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nina_maria

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2023

Schönes Buch für zwischendurch

Berühre mich. Nicht.
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Ich muss tatsächlich gestehen, dass mich das Buch nie so reizen konnte, weil mich das Cover so überhaupt nicht hat ansprechen können. Total bekloppt, aber leider wahr. Durch die Jubiläumsausgabe bin ich ...

Ich muss tatsächlich gestehen, dass mich das Buch nie so reizen konnte, weil mich das Cover so überhaupt nicht hat ansprechen können. Total bekloppt, aber leider wahr. Durch die Jubiläumsausgabe bin ich dann aber doch auf die Bücher aufmerksam geworden und als ich dann gesehen habe, dass es die Reihe in meiner Pfarrbücherei gibt, musste ich sie lesen.

Sage war mir sehr sympathisch und durch das, was ihr passiert ist, konnte ich ihre Zurückgezogenheit und ihre schüchterne Art gut verstehen. Im Laufe der Handlung ist sie aber immer weiter aufgeblüht, was man schön hat sehen können.
Ich konnte mich in so vielen Aspekten wunderbar mit ihr identifizieren. Sie ist super authentisch, ging mir allerdings zwischendurch auch etwas auf die Nerven. Nämlich immer dann, wenn es um ihre finanzielle Situation ging. Wenn es darum ging, dass sie sich nicht alles bezahlen lassen wollte und es am Ende doch irgendwie immer hat geschehen lassen, ging mir ihre Authentizität flöten. Das ist aber wirklich meckern auf hohem Niveau.

Das charakterliche Pendant zu Sage hat April gebildet, die sie quasi an ihrem ersten Uni-Tag „adoptiert“ hat. April fällt durch ihre lebensfrohe und zum Teil quirlige Art auf. Sie wirkt so unglaublich sorgenfrei, auch wenn immer wieder angedeutet wird, dass das nur Fassade ist. Damit bekommt ihr Charakter aber die nötige Tiefe und es macht natürlich auch neugierig auf ihre Geschichte.

Luca ist die Definition von harte Schale, weicher Kern. Zunächst erscheint er unnahbar und irgendwie unsympathisch. Generell ist er ein eher verschlossener und stiller Mensch. Ein Buchliebhaber und großer Bruder und doch gar nicht so angsteinflößend, wie Sage zu Beginn des Buches noch denkt. Luca ist ein absoluter Brummbär und so eine Herzensfigur.

Generell hat die Chemie zwischen den beiden gestimmt und mir hat die „slowe“ Liebesgeschichte wirklich gut gefallen. Wie die beiden sich Annäherung und vor allem Luca Rücksicht auf Sage nimmt. Es auf jeden Fall ein sehr ruhiges Buch, was sich aber super lesen lässt.

Es behandelt auch ernste Themen und wie diese verpackt und zur Sprache gebracht werden, hat mir sehr gut gefallen.
Das Ende ist natürlich typisch NA, war aus dem Handlungsverlauf auch absolut absehbar und wenig überraschend. Das hat mich persönlich jetzt nicht gestört, ich verstehe aber, wenn das ein Kritikpunkt für andere ist.
Es ist einfach eine schöne Geschichte für Zwischendurch aber nichts, was mich nachhaltig begeistern konnte bzw., was für mich ein Highlight war. Trotzdem freue ich mich schon auf Band Zwei.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Warm up your Heart

Like Snow We Fall
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Ich bin sehr lange um dieses Buch herumgeschlichen und habe, auch wegen des wunderschönen Covers.
Das spiegelt nämlich den Inhalt und den gesamten Vibe des Buches wieder. Es ist auf jeden Fall ein Hingucker. ...

Ich bin sehr lange um dieses Buch herumgeschlichen und habe, auch wegen des wunderschönen Covers.
Das spiegelt nämlich den Inhalt und den gesamten Vibe des Buches wieder. Es ist auf jeden Fall ein Hingucker.

Allgemein muss ich leider sagen, dass ich wohl mit zu hohen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Es ist ein süßes Buch für zwischendurch, aber mehr für mich auch nicht.
Sowohl Knox, dessen ganze Persönlichkeit nur auf seinem Bad Boy Image basiert, als auch Paisley, die zwar super süß und zutiefst traumatisierte ist, konnten mich nicht von sich überzeugen und blieben eher blass.
Die „Anziehung“ zwischen den beiden kam mir leider auch viel zu plötzlich, weshalb ich einfach nicht mitfühlen konnte.

Das Setting hat mir gut gefallen und auch die Nebencharaktere waren toll. Die schon bestehende Clique konnte mich wirklich gut abholen und ich finde auch schön, dass sie „texture“ hat und nicht alles ganz rund läuft. Die Tatsache, dass zwischen den (ehemaligen) Freunden vorgefallen ist, was vorgefallen ist, macht mich zwar neugierig auf die nachfolgenden Bücher, allerdings konnte mich das Buch nicht genug packen, um sofort weiterlesen zu wollen.
Vielleicht aber irgendwann :)

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Veröffentlicht am 19.06.2022

Eine Priese Trash-TV

A Touch of Darkness
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„A Touch of Darkness“ ist auf jeden Fall ein Buch, auf dessen Erscheinen ich mich schon seit seiner Ankündigung gefreut habe. Die riesige Vorfreude hat sich dann auch mit den hohen Erwartungen gepaart, ...

„A Touch of Darkness“ ist auf jeden Fall ein Buch, auf dessen Erscheinen ich mich schon seit seiner Ankündigung gefreut habe. Die riesige Vorfreude hat sich dann auch mit den hohen Erwartungen gepaart, denn ich habe (vermutlich wie jeder andere auch) den Hype um das Buch aus dem englischsprachigen Raum mitbekommen. Vorweg: für mich hat es meine hohen Erwartungen nicht erfüllen können und persönlich kann ich den Hype nicht verstehen. Ich kann mir aber vorstellen, warum viele Leute das Buch mögen werden oder es mögen.

First Things first:
Das Cover ist echt ein Eyecatcher und wunderschön. Es erinnert von der Farbgebung her an den dunklen und geheimnisvollen Hades und von den Schnörkeln und den Blumen her an Persephone - wobei diese auch Hades angedichtet werden könnten. Immerhin sehen sie aus wie Narzissen. Außerdem ist es nahe beim englischen Cover geblieben, was mir sehr gut gefällt. Äußerlich passt es also schon mal sehr gut zur Geschichte oder zumindest zu den beiden Protagonisten.

Der Einstieg in die Geschichte fiel leicht und hat durch die Neuinterpretation der griechischen Mythologie sehr schnell neugierig auf mehr gemacht. Man hat gemerkt, wie liebevoll sich die Autorin die Welt überlegt und aufgebaut hat. Die Neuinterpretation war zwar spannend und kreative ausgedacht, der Fokus lag allerdings nicht auf den fantastischen Elementen der Geschichte, was ich sehr schade finde, denn hier hätte die Story großes Potential gehabt.
New Athens war dennoch ein schönes Setting, in das die Protagonistin die Leserinnen langsam einführt.

Persephone selbst lernen die Leser
innen als sympathische junge Frau kennen, die mit dem Ziel, Journalistin zu werden, in der Menschenmetropole New Athens studiert. Hinter der Fassade der „normalen“ Studentin verbirgt sie allerdings ihr großes Geheimnis! Sie hat praktisch eine geheime Identität und ist die Tochter einer Göttin. Das bedeutet für sie, dass sie sehr vorsichtig ist/sein muss, denn niemand weiß, dass Demeter eine Tochter hat. Und wenn es nach Demeter geht, sollte das auch so sein. Nichtsdestotrotz oder gerade viel mehr deswegen, liebt Persephone ihr normales Leben und genießt die Freiheiten die ihr dieses bietet, in vollen Zügen. Das kein Gott und keine Göttin von ihr weiß, sorgt dafür, dass sich die junge Frau von den Göttern fern halten soll, allen voran von Hades…
Wie es der Zufall oder eher das Schicksal so will, begegnet sie aber gerade ihm beim Besuch seines Nachtclubs und muss später entsetzt feststellen, dass sie einen Pakt mit dem Gott der Unterwelt eingegangen ist. Hier fragt sich die Leserschaft übrigens auch, wie es dazu gekommen ist, denn die Wette, mit der die ganze Handlung steht und fällt kommt aus dem nichts und passiert einfach. Ihr wird kein wirklicher Handlungsraum gegeben, was etwas irritierend ist, denn wenn diese nicht wäre, würde das Buch schon nach zwei Kapiteln und 40 Seiten enden…
Das größte Manko, das Persephone auch immer wieder an sich feststellt ist, dass sie über keinerlei Magie verfügt. Das sorgt dafür, dass sie im besonderen Maße von ihrer Mutter abhängig ist, der sie selten widerspricht und der sie gerade einmal das Studium in New Athens aus den Rippen hat schneiden können. Dieser Charakterzug ist verständlich (gerade die Abhängigkeit kann man sehr gut nachvollziehen - kennt man ja von sich aus finanzieller Sicht sicher auch) aber steht dennoch etwas im Widerspruch zu ihrem Berufswunsch und ihrer Art den Mund auch mal auszumachen und Kontra zu geben. Sie hat per se ihre ganz eigene Meinung und Prinzipien, die sie auch ausspricht und für die sie einsteht. Doch nicht nur bei ihrer Mutter ist Persephone wie ausgewechselt, sondern auch was Hades angeht. Sie verhält sich an vielen Stellen wie eine Fahne im Wind und das sorgt dafür, dass man viele Handlungen, Entscheidungen oder Gedankengänge nicht so wirklich nachvollziehen kann. Das hat für mich auch dazu geführt, dass ich die Entwicklung der Liebesgeschichte nur so semi-authentisch fand. es ging letztlich mehr um Leidenschaft - und was für eine - als um wahre tiefe Gefühle. So ist ihr Verhalten auch am Ende des Buches bezüglich Hades m.M.n. nicht authentisch oder nachvollziehbar.
Letztlich kann man sie aber als bodenständige Frohnatur charakterisieren, die keiner fliege etwas zu Leide tun könnte, aber dennoch in der Lage ist auch mal die Krallen auszufahren und ihren eigenen Wert (wenn es nicht um Magie und Götter geht) kennt. Sie lernt viel über sich selbst und entdeckt eine völlig neue Seite an sich. Ihrer Mutter gegenüber ist sie unterwürfig und voller furcht. Sie sehnt sich letztlich nur nach ihrer Liebe, doch auch das ändert sich.

Hades lernt man als verschlossenen, geheimnisvollen und grausamen Gott kennen - dies ist zumindest das Bild, dass die Gesellschaft von ihm hat und er pflegt dieses Bild auch auf gewisse Art und Weise. Nachdem man das Buch allerdings gelesen hat, weiß man, dass Hades ein zutiefst missverstandener, wenn auch mächtiger, Charakter ist. Was sein Reich betrifft, ist er liebevoll und möchte nur das Beste für alle, allerdings ist er auch ein bisschen ignorant (z.B. wenn es um die Seelen und den Asphodeliengrund und seine Seelen geht) - letztlich ist aber auch dieses Verhalten Selbstgeißlung. Wenn es um Persephone geht, ist er sehr besitzergreifend und beschützerisch - genau das, was man von dem Stereotyp Mann erwartet. Das ist nicht mal unbedingt negativ gemeint, aber eben nichts neues. Was ich als durchaus negativ empfunden habe, wwaren die Kosenamen, die Hades von Anfang an für Persephone verwendet hat. Ab einem bestimmten Zeitpunkt in einer Beziehung ist das kein Ding, aber von Anfang an und dann auch recht schmierig von der Art her? Gar nicht mein Fall, überhaupt nicht. Das hat ihn leider auch unsympathisch und unattraktiv gemacht. Was mir allerdings gut gefallen hat, war seine Charakterentwicklung im Laufe des Buches, das er sich geöffnet hat und sogar menschliche Aktivitäten vorgenommen hat. Ein kleines Highlight waren außerdem die ersten Kapitel aus seiner Sicht, am Ende des Buches.

Neben den Protagonisten wurde die Handlung von einer Handvoll Nebencharakteren getragen, die man im Laufe der Geschichte auch alle (mehr oder weniger) ins Herz geschlossen hat. Immerhin wären sich Hades und Persephone viellicht nie begegnet, wenn Lexa ihre beste Freundin nie ins Nevernight geschleppt hätte. Denn persephones beste Freundin war wortwörtlich der Stein des Anstoßes für die ganze Handlung. Leider erfährt man nur sehr wenig über sie, denn sie taucht immer nur dann auf, wenn sie für den Plot gebraucht wird. Das ist sehr schade, denn sie hätte großes Potential und verdient mehr als nur gelegentliches auftauchen. Genauso verhält es sich mit ihrem Freund Jaison, der im wahrsten Sinne des Wortes out of nowhere kommt…
Die wohl nervigste Rolle von allen weiblichen Figuren nimmt m.M.n. Minthe ein, die Assistentin von Hades. Sie war von Sekunde eins an unsympathisch und trotzdem nicht der schlimmste Charakter von allen. Das mit der Minze war übrigens mein ganz persönliches Highlight (if u know, u know).

Im Nevernight begegnet man auch Adonis, der später ein Arbeitskollege von Persephone sein soll. Mit ihm hat es ziemlich gut angefangen. Er ist vom Sein her absolut „drüber“ und vielleicht etwas too much, aber polarisierende Charaktere sind ja per se nicht schlecht. Leider hat er sich aber nach der ersten Begegnung im Club immer weiter ins negative entwickelt, sodass er am ende des Buches ein echter Antagonist war. Selten habe ich einen so ekeligen, schmierigen und übergriffigen Charakter erlebt. Ich denke, er ist definitiv die Umbridge des Buches.
Nach dem ende kann man aber auf jeden Fall gespannt sein, ob und wie er in Band zwei auftauchen und agieren wird.

Persephones Mutter, Demeter, ist eine Antagonistin „der ersten Stunde“. Gerne hätte ich mehr über sie erfahren und auch über ihren Hass auf Hades. Liegt es wirklich nur an den Mooren und ihren Prophezeiungen oder steckt da noch mehr dahinter? Hier wären mehr Infos schön gewesen, aber vielleicht kommt das ja im nächsten Teil. Aber auch Demeter betreffend, gab es einige Handlungsstränge, die unlogisch waren. Zum Beispiel die Szene auf dem Maskenball, in der einige Persephone erkennen, aber Demeter bemerkt ihre eigene Tochter nicht…

Durch die Wette mit Hades verbringt Persephone sehr viel Zeit in der Unterwelt, die den Leser*innen wunderschön beschrieben wird und nicht nur so ist, wie man sich das vorstellt. In ihrer Zeit dort lernt sie unweigerlich Hekate kenne, eine Göttin, mit der sie langsam aber sicher eine Freundschaft knüpft. Diese Freundschaft ist sehr authentisch und wunderschön. Die Szenen zwischen den beiden Göttinnen gehören zu meinen liebsten des ganzen Buches und die Atmosphäre zwischen den beiden war herrlich authentisch. Ab Minute eins an waren sie auf einer Wellenlänge. Die Entwicklung zwischen den beiden war so authentisch und Hektar für mich eine der greifbarsten Figuren überhaupt, weil man, im Gegensatz zu Lexa, auch wirklich etwas über sie erfahren hat.

Neben der Freundschaft mit Hekate waren auch die Szenen im Asphodeliengrund ein echtes Highlight. Generell haben mir die Sequenzen in der Unterwelt immer sehr gut gefallen - sie nehmen auch den größten Teil des Buches ein.
Die Liebesgeschichte zwischen Hades und Persephone ging mir allerdings viel zu schnell. Angefangen bei der Wette, der nicht genügend Raum eingestanden wurde. I mean, wie ist sie überhaupt zustande gekommen?! Sie war praktisch der erste Wendepunkt der Story und letztlich auch der Auslöser für jede weitere Handlung und wurde trotzdem einfach nur schnell abgehandelt. Das ganze Potential einer guten Enemies-to-Lovers Geschichte wurde meiner Meinung nach nicht voll ausgeschöpft, was man besser hätte machen können.

Auch der Umgang mit sensiblen Themen, wie k.O.-Tropfen, wurde unglücklich gelöst und diente augenscheinlich nur dazu richtig tiefe Gräben zwischen die Figuren zu reißen. Daneben gab es leider viele auffällige Plotholes, die das Lesevergnügen geschmälert haben. Einige von ihnen könnten sicherlich in Band zwei gefixt werden. Vorausgesetzt sie waren überhaupt beabsichtigt…

Alles in allem lässt sich sagen, dass die Story von der Tension zwischen den beiden Protagonisten lebt. Es ist ein unfassbar heißes Buch voller spicy Szenen. Da liegt der Fokus drauf und wenn man das weiß, dann wird man sicher auch nicht enttäuscht. Was man von dem Buch auf keinen Fall erwarten darf ist ein toller und epischer High-Fantasy Roman oder generell ein Buch, bei dem das Hauptaugenmerk auf der fantastischen Welt liegt.
Es liest sich schnell und gut und fällt für mich aber definitiv unter die Kategorie Crash-TV der Bücherwelt, was keinesfalls böse gemeint ist. 
Ob ich band zwei lese, weiß ich noch nicht, denn einerseits konnte es mich nicht so wirklich packen, ich konnte mich mit den Figuren nicht identifizieren oder sonstiges, andererseits ist es wirklich amüsanter, leichter Lesestoff, den man auch als solchen behandeln sollte.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Rezension „Words I Keep“

Words I Keep
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Words I Keep ist, glaube ich, so ein Buch, um das man dieses Jahr nicht einfach so drum herum kommt. Zumindest nicht, wenn man dem NA-Genre etwas zugewandt ist und in der Bookstagram Bubble unterwegs ist. ...

Words I Keep ist, glaube ich, so ein Buch, um das man dieses Jahr nicht einfach so drum herum kommt. Zumindest nicht, wenn man dem NA-Genre etwas zugewandt ist und in der Bookstagram Bubble unterwegs ist.
Wie schon die Bücher von anderen Buchbloggerinnen, hat Josis Debüt noch vor ET eine unfassbar große Aufmerksamkeit bekommen, was mich neugierig, aber auch etwas kritisch gestimmt hat.

Nach dem Lesen kann ich sagen, dass „WIK“ ein absolut solides Wohlfühlbuch ist - allerdings mit Luft nach oben!

Aber beginnen wir ganz von vorne:

Das Cover ist sehr schlicht gehalten und und wird durch die goldenen Highlights nochmal mehr aufgewertet. Außerdem hat das Buch eine „weiche, samtige“ Oberfläche (ist klar, was ich meine?).
Von außen kann man also schon mal „Hui“ sagen.
Aber wie steht es um den Inhalt?

Amber Falls versprüht pure Gilmore Girls Atmosphäre (und das kann sogar ich, als jemand, der die Serie nicht allzu gut kennt oder sie allzu weit geguckt hat, sagen) und vom Wohlfühlfaktor steht die Stadt bei mir auf einer Stufe mit Green Valley.
Unfassbar schönes und kuscheliges Setting?
Check

Die Protagonistin Emely wird schon im Klappentext als schüchtern beschrieben und genau so würde ich sie auch beschreiben. Sie ist zurückhaltend, hat aber trotzdem zwischendurch „mutige/extrovertierte“ Momente. Dadurch, dass sie nicht durchgehend nur „die Schüchterne“ ist, sondern immer im Kontext der Situation auch mal nicht so schüchtern ist, ist sie für mich greifbar und authentisch.

Der Freundeskreis um sie herum, vor allem die Dynamik zwischen Lexie, Will und ihr hat mir gut gefallen, wobei Lexie eindeutig mein Highlight in dieser Konstellation ist. Was für eine coole Socke, die Frau (einer der Gründe, weshalb ich mich schon sehr auf Band zwei freue).
Will hingegen fand ich die gesamte Geschichte über sehr blass, ohne wirkliche Tiefe und manchmal hatte ich den Eindruck, dass er weg ist. Man erfährt einfach viel zu wenig über ihn und tbh ich weiß nicht mal, was er studiert. Zumindest weiß ich, dass er studiert, schwarze Locken und braune Augen hat (
verträumtes Seufzen*)

So weit so gut.
Der Fokus auf Emelys Buchliebe und die Erwähnung und Thematisierung von Bookstagram hat mir sehr gut gefallen. Das habe ich bisher in keinem NA-Buch so je gelesen.

Es gibt aber auch leider eine Sache bzw. eine Person, die ich so gar nicht leiden konnte, und zwar Cassidy.
Schon vorher wurde eine Schwesternbindung zwischen Emely und Cassidy angeteastert und ich war wirklich gespannt und voller Erwartungen. Das, was ich letztlich bekommen habe, entsprach (Achtung Spoiler) aber so gar nicht meinen Erwartungen.
Als große Schwester kann ich Cassidy in dem Konflikt, in dem sie steht und der auch die Beziehung zu Emely belastet, wirklich gut verstehen und die zwischendurch durchschimmernden Schwesternmomente haben dem Zwiespalt noch mal mehr Authentizität verliehen.
Aber unsympathisch hoch zehn ist sie mir trotzdem. Sorry, aber was für eine Horror-Schwester. Sie will zwar nur das Beste, aber mir war sie persönlich too much und viel zu übergriffig…
Zum Ende hin wird es besser, aber das hat meine Einstellung zu ihr auch nicht mehr geändert.
„Cas´ permanente Wechsel von überfürsorglicher Skepsis zu überschwänglicher Euphorie verwirrten mich zwar […]“ (S.145) ist nur eine Aussage Emelys zum verhalten ihrer Schwester und dem kann ich leider nur zustimmen.

Und dann ist da noch David. Sorry not sorry aber David wer?
Mal abgesehen davon, dass er mir einfach nur unsympathisch war, diente er letztlich nur als Sprungbrett und wäre wohl besser ein Randbauer geblieben.

Den Plottwist, der das Ende eingeleitet hat/auf die Zielgerade geführt hat, habe ich schon von Anfang an kommen sehen und wurde deswegen nicht allzu sehr überrascht. Das hat mich aber auch weniger gestört. Leider wurde das Ende des Buches aber relativ schnell abgehandelt und das hätte man vermeiden können.

Zum Schluss ist mir die Sache mit Emelys Mutter und der Rechtfertigung ihres Verhaltens noch absolut sauer aufgestoßen. Ich habe das als einfach zu viel empfunden und hatte das Gefühl, dass die Autorin noch unbedingt das Thema Mental Health oder eben Unhealth einbringen wollte. An sowas stoße ich mich sehr, vor allem wenn es so am Rande mal erwähnt wird, weil man irgendwie noch was in die Richtung einbringen möchte. Abgesehen davon, dass ich es als sehr unsensibel aufgefasst habe, ist diese Darstellung auch eher unrealistisch. Zumindest für mein Empfinden.

Wie man also sieht hat das Buch einige Stärken, aber auch Schwächen, wodurch ein relativ ausgeglichenes Bild entsteht. Leider kann ich das Highlight Potenzial, das so viele in dem Buch sehen, nicht ganz nachvollziehen.
Alles in allem war es ein solides Debüt, das aber definitiv noch Luft nach oben hat.
Ich freue mich jedenfalls sehr auf Band zwei, Lexie und eine Rückkehr nach Amber Falls.

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Veröffentlicht am 18.02.2022

Rezension "City of Burning Wings"

City of Burning Wings. Die Aschekriegerin
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Das erste Buch, dass ich dieses Jahr beendet habe, ist City of Burning Wings von Lily S. Morgan. Zunächst einmal zu der Aufmachung: Das Cover des Buches ist wunderschön und passt 100 prozentig zu dem Inhalt ...

Das erste Buch, dass ich dieses Jahr beendet habe, ist City of Burning Wings von Lily S. Morgan. Zunächst einmal zu der Aufmachung: Das Cover des Buches ist wunderschön und passt 100 prozentig zu dem Inhalt des Buches. Der Buchschnitt der ersten Auflage wertet das Buch noch mal auf, so dass man eine echte Augenweide in seinem Regal stehen hat.
Inhaltlich war das Buch m.M.n. ganz nett und ein gutes Buch für zwischendurch, aber leider kein Highlight. Dadurch, dass schon im Vorfeld schon ein großer Wirbel um das Buch gemacht wurde und das Marketing alles gegeben hat und omnipräsent war, war meine Erwartung auch hoch. Leider konnten diese Erwartungen nicht erfüllt werden. Mir waren zum einen die Charaktere zu blass, wodurch ich auch keine Bindung zu ihnen aufbauen konnte und mir beide Protagonisten zum Teil unsympathisch waren. Zum andern war die Handlung zu dünn und zu flach. Das Ende wirkte schnell abgehandelt, weil alles, für die Handlung relevantes, erst in den letzten 100 Seiten passiert ist. Es wirkt so, als wolle dir Autorin das Buch schnell zu Ende schreiben.
Auch die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten konnte ich nicht nachfühlen und dafür, dass das Buch mit den Worten „Mitreißender Fantasy-Liebesroman“ beworben wird, war die Lovestory doch nur spärlich zu finden. Darüberhinaus muss ich gestehen, dass ich zwischendurch auch einfach mal vergessen habe, worum es ging oder was ich gerade gelesen/gehört habe…
Auch Nebencharaktere verschwinden gut und gerne mal für 50-100 Seiten und werden dann plötzlich, in einem Nebensatz wieder in den Topf geworfen…
Alles in allem ist es aber ein solides Debüt

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