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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2023

Nur keine Angst

Flieg, kleiner Vogel. Fly, little Bird. Spielerisch Englisch lernen
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Der Kleine hat Höhenangst, dumm nur, dass er ein Vogel ist. Er liebt den Himmel, traut sich jedoch nicht hinauf. Er wird von den anderen Vögeln ausgelacht und sucht traurig nach neuen Freunden. Doch die ...

Der Kleine hat Höhenangst, dumm nur, dass er ein Vogel ist. Er liebt den Himmel, traut sich jedoch nicht hinauf. Er wird von den anderen Vögeln ausgelacht und sucht traurig nach neuen Freunden. Doch die anderen Tiere werden von eigenen Eigenschaften geprägt. So wird dem kleinen Vogel klar: „Ich muss fliegen.“ Auf kindgerecht Weise wird hier das Thema Angst und Umgang mit der Angst vermittelt. Niedliche Illustrationen von Liubov Gorbova schmücken die Erzählung. Aber der Clou des Buches ist die Zweisprachigkeit. Wir haben uns für Deutsch-Englisch entschieden, da meine Tochter seit einem Jahr Englisch in der Schule lernt. Erstaunt stelle ich fest, dass sie die Texte bereits sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch lesen kann. Sie war mächtig stolz und liebt das Buch sehr. Zur Wahl stehen neben Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Ukrainisch. Mit viel Spaß lernen Kinder hier den Umgang und den Klang einer anderen Sprache und haben Erfolgserlebnisse. Wir sind begeistert und geben deshalb eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Löschen mit Alkohol

Blue Skies
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Wie zu erwarten war hat es die Menschheit nicht geschafft irgendetwas effektives gegen den Klimawandel zu unternehmen. Und so lebt auch diese hier beschriebene amerikanische Familie mittendrin im Horrorszenario. ...

Wie zu erwarten war hat es die Menschheit nicht geschafft irgendetwas effektives gegen den Klimawandel zu unternehmen. Und so lebt auch diese hier beschriebene amerikanische Familie mittendrin im Horrorszenario. Eltern und Bruder leben im brennenden Kalifornien, dass mehr und mehr zur Wüste verkommt, während die Tochter Cat mit ihrem Mann in einem ständig überfluteten Strandhaus in Florida wohnt. Während die Welt dort draußen wahlweise verglüht oder ersäuft wird drinnen gesoffen, gepostet und diniert. Und alles könnte man irgendwie als fiktive Zukunftsvision abtun, wäre da nicht der unglaubliche Realismus mit dem Boyle uns abholt. Diese Szenerie, in die er uns bringt, die so vertraut wirkt. Die Blödheit der Spezies Mensch, die einem plötzlich bewusst wird, durch die Reduktion auf eine Handvoll Protagonisten die doch nur ihr Leben leben wollen und das möglichst gut und erfüllend, es jedoch in Schutt und Asche legen. Man verlässt sich und seinen Alltag und begibt sich auf die Metaebene. Und unweigerlich kommt die Frage auf: Was machen wir hier eigentlich? Als wäre dieses Szenario nicht schon schlimm genug, treibt es Boyle noch auf die Spitze, indem er seinen Protagonisten viele (und wie man ihn so kennt, abgefahrene) Schicksalsschläge zumutet. Jedoch nichts aus heiterem Himmel, sondern meist selbst verschuldet. So torkelt man als Leser sehenden Auges und benebelt vom Alkoholabusus der Protagonisten von einer Katastrophe in die nächste. Mir hat das Buch überhaupt keine Ruhe gelassen. Jede freie Minute habe ich mit ihm verbracht. Und hatte dabei das Gefühl schockiert in eine Glaskugel zu blicken. Boyle zeigt mal wieder das richtige Gespür für den Zeitgeist und die diffizile Psychologie der Spezies Mensch, zu der man manchmal einfach lieber nicht gehören möchte.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Vom Fliegen und Landen

Kleine Schule des Fliegens
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Gerade hat Alexander Höch seine Chemotherapie überstanden, doch nach Hause darf er noch nicht, denn seine Frau lässt gerade ihr Reihenhaus renovieren. Also wird der Rekonvaleszente in die Wohnung seines ...

Gerade hat Alexander Höch seine Chemotherapie überstanden, doch nach Hause darf er noch nicht, denn seine Frau lässt gerade ihr Reihenhaus renovieren. Also wird der Rekonvaleszente in die Wohnung seines Bruders verfrachtet, der gerade nicht im Lande ist. Hier soll er sich, fernab von Aufregung und Keimen, erholen. Doch wohl fühlt sich Alexander nicht, alles ist fremd. Zudem muss er sich mit der übergriffigen Haushaltshilfe Melitta Miller arrangieren. Die hat den Krähen auf den Platanen vor den Fenstern den Kampf angesagt. Vergrämt sollen sie werden, ganz zum Missfallen der Bewohner der Seniorenresidenz von gegenüber. Es entbrennt ein Wettkampf um Territorialansprüche und Daseinsberechtigung und der Leser ahnt schon, hier geht es nicht nur um die Krähen. Mit seinen knapp 200 Seiten bereitet uns die Autorin mit ihrer Geschichte eine kurze Momentaufnahme in das Leben von Alexander. Durch seine Krebserkrankung ist plötzlich alles anders. Ein längerer Leidens- und Genesungsweg liegt hinter ihm und man versteht recht schnell, wie sehr ihn das geprägt hat. Die Geschichte wirkt düster und erdrückend, was aufgrund der Schwere des Themas auch durchaus angebracht ist. Der Kampf um und mit den Krähen hat teils surrealistische Züge. Wie auch Alexander kaum seinen eigenen Empfindungen traut, so ist man auch als Leser nicht sicher, was man glauben kann. So war ich mir am Ende auch nicht schlüssig darüber, welche Aussage das Buch hat. Soll es Hoffnung geben, soll es die Schwere der Lebenssituation darstellen oder ist dies individuell anpassbar? Denn dass es sich hierbei um mehr als Zeitvertreib handelt ist gewiss. Dazu hat es mich viel zu sehr berührt uns zum Nachdenken gebracht.

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Traumhaft schön

Die Sturmschwester
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Ally ist eine erfolgreiche Profiseglerin. Und nun hat sie auch noch ihren Traummann gefunden. Doch als sie eigentlich gerade durchstarten möchte, erfährt sie vom Tod ihres geliebten Vaters. Sie kehrt zurück ...

Ally ist eine erfolgreiche Profiseglerin. Und nun hat sie auch noch ihren Traummann gefunden. Doch als sie eigentlich gerade durchstarten möchte, erfährt sie vom Tod ihres geliebten Vaters. Sie kehrt zurück an den Genfer See, um dort gemeinsam mit ihren Schwestern zu trauern. Alle sechs sind von ihrem Vater Pa Salt adoptiert worden und alle von unterschiedlichen Teilen der Erde. Ally erhält als Erbe ihres Vaters einen Hinweis auf ihre Herkunft. Es beginnt eine Reise ins wunderschöne Norwegen, in die Tiefen der Musik und die Vergangenheit.
Dies ist der zweite Teil der sieben Schwestern Reihe von Lucinda Riley. Und auch ich kann mich den vielen vielen positiven Rezensionen nur anschließen. Sie haben alle recht! Auch dieses Buch ist zum dahinträumen. Die Reise in die Vergangenheit hat mir unglaublich viel Spaß gemacht und mich gefesselt. Ally ist sympathisch und ihre Lebensgeschichte aufregend. Ich bin sehr gerne mit ihr durch die Zeit gereist, habe viel erfahren und eine neue Welt für mich entdeckt. Und ich freue mich unheimlich, dass noch weitere tolle Geschichten und Länder vor mir liegen. Was für eine großartige Reihe!

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Veröffentlicht am 10.06.2023

Griechisches Gewitter

One of the Girls
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Auf einer griechischen Urlaubsinsel findet der Junggesellinnenabschied von Lexi statt. Ihre exzentrische, beste Freundin Bella hat ihn organisiert. Eingeladen sind vier weitere Frauen. Und während wir ...

Auf einer griechischen Urlaubsinsel findet der Junggesellinnenabschied von Lexi statt. Ihre exzentrische, beste Freundin Bella hat ihn organisiert. Eingeladen sind vier weitere Frauen. Und während wir uns noch genüsslich unter der griechischen Sonne auf der Terrasse einer traumhaften Villa aalen, ahnen wir schon das nahende Unheil. Wie dunkle Gewitterwolken die langsam aufziehen, fließen dunkle Geheimnisse zwischen die Zeilen des idyllisch anmutenden Romanes. Jede der sechs Frauen scheint ein Geheimnis zu wahren, dass sie vor den anderen verbergen möchte. Doch kurze Blicke in die Zukunft lassen erahnen, dass es zur Katastrophe kommen wird.
Ich habe die Stimmung in diesem Buch geliebt. Die Mischung aus sommerlicher Urlaubstimmung und dem Grauen auf das sich alles zuzuspitzen scheint. Fasziniert haben mich auch die Wandlungen, die die Figuren im Laufe der Geschichte durchliefen, und vor allem die Meinung, die ich von den Personen hatte. Denn mit jedem Häppchen Wissen mehr um ein Geheimnis der jeweiligen Frau veränderte sich auch mein Bild, dass ich mir von ihr gemacht hatte. Die Autorin spielt förmlich mit einem. Sie baut Elemente ein, an denen man versucht sich die Gesamtheit zusammenzubauen, lässt diese dann verschwinden und auftauchen und so das Bild immer wieder neu zusammenzusetzten. Ich fand es einfach nur großartig! Ich habe bis zum Schluss mitgerätselt und mich immer wieder neu überraschen lassen. Wirklich sehr gelungen! Von mir gibt’s dafür eine absolute Leseempfehlung.

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