BABEL von R. F. Kuang erschien am 28.04.2023 im Eichborn Verlag.
Das Cover ist sehr dunkel und düster, einzig der Titel in Gold hebt sich hervor.

Der Halbchinese Robin wird bei einem Cholera – Ausbruch Waise, der geheimnisvolle Professor Lovell nimmt ihn mit nach London. Robin der schon in Kanton zweisprachig erzogen wurde, lernt im Haus des Professors, nun Latein, Altgriechisch und Hochchinesisch, zur Vorbereitung auf ein späteres Studium in Oxford. Jahre später lernt er schnell, Oxford ist nicht nur das Zentrum von Wissen, sondern auch das Silberwerk wird dort praktiziert. Im Laufe seines Studiums schaut er hinter die Fassade von Oxford, außerdem gerät er in den Fokus des Geheimbundes Hermes, der für Gerechtigkeit einsteht......

So düster wie das Cover, ist auch die Handlung des Romans. Die Autorin führt den Leser:in tief in historische Ereignisse der damaligen Zeit ein, dabei geschieht es öfters, dass R. F. Kuang sich in viel zu ausführlichen Beschreibungen verliert. Die Erklärungen zur Sprache, der Macht der Übersetzung, sind in vielen Teilen ebenfalls zu ausführlich, teilweise zu wissenschaftlich. Die eigentliche Handlung gerät dadurch immer wieder in den Hintergrund. Die Einblicke in den Kolonialismus sind intensiv, nichts wurde beschönigt, selbiges gilt für den offen beschriebenen Rassismus und Frauenfeindlichkeit.
Die Charaktere sind dem Beziehungsgeflecht angepasst. Keine der Figuren ist besonders sympathisch. Die Autorin hat nichts dem Zufall überlassen, alle bedienen die das Klischee. Professor Lovell ist ein Rassist, Robin der Halbchinese spürt es am eigenen Leib.
Der Schreibstil ist sprachlich sehr gewaltig, wortreich und elegant. Der Leser:in wird schnell in die Geschichte gezogen. Die ausführlichen Schilderungen verhindern immer wieder eine Tempoverschärfung, so kommt die Handlung nicht in Gang.

Fazit: Ein Vergleich mit Harry Potter hält dieser Roman auf keinem Fall Stand, die Fantasyelemente sind nur als Hauch vorhanden. Der Roman ist düster anspruchsvoll, keine seichte Unterhaltung. Die Erklärungen zur Sprache waren mir zu ausführlich, ich wurde förmlich mit dem Wissen der Autorin geflutet. Die geschichtlichen Einblicke fand ich allesamt sehr interessant, am meisten hat mich die Überheblichkeit der Engländer beschäftigt. Für mich waren viele Stellen zu ausführlich und langatmig, die haben den Spannungsbogen oft unterbrochen, ich habe die Konstanz vermisst. Den Hype um den Roman kann ich leider nicht nachvollziehen. Am Ende fehlte mir der rote Faden.

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Be my first von Jay McLean erschien am 03.04.2023 als Hörbuch im SAGA Egmont Verlag.
Spieldauer: 10 Std. 27 Min.
Gesprochen von : Simone Terbrack, Magnus Rook

Ava steht kurz vor ihrem Highschoolabschluss, nebenbei kümmert sie sich um ihre schwer traumatisierte Mutter, Freizeit hat sie kaum. Für sie steht außerdem fest, ihre Mutter wird sie nie verlassen. Der neue schüler Connor ist der Erste der Avas Schutzmauern ignoriert. Connor und Ava nähern sich an, eine Weile geht es ihnen gut. Doch Connors für immer ist nicht Avas für immer.......

Jay McLean entführt den Hörerin an eine Highschool die besonders gut für Schüler geeignet ist, die auf eine Profikarriere als Basketballer hoffen. Sie führt detailliert in die Familiengeschichten Avas und Connors ein. Sie beschreibt den Highschoolalltag der beiden, beide haben schwere Päckchen zu tragen, die im Laufe der Geschichte Schritt für Schritt aufgezeigt werden. Diese familiären Probleme beeinträchtigen ihr Leben und ihre Beziehungen, denn sie sind nicht ehrlich miteinander. Jay Mac Lean bringt dies alles mit einem lockeren, flüssigen Schreibstil zu Papier. Erzählt wird die Geschichte in wechselnder Ich – Erzählperspektive aus Sicht von Ava und Connor. So bekommt der Hörerin einen guten Einblick in ihre Gefühle und Gedanken.

Fazit: Mich haben die Schicksale der beiden berührt, einiges hätte mit weniger Drama vertragen können, doch das findet man oft in Jugendbüchern. In Avas Situation konnte ich mich gut einfühlen. Connor hat es mir nicht so einfach gemacht, er war mir manchmal zu egoistisch, seine Stimmungsumschwünge waren zusätzlich eine große Herausforderung. Ab und an war mir die Handlung zu detailliert, langatmig und ausschweifend. Für Band 2 besteht Potential nach oben. Die beiden Sprecher sind gut ausgewählt, ihre Stimmen klingen jugendlich.

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Ich habe bis jetzt alle Büchcer von Karen Rose gelesen oder gehört, doch nun bin ich enttäuscht. Immer mehr sacken die Geschichten in die Erotikecke, der Thrill belibt auf der Strecke. Die Geschichte ist unnötig in die Länge gezogen, mit einer Spieldauer von 27 Std. Die Handlung zieht sich unendlich, es wird sehr viel gespreochen, einige Dialoge nerven, sie wirken wie Seitenfüller. Vieles der Handlung wird aus mehreren Sichten erzählt, dies gibt Einblick in die Gedanken und Gefühle der Figuren.
Die Familie Sokolov ist zu fürsorglich, freundlich, verständnisvoll und zu symphatisch, deshalb wirkte sie für mich nicht real, konstruiert. Spannung kommt erst im letzten Drittel auf.
Die Sprecherin Christiane Marx ist ein Glücksgriff des Verlages. Sie versteht es alle Gefühlslagen der Figuren, mit ihrer variantenreichen Stimme, darzustellen. Sie haucht dem Thriller Leben ein. Der Thriller eignet sich sehr gut für Karen Rose Fans.

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Neon Gods – Hades und Persephone (Dark Olympus 1) von katee Robert erschien am 15.11.22 im LYX Verlag.
Das Cover ist sehr geschmackvoll gestaletet, die Farbkombination ist ansprechend und fällt ins Auge.

Persephone flieht überstürzt aus der Oberstadt von Olympus, nachdem ihre Mutter und Zeus ihre Verlobungmit Zeus bekanntgegeben haben. Zeus der skrupellos seine früheren Ehefrauen hat töten lassen. Kopflos landet Persephone am Styx überqueert ihn und landet in Hades Armen. Hades den es eigentlich nicht geben sollte, der in der Oberstadt nur als Mythos existiert, doch der entpuppt sich als sehr lebendig. Er sieht in Persephone die Chance sich an Zeus zu rächen, so gehen sie ein Deal ein......

Es beginnt sehr spannend, der Leser*in folgt der fliehenden Persephone und ihren Verfolgern durch die Oberstadt von Olympus, doch nachdem sie den Styx überqueert hatist es vorbei. Die Handlung verschwindet, versinkt in abgespeckten SM – Szenen und der Verwirklichung sexueller Gedanken, denen es an Raffinesse und erotischen Elementen fehlt. Fantasy, die bei einer Götter- geschichte zu erwarten wären sind nicht vorhanden, keine magischen Kräfte werden gewirkt. Romantik kommt erst am Ende der Geschichte ins Spiel, das Geplänkel zwischen Hades und Persephone lockert die Geschichte auf. Als Hades Persephone seine Stadt zeigt, sie an besondere Orte führt entstehen schöne und harmonische Momente zwischen den beiden. Der eigentliche Auslöser der Flucht spielt erst wieder am Ende der Geschichte eine Rolle.

Fazit: Neon Gods gehört zu Dark Romance, Fantasyelemente fehlen gänzlich. Es wurde viel Potential verschenkt, die Handlung ist ihne Tiefgang, die Charaktere bleiben alle blass und oberflächlich. Nur die spicy Szenen waren explizit dargestellt, was mich bei einigen Stellen zum Queelesen verleitet hat. Ich ging von einer Fantasygeschichte aus, deshalb war ich sehr enttäuscht da keine Magie vorkam. Gut eignet sich die Story für Fans von Dark Romance.

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EAST – Welt ohne Seele von Jens Henrik Jensen erschien am 16.22.2022 im Verlag dtv.
Das Cover lässt den Agententhriller dahinter erkennen und passt in seiner Aufmachung gut zu der OXEN Reihe.

Jan Jordi Kazanski, ertränkt seine Trauer, um seine Ehefrau und Tochter, in Alkohol. Seine Karriere, als Agent, ist deshalb eigentlich Geschichte. Er bekommt eine letzte Chance, in Krakau soll er „die Witwe“ aufstöbern. Das ist nicht so einfach, er gerät dabei mehrfach in Lebensgefahr. Wird es im am Ende gelingen, „die Witwe“ zu finden?

EAST ist ein typischer Agententhriller, dem es weit über die Hälfte der Story an Spannung fehlt. Der Autor benutzt sehr viel Actionszenen, wie Explosionen und Schusswechsel, die den Mangel an Spannung und Thrill nicht ausgleichen können. Erst im letzten Drittel, als alle Erzählstränge zusammen laufen, wird die Geschichte sehr spannend, die Zusammenhänge werden ersichtlich. Der Schreibstil ist teilweise sehr düster, dadurch entsteht eine drückende Atmosphäre. Erzählt wird aus der Sicht mehrerer Personen, das gibt Einblick in ihre Gedanken, doch die vielen Perspektivwechsel stören manchmal den Lesefluss.

Fazit: Für mich war EAST ein solider Thriller, der meiner Meinung nach auch mit weniger Sex und Alkohol ausgekommen wäre. Jan Jordi Kazanski hat mir leid getan, auf der anderen Seite war er manchmal zu tough. Mich konnte der Thriller nicht ganz überzeugen. Ein Thriller der sich gut für männliche Leser eignet und Jens Henrik Jensen Fans.

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