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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2023

»So eine Ruth Ware haben Sie noch nie gelesen.« - Stimmt!

Zero Days
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Klappentext:

„Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Und die beiden sind verdammt gut in ihrem ...

Klappentext:

„Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Und die beiden sind verdammt gut in ihrem Job! Doch eines abends geht etwas schief und Jack wird verhaftet. Als sie Stunden später entlassen wird, findet sie ihren Mann Gabe ermordet am Schreibtisch. Verzweifelt und fassungslos bricht sie zusammen. Wer kann ihm das angetan haben?

Als wenig später ihre Aussage aufgenommen wird, ist Jack schnell klar: Sie selbst ist ins Visier der Ermittler geraten und bereits tief in ein gefährliches Spiel verstrickt. Und die Uhr tickt. Eine verzweifelte Flucht beginnt – und die Suche nach einem skrupellosen Mörder …"





Fazit:

In diesem Thriller lernte ich die Autorin von einer anderen Seite kennen. Hier fokussiert sie sich vor allem auf das Tempo, viel Action und verstrickte, gefährliche IT Sicherheitslücken/Probleme. 
Die Handlung ist durchgehend rasant und beinahe atemlos. 
Mit der Flucht steigt die Spannung und begleitet konstant das gefährliche Spiel. Irrationale Rückblenden, emotionale Zusammenbrüche und die tiefe Liebe zwischen ihr und Gabe, ließen mich genauso wie Jack, trauernd und untröstlich zurück. 



Im Vergleich zu den anderen Büchern von Ruth Ware, wurde ich hier definitiv deutlich weniger in die Irre geführt und stellte auch so gut wie keine fragwürdigen Theorien auf. Ab einen bestimmten Moment war für mich schnell klar wer hinter alldem steckt. 
Doch um ehrlich zu sein fand ich es nicht schlimm, denn die actionreiche Jagd verleiht dem Ganzen genug Adrenalin. 
Ich habe das Ende bzw. die Auflösung fieberhaft auf mich zukommen lassen und wurde nicht enttäuscht. Ja, es ist anders aber deshalb nicht weniger gut!

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Veröffentlicht am 05.11.2023

Gelungene Fortsetzung

Love Will Tear Us Apart
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Klappentext:

„Ehen sind schon in den besten Zeiten schwierig, vor allem, wenn einer der beiden tot ist.

Vincent Banecroft, der jähzornige Chef der STRANGER TIMES, hat den Tod seiner Frau nie akzeptiert ...

Klappentext:

„Ehen sind schon in den besten Zeiten schwierig, vor allem, wenn einer der beiden tot ist.

Vincent Banecroft, der jähzornige Chef der STRANGER TIMES, hat den Tod seiner Frau nie akzeptiert ... trotz recht eindeutiger Beweise für das Gegenteil. Nun scheint es, als ob er doch Recht behalten könnte: Wie weit wird er gehen, um sie zu retten?
Banecroft ist abgelenkt und damit kommt der Rücktritt von Hannah Willis als stellvertretende Chefredakteurin äußerst ungelegen. Ist es eine gute Idee, sich ausgerechnet jetzt in das schicke New-Age-Zentrum einer Promi-Sekte zu flüchten?
Und dann verschwindet auch noch ein ehemaliger Kolumnist der Zeitung - besonders beeindruckend, da er nie existiert hat.“





Fazit:

Der Einstieg in die Story fiel mir ein wenig schwer. Ich hatte das Gefühl als wären am Anfang zu viele Fäden lose. Einen Überblick über das Ganze zu bekommen hat daher etwas gedauert. Der Inhalt selbst lebt von witzigen Dialogen, skurrilen Szenen und wahnsinnigen Aktionen. Ich genoss die schlagfertigen Streitereien untereinander und die verschrobenen Charaktere. Zum Ende wurden alle Handlungsstränge aufgelöst und die losen Fäden mühelos wieder zusammen verwoben und nicht nur gesponnen. Wie immer purer Lesegenuss!



Wer auf der Suche nach schwarzem Humor und einigen herzhaften Lachern ist, ist hier goldrichtig!

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Veröffentlicht am 24.09.2023

This one moment

Das Chaos eines Augenblicks
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Klappentext:

„Scarlett und Evie sind mehr als beste Freundinnen: Ihre Freundschaft ist Evies Halt, als sie die Diagnose MS bekommt.

Doch dann wird Scarlett mitten aus dem Leben gerissen, weil sie einem ...

Klappentext:

„Scarlett und Evie sind mehr als beste Freundinnen: Ihre Freundschaft ist Evies Halt, als sie die Diagnose MS bekommt.

Doch dann wird Scarlett mitten aus dem Leben gerissen, weil sie einem Fremden hilft. Evie kann sich eine Welt ohne ihre beste Freundin nicht einmal vorstellen. Es ist ausgerechnet Nate, dem sie eine Mitschuld an Scarletts Tod gibt, der sie immer wieder mit hinaus nimmt in diese Welt. Während Evies Leben sich auf eine Weise verändert, die sie sich nie hätte träumen lassen, ist ihr Herz zerrissen zwischen zartem Glück und dem Gefühl, ihre beste Freundin zu verraten.

Sie ahnt nicht, dass Scarlett noch immer bei ihr ist …“





Fazit:

Im Fokus dieser Geschichte stehen Scarlett und Evie. Die beiden haben sich seit ihrer Kindheit als Herzensmenschen gefunden und leider viel zu früh verloren. Der Verlust ist tragisch, herzzerreißend und sehr emotional.
Bereits im Vorwort erfährt man, dass die Autorin selbst eine enge Freundin verloren hat:
„[…] Es fühlte sich surreal an. Evies Trauer über Scarletts Tod zu beschreiben war für mich also sehr direkt und schmerzhaft.“
Und diesen Schmerz habe ich gespürt! Die Entwicklung die Evie durchmacht, wie sie sich (dank Nate) aus dem Tief hochziehen lässt, neuen Mut schöpft und sich ihren Ängsten stellt, war wirklich schön zu beobachten. 



Ungewöhnlich und ein wenig befremdlich fand ich es aus Sicht der toten Scarlett zu lesen. Am Anfang wusste ich nicht wohin mich diese Art der Erzählung führt aber am Ende ist es logisch, stimmig und rund. 



Traurig aber hoffnungsvoll, süß aber nicht kitschig, aufwühlend aber leicht vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Prickelnd und aufregend

Happy Place
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Inhalt:

„Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben ...

Inhalt:

„Harriet und Wyn sind schon seit dem College das perfekte Paar, das sagt jeder, der die beiden kennt. In Wahrheit aber hat sich das ehemalige Traumpaar schon vor sechs Monaten getrennt – nur haben sie noch niemandem davon erzählt. So kommt es, dass sie sich nun trotzdem gemeinsam in der Hütte in Maine wiederfinden, die schon seit Jahren das Ausflugsziel ihrer Clique ist. Eine einwöchige Auszeit mit gutem Essen, schönen Erinnerungen, Seeluft und der Hochzeit ihrer besten Freunde steht ihnen bevor – und obendrein müssen sie sich auch noch ein Bett teilen.

Da die Hütte zum Verkauf steht, ist es das letzte Mal, dass sie alle hier zusammenkommen, und Harriet und Wyn bringen es nicht übers Herz, ausgerechnet jetzt ihren Freunden den Urlaub zu vermiesen. Deshalb beschließen sie, ihre Trennung weiter zu verschweigen. Denn wie schwer kann es schon sein, nach so vielen gemeinsamen Jahren noch eine weitere Woche die Verliebten zu spielen?“





Schreibstil/Art:

Ja, diese Sommerlektüre ist ein bisschen kitschig und schnulzig aber auch prickelnd, spritzig und emotional zugleich. Und das schöne daran? Es wurde zu keiner Zeit albern oder billig! 
Dass Protagonisten nicht miteinander reden oder es oftmals an der fehlenden Kommunikation hapert, ist ja bekannterweise nicht Neues, sowie hier halt auch. Aber es hat mich überhaupt nicht gestört. Der Hauptpunkt um das sich die Trennung eigentlich dreht, ist weitaus tiefer und bewegender als man zunächst meint. 



Harriet und Wyn waren für mich ein durchgehend aufregendes (nicht)Pärchen. Ich mochte ihren witzigen und humorvollen Schlagabtausch, sowie den Switch wenn es um ernste Themen ging. 





Fazit:

Ein Sommerroman, der sich luftig locker lesen und über das Erwachsenwerden/die eigene Selbstfindung nachdenken lässt. Man durchlebt hier verschiedene emotionale Stimmungen, genießt den Sommer, die freundschaftlich-familiäre Atmosphäre und hofft auf eine Liebe, die offen ist für eine zweite Chance.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Queere Liebe in den 50er Jahren

Last night at the Telegraph Club
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Inhalt:
„Was, wenn deine Liebe verboten ist?

Die 17-jährige Lily wächst in der chinesischen Community von San Francisco auf. Als sie bei einem Schulprojekt Kathleen kennenlernt, wird ihr klar, dass sie ...

Inhalt:
Was, wenn deine Liebe verboten ist?

Die 17-jährige Lily wächst in der chinesischen Community von San Francisco auf. Als sie bei einem Schulprojekt Kathleen kennenlernt, wird ihr klar, dass sie anders ist – und anders fühlt – als die anderen Mädchen. Die beiden freunden sich an und besuchen nachts heimlich eine verbotene Lesbenbar, den Telegraph Club. Hier taucht Lily in eine Welt ein, die sie maßlos fasziniert. Und ihr wird klar, dass sie mehr für Kath empfindet. Doch das Amerika des Jahres 1954 ist kein sicherer Ort für zwei Mädchen, die sich verlieben, schon gar nicht in Chinatown. Als ihre nächtlichen Besuche des Telegraph Club auffliegen, hat dies Folgen für Lilys Familie. Dennoch kann und will sie ihre Liebe zu Kath nicht aufgeben.“


Schreibstil/Art:
Malinda Lo ist in diesem Roman äußerst bedacht vorgegangen. Darlegungen über den Kommunismus, Beschreibungen über die verbotene Liebe, die aufwühlenden (unbekannten/neuen) Gefühle und dessen Folgen, sind sehr präzise und eingehend. Im Nachwort weist die Autorin auch nochmal darauf hin, dass sie sich bewusst für den einen oder anderen Ausdruck entschieden hat, um sich der Sprache der damaligen Zeit anzupassen. Die Atmosphäre wurde deshalb durchweg der Zeit gerecht, eröffnete aber auch neue Sichtweisen und Gefühle meinerseits und legte (unbewusst) dar, wie viel sich seitdem positiv und in die richtige Richtung verändert/entwickelt hat.

Ab und zu begegneten mir Zeitleisten mit wichtigen Fakten zur Historie – dies klärt auf und erzählt ein wenig Geschichte, raffiniert gemacht.


Fazit:
Die beiden Mädels hab ich in mein Herz geschlossen, fühlte mit ihnen, verbrachte die Nächte gerne mit im Club und durchlebte eine schwierige Zeit. Es wurde zu keiner Zeit kitschig oder klischeehaft, sondern ausnahmslos authentisch und ergreifend.

Grundsätzlich habe ich wenig Kritik, was mich nur störte, ist die ziemlich detaillierte Art. Ich hätte mir stellenweise weniger ausschweifende Ausführungen gewünscht und dafür mehr Fahrt. Das ist aber fast schon jammern auf hohem Niveau, denn diese Geschichte ist und bleibt bewegend.

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