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heinoko

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2023

Hat mich nicht überzeugt

Die Unverbesserlichen - Die Revanche des Monsieur Lipaire (Die Unverbesserlichen 2)
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Das Autorenpaar als Schöpfer der Kluftinger-Romane war mir wohlbekannt. Dass die Beiden nun ihre geistige Wirkstätte vom Allgäu nach Frankreich verlegt haben, war an mir vorüber gegangen und erst jetzt ...


Das Autorenpaar als Schöpfer der Kluftinger-Romane war mir wohlbekannt. Dass die Beiden nun ihre geistige Wirkstätte vom Allgäu nach Frankreich verlegt haben, war an mir vorüber gegangen und erst jetzt durch den vorliegenden Band bewusst geworden. Irgendwie befremdlich wirkte für mich der Wechsel. Dennoch ließ ich mich neugierig auf dieses Buch ein, hatte aber prompt aufgrund der fehlenden Kenntnisse des ersten Bandes einige Schwierigkeiten, mit den handelnden Personen bzw. ihren Namen vertraut zu werden.
Der Inhalt in aller Kürze: Die Gaunertruppe rund um Monsieur Lipaire möchte gerne ungestört die Sonne der Cote d’Azur genießen, doch die selbsternannte Adelsdynastie Vicomte will das Städtchen Port Grimaud völlig unter ihre Herrschaft bringen. So müssen sich die Gauner erneut zusammenraufen, um der Familie Vicomte Einhalt zu gebieten und Port Grimaud wieder zu einem idyllischen und bezahlbaren Örtchen zu machen.
Nach den ersten Startschwierigkeiten, siehe oben, bekamen die Personen nach und nach für mich Kontur. Dank der bildhaften Schilderungen gewannen sie zunehmend in ihren Gesten und filmreifen Outfits vor meinem inneren Auge Individualität. Aber meine Sympathie gewannen sie nicht. Die überzeichnete Klamaukigkeit war ganz und gar nicht mein Geschmack und traf an keiner Stelle meinen Humor. Zu oft hatte ich die Filme von Louis Funès vor Augen. Und war von der angestrengten Witzigkeit erschöpft. Zwar ließ sich der Roman leicht und flüssig lesen, aber gefesselt hat er mich dank seiner Vorhersehbarkeit leider nicht. Die ellenlangen Dialoge wirkten auf mich wie die Seiten aus einem Drehbuch. Mag übrigens gut sein, dass mit guten Schauspielern und einer geschmackvollen Regie „Die Unverbesserlichen“ zu einem vergnüglichen Ganoventruppe-Film werden könnte. Im Buch haben mich die Gauner und ihre Schöpfer leider enttäuscht.

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Veröffentlicht am 16.05.2023

Wohl eher ein Sachbuch für Lebensführung

In 100 Tagen zu einem jüngeren Gehirn
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Vermutlich liegt es am etwas reißerischen Titel, dass man mit völlig falschen Voraussetzungen an das Buch herangeht. Ich jedenfalls hatte erwartet, alltagstaugliche Übungen zu bekommen, mit Hilfe derer ...

Vermutlich liegt es am etwas reißerischen Titel, dass man mit völlig falschen Voraussetzungen an das Buch herangeht. Ich jedenfalls hatte erwartet, alltagstaugliche Übungen zu bekommen, mit Hilfe derer man das Gehirn trainieren kann. Ein wenig sachlich-fachliche Erläuterungen sind natürlich sinnvoll, aber dieses Buch besteht im Grunde (fast) nur aus Erklärungen über das Gehirn und seine Funktion. Das zu lesen ist mühsam und trocken, außerdem für Laien nicht immer wirklich verständlich. Dass unsere Lebensform Einfluss auf unsere Gesundheit hat, wissen wir ja wohl alle zur Genüge. Bewegung, Schlaf, Ernährung, giftige Substanzen wie Alkohol oder Rauchen beeinflussen (auch) unsere geistige Gesundheit. Auch wissen wir im Grunde alle, dass ausreichend soziale Kontakte (auch) unserem Gehirn gut tun. Ich persönlich bedarf hierfür kein fachlich in die Tiefe gehendes Sachbuch mit Tabellen. Zumindest suchte meine „kognitive Reserve“ keine Fragebögen zu Schlaf oder Bewegung. Der versprochene „Fitnessplan fürs Gehirn“ besteht letztlich nur aus dem Ausfüllen von Fragebögen zu Themen wie innerer Einstellung zum Altern oder wie hoch der persönliche Stress-Level ist.
Fazit: Das Buch ist im Grunde ein psychologisch-neurologisches Sachbuch über Lebensführung und entspricht nicht den Erwartungen, die im Alter abnehmende Leistungsfähigkeit des Gehirns zu trainieren.

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Veröffentlicht am 15.05.2023

Ermüdend dahinplätschernder Roman

Der Traum vom einfacheren Leben
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Hmmm, ich hatte nicht erwartet, dass ich beim Lesen dieser Familiengeschichte regelmäßig müde wurde, richtig müde. Gut, mir fehlt die Kenntnis von Band 1 und dadurch die Chance, dass mir die handelnden ...


Hmmm, ich hatte nicht erwartet, dass ich beim Lesen dieser Familiengeschichte regelmäßig müde wurde, richtig müde. Gut, mir fehlt die Kenntnis von Band 1 und dadurch die Chance, dass mir die handelnden Personen bereits ans Herz gewachsen wären. Dass ich jedoch auch im Verlauf des Weiterlesens nicht wirklich warm wurde mit den Protagonisten, war unerwartet und sehr enttäuschend.
Es widerstrebt mir, die Verlagsangabe zum Buchinhalt stupide zu wiederholen. Aber es gelingt mir auch nicht, die Handlung aus meiner Sicht einigermaßen überschaubar darzustellen. Der Roman erzählt die Familiengeschichte rund um die Frauen aus drei Generationen in einem schwedischen Fischerdorf, die auf unterschiedliche Weise versuchen, sich zu verwirklichen, jedoch untereinander schwierige Beziehungen unterhalten.
Der Autorin gelingt es bildhaft-plastisch, die Landschaft und die jeweilige Umgebung zu schildern. Hier gewann ich beim Lesen eine gute Vorstellung der entsprechenden Atmosphäre. Überhaupt keine Vorstellung jedoch gewann ich von den Protagonisten und entsprechend entstand in mir auch keinerlei emotionale Bindung zu den einzelnen Frauen. Erzählt wurde aus verschiedenen Perspektiven. Immerzu ging es um innere oder auch äußere Konflikte untereinander, ohne dass jedoch ein Bild dazu in meinem Kopf entstand. Entsprechend egal wurde mir irgendwann auch, was die einzelnen Frauen umtreibt, insbesondere da nicht alles für mich psychologisch nachvollziehbar war. Letztlich las ich nur noch aus Pflichtgefühl weiter in diesem ermüdend dahinplätschernden Roman. Schade.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Für Kocherfahrene mit dickerem Geldbeutel

La Cucina con Amore
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Eine gute Idee ist es durchaus, ein Kochbuch auf den Markt zu bringen, das Anregungen und Unterstützung bietet, um einen Freundeskreis oder mehrere Familienmitglieder zu verköstigen, ohne total in Stress ...


Eine gute Idee ist es durchaus, ein Kochbuch auf den Markt zu bringen, das Anregungen und Unterstützung bietet, um einen Freundeskreis oder mehrere Familienmitglieder zu verköstigen, ohne total in Stress zu geraten. Völlig zu Recht wird im Vorwort auf die Wichtigkeit hingewiesen, dass Menschen in sozialen Kontakt zueinander treten, dass Geselligkeit das A & O menschlichen Miteinanders ist und dass man diese Zusammenkünfte durch gutes Essen feiern sollte. Das Kochbuch tritt mit dem Vorsatz an, dem oder den Einladenden den Stress der Essenszubereitung zu erleichtern.
Das Äußere des Buches ist vom Material her so gemacht, dass es in der Küche ruhig mitten drin liegen kann. Die Buchseiten sind auf schwerem, glattem Papier gedruckt. Eventuelle Flecken haben da wenig Chancen sich niederzulassen. Die Covergestaltung allerdings wirkt durch das relativ kleine Foto wenig ansprechend und schon gar nicht die Freude des Zusammenkommens vermittelnd. Weiße Schrift auf gelbem Untergrund lässt weder den Autor noch den Buchtitel gut erkennen. Leider bringen auch die Fotos im Inneren des Buches keine Freude am Kochen zum Ausdruck. Ich persönlich finde die tätowierten Fingerglieder und Arme, die auf den Fotos gelegentlich auftauchen, abstoßend. Und das platte Abfotografieren des fertigen Gerichts als Draufsicht von oben ist erstens wenig künstlerisch, zweitens vermitteln diese Fotos an keiner einzigen Stelle einen appetitanregenden „Glanz“, das besondere Etwas. Das Essen duftet nicht, es wirkt nicht. Das ist sehr schade. Tja, und dem eigentlichen Anspruch, Gästeverköstigung stressfrei werden zu lassen, kommt das Buch aus meinen Augen auch nicht wirklich nach. Ich bin keine routinierte, erfahrene Köchin. Allein schon beim Durchlesen der Rezepte bricht mir der Schweiß aus, denn aus Laiensicht ist viel Aufwand nötig. Viel Unbekanntes (was ist zum Beispiel Pecorino) wird als bekannt vorausgesetzt. Zutaten, die man an meinem kleinen Wohnort nicht erhält, werden ohne Alternative benötigt. Wenn man die Rezepte durchliest, habe ich den generellen Eindruck, dass ich mir es gar nicht leisten könnte, diese Rezepte für mehrere Personen umzusetzen. Und, was ich auch für sehr wichtig halte, fehlt bei den Rezepten: Nämlich klare Angaben der benötigten Arbeitszeit, sowohl was Vorbereitung als auch Zubereitung betrifft.

Fazit: Ein Kochbuch für Kocherfahrene mit dickerem Geldbeutel und reichlich freier Zeit.

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Veröffentlicht am 30.04.2023

Mäßig spannende Krimiunterhaltung mit einigen Schwachstellen

Kommissarin Moll und die Tote aus der HafenCity
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Dieser zweite Band der Reihe um Kommissarin Moll ist definitiv nicht dafür geeignet, gelesen zu werden, wenn man Band 1 nicht kennt. Der Leseeinstieg war für mich recht holprig, denn es machte mir einige ...


Dieser zweite Band der Reihe um Kommissarin Moll ist definitiv nicht dafür geeignet, gelesen zu werden, wenn man Band 1 nicht kennt. Der Leseeinstieg war für mich recht holprig, denn es machte mir einige Mühe, mich zwischen den Protagonisten zurecht zu finden. Vielleicht hätte die Autorin ein wenig mehr Mühe aufwenden können, die wichtigen Personen für „Neuleser“ so darzustellen, dass man sich ein inneres Bild hätte machen können. Es gibt ja mehrere schreibtechnische Kniffe, dies zu tun, ohne den Erzählfluss zu stören.
Der Inhalt hier kurz angerissen: Hauptkommissarin Fredrica Moll kommt aus „vornehmem“ Haus. Sie ist Privilegien gewohnt und handelt stets eigenwillig ohne Rücksicht auf andere. Ihr Kollege Christian Lauterbach war wohl schon einmal Opfer dieser Rücksichtslosigkeit geworden, was die Zusammenarbeit durchaus belastet. Die beiden sollen eine Cold Case Unit aufbauen, eine langweilige Akten-Tätigkeit. Überraschend beauftragt sie der Chef, sich ganz konkret um den Fall einer nicht identifizierten Leiche kümmern, die vor sieben Jahren in einer Baugrube in der Hamburger HafenCity gefunden worden war. Es lassen sich keine Ansatzpunkte finden, um weiterzukommen. Doch Frederica mit ihren unkonventionellen Ideen bringt Überraschendes zu Tage.
Was mir gut gefällt, sind die Ortsbeschreibungen, auch wenn sie oftmals so klingen, als seien sie aus einem Reiseführer abgeschrieben worden. Auf jeden Fall machen die Beschreibungen Lust, einige der beschriebenen Stadtteile und Winkel selbst einmal zu entdecken. Was mir einerseits gefällt, ist aber auch gleichzeitig ein Negativum, denn diese Ortsinformationen werden oftmals handelnden Personen in den Mund gelegt, die dann monologartig im Gespräch mit Kollegen langatmig referieren. Überhaupt sind die Dialoge oftmals weit, weit weg von dem, wie sich Menschen im Berufsleben miteinander unterhalten. Dieses Redenhalten statt echter Dialoge lässt das Miteinander oftmals hölzern und langatmig wirken. Der Spannungsbogen ist mäßig, leider ahnt man sehr schnell die Lösung. Unnötige vielfache Wiederholungen wie der Griff in den Shopper, der Griff nach Gummibärchen usw. nervt. Was jedoch jemanden „vom Fach“ wirklich aufregt, ist die Neigung der Autorin, mit psychiatrischen Diagnosen und fragwürdigen psychologischen Deutungen um sich zu werfen. Unnötig und vor allen Dingen oftmals nicht richtig.
Fazit: Der zweite Band einer Kriminalromanreihe, der mit guten Ortsbeschreibungen und mäßiger Spannung aufwartet. Für unkritische Leser sicher durchaus unterhaltsam zu lesen.

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