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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2018

Eine Ära geht zu Ende

Winter eines Lebens
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Mit dem neuen und finalen Band der Clifton-Saga schließt Archer seine Familiensaga nun ab. Wie immer ist das Buch voller Intrigen, Verwicklungen und kleinen Ausflügen in die Welt der Politik. Gerade ...



Mit dem neuen und finalen Band der Clifton-Saga schließt Archer seine Familiensaga nun ab. Wie immer ist das Buch voller Intrigen, Verwicklungen und kleinen Ausflügen in die Welt der Politik. Gerade letztere haben mich allerdings etwas gelangweilt. Alles lief zu glatt, nur die Tatsache, dass sich zwei Geschwister bei einer wichtigen Debatte gegenüber standen, hat mich begeistert.



Archer kann schreiben, unbenommen. Seine Charaktere sind voller Leben. Und auch wenn sie alle reich oder adelig sind, kann man sich doch gut mit ihnen identifizieren.

Im letzten Band werden endlich einige der Rätsel der letzten Bücher aufgeklärt, Menschen werden geboren und sterben. Aber am Ende ist der Leser zufrieden. Alle Fäden wurden verknüpft, lose Bande aufgeklärt und durch die Rede von Giles noch einmal eine kleine Zusammenfassung gegeben.



Das Ende war schnell. In einem Fall fast zu schnell!



Durch die Verknüpfung der beiden Familien ist es gut, dass es im Buch noch einen Stammbaum gibt. Allzu schnell verliert man sonst die Übersicht, wenn man die Bücher (gierig wie ich) gleich nach Erscheinen liest und nicht wartet, bis man alle nacheinander verschlingen kann.


Fazit: Ein Ende mit dem ich gerechnet habe, das mich allerdings auch etwas traurig gemacht hat. Seit vielen Jahren verfolge ich nun die Abenteuer der Cliftons und Barringtons und muss mich nun verabschieden.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Daumen hoch

Invisible
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Eine Mordserie beginnt in Hamburg. Scheinbar wahllos gehen Menschen auf Fremde los und töten sie. Buchholz und Salomon ermitteln in dem Fall und suchen fieberhaft nach Zusammenhängen. Doch sie hecheln ...

Eine Mordserie beginnt in Hamburg. Scheinbar wahllos gehen Menschen auf Fremde los und töten sie. Buchholz und Salomon ermitteln in dem Fall und suchen fieberhaft nach Zusammenhängen. Doch sie hecheln immer nur hinterher und kommen nicht weiter. Erst ein altes Foto bringt vielleicht Aufschluss.



Bereits der 3. Fall aus der Feder des Autorenduos Poznanski/Strobel. Wie immer bei so Gemeinsamsprojekten fragt man sich, wer jetzt wohl welchen Teil geschrieben hat. Teilweise konnte man schon herauslesen, welcher Teil auf Strobels Mist gewachsen war :) Buchholz ist dieses Mal gar nicht so ausgeglichen wie sonst und ein seltsamer Verdacht machte sich in mir breit, der sich dann auch bestätigt hat. Ein erschreckender Gedanke! Super fand ich die Teile, in denen der Mentalist die beiden Ermittler verblüfft, denn wir Leser durften an der Auflösung teilhaben.



Sehr lange bleibt der Täter im Hintergrund verborgen und unbekannt, was ich in einem Thriller immer mehr als gut finde. Und hier hatten die Ermittler ja auch wirklich keine Chance, früher dahinter zu kommen. Zu raffiniert war der Schachzug, zu willkürlich die Tode.



Tief berührt hat mich auch die Geschichte hinter dem Tod des Jungen in der Vergangenheit.



Das Privatleben der Ermittler bekommt dieses Mal auch sehr großen Raum, was nicht uninteressant ist, vor allem in Bezug auf Buchholz‘ Freundin. Aber auch Nina Salomon hat einiges auszutragen, da ging die Lösung mir dann jedoch etwas zu schnell und einfach.



Fazit: Wieder ein tolles Buch aus der gemeinsamen Feder des Autorenduos Poznanski/Strobel, das durch Aktualität besticht und sogar ein wenig aufrüttelt.

Veröffentlicht am 15.09.2018

Das gestohlene Leben

Das Mädchen mit dem Edelweiß
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Das gestohlene Leben
Als Katie die Briefmarkensammlung ihres Vaters schätzen lassen will, stößt der Experte Benjamin auf eine besondere Briefmarke aus den 30er Jahren. Katie und Benjamin wollen dem Geheimnis ...

Das gestohlene Leben
Als Katie die Briefmarkensammlung ihres Vaters schätzen lassen will, stößt der Experte Benjamin auf eine besondere Briefmarke aus den 30er Jahren. Katie und Benjamin wollen dem Geheimnis dieser Briefmarke und des ungeöffneten Briefes, auf dem sie klebt, auf die Spur kommen und reisen nach England, Österreich und Deutschland. Was sie dort herausfinden, überrascht alle.
Jillian Cantor ließ sich durch einen Brief an ihre Großeltern für dieses Buch inspirieren. Ihre Recherchen führten sie auf die Spur von Widerständlern im Zweiten Weltkrieg, die mit Druckplatten falsche Papiere herstellten. Aus diesen „Zutaten“ mixt die Autorin einen Cocktail, der es in sich hat. Auf zwei Erzählebenen lernen wir die Geschichte von Christoph und Elena, sowie die Suche nach dem Empfänger des Briefes in der Gegenwart kennen.
Der Schreibstil von Cantor hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich sehr schnell und man mag es gar nicht aus den Händen legen, bis man weiß, was das Schicksal für Christoph, Elena und ihre Angehörigen, vorgesehen hatte und was aus ihnen wurde. Manche Stellen treiben einem gar Tränen der Rührung in die Augen. Allerdings fand ich den Schluss ein klein wenig unglaubwürdig, aber gut, es ist ein Roman, da darf das sein.
Besonders berührt hat mich folgendes, sinngemäßes, Zitat „… was wäre gewesen, wenn mir keiner mein Leben gestohlen hätte?“ Dieser Satz sagt so viel aus, was in der damaligen Zeit passiert ist und welche Einzelschicksale sich darum ranken.
Fazit: ein wunderschöner Roman, angesiedelt zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sehr gut recherchierte und ausgearbeitete Figuren machen es zu einem Vergnügen, dieses Buch zu lesen.

Veröffentlicht am 20.08.2018

Morde auf Latein oder Schönheit liegt im Auge des Betrachters

Blutrausch - Er muss töten (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 9)
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Unzusammenhängende Morde machen den Ermittlern Hunter und Garcia in ihrem 9. Fall das Leben schwer. Denn wie soll man einen Mörder finden, der seine Opfer wahllos – über mehrere Bundesstaaten hinweg! Dazu ...

Unzusammenhängende Morde machen den Ermittlern Hunter und Garcia in ihrem 9. Fall das Leben schwer. Denn wie soll man einen Mörder finden, der seine Opfer wahllos – über mehrere Bundesstaaten hinweg! Dazu gibt er ihnen in Form von lateinischen Sprüchen, in die Rücken eingeritzt, Rätsel auf. Nur der guten Zusammenarbeit zwischen Hunter, Garcia und dem FBI ist es lediglich zu verdanken, dass sie auf einen winzigen Zusammenhang stoßen. Und dann wird es persönlich…

Ein wenig fehlte mir dieses Mal das persönliche Element bei den Mordopfern, das Mitleiden. Sie wurden zwar vorher kurz eingeführt, vor allem das erste, aber in der nächsten Szene waren sie schon tot, was ein wenig den Thrill, der die vorherigen Bücher ausgemacht hat, geschmälert hat.
Ansonsten nichts auszusetzen: Hunter und Garcia wieder in Bestform, dieses Mal unterstützt vom FBI, was zusätzliche Brisanz in den Fall brachte und auch einige Kabbeleien, was ich sehr erfrischend fand. Der Fall logisch aufgebaut und mit einem Täter, der wieder überaus raffiniert ist und Hunter und Garcia alles abverlangt. Besonders gelungen fand ich die Szene in dem alten Farmhaus oder wie der Täter mit dem Journalisten eine ganz neue Komponente ins Spiel bringt. Carter ist einfach der einfallsreichste Autor, der mir je untergekommen ist. Jeder Fall neu und anders, keiner 08/15, alle durchdacht bis zum kleinsten Detail – so liebe ich Thriller!
Fazit: wieder unbedingt lesenswert, dieses Mal allerdings nicht ganz so heftig blutig wie die Vorgänger.

Veröffentlicht am 16.08.2017

Intensiv

Underground Railroad
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Ein sehr intensives Buch, dieses Underground Railroad.
Cora ist eine Sklavin im frühen 19. Jahrhundert und lebt mehr schlecht als recht auf einer Baumwollfarm. Als ihr die Gelegenheit zur Flucht geboten ...

Ein sehr intensives Buch, dieses Underground Railroad.
Cora ist eine Sklavin im frühen 19. Jahrhundert und lebt mehr schlecht als recht auf einer Baumwollfarm. Als ihr die Gelegenheit zur Flucht geboten wird, greift sie zu, ohne zu wissen, was sie erwartet. Der erste Teil der Flucht in der Railroad gelingt noch gut. Ihr und ihrem Freund gelingt es, in einer anderen Stadt Zuflucht und Arbeit zu finden und wieder auf die Füße zu kommen. Leider reicht der Arm der Plantagenbesitzer weit und so müssen die beiden weiter fliehen.
Gleich im Vorwort erfahren wir, dass dieses Buch auf wahren Tatsachen beruht. Ein dunkles Kapitel der amerikanischen Geschichte wird beschrieben. Umso schöner zu erfahren, dass es auch sehr hilfsbereite Menschen gab, die den Farbigen bei ihrer Flucht halfen und sich selber in Gefahr brachten. Cora ist ein sympathischer Charakter und man bangt mit ihr mit als sie die Flucht antritt. Im Geheimen immer noch auf der Suche nach ihrer Mutter, mit der sie noch ein Hühnchen zu rupfen hat.
Gleichwohl die Story hauptsächlich um Coras Flucht geht, wird in Nebenschauplätzen auch die Vorgeschichte der anderen Handelnden erzählt, was den Lesefluss manchmal etwas stoppt, oft aber auch enorm zum Vorwärtstreiben der Handlung beiträgt.
Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen und für Coras Glück die Daumen gedrückt.