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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2023

Intelligente Schafe und ein dummer Mörder

Vier Schafe und ein Todesfall
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Eine große Familie hält zusammen, egal um was es geht, sei es ein Geburtstag, ein Jobwechsel, die Schule oder eben einen Mord. Obwohl die Verdächtige schon lange nichts mehr von sich hat hören lassen, ...

Eine große Familie hält zusammen, egal um was es geht, sei es ein Geburtstag, ein Jobwechsel, die Schule oder eben einen Mord. Obwohl die Verdächtige schon lange nichts mehr von sich hat hören lassen, sind alle Mitglieder der Familie Doyle überzeugt sie hat nichts mit den Mord zu tun. Allenfalls gehört sie zu den Opfern aber mehr nicht. Mit dieser Überzeugung werden die Ermittlungsarbeiten verteilt, Jeder bekommt ein Ressort in dem er besonders gut ermitteln kann zugeteilt. Und schon geht es los, schneller als die Polizei erlaubt, vor allem ohne die.
Mit sehr viel englischen Humor, Spannung und einer gehörigen Portion Seitenhieben gegen die gängigen Klischees wird gerätselt, gefragt und auch Antworten gefunden.
Es ist nicht eine einzelne Person die die Arbeit macht, eine ganze Familie aus sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und mit sehr verschiedenen Berufen ist voller Inbrunst dabei. Egal ob mit modernen Hilfsmitteln oder schlicht Rumfragerei sie kommen ans Ziel. Die vier Schafe sind schmückendes Beiwerk. Denn da ein Teil des Teams auf einer Schaffarm lebt, bleibt es nicht aus das die Schafe auch den einen oder anderen Kommentar abgeben. Dazu bieten sie eine gute Plattform zur Verhaltensforschung an, denn ein kluges Schaf übertrifft allemal einen dummen Mörder.
Ein gelungener Anfang für eine neue Serie, ich hoffe jedenfalls das es eine wird, denn alle Anzeichen stehen dafür.

Veröffentlicht am 04.06.2023

Leicht und gut

Ein Duke wider Willen
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Ganz überraschend ist Geoffrey Herzog geworden, eigentlich ist er Ingenieur der Brücken, Tunnel und Schleusen baut und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Durch besondere Umstände ist er nun ein Aristokrat ...

Ganz überraschend ist Geoffrey Herzog geworden, eigentlich ist er Ingenieur der Brücken, Tunnel und Schleusen baut und damit seinen Lebensunterhalt verdient. Durch besondere Umstände ist er nun ein Aristokrat und hat keine Ahnung von den gesellschaftlichen Regeln. Um seiner Schwester einen besseren Start zu ermöglichen engagiert er Lady Diana und ihre Schwestern die von der Vorstellung bei Hofe bis zum Einführungsball alles organisieren. Sie ordern Kleider, Musik und exzellentes Essen für die angeblich bessere Gesellschaft.
Da sind die beiden einer Meinung, es gibt zu viele schwarze Schafe in der Gesellschaft deren Lebenszweck nur der Klatsch und Tratsch ist. Ansonsten sind sie wie Hund und Katze. Aber ein Paar was sich ständig streitet, findet auch die guten Seiten am Gegenüber.
Die beiden Hauptfiguren sind sympathisch und haben Ecken und Kanten. Ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar. Auch die Nebenfiguren sind gut dargestellt, sie wirken nicht wie schmückendes Beiwerk sondern stehen auch zeitweise im Vordergrund.
Die Kabbeleien der beiden sind humorvoll und haben Wortwitz. Die Beschreibungen der erotischen Szenen sind stilvoll und passen zur Rahmenhandlung.
Das gesellschaftliche Leben das hier dargestellt wird, ist in der heutigen Zeit kaum nachvollziehbar, als ob niemand andere Sorgen gehabt hätte. Aber wie die Protagonisten das umgehen ist sehr unterhaltsam.

Veröffentlicht am 01.06.2023

Ein Buch wie eine Schachtel Pralinen

Ein Garten voller Bücher
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Anders will ich es nicht beschreiben. Um Forrest Gump zu zitieren der wiederum seine Mama zitiert " Ist das Leben wie eine Schachtel Pralinen man weiß nie was kommt". Die Autorin ist in ihrer Heimat eine ...

Anders will ich es nicht beschreiben. Um Forrest Gump zu zitieren der wiederum seine Mama zitiert " Ist das Leben wie eine Schachtel Pralinen man weiß nie was kommt". Die Autorin ist in ihrer Heimat eine bekannte Schriftstellerin, Übersetzerin von bekannten anderen Autoren in ihrer Sprache Italienisch. Ihr neuestes Projekt ist eine Buchhandlung in ihrem kleinen Heimatort mit 170 Einwohnern. In einer Hütte in einem Garten entsteht eine Buchhandlung die sehr besonders ist. Es ist kein Geschäft wie es in den meisten Städten üblich ist. Bücher über Bücher in Regalen auf Tischen zwischendurch gibt es etwas Merchandising zu Harry Potter und Co. Nein es ist anscheinend etwas Besonderes nach den Bildern bei Google zu urteilen. Man kann sich dort in den Garten setzen und im Buch stöbern. Andere Dinge die es zu kaufen gibt, haben Bücher zum Thema z.B.. Socken mit Zitaten ( mein größter Wunsch vom Weihnachtsmann ). Die Frau hat Ideen die sind wunderbar.

Das vermittelt die Autorin die ihr Buch als Tagebuch geschrieben hat als wäre es ganz einfach. Nach dem Rezept, man brauche eine gute Idee, viele Freunde, eine große Familie und Menschen die Bücher lieben. Fertig ist die Geschichte oder in diesem Fall eine zauberhafte Buchhandlung.

Ein modernes Märchen das der Realität entspricht. Für uns Leser eine Fundgrube an Buchempfehlungen, die Autorin zitiert aus Büchern kommentiert diese Gedanken und sagt auch direkt dieses oder jenes Buch solltet ihr lesen. Gleichzeitig werden die Buchbestellungen dokumentiert. Mir geht es immer so, wenn ich in einer Buchhandlung bin, schaue ich auch was andere kaufen, im Zug oder wo anders, sehe ich lesende Menschen versuche ich heraus zu finden, was lesen sie da. Ich bin da nicht die Einzige die neugierig ist, lese ich selber, werde ich häufig angesprochen, daraus ergibt sich meistens ein Gespräch über das Buch. Ich liebe es.

Genauso ist dieses Buch ein Gespräch über Bücher und ihre Wirkung auf Menschen.

Veröffentlicht am 30.05.2023

Clarissa & Co und der vierte Fall

Vier Leichen und ein Todesfall
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Es ist der vierte Fall für den Krimiclub aus Niedermühlenbach. Da sie sehr erfolgreich schon drei Fälle aufgeklärt hatten, bekommen die drei Damen und der eine Herr eine Belohnung. Dieses Geld wollen ...

Es ist der vierte Fall für den Krimiclub aus Niedermühlenbach. Da sie sehr erfolgreich schon drei Fälle aufgeklärt hatten, bekommen die drei Damen und der eine Herr eine Belohnung. Dieses Geld wollen sie für ein Krimifestival einsetzen. Eine tolle Idee, alle sind begeistert, es erscheinen vier Autoren und an jedem Abend liest ein anderer. Nur dann stirbt einer von ihnen unvorhergesehen. Der Club muss wieder ermitteln.
Dieser Krimiclub ist etwas Besonderes, soviel Harmonie könnte langweilig sein, wenn es nicht so besondere Charaktere wären. Clarissa eine ehemalige Kriminalkommissarin ist zwar noch nicht lange im Ort aber ihr Fachwissen zieht die anderen in ihrem Bann. Ferdi ein ehemaliger Lehrer wirkt ein bisschen wie ein englischer Landadeliger, Vera, die Besitzerin der Bäckerei, weiß einfach alles über jeden Bewohner an der Mosel und Luise die ehrenamtliche Leiterin der Dorfbücherei, sie schlägt die Krimis vor die der Club liest und ist eine wandelnde Enzyklopädie für Krimis und deren Autoren.
Trotz Mord und Totschlag ist der Schreibstil sehr warmherzig und humorvoll. Das Opfer hat es nicht anders verdient, denn er ist ein unangenehmer Zeitgenosse ( das darf man nicht sagen, sondern nur denken ) aber was wahr ist muss wahr bleiben. Doch auch der Mörder muss seiner gerechten Strafe zu geführt werden.
Das ist nicht so einfach. Mit leisen Humor, guten Wein, leckeren Kuchen und viel Einfallsreichtum wird der Täter überführt.
Das alles spielt in einer sehr lieblichen Gegend an der Mosel, anheimelnd, ein Sehnsuchtsort für ein schönes Wochenende, verbunden mit guten Wein und einem schönen Cosy Krimi.
Mir hat dieser vierte Krimi der Serie wieder sehr gut gefallen, er ist heiter und leichter Lesestoff.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.05.2023

Frau oder Sklavin

Die Wölfe von Pompeji
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Amara wurde als Sklavin verkauft. Durch große Armut hatte ihre Mutter keine andere Chance, sie hat alles getan um ihre Tochter zu helfen, aber gegen reiche Männer haben Frauen keine Chance. Nun ...

Amara wurde als Sklavin verkauft. Durch große Armut hatte ihre Mutter keine andere Chance, sie hat alles getan um ihre Tochter zu helfen, aber gegen reiche Männer haben Frauen keine Chance. Nun ist sie in einem Bordell. Ihr Hass auf ihrem Besitzer ist so groß, dass sie an nichts anderes mehr denken kann. Bis sie erkennt das sie wertvoll ist, nicht nur ihr Körper auch ihr Geist, ihre Fähigkeiten, alles macht der Bordellbetreiber zu Geld. Sie lernt damit umzugehen, mit ihren Leidensgenossinnen macht sie Pläne, sie lernt andere Betroffene kennen und schätzt ihre Situation neu ein. Sie muss jetzt lernen zu entscheiden, was will ich, was kann ich davon erreichen und was ist unmöglich?
Die Geschichte aus dem alten Rom oder hier aus Pompeji ist faszinierend. Sklave wurde man aus verschiedenen Gründen, Krieg, Armut und Geburt. Aus der Sklaverei kam man aus ähnlichen Gründen wieder frei. Ohne Geld wurde man Sklave, mit wurde man wieder frei.
Am Beispiel von Amara erzählt die Autorin wie das Leben als Sklavin war. In kurzen Sequenzen wird die ganze Brutalität deutlich ohne das sie besonders ausschweifend in die Einzelheiten geht. Die Spannung bleibt bis zum Schluss erhalten, denn die Frage, schafft Amara es sich aus diesem elendigen Leben zu befreien, bleibt bis zum Ende offen.