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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.07.2023

Actionreiche Unterhaltung

Mission Vendetta
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Das Buch bietet geradlinige Action und eine spannende Story, bei der sich der Autor nicht in Nebensächlichkeiten oder umfangreichen technischen Details verliert. Sprachlich ist das Ganze zwar nicht sehr ...

Das Buch bietet geradlinige Action und eine spannende Story, bei der sich der Autor nicht in Nebensächlichkeiten oder umfangreichen technischen Details verliert. Sprachlich ist das Ganze zwar nicht sehr ausgefeilt, liest sich aber enorm flüssig mit einer sich nach und nach entwickelnden Handlung die mehr bietet als nur aneinandergereihte Action-Szenen. Wie üblich beim Genre stecken die Protagonisten dabei einiges weg, bei Will Jordans Buch hält sich das aber bis auf einzelne Szenen in Grenzen.

Fazit
Die ganz großen Überraschungen gibt es zwar nicht, das Buch hat mich aber durchgängig richtig gut unterhalten. Es gibt noch acht weitere Bände, für Nachschub ist gesorgt.

Veröffentlicht am 31.05.2023

Kurzweilige Unterhaltung

Das Dickicht
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Joe R. Lansdale liefert einen unkonventionellen Spät-Western, der spannend, blutig, skurril und humorvoll zugleich ist. Gestorben wird viel und oft sehr brutal. Gleichzeitig ist das Buch stellenweise so ...

Joe R. Lansdale liefert einen unkonventionellen Spät-Western, der spannend, blutig, skurril und humorvoll zugleich ist. Gestorben wird viel und oft sehr brutal. Gleichzeitig ist das Buch stellenweise so witzig, dass ich laut lachen musste.

Die Geschichte wird aus Sicht von Jack erzählt, er berichtet rückblickend über seine damaligen Erlebnisse als 16-jähriger. Die Charaktere sind durchgängig verschroben und eigenwillig, Jack und seine skurrilen Begleiter schließt man gerade deshalb sehr schnell ins Herz. Eine hochtrabende Sprache sucht man vergebens, Lansdale schreibt schnörkellos und pfeift auf jegliche politische Korrektheit.

Insgesamt fand ich die Geschichte sehr gut erzählt, mit einem meist sehr konstanten Spannungsbogen. An einzelnen Stellen wurde mir etwas zu viel geredet, da hat sich das Buch dann etwas gezogen. Den großen Showdown fand ich ein wenig kurz geraten, dafür dass ich die verrückte Gruppe eine ganze Weile auf ihrer Reise begleitet habe ging mir das am Schluss dann zu schnell.

Fazit
Ein schräger Coming-of-Age-Trip bei dem man heroische Westernhelden vergeblich sucht. Es ist kein literarisches Meisterwerk, aber ein Buch mit hohem Unterhaltungswert, mir hat es gut gefallen.

Veröffentlicht am 14.05.2023

Ein großartiger Auftakt

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen über die Eddie-Flynn-Reihe gehört habe, musste ich es auch endlich damit probieren. Vergleiche zu den hochgelobten Nachfolgern kann ich (noch) nicht ziehen, für ...

Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen über die Eddie-Flynn-Reihe gehört habe, musste ich es auch endlich damit probieren. Vergleiche zu den hochgelobten Nachfolgern kann ich (noch) nicht ziehen, für mich ist es das erste Buch aus der Reihe. Band 1 soll etwas actionlastiger sein und weniger Fokus auf juristische Themen haben als die Nachfolger. Die Action-Anteile sind zwar cool geschrieben, was die Wahrscheinlichkeit so mancher zufälligen Ereignisse angeht muss man aber ein paar Augen zudrücken. Das hat mich bei diesem Buch allerdings deutlich weniger gestört als sonst, denn das Gesamtkonzept ist ein spannender, rasanter und unterhaltsamer Pageturner mit einem sehr sympathischen Protagonisten. Klares Highlight der Story sind die Passagen vor Gericht, wenn Eddie die Staatsanwaltschaft austrickst und clevere Kreuzverhöre führt. Ich freue mich schon sehr auf die Folgebände, die dann mehr Justiz- als Actionthriller sein sollen. Dennoch habe ich es nicht bereut mit Band 1 begonnen zu haben, man erfährt hier viel über Eddies Talent als Trickbetrüger, seine Vergangenheit und Familie.

Fazit
Steve Cavanagh liefert mit einem hohen Erzähltempo, fiesen Schurken und guten Plottwists beste Unterhaltung. Ich habe das Buch fast am Stück gelesen, Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Wenn in den Folgebänden dann wirklich weniger Bruce Willis und mehr Harvey Specter geboten ist, kann das nur grandios werden!

Veröffentlicht am 26.03.2023

Rock 'n' Roll, Petticoats und die Sehnsucht nach der Ferne

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
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Mich interessierte am Buch vor allem der historischen Kontext und ich wurde nicht enttäuscht. Auswahlverfahren, Ausbildung und das Fliegen zur damaligen Zeit sind spannend erzählt, verpackt in eine lockere, ...

Mich interessierte am Buch vor allem der historischen Kontext und ich wurde nicht enttäuscht. Auswahlverfahren, Ausbildung und das Fliegen zur damaligen Zeit sind spannend erzählt, verpackt in eine lockere, leichte Geschichte, die ohne viel Drama auskommt.

Die Atmosphäre der 50er Jahre ist toll eingefangen. Der zweite Weltkrieg ist vorbei, die Bundesrepublik hat ihre Lufthoheit wiedererlangt und die neu gegründete Lufthansa darf endlich wieder Linienflüge durchführen.

Mittendrin ist Protagonistin Margot Frei, die mit ihrer Mutter in einer kargen Behelfsunterkunft in Hamburg wohnt. Sie wechselt von Job zu Job, in keinem wird sie glücklich, sie will mehr sein als Kellnerin oder Sekretärin, sie will mehr sehen als Nord- oder Ostsee. Da kommt die Ausschreibung der Lufthansa genau richtig: gutes Geld, zumindest ein wenig Unabhängigkeit und ferne Länder kennenlernen; etwas, das für sie selbst finanziell unmöglich wäre. Gleichzeitig muss sie viele Anforderungen erfüllen, es gibt nicht nur Vorgaben für Gewicht, Kleidung und Make-up, auch das Privatleben steht unter strenger Beobachtung. Zusätzlich sind Fachwissen und Sprachtalent gefordert: die Stewardessen müssen jederzeit Auskunft zu Zielorten und Flugplan geben können, mehrere Sprachen beherrschen und auch technische Fragen zu Flugzeugtypen und dem Fliegen beantworten können. Gut, dass Margot nicht auf den Mund gefallen ist und notfalls auch improvisieren kann.

Doch nicht nur die Fliegerei steht im Fokus des Romans, auch das Leben im Nachkriegsdeutschland wird thematisiert. Die Aufbruchstimmung nach Ende des Krieges ist dabei sehr gut eingefangen. Viele Städte sind noch nicht komplett aufgebaut und noch immer sind nicht alle Männer aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Western mit Fantasy Elementen

Die tausend Verbrechen des Ming Tsu
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Was wie ein normaler Western beginnt, wird schnell zu einem abgefahrenen Trip nach Kalifornien. Es geht über Berge und durch Wüsten, immer entlang der Eisenbahngleise die von den unzähligen chinesischen ...

Was wie ein normaler Western beginnt, wird schnell zu einem abgefahrenen Trip nach Kalifornien. Es geht über Berge und durch Wüsten, immer entlang der Eisenbahngleise die von den unzähligen chinesischen Arbeitssklaven verlegt wurden. Hitman Ming Tsu trifft auf einen Wanderzirkus, dessen Mitglieder zwar besondere Fähigkeiten haben, sich aber nicht gut verteidigen können. Also heuern sie Tsu als Beschützer an. Ab da mischt sich Übersinnliches, und auch mal etwas Mystik, in das Westerngenre – mir hat dieser Genremix Spaß gemacht.

Der Autor geizt nicht mit Schießereien, Überfällen und Leichen. Das schnelle Erzähltempo ist dabei zwar mitreißend, hat aber auch zur Folge, dass die Figuren insgesamt etwas zu blass bleiben. Dennoch ist das Buch ein sehr gelungenes und lesenswertes Debüt.

Fazit
Ein starker Genre-Mix, der sicherlich nicht jedermanns Sache ist. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und wunderbar unterhalten.