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Veröffentlicht am 05.07.2023

Sanfte Liebesgeschichte vor idyllischer Kulisse

Of Thunder and Rain (Färöer-Reihe 1)
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Lina hat ihr ganzes Leben in einem winzigen Dorf auf den Färöer Inseln verbracht, obwohl sie insgeheim davon träumt, weg zu gehen - wie ihre Freundin, die seit einem Jahr in Kopenhagen studiert und Lina ...

Lina hat ihr ganzes Leben in einem winzigen Dorf auf den Färöer Inseln verbracht, obwohl sie insgeheim davon träumt, weg zu gehen - wie ihre Freundin, die seit einem Jahr in Kopenhagen studiert und Lina drängt, sich ebenfalls an der Universität einzuschreiben. Doch seit dem Tod ihrer Mutter hat sich Linas Vater so sehr in sich selbst zurück gezogen, dass Lina ihn nicht allein lassen kann.

Der junge Schriftsteller Louay, der hinter einem Pseudonym fesselnde Liebesromane verfasst, zieht sich nach einem Streit mit seiner Familie in Linas B&B zurück, auf der Suche nach Inspiration, denn er fühlt sich unter Druck, endlich ein Buch unter eigenem Namen zu veröffentlichen. Schnell entwickeln sich zarte Gefühle zwischen ihm und Lina, doch wird es ihnen gelingen, einander ihre verletzten Seelen zu öffnen?

"Of Thunder and Rain" von Emmy Buckley ist eine sanft und leise erzählte Liebesgeschichte, die sich vor dem idyllischen Hintergrund der Färöer Inseln entfaltet. Beide Protagonisten waren mir sympathisch, wobei Lina ihre Gefühle so tief in ihrem Inneren versteckt, dass sie mir am Anfang wenig greifbar erschien. Mit Louay bin ich ein wenig schneller warm geworden, auch er verhält sich in seiner Unsicherheit zurückhaltend, dennoch wirkte er auf mich etwas offenherziger. Sowohl die Hauptfiguren, als auch die Personen in ihrem Umfeld fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, so dass es mir leicht fiel, emotional in die Handlung einzutauchen.

Der Schreibstil vermittelt Ruhe und Gemütlichkeit, dennoch war die Geschichte in meinen Augen an keinem Punkt langweilig, ich mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen. Der Begriff "Cosy Romance" trifft meiner Meinung nach perfekt zu, ich habe dieses Leseerlebnis wie einen kleinen Erholungsurlaub empfunden, die sanfte Atmosphäre fand ich wunderbar entspannend. Lediglich das Ende hätte für meinen Geschmack etwas ausführlicher gestaltet sein dürfen, nach dem gemächlichen und sehr ausführlichen Einstieg war mir der Schluss etwas zu knapp gefasst. Insgesamt habe ich mich aber wirklich gut unterhalten gefühlt, so dass ich für den Roman gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Die Geschichte zwischen Louay und Lina entwickelt sich sanft und leise, dennoch hat mich das Lesevergnügen schnell gefesselt und bis zur letzten Seite wunderbar unterhalten. Dieses Buch empfehle ich daher gern weiter.

Veröffentlicht am 26.06.2023

Wohlfühlatmosphäre und wunderbarer Schreibstil

Das Beste kommt zum Kuss
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Von ihrer Mutter hat Amy die Gabe geerbt, bereits beim ersten Kuss vorhersehen zu können, wie eine Beziehung enden wird. Da die Visionen ihr bisher immer nur unglückliche Abläufe gezeigt haben, zieht sie ...

Von ihrer Mutter hat Amy die Gabe geerbt, bereits beim ersten Kuss vorhersehen zu können, wie eine Beziehung enden wird. Da die Visionen ihr bisher immer nur unglückliche Abläufe gezeigt haben, zieht sie es vor, alleine zu bleiben. Auf der Hochzeit ihrer Freundin lässt sie sich dennoch überreden, drei Männer zu küssen - allerdings ist sie an diesem Abend so betrunken, dass ihre Erinnerungen am nächsten Morgen reichlich verschwommen sind. Dabei hat sie zum allerersten Mal ein Happy End gesehen, doch wie soll Amy heraus finden, wen sie überhaupt geküsst hat und welcher Mann zu dieser glücklichen Vision gehört?

"Das Beste kommt zum Kuss" von Molly James ist eine kurzweilige Liebesgeschichte, die mir von der ersten Seite an herrliche Wohlfühlatmosphäre vermittelt hat. Sowohl Amy als auch ihre liebenswert schrägen Freunde habe ich auf Anhieb gemocht, sie und alle anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, so dass es mir leicht fiel, emotional immer an ihrer Seite zu sein. Dass die Handlung in meinen Augen reichlich vorhersehbar ablief, ist daher nur ein kleiner Kritikpunkt, der dem Unterhaltungswert des Romans meiner Meinung nach kaum Abbruch getan hat.

Der lockere, humorvolle Schreibstil hat mich sofort gefesselt, dieses Leseerlebnis zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht. Selbst die nachdenklichen Szenen, als die Protagonistin ihren Kummer über die frühzeitige Demenzerkrankung ihrer Mutter zum Ausdruck bringt, konnte die Autorin mit angenehmer Leichtigkeit unterlegen, so dass auch hier die positive Grundstimmung erhalten blieb. Das Alles macht diese Geschichte zu einem wunderbaren Lesevergnügen, das mich aufs Angenehmste unterhalten und schlussendlich glücklich und zufrieden zurück gelassen hat. Deshalb spreche ich für dieses Buch gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Die Geschichte ist amüsant und locker-leicht erzählt, die sympathische Protagonistin, ihr wunderbarer Freundeskreis und die Wohlfühlatmosphäre haben diesen Roman für mich zu einem unterhaltsamen Lesevergnügen gemacht, das ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 14.06.2023

Spannende, düster angehauchte Adaption der klassischen Midas-Geschichte

The Darkest Gold – Die Gefangene
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Seit zehn Jahren lebt Auren bereits in einem Käfig, der sich geräumig und luxuriös über eine ganze Etage in König Midas´ Palast erstreckt. Sie ist die Favoritin des goldenen Königs, sogar ihr eigener Körper ...

Seit zehn Jahren lebt Auren bereits in einem Käfig, der sich geräumig und luxuriös über eine ganze Etage in König Midas´ Palast erstreckt. Sie ist die Favoritin des goldenen Königs, sogar ihr eigener Körper besteht aus dem glänzenden Edelmetall - der Preis für diese bevorzugte Stellung ist Einsamkeit, die anderen "Sättel", mit denen sich Midas regelmäßig vergnügt, sprechen nicht mit Auren und der König selbst lässt sie deutlich spüren, dass sie in seinen Augen ebenfalls nur ein Sattel ist, wenn auch ein besonders wertvoller und prestigeträchtiger. Doch Auren glaubt an die Liebe, die er ihr einst schwor und ertränkt ihren Kummer in zu viel Wein. Erst als er einem anderen König ihre Dienste anbietet, erwachen erste Zweifel in Auren, doch sie ist fest entschlossen, an ihrer Loyalität zu Midas fest zu halten.

"The Darkest Gold – Die Gefangene" von Raven Kennedy ist der Auftaktband einer fünfteiligen Reihe, die von der Legende um den Goldkönig Midas inspiriert wurde. Der Social Media Hype um das Buch war an mir vorbei gegangen, mich hat eine Leseprobe überzeugt, die Geschichte unbedingt kennen lernen zu wollen. Und ich habe tatsächlich bekommen, was der Textauszug versprach, eine fantasievolle, etwas düster angehauchte Lektüre, die mich bis zur letzten Seite hin fasziniert und begeistert hat. Mit Auren schuf die Autorin eine Protagonistin, die mir schnell ans Herz gewachsen war - sicherlich ist sie ziemlich naiv, wenn ich aber bedenke, dass sie ein Waisenkind ist, das Midas einst auf der Straße aufgelesen und in einen Käfig gesperrt hatte, als sie gerade einmal 15 Jahre alt war, finde ich das kaum verwunderlich. Zumal der Goldkönig ihr in all den Jahren der Gefangenschaft so gut wie keine Kontakte zu anderen Menschen gestattet hat, abgesehen von flüchtigen Begegnungen mit Dienern und Wachen.

Da die Handlung zum Großteil aus Aurens Blickwinkel erzählt wird, habe ich sie beim Lesen natürlich deutlich besser kennen gelernt als alle anderen Figuren - die aber in meinen Augen ebenfalls umfassend genug dargestellt waren, dass ich mir ein Bild von ihnen machen konnte. Besonders Midas´ manipulativer Charakter hat sich mir bald erschlossen, obwohl Auren ihn sehr liebt und bewundert und für jede seiner Entscheidungen sofort eine Rechtfertigung vor sich selbst findet. Selbst ihre Beobachtung, wie sehr der König sein Volk mit geschickter Zunge hintergeht, bringt sie nicht auf den Gedanken, dass er mir ihr auf die selbe Weise verfährt.

Den Schreibstil kann ich nur als fesselnd bezeichnen, ich war sofort in die düstere Atmosphäre eingetaucht, mochte das Buch zwischendurch kaum aus der Hand legen und war gefühlt viel zu schnell am Ende angelangt. Die teilweise recht derbe Ausdrucksweise hat meiner Meinung nach gut zu der mittelalterlich angehauchten Welt gepasst, die den Hintergrund der Buchreihe bildet, auch die expliziten erotischen Szenen haben sich für mich gut in die Handlung eingefügt. Die ein wenig lang gezogene Beschreibung von Aurens Leben im Schloss ist der einzige (winzige) Kritikpunkt, den ich anbringen kann, was dem Lesevergnügen in meinen Augen aber keinen Abbruch getan hat. Insgesamt habe ich mich prächtig unterhalten gefühlt und bin dankbar, dass ich bei Beendigung der Lektüre bereits den zweiten Band parat liegen hatte, für diesen Reihenauftakt spreche ich gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wer nicht sicher ist, ob ihm die derbe Sprache und/oder die expliziten Erotikszenen liegen, der sollte sich eine Leseprobe zu Gemüte führen, das bietet bereits eine gute Aussicht, was zu erwarten ist, denn die Geschichte startet ohne großartiges Vorgeplänkel. Mich hat dieser Roman von der ersten Seite bis zum Schluss gefesselt und begeistert, so dass ich die Lektüre ich gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 22.05.2023

Schaurig-spannender Jugendbuchklassiker

Krabat: Roman
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Immer wieder träumt der Waisenjunge Krabat davon, dass er zur Mühle in Schwarzkollm gehen soll, bis er eines Morgens dem Ruf folgt. In der düsteren Mühle am Koselbruch verspricht ihm der Müller eine Lehrstelle, ...

Immer wieder träumt der Waisenjunge Krabat davon, dass er zur Mühle in Schwarzkollm gehen soll, bis er eines Morgens dem Ruf folgt. In der düsteren Mühle am Koselbruch verspricht ihm der Müller eine Lehrstelle, neben den regulär anfallenden Arbeiten lernt Krabat hier auch die Anwendung finsterer Zauberkünste, der Preis dafür ist allerdings höher, als er es sich zunächst vorstellen kann.

"Krabat" von Otfried Preußler ist ein Klassiker der Jugendliteratur, der auf einer sorbischen Sage beruht. Dem Autor ist es gelungen, die düstere Atmosphäre um die Mühle und den bösen Müllermeister perfekt einzufangen, die Geschichte hat mich sofort in ihren Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Sowohl Krabat als auch seine Gefährten fand ich umfassend und authentisch beschrieben, ich konnte sie mir beim Lesen bildlich vorstellen.

Die Spannung zog sich meiner Meinung nach auf einem angenehmen Niveau durch die Geschichte, die knapp 300 Seiten waren schnell durch gelesen. Lediglich Krabats Beziehung zu dem Mädchen und das Ende fand ich reichlich knapp abgehandelt, auch wenn das Kennenlernen in früheren Zeiten anders von statten ging als heutzutage, hätte ich mir hier eine etwas ausführlichere Beschreibung gewünscht. Insgesamt hatte ich aber ein unterhaltsames Leseerlebnis, das ich gern weiter empfehle. In der vorliegenden Jubiläumsausgabe gibt es noch ein ausführliches Nachwort über den Entstehungsprozess von Preußlers Geschichte und dem Sagenmaterial, das der Autor für sein Buch verwendet hat - für mich eine äußerst lesenswerte Zusatzinformation.

Fazit: Das Buch beruht auf einer düsteren Sage aus dem sorbischen Raum, der Autor hat mit der düsteren Atmosphäre und den authentisch beschriebenen Figuren einen schaurig-spannenden Klassiker geschaffen, für den ich gern eine Leseempfehlung ausspreche.

Veröffentlicht am 19.05.2023

Der Schreibstil gleicht kleine inhaltliche Schwächen aus

Twisted Games
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Bridget ist Prinzessin von Eldorra, da aber ihr Bruder der Thronfolger sein wird, kann sie ihr Leben relativ frei gestalten und in Begleitung eines Bodyguards in Amerika studieren. Als Rhys Larsen ihr ...

Bridget ist Prinzessin von Eldorra, da aber ihr Bruder der Thronfolger sein wird, kann sie ihr Leben relativ frei gestalten und in Begleitung eines Bodyguards in Amerika studieren. Als Rhys Larsen ihr neuer Leibwächter wird, geraten sie sofort aneinander, der strenge Mann findet Bridgets bisherige Sicherheitsvorkehrungen ungenügend - während sich die Prinzessin durch die von ihm geplanten Maßnahmen deutlich eingeschränkt fühlt. Es dauert sehr lange, ehe die Beiden sich ihre Gefühle eingestehen, doch als Bridgets Bruder von der Thronfolge zurück tritt und sie sich als zukünftige Königin von Eldorra beweisen muss, ist es ihr verboten, eine Beziehung mit einem bürgerlichen Mann zu führen.

"Twisted Games" von Ana Huang ist der zweite Band der Twisted-Reihe, da aber in jedem Buch ein anderes Paar im Mittelpunkt steht, ist es zum Verständnis nicht notwendig, den Vorgängerroman zu kennen. Mir waren Bridget und Rhys bereits als Nebenfiguren im ersten Teil begegnet, so dass ich schnell und leicht in ihre Geschichte eintauchen konnte und mir ist besonders die Prinzessin schnell ans Herz gewachsen. Bei Rhys hat es etwas länger gedauert, bis ich einen Blick hinter seine abweisende Fassade werfen konnte, obwohl er mir grundsätzlich schon sympathisch war. Auch die anderen Figuren fand ich authentisch und lebensecht dargestellt, vor allem Bridgets Freundinnen, die ich schon länger mochte. Sie bekamen einen Kurzauftritt in Eldorra und die Autorin hat genügend Hinweise eingestreut, auf welche Paarungen sich die Leser in den Folgebänden freuen dürfen.

Den Schreibstil habe ich erneut als äußerst fesselnd empfunden, trotz kleiner inhaltlicher Schwächen wollte ich den E-Reader zwischendurch kaum aus der Hand legen. Es gab einige Parallelen zur Vorgängergeschichte, die Handlung zog sich ebenfalls über mehrere Jahre, doch dieses Mal haben mich die Zeitraffer weniger gestört, vielleicht weil ich darauf bereits eingestellt war. Die erotischen Szenen waren explizit wie erwartet, auch im zweiten Buch konnte ich feststellen, dass die Autorin ihre männlichen Protagonisten ganz eindeutig dominant mag - für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten, was dem Leseerlebnis aber nur wenig Abbruch getan hat. Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt und bin immer noch neugierig auf die folgenden Bände, daher spreche ich für diesen Roman gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Der äußerst fesselnde Schreibstil gleicht in meinen Augen manche inhaltliche Schwächen aus, ich hatte einige angenehme Lesestunden, so dass ich dieses Buch gern weiter empfehle.