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Veröffentlicht am 22.05.2023

Turbulent, fantasievoll, superwitzig! Ein herrlicher Lesespaß für Groß und Klein.

Das magimoxische Hexenhotel – Vorsicht, bissige Gäste!
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Hurra, endlich geht es mit dem magimoxischen Hexenhotel weiter! Da mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, habe ich dem dritten Teil voller Vorfreude entgegen gefiebert. Ich war so gespannt ...

Hurra, endlich geht es mit dem magimoxischen Hexenhotel weiter! Da mir die ersten beiden Bände so gut gefallen haben, habe ich dem dritten Teil voller Vorfreude entgegen gefiebert. Ich war so gespannt wie es wohl mit Rosalie, Klara und Co. weitergehen wird.

Im Hexenhotel zur Lila Fledermaus herrscht helle Aufregung: Die angesagte Vampirband „Die Blutsbrüder“ wird in der Menschenwelt ein Konzert geben und hat sich das Fünf-Sterne-Erlebnishotel der Extraklasse als Unterkunft ausgesucht. Sämtliche Zimmer sind belegt, denn natürlich sind auch zahlreiche Fans und die Presse angereist. Doch nicht jedem in der Hexenwelt scheint der Erfolg der Mittelbachs zu schmecken. Kurz vor dem Auftritt gibt es ein heftiges Gewitter und auf einmal sind alle Hexen und Vampire im Hotel eingesperrt, niemand kann es mehr verlassen oder betreten. Oje, das ist gar nicht gut. Den Vampiren knurren bereits die Mägen und das Kunstblut befindet sich außerhalb des Hotels! Was für ein Glück, dass Rosalies Hexenfreundin Klara noch problemlos hinaus- und hineinkommt.

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den dritten Teil der „Das magimoxische Hexenhotel“ – Serie. In meinen Augen sind die Bände auch unabhängig voneinander lesbar, sodass man ohne Probleme mit diesem Band starten kann. Wenn man allerdings in den vollen Genuss der Bücher kommen möchte, sollte man ihre chronologische Reihenfolge besser einhalten.

Bei mir ließ es sich nun natürlich nicht vermeiden, dass meine Erwartungen an das Buch ziemlich hoch waren. Die beiden Vorgänger waren schließlich echte Highlights für mich. Da mich bisher aber noch kein gemeinsames Werk von Ulrike Rylance und Lisa Hänsch enttäuscht hat, war ich guter Dinge, dass mich die beiden auch dieses Mal begeistern werden. Und tja, was soll ich sagen, sie haben es mal wieder geschafft!

Der Einstieg in die Geschichte fällt einem dank des angenehm lockeren Schreibstils sehr leicht und man ist direkt wieder mittendrin im Geschehen. Für mich hat sich das Eintauchen in das Buch wie nach Hause kommen angefühlt. Es war einfach so schön, dem Hexenhotel zur Lila Fledermaus endlich mal wieder einen Besuch abzustatten und auf lauter liebgewonnene Figuren zu treffen. Neben unseren beiden sympathischen Hauptprotagonistinnen Rosalie und Klara und ein paar neuen Gesichtern sind wieder viele alte Bekannte mit von der Partie wie die Familien unserer zwei Freundinnen, Sportlehrer Herr Kaiser und der sensible Hexenbesen Bertram mit seinem süßen Sprachfehler. In dieser Reihe wimmelt es einfach nur so liebenswert-schrägen Gestalten, es ist jedes Mal die reinste Freude, Zeit mit ihnen zu verbringen.

Gemeinsam mit den vielen verschiedenen Charakteren erlebt man als Leser*in auch in diesem Band ein turbulentes Abenteuer, bei dem man nicht möchte, dass es vorbeigeht. Die Handlung kann von Beginn an mit jeder Menge Spannung, Witz und Trubel aufwarten und sprüht nur so vor kreativen Ideen und Hexencharme. Es gibt erneut viele amüsante Zaubersprüche und Verhexereien; Herr Kaiser erscheint mal wieder nicht zum Unterricht (warum, wird hier nicht verraten); im Hexenhotel geht es durch die zahlreichen Vampire drunter und drüber; das Aufeinandertreffen von Hexen-, Vampir- und Menschenwelt sorgt für eine ordentliche Portion Situationskomik...Es passiert einfach ständig etwas neues Aufregendes und Lustiges, sodass das Lesen nie langweilig wird. Und wenn einem dann noch wichtige Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Hilfsbereitschaft nähergebracht werden und das Ganze von originellen Zeichnungen begleitet wird, kann man wirklich von einem gelungenen Kinderbuch ab 8 Jahren sprechen.

Ulrike Rylance und Lisa Hänsch sind schon längst ein eingespieltes Team, Text und Bild ergeben in ihren gemeinsamen Büchern stets eine stimmige Einheit. So auch hier. Die vielen schwarz-weiß Illustrationen mit ihren pinken Farbakzenten sind genauso humorvoll und magisch wie die Geschichte und untermalen die Ereignisse absolut perfekt.

Fazit: Spannend, witzig und voller Überraschungen. Ein herrliches Lesevergnügen für Jung und Alt!
Mit „Das magimoxische Hexenhotel – Vorsicht, bissige Gäste!“ bescheren uns Ulrike Rylance und Lisa Hänsch ein weiteres fantasievolles Abenteuer, das große Lust auf mehr macht und seinen beiden Vorgängern in nichts nachsteht. Auch der dritte Band erzählt eine hexenstarke Freundschaftsgeschichte mit ausgefallenen Charakteren, tollen Illustrationen und ganz viel wunderbarer Hexenmagie. Mir hat es wieder großen Spaß gemacht, Rosalie und und Klara auf ihren Erlebnissen zu begleiten und ich hoffe sehr auf einen baldiges Wiedersehen mit ihnen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2023

Zum Träumen schön

Das kleine Haus am Meer
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Bei diesem Bilderbuch stand für mich sofort fest, dass ich es haben muss. In das Cover habe ich mich direkt schockverliebt und der Klappentext klang nach einer ganz zauberhaften Geschichte. Ich ließ „Das ...

Bei diesem Bilderbuch stand für mich sofort fest, dass ich es haben muss. In das Cover habe ich mich direkt schockverliebt und der Klappentext klang nach einer ganz zauberhaften Geschichte. Ich ließ „Das kleine Haus am Meer“ also nur zu gerne bei mir einziehen lassen.

Das kleine blaue Haus am Meer freut sich immer sehr auf den Sommer, wenn das Mädchen mit seiner Familie zurückkehrt. Endlich füllt es sich wieder mit Licht und fröhlichem Lachen und riecht nach Schinken, Pfannkuchen und Popcorn. Auch das Mädchen wartet immer sehnsüchtig auf ihre Rückkehr ans Meer, auf ihr Wiedersehen mit dem blauen gemütlichen Strandhäuschen, ihrem liebsten Ort auf der Welt, wo es so herrlich nach Salz riecht, nach Glück und Sonnenschein. Jedes Jahr genießen das Mädchen und das Haus ihre gemeinsamen Sommerwochen und erleben viele wunderschöne Momente miteinander. Doch dann kommt ein Sommer, in dem der Besuch des Mädchens ausbleibt. Das Haus wartet und wartet, lauscht voller Hoffnung auf das vertraute „Tuut-tuut!“, mit dem die Familie immer eintrifft. Doch vergebens. Die Jahre vergehen und das Haus wartet und wartet. Seine blaue Farbe beginnt zu verblassen, das Holz zu verfallen und es ist still und einsam in dem kleinen Haus. Doch dann, eines Tages, ist es plötzlich da, das wohlbekannte, laute „Tuut-tuut!“. Ist das Mädchen endlich zum Haus zurückkehrt?

Schon damals, als ich das Cover zum ersten Mal sah, ist in mir augenblicklich ein großes Fernweh nach dem Meer erwacht, der Wunsch nach Sommer, Sonne und Strand. Dies war allerdings nur ein Vorgeschmack darauf, was das Innenleben des Buches in mir auslösen würde.
Gleich die ersten Seiten verströmen das pure Sommer- und Urlaubsfeeling und zaubern einem ein wohlig-warmes Gefühl in den Bauch. Man spürt die Wärme der Sonne regelrecht, hat das Tosen der Wellen und das Kreischen der Möwen im Ohr und riecht die salzige Seeluft. Am liebsten würde man sofort seine Koffer packen und selbst dorthin reisen, zu diesem urigen blauen Ferienhäuschen in der Bucht, dem Lieblingsort des Mädchens in diesem Buch.

Mit sanften Worten und liebevollen Bildern erzählen Kelly Jordan und Jessica Courtney-Tickle von der innigen Beziehung zwischen dem Mädchen und ihrem liebsten Platz auf Erden. Aus der Sicht des Hauses begleitet man beiden beim Älterwerden und erlebt viele sorglose Sommertage mit ihnen, voller kindlicher Unbeschwertheit, Sonnenschein, Familienglück und Zufriedenheit. Man lernt die vertrauten Gerüche ihrer gemeinsamen Zeit kennen und erfährt von den verschiedenen Emotionen des Hauses. Neben der großen Liebe, die die beiden füreinander empfinden, und ihrer jährlichen Wiedersehensfreude spüren wir auch die Trauer, Verzweiflung und Einsamkeit des Hauses, als es viele Jahre lang leersteht und immer mehr verfällt. Aber keine Sorge, die Erzählung wird niemals zu traurig. Die Autorin beschreibt den Kummer des Hauses sehr behutsam und lässt alles mit einer wunderbaren Rückkehr glücklich enden. Der Schluss hat mir ganz besonders gut gefallen, da er zeigt, dass kein Abschied für immer sein muss, dass das Ende einer Zeit auch ein Neubeginn sein kann.

Zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren ist das Buch in meinen Augen ideal geeignet. Der Text ist kurz und einfach gehalten und lädt gemeinsam mit den atmosphärischen Illustrationen von Jessica Courtney-Tickle von Beginn an zum Träumen und Wohfühlen ein.

Von den Bildern könnte ich euch nun endlos etwas vorschwärmen, diese sind wirklich ein Traum. Sie sind farbenfroh und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet, vor allem von der Diversität der Figuren, die völlig selbstverständlich abgebildet wird, bin ich begeistert. Sie strahlen etwas Heimelig-Gemütliches aus und machen, wie der Text, große Lust auf Sommerurlaub am Meer.

Fazit: „Das kleine Haus am Meer“ ist ein herrlich nostalgisches und wundervoll illustriertes Bilderbuch für Jung und Alt und eine Hommage an die besonderen Orte in unserem Leben, die wir lieben und schätzen. Es erzählt eine herzerwärmende, poetische und stimmungsvolle Familiengeschichte voller sommerlicher Nostalgiemomente und ist ein echter Schatz für alle, die sich gerne ans Meer und an Sehnsuchtsorte aus der Kindheit träumen. Ich kann dieses zeitlos schöne Bilderbuch nur empfehlen, mich hat es sehr berührt und vollkommen verzaubert. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 15.05.2023

Ein echter Bilderbuchschatz über die Liebe für Bücher. Total süß und wunderschön illustriert.

Der Waldbuchclub
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Als ich zum ersten Mal von „Der Waldbuchclub“ hörte, war es sofort um mich geschehen. In den Buchtitel und das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext ließ mein Herz ebenfalls ...

Als ich zum ersten Mal von „Der Waldbuchclub“ hörte, war es sofort um mich geschehen. In den Buchtitel und das Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und der Klappentext ließ mein Herz ebenfalls direkt höher schlagen. Dieses Bilderbuch musste ich einfach haben.

Der kleine Hase Hoppel liebt Bücher über alles. Seit er zum ersten Mal heimlich der Märchenstunde vor der Bibliothek gelauscht hat, hat er das Gefühl, ohne Geschichten nicht mehr leben zu können. Doch als die Tage kühler werden, wird die Vorlesestunde zurück in die Bücherei verlegt. Da Tiere dort bestimmt nicht erlaubt sind, gibt es nun keine neuen Geschichten mehr für Hoppel. Eine große Sehnsucht erwacht in ihm, er kann auf Bücher einfach nicht mehr verzichten. Er tüftelt daher einen Plan aus. Jede Nacht klettert er fortan still und leise durch die Rückgabeklappe in die Bibliothek und deckt sich mit neuem Lesefutter ein. Bei sich zu Hause in seinem Bau macht er sich dann gemütlich und lässt sich in wunderbare Buchwelten entführen. Es dauert nicht lange und die anderen Waldtiere werden neugierig und wollen wissen, was Hoppel in letzter Zeit eigentlich macht. Hoppel weiht sie in ihr Geheimnis ein – und steckt sie im Nu mit seiner Bücherliebe an.

„Eine Hommage an die zauberhafte Welt der Bücher und des Lesens“ – so heißt es hinten auf dem Einband und das trifft es absolut. Eine bessere und passendere Beschreibung für dieses Buch hätte man wohl wirklich kaum finden können. „Der Waldbuchclub“ ist ein wahres Fest für kleine und große Bücherfans und für alle, die gerne Bibliotheken besuchen. Und für Hasenfreunde. Es erzählt eine entzückende Geschichte für Kinder ab 3 Jahren und entführt uns in eine fantasievolle Welt, in der Tiere zu leidenschaftlichen Leserinnen werden.

In warmherzigen und sanften Worten erzählt die Autorin Annie Silvestro von dem Hasen Hoppel, der nichts mehr liebt als das Eintauchen in Geschichten. Als Bibliophiler fühlt man sich sofort mit diesem kleinen Bücherwurm mit Puschelschwanz und Schlappohren verbunden und kann seine Sehnsucht nach Büchern nur zu gut nachvollziehen. In Geschichten kann man einfach alles sein und die tollsten Abenteuer erleben. Sie nehmen einen auf magische Reisen mit und lassen einen alles um sich herum vergessen. Genau danach sehnt sich auch Hoppel, nach diesem Abtauchen und Versinken in fremde Welten.
Es ist einfach herrlich zu sehen, wie sehr Hoppel für Geschichten und neuen Lesenachschub brennt. Wie er mit seiner großen Leidenschaft die anderen Waldtiere ansteckt und sie in einträchtiger Runde zusammen schmökern. Ihre Faszination für das Lesen springt auf uns Leser
innen und Zuhörer*innen im Nu über und macht große Lust darauf, selbst mal einer Bibliothek einen Besuch abzustatten und es sich mit einem guten Buch gemütlich zu machen. Hoppel und seine Freunde werden Kinder hoffentlich dazu inspirieren und anregen, die bunte Welt der Literatur kennenlernen zu wollen und in einer Bücherei zu stöbern. Und vielleicht auch einen eigenen Buchclub zu gründen.
Die Geschichte zeigt uns aber nicht nur, wie wundervoll Bücher sind und wie viel Spaß das gemeinsame Lesen machen kann. Wir erfahren auch, was es in Bibliotheken zu beachten gibt, dass man Bücher nur mit einem Leseausweis ausleihen kann und man sie nicht einfach so behalten darf, sondern auch wieder zurückbringen muss.

Genauso liebevoll und zauberhaft wie der Text sind auch die vielen Illustrationen von Tatjana Mai-Wyss. Ihre ausdrucksstarken und atmosphärischen Bilder sind in bunten Wasserfarben gehalten und stecken voller kleiner Details. Sie laden zum Verweilen und Entdecken ein und begleiten die Geschichte rundum perfekt.

Fazit: „Der Waldbuchclub“ geschrieben von Annie Silvestro und illustriert von Tatjana Mai-Wyss erzählt eine wunderschöne süße Tiergeschichte über die Magie des Lesens, den Zauber von Geschichten und die Liebe und Begeisterung für die Buchwelt. Es ist eine Liebeserklärung an das gedruckte Wort und ein echter Buchschatz für alle, die Bücher und Bibliotheken lieben und für alle, die noch buchverrückt werden wollen. Von mir gibt es sehr gerne 5 von 5 Sternen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 11.05.2023

Genauso toll wie Band 1. Ein echtes Gute-Laune-Buch zum Wohlfühlen

Ruby 2: 1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub
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Endlich geht es mit Ruby weiter! Nachdem mich der erste Band vollauf begeistert hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Ruby und Co. weitergehen wird.

Seit ...

Endlich geht es mit Ruby weiter! Nachdem mich der erste Band vollauf begeistert hat, habe ich mich auf die Fortsetzung tierisch gefreut. Ich war so gespannt wie es wohl mit Ruby und Co. weitergehen wird.

Seit sich ihre Eltern voneinander getrennt haben, lebt die 12-jährige Ruby das Wechselmodell: Eine Woche wohnt sie bei ihrer Mutter und ihren Großeltern in einem Haus mit Garten in Grün-Berlin und eine bei ihrem Vater in einer unkonventionellen WG in Bunt-Berlin. Ruby liebt ihre beiden völlig unterschiedlichen Zuhause und kommt mit dem ständigen hin und her Pendeln gut klar. Ihr Leben wird nie langweilig, es ist wirklich immer etwas los. Vor allem in der Wohngemeinschaft, in der ein Zimmer regelmäßig den Bewohner wechselt. Als die sympathische Lizzy das Zimmer mietet, ziehen zusammen mit ihr nicht nur zwei superniedliche kleine Hunde in die WG mit ein, sondern auch eine ordentliche Portion Chaos. Nach der Trennung von ihrem Ex-Freund ist Lizzy nicht nur knapp bei Kasse, sondern auch etwas planlos und ihre beiden Vierbeiner machen dauernd Unsinn. Aber auch im grünen Berlin geht es aufregend zu. Rubys Mutter behauptet doch tatsächlich, dass ihre Tochter handysüchtig sei. Pah, das sagt die Richtige!

Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich hierbei um den zweiten Band der Ruby-Serie. In meinen Augen ist es nicht zwingend erforderlich den ersten Teil zu kennen. Die Bücher bauen zwar aufeinander, aber da alles Wissenswerte kurz erklärt wird, sollte man die Fortsetzung auch ohne Vorkenntnisse gut lesen können. Um in den vollen Genuss beider Bände zu kommen, empfiehlt es sich aber natürlich, ihre chronologische Reihenfolge einzuhalten.

Für mich war das Eintauchen in das Buch wie nach Hause kommen. In Rubys Welt fühle ich mich einfach schon jetzt richtig heimisch und unsere Hauptprotagonistin habe ich bereits im Vorgänger fest in mein Herz geschlossen.
Ruby ist so jemand, den man direkt gernhaben muss und nur zu gerne zur Freundin hätte. Sie ist freundlich, mitfühlend, offen und hilfsbereit und weiß die besonderen Augenblicke im Leben zu schätzen, sie denkt viel nach, macht sich für andere stark und versucht stets alles, um ihren Mitmenschen zu helfen. Zu sehen, wie sie in diesem Band der neuen WG-Mitbewohnerin Lizzy bei ihren Problemen hilft und immer fest an sie glaubt, ist total schön und herzerwärmend.
Ruby ist einfach ein tolles Mädchen und in so vielen Dingen ein großartiges Vorbild. Fehlerfrei ist sie natürlich nicht, auch bei ihr läuft nicht immer alles rund, aber gerade das macht sie so liebenswert und echt. Leser*innen ab 10 Jahren werden sich garantiert sehr gut mit ihr identifizieren können, aber auch mir, als Erwachsene, ist es wieder mühelos geglückt, mich in unsere 12-jährige Hauptfigur hineinzuversetzen.

Die Handlung wird erneut aus Rubys Sicht in der Ich-Perspektive geschildert und wie ich es von der Autorin gewohnt bin, ist es ihr mal wieder erstklassig gelungen, aus dem Blickwinkel einer jungen Heranwachsenden zu schreiben. Die Sprache ist jugendlich, ehrlich und direkt, eben genau so wie Zwölfjährige sprechen, und Rubys Denken und Fühlen wird jederzeit authentisch dargestellt.
Auch die weiteren Charaktere wurden überzeugend ausgearbeitet und können nicht nur mit viel Authentizität, sondern auch mit Vielfalt punkten. Rubys Leben kann man wahrlich nur als bunt bezeichnen. Bei ihrer Mama am Rand von Berlin lebt sie in einem drei-Generationen-Haushalt, bei ihrem Papa im Herzen der Stadt wohnt sie in einer coolen WG mit einem schwulen Paar und einem ständig wechselnden Mieter. In diesem Fall ist es die junge Lizzy, die eine PoC ist. Bücher wie die Ruby-Reihe, in denen Diversität und Toleranz auf eine so schöne Weise vermittelt wird, sollte es definitiv noch viele mehr geben.

Für mich kam beim Lesen an keiner Stelle Langeweile auf. Es macht einfach so viel Spaß, Ruby durch ihren Alltag zu begleiten; Zeit mit ihr, ihren Freundinnen und den weiteren Charakteren zu verbringen und durchweg mit ihr mitzufiebern. Man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten und kann eigentlich gar nicht anders, als das Buch in einem Rutsch durchzulesen.
Die Geschichte ist allerdings nicht nur mitreißend und unterhaltsam. Neben ganz viel Großstadt-Trubel, wunderbaren Freundschaftsmomenten und kleinen tierischen Katastrophen erzählt Susanne Fülscher auch gekonnt von aktuellen Themen wie Alltagsrassismus, Handysucht und Gendern. Dazu dann noch die vielen süßen schwarz-weiß Zeichnungen von Isabelle Metzen und Rubys tägliche Noitzbucheinträge machen das Leseerlebnis rundum perfekt.

Fazit: Mit dem zweiten Teil ihrer Ruby-Reihe beschert uns die deutsche Autorin Susanne Fülscher ein weiteres absolutes Wohlfühlbuch voller Herz, Humor und Chaos und mit jeder Menge Großstadt-Feeling. Mir hat der zweite Band genauso gut gefallen wie der erste. Auch „1 Chaos-Queen und jede Menge Glitzerstaub“ nimmt uns in das trubelige Berlin mit und erzählt eine warmherzige, locker-leichte und herrlich quirlig-turbulente Geschichte über das bunte Leben der 12-jährigen Ruby. Ich habe meine Zeit mit Ruby und Co. erneut zutiefst genossen und fiebere meinem nächsten Wiedersehen mit ihnen schon jetzt voller Vorfreude entgegen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Ein echtes Gute-Laune-Wohlfühlbuch! Spannend, lustig und wunderbar magisch.

Sparkling – Maries zauberhafte Welt
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Als ich zum ersten Mal von „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem farbenfrohen Cover habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und die Inhaltsangabe klang ...

Als ich zum ersten Mal von „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Von dem farbenfrohen Cover habe ich mich wie magisch angezogen gefühlt und die Inhaltsangabe klang nach einer Geschichte ganz nach meinem Geschmack. Für mich stand daher schnell fest, dass ich das neue Werk von Angela Kirchner lesen möchte.

Als kleines Kind wurde die 12-jährige Marie von dem Magier Luuk adoptiert und wird seit kurzem von ihm in der Zauberkunst ausgebildet. Obwohl Marie sehr begabt ist, will das bei ihr mit dem Zaubern noch nicht so richtig klappen. Sie ist einfach ständig woanders mit ihren Gedanken. Bei den superleckeren Köstlichkeiten aus Amélies Gaumenfreuden zum Beispiel. Da es mit Maries Konzentration ziemlich hapert, entstehen bei ihren Zaubereien oft kleine Funken, sogenannte Sparkles, die für ordentlich Chaos sorgen. So kann es passieren, dass plötzlich nicht nur die Nachbarskatze sprechen kann, sondern auch ein kleiner Goldopa-Zwerg. Als dann auch noch Luuk spurlos verschwindet, steht Maries Welt komplett Kopf. Zusammen mit dem Jungen Philip und dem Butler und Gestaltwandler Alfred begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Adoptivvater. Ein aufregendes und gefährliches Abenteuer beginnt...

Die deutsche Autorin Angela Kirchner war mir nicht unbekannt. Vor einigen Jahren habe ich ihren Jugendroman „Viel näher als zu nah“ gelesen, von dem ich allerdings leider etwas enttäuscht war. Da es sich bei „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ um eine völlig andere Art von Story handelt, war ich nun äußerst gespannt, ob mich Angela Kirchner wohl dieses Mal mehr überzeugen kann...Und um euch nicht unnötig auf die Folter zu spannen: Es ist ihr ohne Zweifel gelungen!
Mir ist schon nach wenigen Seiten klar geworden, dass ich eine sehr vergnügliche und tolle Zeit mit dem Buch verbringen werde. Das Cover verspricht da eindeutig nicht zu viel – genauso fröhlich und bezaubernd wie der Einband ist auch der Inhalt.

Gleich das erste Kapitel beginnt turbulent und unterhaltsam und sprüht nur so vor Magie. Wir lernen unsere Hauptprotagonistin Marie kennen und erleben mit, wie einer ihrer Zaubersprüche mal wieder ein wenig schiefläuft. Ich habe Marie direkt in mein Herz geschlossen. Sie ist eine Romanheldin, wie ich sie besonders gerne mag: Aufgeweckt, mutig und alles andere als perfekt. Bei Marie verläuft definitiv nicht alles wunschgemäß, sie wird im Verlauf der Geschichte öfters für eine Menge Chaos sorgen und hin und wieder eine unkluge Entscheidung treffen. Doch gerade das macht sie so sympathisch und authentisch.
Die weiteren Figuren wurden ebenfalls liebevoll und glaubhaft ausgearbeitet und haben ihre Ecken, Kanten und Marotten. Da wäre zum Beispiel Philip, der Nachbarsjunge aus der Hausnummer Neun, der ähnlich pfiffig und entschlossen ist wie Marie und gemeinsam mit ihr ein unschlagbares Team ergibt. Philip habe ich ebenfalls richtig liebgewonnen, aber auch den Rest der Truppe fand ich großartig wie Keks, ein sprechender Kater mit britischem Akzent (einer meiner persönlichen Lieblinge) oder der Butler und Gestaltwandler Alfred. Es ist einfach die reinste Freude, Zeit mit ihnen allen zu verbringen.

Auch handlungstechnisch kann das Buch überzeugen. Maries Adoptivvater und Lehrmeister Luuk wird bereits recht früh im Buch spurlos verschwinden und als Leser*in weiß man bis zum Schluss nicht, was mit ihm geschehen ist und wo er sich befindet. Das Lesen wird dadurch sehr spannend, da man ständig am herumrätseln ist und ordentlich ins Mitfiebern gerät. Ich zumindest bin durchweg im Dunken getappt und wurde von der Auflösung am Ende ziemlich überrascht.
Neben schrägen Charaktereigenheiten, chaotisch-amüsanten Zauberpannnen und vielen Geheimnissen erzählt Angela Kirchner auch von Freundschaft, Familie und Zusammenhalt, von Vertrauen, den Glauben an sich selbst und davon, dass es vollkommen okay ist, Fehler zu machen, solange man sie einsieht und aus ihnen lernt. All dies steckt unter anderem zwischen diesen Seiten, gekonnt verpackt in einem fantasievollen Abenteuer, das an keiner Stelle Langeweile aufkommen lässt und gemeinsam mit den süßen schwarz-weiß Zeichnungen an den Kapitelanfängen von Annebelle von Sperber ein gelungenes Gesamtpaket ergibt.

Fazit: Ein echtes Gute-Laune-Wohlfühlbuch! Spannend, lustig und voller Überraschungen.
Mit viel Witz und Charme nimmt uns Angela Kirchner in ihrem neuen Kinderbuch auf ein zauberhaftes Abenteuer mit und beschert uns einen wunderbar magischen Lesespaß mit lauter liebenswerten Charakteren und vielen kunterbunten Ideen. Ich kann „Sparkling – Maries zauberhafte Welt“ nur empfehlen, sowohl Mädchen und Jungen ab 10 Jahren als auch Erwachsenen. Ich hatte jede Menge Spaß beim Lesen und hoffe sehr auf ein baldiges Wiedersehen mit Marie und Co. Von mir gibt es 5 von 5 Sternen!

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