Profilbild von Caillean

Caillean

Lesejury Star
offline

Caillean ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Caillean über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.08.2017

Drei in einem Boot – ein charmanter Frauenroman

Wildrosensommer
0

Wildrosensommer ist ein Roman für entspannte Lesestunden. Die Geschichte ist warmherzig erzählt und die Figuren sind sympathisch. Ich mochte vor allem die beiden Töchter der Protagonistin Aurelia, Louisa ...

Wildrosensommer ist ein Roman für entspannte Lesestunden. Die Geschichte ist warmherzig erzählt und die Figuren sind sympathisch. Ich mochte vor allem die beiden Töchter der Protagonistin Aurelia, Louisa (15) und Molly (11). Sie sind in ihren spezifischen Altersklassen sehr schön dargestellt. Wie Louisa mit Liebeskummer kämpft und Mollys Welt sich nur um Pferde dreht ist zwar ein bisschen klischeehaft, aber so liebenswert erzählt, dass ich darüber hinwegsehen konnte.

Auch Coco, Aurelias beste Freundin, ist sehr nett dargestellt – ein Wirbelwind voller Lebensfreude, aber immer zur Stelle wenn man sie braucht, wer wünscht sich nicht eine solche Freundin?

Die Geschichte selbst um Aurelias Neuanfang im Norden (ein Umzug von München nach Hamburg bildet den Rahmen für die Story) fand ich zwar nicht ausgefallen, aber die Details ließen sie doch besonders werden. Da ist zum einen das Hausboot, das Aurelia mit ihren Töchtern bezieht. Und zum anderen das Rätsel um ihren seit 2 Jahren verschwundenen Lebensgefährten Nic, der an einer Depression erkrankt war. Aurelia weiß nicht, ob er noch lebt oder sich vielleicht doch das Leben genommen hat. Im Laufe der Geschichte findet sie es jedoch heraus. Eine zarte Liebesgeschichte zwischen Rosenstöcken rundet das Buch ab.

Etwas hin- und hergerissen war ich von Aurelias „Gabe“, die Aura eines Menschen sehen zu können (als Lichtschein um den Körper herum). Das erschien mir irgendwie etwas sehr suspekt und auch die eingeflochtene Geistergeschichte war eine Nebenhandlung, auf die ich mich nicht so ganz einlassen konnte. Zum Glück dominierte das den Roman nicht und so hatte ich trotzdem ein wunderbar entspanntes Leseerlebnis. Daher auch 4 Sterne für dieses charmante Buch.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Karibische Lässigkeit vs. britische Correctness – ein Krimispaß

Mord im Paradies
0

Es ist ein bisschen wie Nach-Hause-kommen, wenn man als Fan der BBC-Serie „Death in Paradise“ dieses Buch aufschlägt. Nahtlos knüpft der Roman in vertrauter Manier an die Folgen der ersten beiden Staffeln ...

Es ist ein bisschen wie Nach-Hause-kommen, wenn man als Fan der BBC-Serie „Death in Paradise“ dieses Buch aufschlägt. Nahtlos knüpft der Roman in vertrauter Manier an die Folgen der ersten beiden Staffeln der Fernsehserie an, in der noch die Stammbesetzung um Detective Inspector Richard Poole agiert.

Es gibt ein Wiedersehen bzw. Wiederlesen mit Richard und seinem Team Camille, Fidel und Dwayne, aber auch – und das hat mich besonders gefreut – mit Gecko Harry. Wie Richard versucht, den Gecko loszuwerden, ist putzig und sorgt zwischen der Kriminalhandlung für einige Schmunzler.

Der Kriminalfall ist gewohnt vertrackt und wie immer perfekt konstruiert, um bis zum Schluss spannend zu bleiben, um dann eine verblüffende Lösung zu präsentieren – genau so, wie auch die Folgen der Fernsehserie immer konzipiert waren.

Ich denke, dass auch Nicht-Kenner der Serie ihre Freude an diesem Roman haben könnten. Schon das Setting auf der (fiktiven) Karibikinsel Sainte-Marie lädt ja dazu ein, ein paar entspannte Lesestunden zu verbringen. Trotz des Kriminalfalls spürt man aus jeder Seite die Lässigkeit des karibischen Lebensstils (und im Gegensatz dazu den steifen Briten Richard) – ein herrlicher Spaß.

Was im Buch – im Gegensatz zur schneller erzählten Fernsehfolge – für meine Begriffe etwas zu weit ging, waren die vielen Wiederholungen und Zusammenfassungen der bisherigen Ermittlungserkenntnisse. Natürlich ist sowas wichtig, um den Faden nicht zu verlieren – aber hier hätte man durchaus straffen können. Deshalb ein Pünktchen Abzug für einen ansonsten rundum gelungenen Karibik-Krimi.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Nicht ganz so überwältigend wie Band 1, aber wieder super spannend!

Die dritte Stimme
0

Vom zweiten Band der Stilton/Rönning-Reihe war ich nicht ganz so überwältigt wie vom Auftakt. Aber es war trotzdem ein Lesegenuss. Man sollte allerdings immer mitdenken und „drüberbleiben“, denn die parallelen ...

Vom zweiten Band der Stilton/Rönning-Reihe war ich nicht ganz so überwältigt wie vom Auftakt. Aber es war trotzdem ein Lesegenuss. Man sollte allerdings immer mitdenken und „drüberbleiben“, denn die parallelen Erzählstränge machen das Buch schon sehr vielschichtig. Am Ende fügt sich – wie es bei einem guten Krimi/Thriller sein sollte – vieles zusammen und man bekommt ein Bild des großen Ganzen. Ein paar wenige Sachen bleiben aber offen – wohl um den Übergang zum nächsten Buch zu finden.

Ein wenig verwirrt hat mich über weite Teile des Buches der Titel – denn bis zu den letzten 100 Seiten weiß man eigentlich nicht, wer oder was „Die dritte Stimme“ sein soll. Das offenbart sich erst im Finale des Buches und dann kam auch bei mir die gedankliche Erleuchtung. Trotzdem fand ich den Titel nicht so gut gewählt, weil ich mich zunächst immer wieder gefragt habe, ob ich etwas nicht mitbekommen hab, was den Bezug zum Titel herstellt.

Ich finde Olivia Rönning (bzw. Rivera, wie sie sich in diesem Buch aufgrund ihrer mexikanischen Wurzeln nennt) ist eine sympathische Hauptfigur, die gleichzeitig verletzlich und tough wirken kann. Ihre kriminalistische bzw. polizeiliche Laufbahn will sie ja nicht weiterverfolgen – aber im Laufe dieses Buches wird deutlich, dass es wohl doch ihre Bestimmung ist und man hofft einfach nur, dass sie nicht wirklich den „Fehler“ macht, Kunstgeschichte zu studieren. Schon das ist ein Grund, bald den nächsten Band anzufangen

Ich bin von dieser Krimireihe jedenfalls auch nach dem zweiten Teil überzeugt und freue mich schon auf die Bände 3 („Die Strömung“) und 4 („Schlaflied“), die ich demnächst lesen werde.

Veröffentlicht am 18.08.2017

Die Geschichte der Provence in einem spannenden Krimi

Provenzalisches Feuer
0

In seinem 4. Fall bekommt es Dorfpolizist Pierre Durand mit der wechselhaften (Sprach-)Geschichte der Provence zu tun. Nachdem er sich nun heimisch fühlt auf seinem alten Hof im idyllischen Sainte-Valerie, ...

In seinem 4. Fall bekommt es Dorfpolizist Pierre Durand mit der wechselhaften (Sprach-)Geschichte der Provence zu tun. Nachdem er sich nun heimisch fühlt auf seinem alten Hof im idyllischen Sainte-Valerie, macht ihm der Tod eines Journalisten während eines Sommerfestes im Ort besonders zu schaffen. Und plötzlich wird dann auch noch der Zusammenhang zu einem anderen Todesfall offenbar, der bereits 4 Jahre zurückliegt.

Auch mit diesem Roman hat Sophie Bonnet wieder das richtige Gleichgewicht zwischen Kriminalfall und Privatleben der Hauptfigur gefunden. Pierre ist nach wie vor ein sympathischer Typ, der ab und zu Probleme hat, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Genau wie seine Freundin Charlotte, die gerade dabei ist sich selbstständig zu machen mit einem Feinkostladen. Ein paar Zwistigkeiten sind damit vorprogrammiert, was den Roman auflockert und menschlich macht.

Das Thema des Kriminalfalls allerdings ist diesmal so speziell und vielschichtig, dass es etwas schwierig ist, den Entwicklungen zu folgen (zumindest ging es mir so). Die Geschichte der Provence, angefangen von den Kreuzrittern, und die sprachliche Entwicklung der Region wird detailreich beleuchtet (auch wenn man dazu wahrscheinlich noch viel größere wissenschaftliche Abhandlungen schreiben könnte). Das zeugt davon, wie intensiv sich die Autorin mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Für mich war es allerdings zeitweise dennoch etwas verwirrend.

Trotzdem: Insgesamt wurde ich (wieder einmal) sehr gut unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Band!

PS: Der Roman lässt sich problemlos lesen, ohne dass man die Vorgängerbände kennt. Aber schon weil ich auch die bisherigen Fälle gut gelungen finde, würde ich dafür plädieren, bei Band 1 zu beginnen.

Veröffentlicht am 11.08.2017

Locker-leichte Liebesgeschichte zum Schmunzeln

Landliebe
0

Ich bin mir sicher, ich habe es richtig gemacht: diese Geschichte sollte man als Hörbuch genießen. Diana Amft ist genau die richtige, um Elisabeth alias Elli Leben einzuhauchen. Ich mag Diana als Schauspielerin ...

Ich bin mir sicher, ich habe es richtig gemacht: diese Geschichte sollte man als Hörbuch genießen. Diana Amft ist genau die richtige, um Elisabeth alias Elli Leben einzuhauchen. Ich mag Diana als Schauspielerin sehr gern und sie drückt auch diesem Hörbuch ihren Stempel auf. Ihre etwas mädchenhafte Art, die sie als Gretchen in „Doctors Diary“ bekannt gemacht hat, ist auch in dieser Geschichte wieder zu spüren und so hatte Elli für mich natürlich auch Dianas Aussehen, als ich dem Hörbuch gedanklich gefolgt bin.

Das Buch an sich, die Geschichte, ist ein locker-leichtes Stück Unterhaltung. Unverkennbar angelehnt an die Sendung „Bauer sucht Frau“ wird hier der Sinn und Unsinn einer solchen Show in den Mittelpunkt gestellt. Und auch das Wesentliche daran: die meisten tun es für Geld. In „Landliebe“ haben sowohl Köchin Elli aus München als auch Jung-Winzer Tom aus dem Moseltal ihre ganz eigenen Gründe für die Teilnahme an der Show. Diese werden jedoch vom Drehbuch geschickt verborgen und statt dessen wird eine neue Realität erschaffen.

Trotzdem passiert etwas Unvorhergesehenes: Tom und Elli verlieben sich ineinander. Mit vielen Irrungen und Wirrungen führt uns Jana Lukas dem Happy End entgegen und natürlich weiß man, dass sie sich am Ende kriegen werden. Aber der Weg dahin ist amüsant und kurzweilig, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle – nicht nur an Weinliebhaber oder Bauer-sucht-Frau-Fans