sind doch nur Periodenschmerzen, oder? Nein, sind es nicht! Es ist Endometriose und diese Krankheit schränkt den Alltag von Betroffenen erheblich ein.

Vivian Vanessa Wagner (oder vielen auf Instagram bekannt als Endolöwin) offenbart mit diesem Buch viel von sich und gibt Tipps und Ratschläge rund um diese tückische Krankheit.

Das Buch ist thematisch „für Einsteiger“ in diese Erkrankung und spricht einen direkt und persönlich an. Wer sich also vor Ratgebern aufgrund des häufig sterilen Tons scheut, der findet hier ein persönliches Werk vor, dem man das Herzblut anmerkt. Gleich mit dem Vorwort holt einen Vivian ab.

Ansprechende Farben und eine Aufteilung lassen einen einfacher durch die Themenvielfalt (Symptome, Diagnostik, Therapiemöglichkeiten, Psyche, Liebesleben, Kinderwunsch) finden und ist dadurch auch als Nachschlagewerk für Zwischendurch geeignet. (Kleine Kritikpunkte und das ist, Hand aufs Herz, Mosern auf höchstem Niveau: Magnesium ist nicht gleich Magnesium in der Schmerztherapie. Auch der Eisenwert im Blut ist allein nicht aussagekräftig. Wichtig wäre hier auch der Eisenspeicherwert. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Ausführlichkeit gewünscht. Denn darauf bin ich all die Jahre auch hineingefallen.)

Die einzelnen Themen werden zusätzlich durch Beiträge anderer Betroffener ergänzt, da sich die Krankheit schließlich nicht bei jedem gleich auswirkt.

Durch QR-Codes bekommt man Linksammlungen, Musterschreiben und weitere Tipps auf der Verlagsseite. (Hoffen wir, dass diese QR-Codes auch aktiv bleiben, was nicht immer der Fall ist. Der Abdruck im Buch wäre hier eine dauerhaftere Lösung gewesen.)

Wichtig finde ich den Apell zur Selbstfürsorge und sich selbst ein Netzwerk aufzubauen. Bei dieser Erkrankung merkt man häufig seine Grenzen und muss erkennen, dass jemand, der einen versteht und/oder Empathie zeigt, wichtig ist. Mit sehr persönlichen Beispielen zeigt Vivian auf, wie sie inzwischen ihr Leben strukturiert hat und welche Notfall- Übungen oder Mittel sie bevorzugt. Auch eine Liebeserklärung an ihren Partner bereichert das Buch; denn auch eine Partnerschaft ist mit Endometriose möglich.

Ich selbst habe, obwohl ich schon einige Bücher zu diesem Thema gelesen habe noch neue Tipps zu Tees, Ölen und dem Euro-WC-Schlüssel gelernt.

Trotz der Minikritikpunkte bin ich der Auffassung, dass dieses Buch eine Bereicherung darstellt und gerade jungen Frauen den Start in ihr bewusstes Leben mit der Krankheit Endometriose vereinfachen wird und vergebe daher 4,5 von 5 Punkten.

Wer noch ein bisschen Stöbern mag und mehr über die Autorin wissen möchte, der findet in einem separaten Blogbeitrag ein Interview mit Vivian.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Mit Hormonen gegen das Böse

M.O.M.: Mother of Madness
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Okay, ich bin alt. Meinen letzten Comic habe ich gelesen…hm…egal. Diesen Comic musste ich lesen. Als ich im Newsletter von einer Superheldin las, die Mutter ist und deren Kräfte von ihrem Zyklus abhängig ...

Okay, ich bin alt. Meinen letzten Comic habe ich gelesen…hm…egal. Diesen Comic musste ich lesen. Als ich im Newsletter von einer Superheldin las, die Mutter ist und deren Kräfte von ihrem Zyklus abhängig sind, dachte ich mir, dass kann ja was werden.

Emilia Clarke, ja die Mutter der Drachen aus Game of Thrones, hatte die Idee für diesen Comic als sie auf den zahlreichen besuchten ComicCons zu den besagten Superheldencomics griff. Mit einem reinen Frauenteam wurde dieses feministische Werk geschaffen.

Also wir befinden uns in der Zukunft, Maya hat eine harte Kindheit mit derben Verlusten und Enttäuschungen hinter sich (klassisch für Superhelden) sie arbeitet in einem Labor und ist dort mit Wanda befreundet. Zu zweit kämpfen sie tagtäglich im Boys‘ Club in einer Man’s World gegen sexistische Äußerungen und Ungleichbehandlungen. Zu Hause wartet ihr Sohn Billy, der ab und an von einem guten Freund namens Benny betreut wird.

Aufgrund besagter Vergangenheit kann Maya Superkräfte mit Hilfe ihrer Hormone aktivieren: Stärke, Schnelligkeit, Überschallgehör und Heilkräfte sind nur ein Teil ihrer Möglichkeiten mit denen sie einem Menschenhändler auf die Pelle rückt. Doch machen Seretonin, Endorphine, Dopamin und Oxytocin im richtigen Moment auch mit?

Was sind die Ziele des Bösewichts, der hinter allem steckt? Spannend und actionreich geleiten uns die Bilder durch die Handlung. Ich habe es in einem Rutsch durchgelesen. Gesellschaftskritisch ist das Ganze dann auch noch. Denn hier werden die erstrebte Perfektion und die Rollen der Frauen und Männer in der Gesellschaft hinterfragt und mit Ironie angeprangert (derbe Ausdrücke - Shitshow und Sisterfucker - inklusive).
Bei dem Ende wäre übrigens eine Fortsetzung vorstellbar, die ich durchaus lesen würde. Ich vergebe 9 von 10 Punkten, da es durch die Erklärungen am Anfang ein klassischer Auftaktband mit Einleitung ist, bevor es zur Sache geht.

Am Ende gibt es verschiedene Coverentwürfe. Einer besser als der andere. Da hätte ich mich auch nicht entscheiden wollen.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Mit einem kleinen niedlichen Hund durch die Jahreszeiten

Komm mit durch das Jahr
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Okay, haltet mich nun für verrückt, weil es für dieses Buch in unserem Haushalt nun wirklich keinen Leser mehr gibt, aber die Bilder der Illustratorin Anastasia Kovtun haben mich wirklich zu diesem Pappbilderbuch ...

Okay, haltet mich nun für verrückt, weil es für dieses Buch in unserem Haushalt nun wirklich keinen Leser mehr gibt, aber die Bilder der Illustratorin Anastasia Kovtun haben mich wirklich zu diesem Pappbilderbuch für Kinder im Lesealter für 2 bis 3 Jahre greifen lassen.

Der kleine niedliche Hund Tobi lebt in einer wunderschönen Stadt am Meer. Sein Frauchen ist Oma Maria, aber bei der hält er sich gar nicht soviel auf. Denn auf den Straßen, im Park, am Strand, am Blumenladen und im Garten gibt es zu den Jahreszeiten so viel zu entdecken.

Zu den Bildern gibt es einen Text, was Tobi so alles erkundet und ab und an eine Frage für die Leser. So erkundet man die Besonderheiten der Jahreszeiten bei den Pflanzen, dem Wetter, bei den Freizeitaktivitäten und beim Essen.
Charakteristische Wörter werden dann am Ende in den jeweiligen Jahreszeitenrubriken nochmals wiederholt. Ein gelungener Lerneffekt, den ich so bisher noch nicht in Büchern für Kleinkinder entdeckt habe.

Die Bilder sind sehr detailreich und es gibt eine Menge zum Schauen. Kein Wunder, dass der Hund lieber durch die Gegend läuft, als bei der Oma zu Hause zu sein. Die Stadt am Meer muss sehr idyllisch und friedlich sein, dass dies geduldet wird. (Okay, da kommt der realitätsnahe Erwachsene durch, aber es wäre hier aus pädagogischer Sicht vielleicht sinnvoll gewesen, z.B. ein Enkelkind an Tobis Seite zu stellen. Wo gibt es heute noch freilaufende Hunde ohne Halsband?)

Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Getrunken, Geschlafen, Gestorben und Gegessen….geeignet für Genießer

Kannibal. Jagdrausch
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Mark Benecke gehört mit zu den interessantesten Wissenschaftlern, die man in den Medien findet. Um so interessanter ist es dann, wenn dieser sein Wissen in einen Thriller packt. Dies ist bereits der zweite ...

Mark Benecke gehört mit zu den interessantesten Wissenschaftlern, die man in den Medien findet. Um so interessanter ist es dann, wenn dieser sein Wissen in einen Thriller packt. Dies ist bereits der zweite Teil über den Privatermittler Bastian Becker und seine Partnerin Janina Funke. Doch die Teile können problemlos getrennt voneinander gelesen werden.

Die Berliner Müllabfuhr findet einen ganz besonderen Koffer: In diesem sind Menschenknochen und ein Märchenbuch und schnell kommt der Verdacht auf, hier steht Menschenfleisch auf dem Speiseplan. Bastian Becker und Janina Funke werde von der Hauptkommissarin Kami Bogatsu beauftragt, zu ermitteln, um die überlastete Berliner Polizei Arbeit abzunehmen. Doch die Faszination um das Thema „Kannibalismus“ droht Bastian im Dark Net zu verschlingen und bringt ihn und Janina in Gefahr.

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und grundsätzlich lernt man neben der spannenden Handlung stets etwas in den Büchern von Mark Benecke, so dass ich mir im Anschluss immer angewöhnt habe, Namen und Stichworte zu googeln. Wissen to go oder easy nebenbei, denn in so einem spannenden Buch, merkt man den Input nicht: Details zum Kannibalismus, zu Personen wie Issei Sagawa und Ludwig Bechstein sind offensichtliche Themen. Kenner entdecken wie auch im Band zuvor Anspielungen auf ein Rammsteinlied (Diesmal: „Mein Teil“).

Wer nicht zu zartbesaitet ist, der sollte zu diesem düsteren Roman greifen, denn bereits der Einstieg ist „lecker“ (Ironie off). Mit dezenten Hinweisen hinterfragt der Veganer Mark Benecke übrigens auch den Fleischkonsum des Normalbürgers, was ich selbst als äußerst gelungen empfand, da ich bereits meinen Konsum deutlich zurückgeschraubt habe. Doch ganz ohne geht es leider noch nicht. Wer sich also traut, der findet ein „Crime Noir“ vom Feinsten vor. Ich vergebe 4,5 von 5 Punkten.

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