Wunderschönes Friends to Lovers vor einer einzigartigen, atmosphärischen Kulisse
All My Golden MemoriesLaue New Yorker Nächte, der Duft nach Zuckerwatte, goldene stuckverzierte Hotelräume, Soll-ich-es-ihm-sagen-oder-lieber-nicht-?, all das und noch mehr erwartet einen als Leser in „All My Golden Memories“.
Mit ...
Laue New Yorker Nächte, der Duft nach Zuckerwatte, goldene stuckverzierte Hotelräume, Soll-ich-es-ihm-sagen-oder-lieber-nicht-?, all das und noch mehr erwartet einen als Leser in „All My Golden Memories“.
Mit dem Aufschlagen dieses Buches hat es sich auch so angefühlt als hätte ich die imposante Eingangshalle des Van Day Hotels betreten. Ich war vollkommen in einer anderen Welt!
Der Schreibstil der Autorin war so graphisch und greifbar, dass ich mir jedes einzelne Zimmer und jede Straßenecke nur zu genau vorstellen konnte. Die goldene Welt dieses Hotels und New Yorks manifestierte sich gerade zu in meinem Kopf und am liebsten hätte ich sie gar nicht mehr verlassen.
Da ich das Trope Friends to Lovers sehr liebe habe ich schon einige Bücher in diese Richtung gelesen und mich auch auf dieses wahnsinnig gefreut. Fakt ist jedoch, dass „All My Golden Memories“ eine einzigartige und einnehmende Atmosphäre hatte, die diese Buch zu etwas besonderem gemacht hat.
Ellis ist eine fassettenreiche Protagonistin, die man absolut nur gern haben kann und die trotz ihrer aufgeweckten Art mit einigen Unsicherheiten zu kämpfen hat. Die Themen, die die Autorin mit diesen Unsicherheiten anschneidet habe ich so bisher noch in keinem Buch finden können und umso mehr habe ich mich darüber gefreut, dass sie hier aufgegriffen wurden.
Mounia Jayawanth hat die Ängste und Sorgen ihrer Figuren nachvollziehbar gestaltet und ist dabei einfühlsam und doch laut auf wichtige Themen und Problem in unserer Selbstwahrnehmung und dem Bild, das die Gesellschaft uns vorschreibt, eingegangen.
Auch mit Ryan hat sie einen komplexen Love Interest erschaffen, der in keinster Weise dem Klischee entspricht. Ihm gerade in den Rückblicken beim leiden zusehen zu müssen hat mir nicht all zu selten das Herz gebrochen. Oft hatte ich das Bedürfnis ihn einfach in den Arm zu nehmen.
Die Dynamik zwischen Ellis und Ryan war einfach absolut perfekt und schon mit den ersten Begegnungen fingen die Funken an zu fliegen. Wenn man es genau nimmt könnte man die Entwicklung ja eher als ein Friends to Strangers to Lovers beschreiben. Trotz der verträumten Atmosphäre und so manchen Szenen, die sich wie das Eintauchen in eine Wolke Zuckerwatte angefühlt habe, hat die Autorin es meiner Meinung nach geschafft die Konflikte, in Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Ellis und Ryan realistisch darzustellen.
Diese Mischung aus Realismus und romantischer Verträumtheit haben dieser Liebesgeschichte ihren eigenen Touch gegeben. Hinzu kamen Szenen, die dafür gesorgt haben, dass ich mich vor lachen am Boden kugel, oder einfach nur ein Lautes „Hat er nicht gesagt?!“ ausrief und Momente in denen ich die Luft angehalten habe während mein Herz zerspringen wollte.
Was will ich mehr von einem Buch, als dass es alle nur möglichen Emotionen in mir hervorruft und mich in ein heilloses Gefühlschaos stürzt?
Die Nebencharaktere waren für mich ebenfalls ein richtiges Highlight und am liebsten hätte ich auch über den ein oder anderen von ihnen ein eigenes Buch. Alle Figuren sind so liebevoll ausgearbeitet, man hat sofort gemerkt, dass Mounia Jayawanth jedem seine eigene vollwertige Stimme und Geschichte verliehen hat, auch wenn sie sich mehr im Hintergrund abspielen.
Zum Ende hin stieg die Spannung dann noch einmal deutlich an und ich wartete nur auf die große Katastrophe die kommen würde. Ich hatte erwartet, dass es wie ein großer Knall geschehen würde, doch es schien mehr ein schleichender Prozess. Nach und nach spitzte sich die Lage zu und als das Buch dann endete?
Da fragte ich mich wie um alles in der Welt ich es bitte bis Dezember aushalten sollte um die Antworten auf meine Fragen zu bekommen. Damit ist es wohl nicht verwunderlich, dass ich Band zwei wirklich schon wahnsinnig gespannt entgegenfieberte. Gleichzeitig bin ich jedoch noch etwas skeptisch, da ich mir nicht sicher bin womit genau man den zweiten Band füllen will und ob die übrigen Themen wirklich reichen um die Spannung über ein gesamtes weites Buch aufrecht zu erhalten.
Aber ich werde mich von dieser Skepsis nicht abschrecken lassen und dem Ganzen einfach eine Chance geben, in der Hoffnung, dass mich „All Our Golden Dreams“ genauso überraschen und überwältigen wird, wie es bereits „All My Golden Memories“ getan hat.