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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Schöne, leichte Unterhaltung zum Wegträumen

Kathmandu & ich
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Allgäu oder Nepal? Für Erik keine Frage, er ist im Team Allgäu, aber sowas von!
Aber jetzt ist da Jule, die so gerne nach Nepal will und ohne nachzudenken, macht Erik seiner Clique den Nepal-Vorschlag, ...

Allgäu oder Nepal? Für Erik keine Frage, er ist im Team Allgäu, aber sowas von!
Aber jetzt ist da Jule, die so gerne nach Nepal will und ohne nachzudenken, macht Erik seiner Clique den Nepal-Vorschlag, der auch noch Zustimmung findet. Wenig später sind sie schon unterwegs...

Ich kann mir nicht vorstellen, dass man im realen Leben eine derartige Reise so schlecht vorbereitet startet wie die Clique. Aber geschenkt - das Buch soll ja unterhalten und wenn alles glattginge, wäre es langweilig. Die Aneinanderhäufung von Tollpatschigkeiten und gefährlichen Situationen war am Anfang aber schon etwas arg.

Was mir sehr gut gefallen hat, das waren die Beschreibungen über die Art des Rucksackreisens in Nepal. Keine idealisierten Werbebildchen, sondern die (vermutlich?) ungeschönte Realität. Darauf muss man sich schon einlassen können.
Bislang stand Nepal so gar nicht auf meiner "Da will ich unbedingt mal hin-Reiseliste", das Buch hat das nun verändert. Bislang habe ich gedacht, dass ich das konditionell nicht durchhalte, jetzt schrecken mich eher die Nächte in verdreckten Kämmerchen ab. Aber auch nicht so richtig, denn das klang ansonsten schon fast alles sehr schön. Der Autor schaffte es, dass ich einen kleinen Gedanken daran verschwende.

Insgesamt fand ich die Mischung im Buch schön ausgewogen. Etwas Liebe, ganz viel Land und Leute plus etwas Drama. Eine runde Sache, finde ich.
Es ist zwar keine hochgeistige, anspruchsvolle Literatur, aber das braucht es auch gar nicht (immer). Guter, etwas seichter Unterhaltung kann ich auch etwas abgewinnen. Alles zu seiner Zeit.

Fast hätte ich es vergessen: das Cover! So hübsch! Und auch den Titel finde ich sehr gelungen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.05.2023

1A Lokalkolorit

Tod in Siebenbürgen
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Ein Krimi, der einmal nicht in Italien, Skandinavien oder England spielt, sondern in Rumänien, genauer gesagt in Siebenbürgen. Ein nicht gerade gängiger Handlungsort, aber gerade deshalb war ich neugierig.

Und ...

Ein Krimi, der einmal nicht in Italien, Skandinavien oder England spielt, sondern in Rumänien, genauer gesagt in Siebenbürgen. Ein nicht gerade gängiger Handlungsort, aber gerade deshalb war ich neugierig.

Und tatsächlich - wenn man gerne Krimis mit eingehendem Bezug zur Region mag, dann hat man hier ein kleines Goldstück gefunden. Die Autorin geht ausgiebig auf Land und Leute ein und schafft es, neugierig auf das Land zu machen.
Das nimmt viel Raum ein, ich fand es aber überhaupt nicht störend, ganz im Gegenteil. Manchmal nervt mich das bei Krimis, weil es mir zu viel Gewicht einnimmt, hier macht es das Buch aber gerade aus. Wer allerdings keinen Wert auf das Drumherum liegt, könnte hier vielleicht genervt sein.

Die Krimihandlung an sich ist jetzt nicht superspannend, das Buch hat mich allerdings trotzdem sehr gefesselt. Die Kombination aus Mord, Ermittlung, Dorfcharakteren und Vergangenheitsbewältigung samt Einblicke in das Landleben der wenigen verbliebenen Siebenbürgern bzw. der Dorfbewohner und der Bewohner, die am Rand des Dorfes leben müssen, fand ich sehr gelungen.

Es gab auch einige übersinnliche bzw. mystische bzw. auf Aberglauben beruhende Momente - das ist nicht so meines. Es hielt sich aber im Rahmen und passte gut in den Gesamthandlungsstrang, deshalb fand ich es jetzt auch nicht extrem störend.

Was ich übertrieben fand, waren Superkenntnisse von Außenseitern, die konträr zum sehr unfähigen Journalisten, der eigentlich den Mord aufklären will, stehen. Beide Charaktere waren für sich diesbezüglich für mich unglaubwürdig.

Ansonsten aber ein Buch, das ich ruckizucki ausgelesen hatte und auch gerne eine Fortsetzung lesen würde.

Veröffentlicht am 22.05.2023

Schöne Mischung: Liebesroman und Krimi

Uns bleibt immer New York
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Lorraine lebt in Paris, Leo in New York.
Sie ist reich und leitet eine Agentur, er ist ein verurteilter Kunstfälscher, der dringend Geld braucht.
Die beiden treffen sich im Central Park, als Lorraine überfallen ...

Lorraine lebt in Paris, Leo in New York.
Sie ist reich und leitet eine Agentur, er ist ein verurteilter Kunstfälscher, der dringend Geld braucht.
Die beiden treffen sich im Central Park, als Lorraine überfallen wird und Leo sie rettet. Es knistert...so weit, so vorhersehbar.

Doch es bleibt nicht dabei. Das Buch nimmt vor allem gegen Ende hin eine überraschende Wendung, die ich so nicht vorhergesehen habe. Fein!
Aber auch bis dahin habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.
Die Mischung aus Lovestory und Krimi gefällt mir gut. Ich habe mit gefiebert und auch mitgelitten und mir waren sowohl Leo als auch Lorraine sofort sympathisch. Beide waren so lebendig und überzeugend ausgemalt, auch das ein Pluspunkt des Buches.

Aber auch das Paris und vor allem das New York Setting war gut geschildert und hat sofort Lust auf eine Reise eben dorthin gemacht.

Ich war fast ein wenig enttäuscht, als ich das Buch ausgelesen hatte. Gerne hätte ich noch etwas mehr Zeit mit Leo und Lorraine verbracht.

Veröffentlicht am 18.05.2023

Witzig - und man braucht kein Vorwissen über nordische Gottheiten

Loki - Wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)
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Loki ist eine Figur aus der nordischen Mythologie und nicht gerade ein leuchtendes Musterbeispiel für göttliches Vorzeigeverhalten.
Ich kannte die Figur nicht und habe mein Wissen gerade erst mal mit Hilfe ...

Loki ist eine Figur aus der nordischen Mythologie und nicht gerade ein leuchtendes Musterbeispiel für göttliches Vorzeigeverhalten.
Ich kannte die Figur nicht und habe mein Wissen gerade erst mal mit Hilfe des www auf ein Basisniveau gehoben. Gelesen habe ich das Buch völlig ohne Kenntnis - und die braucht man auch nicht!

Im Buch hat es Loki etwas zu weit getrieben mit seinen üblen Streichen und wurde nun als Teenie auf die Erde verbannt, um dort sein Punktekonto mit guten Taten wieder zu füllen. Es ist nicht so, dass Loki das nicht will, aber nun ja, er ist nun mal, wie er ist und das Schlamassel wird immer größer. Thor (den kenne ich zumindest), der irdisch nun Thomas heißt und als sein Bruder ausgegeben wird und zwei Aufpasser, als Eltern getarnt, sind auch mit dabei.
Und dann noch Lokis Tagebuch, in das er alles notieren muss und dass ein (sehr lustiges) Eigenleben führt und die Missetaten kommentiert.

Anfangs fand ich die Story etwas zäh, bis sie so richtig in die Vollen ging.
Dann hatte mich die Handlung aber.
Die Story ist witzig und Loki ist auf den ersten Blick wahrlich kein Sympathieträger, dafür hat er viel Entwicklungspotential und ist mal kein guter Held, der ständig und immer alles richtig macht.
Die Illustrationen sind das I-Tüpfelchen, sie lockern den ohnehin schon leicht zu lesenden Text gekonnt auf und passen auch vom Stil perfekt dazu.

Im Buch sind die Jungs die coolen, wenn auch etwas dämlichen Socken, während das Mädchen die Hilfsbedürftige ist. Ich würde das Buch deshalb eher in die "Jungs-Schublade" schieben, aber so funktioniert das zum Glück nicht mehr. Hier hat auch der weibliche Teenie viel Spaß mit dem Buch gehabt.

Es ist kein klassischer Comic-Roman, sondern hat ordentlich Text. Aber durch die aufgelockerten Illustrationen und den witzigen Stil liest es sich mühelos und ist deshalb auch für nicht ganz so lesebegeisterte Kinder bestimmt eine gute Wahl.

Die 13-Jährige ist voll begeistert und votiert für volle fünf Sterne, ich habe mich letztendlich aber doch für vier entschieden, weil mir der Start ins Buch schwerfiel.

Veröffentlicht am 14.05.2023

Eher extreme Touren, nicht so alltagstauglich

Bergfreundinnen
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Ich gehe gerne wandern, aber ohne extreme Touren zu machen und habe mich von dem Titelbild und dem Klappentext etwas in die Irre führen lassen.
Die drei Bergfreundinnen haben demnach alle unterschiedliche ...

Ich gehe gerne wandern, aber ohne extreme Touren zu machen und habe mich von dem Titelbild und dem Klappentext etwas in die Irre führen lassen.
Die drei Bergfreundinnen haben demnach alle unterschiedliche Schwerpunkte: Mountainbiken, ordentlich Höhenmeter oder Gipfelbrotzeit.
Gipfelbrotzeit war dann sofort mein Leseargument, aber das hatte ich falsch eingeschätzt. Hier geht es nicht um Genusswandern, sondern um die Brotzeit nach einer harten Tour! Also nichts für so Gelegenheits-Wanderschlurfis wie ich es bin.
Wobei das Buch letzteres auch nicht vorgaukelt, das war nur meine Fehlinterpretation in Verbindung mit der Brotzeit.

Trotzdem: Die drei Frauen und ihre Gast-Erzählerinnen sind sehr sportlich und alle jenseits von Gelegenheitswanderinnen. Die Touren und Abenteuer sind jenseits meiner Möglichkeiten und waren mir in der Summe deshalb auch einen Tick zu viel des Guten. Eine Mischung mit etwas weniger Sportlichkeit hätte mir noch besser gefallen.

Nichtsdestotrotz hat mir das Buch insgesamt aber sehr gut gefallen.
Die Gliederung und das frische Layout machen das Lesen schon mal zum Vergnügen.
Die Themen sind vielfältig und klammern auch die negativen Seiten wie Angst und Tod nicht aus. Gut hat mir auch die frauenspezifische Sicht gefallen. Es ist aber eher ein Lese-Abenteuerbuch als dass es mich zum Aktiv-werden bringt.

Mein Fazit: eher für echte Sportskanonen als für Genuss-Wanderinnen.