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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2023

Schwächer als vorherige Bände, aber dennoch stark

Defy Me
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Bei diesem Buch muss ich leider ehrlich zu euch und auch zu mir selbst sein: es konnte mich nicht ganz so begeistern wie der Rest der bisherigen Reihe. Das bedeutet allerdings nicht, dass es schlecht war. ...

Bei diesem Buch muss ich leider ehrlich zu euch und auch zu mir selbst sein: es konnte mich nicht ganz so begeistern wie der Rest der bisherigen Reihe. Das bedeutet allerdings nicht, dass es schlecht war. In diesem Buch ist es einfach so gewesen, dass das, was ich so an diesen Büchern liebe, nicht so viel Platz erhielt und dementsprechend nicht so zum Ausdruck kam. Nichtsdestotrotz ist es ein weiteres Buch, das gerade auch von der Handlung wahnsinnig wichtig für die Reihe ist und in der gesamten Reihe betrachtet auch wieder absolut überzeugt. Wenn man aber lediglich dieses Buch betrachtet, dann ist es nicht ganz so stark.

Zuerst einmal möchte ich aber auf die positiven Aspekte eingehen. Denn was hier passiert und aufgedeckt wird, ist einfach unglaublich. Nach der eigentlichen Trilogie hätte ich nicht gedacht, dass hier noch etwas so Großes zustande kommen würde, allerdings ist das Ausmaß dessen einfach gigantisch. Juliettes Vergangenheit wird Stück für Stück aufgelöst und gerade auch die Verbindung zu Warner nimmt einen großen Spielraum ein. Viele Rückblenden lassen das Ganze unglaublich emotional werden und mein Herz hat oft geschmerzt.

“‘Together,’ he whispers. ‘No matter what.’”
(Tahereh Mafi: Defy Me; Seite 312)

Was ich persönlich unglaublich toll fand, war, dass auch Kenji nun endlich seine eigenen Kapitel bekommt. Ich LIEBE ihn ja einfach mit seiner witzigen Art und wie er es immer schafft, einer Situation die Spannung zu nehmen. Hier endlich auch in seine Gedanken eintauchen zu können war deswegen für mich ein ganz persönliches Highlight.

Aber auch Nazeera bekommt wieder eine etwas größere Rolle zugeteilt und beweist, wem ihre Loyalität wirklich gilt. Dass zwischen Kenji und ihr diese Anziehung besteht, macht ihren Charakter nur noch interessanter.

„I try not to think about Nazeera.
When I think about Nazeera I want to punch myself in the face. I want to shoot myself in the throat.”
(Tahereh Mafi: Defy Me; Seite 152)

Aber auch mit Juliette blieb es wahnsinnig spannend. Sie hatte viele Momente, in denen sie ihre Kraft zeigte und wieder einmal bewies, dass sie kein schwaches Mädchen mehr ist. Sie lässt sich nicht mehr so leicht unterkriegen, wie es vielleicht früher der Fall gewesen ist und kämpft für das, was sie will.

Mit Warner verhielt es sich ähnlich. Er kennt seine Stärken, seine Schwächen und seine Grenzen. Er weiß genau, wie er sich aus einer Situation befreien kann und hat das hier bewiesen. Dabei ist er über sich hinausgewachsen.

Dennoch sah die Situation so aus, dass jeder für sich allein kämpfen musste. Juliette und Warner waren getrennt gefangen worden und Kenji setzte alle Hebel in Bewegung, um sie wieder herauszuholen. Das führt natürlich unweigerlich dazu, dass den zwischenmenschlichen Beziehungen nicht so viel Platz zugesprochen wird. Dabei ist genau das das, was ich am meisten in den Büchern liebe. Ich liebe die Beziehung zwischen Juliette und Warner und auch die Freundschaft, die Juliette und Kenji verbindet. Indem aber jeder für sich selbst kämpfte, konnten diese Beziehungen nicht ausgelebt werden, was mir sehr fehlte.

“Don’t you dare start crying. If you start crying I’ll start crying and we do not have time to cry right now.”
(Tahereh Mafi: Defy Me; Seite 250)

Erst zum Ende hin, gab es dann wieder einige Szenen und während des Lesens habe ich selbst gemerkt, wie viel mehr Spaß es macht, wenn alle Charaktere beieinander sind.

Fazit: Für die gesamte Reihe ist das Buch definitiv notwendig und es sparte auch nicht an actiongeladenen Szenen und unerwarteten Wendungen aus, dennoch fehlten mir die Szenen, die die zwischenmenschlichen Beziehungen verdeutlichten.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.06.2023

Cozy New Adult - einfach zum Wohlfühlen

Rosebery Avenue, Band 1: Acting Brave (knisternde New-Adult-Romance mit cozy Wohlfühl-Setting)
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„Acting Brave“ gilt als cozy New-Adult Romance und dem kann ich mich einfach nur anschließen. Das Setting der traumhaft schönen Kleinstadt mit der Roseberry Avenue verzaubert einen. Man fühlt sich einfach ...

„Acting Brave“ gilt als cozy New-Adult Romance und dem kann ich mich einfach nur anschließen. Das Setting der traumhaft schönen Kleinstadt mit der Roseberry Avenue verzaubert einen. Man fühlt sich einfach wohl und kann sich beim Lesen in das Buch fallen lassen und sich einfach entspannen.

Das hat zur Folge, dass auch nicht sooo viel an Handlung passiert, was der Story aber gar keinen Abbruch tut. Denn vielleicht ist es nicht voller Spannung, aber man genießt durchaus das Lesen, was Audrey und Miles als Protagonisten nur noch verstärkt haben.

Audrey als angehende Dramaturgin hat es geschafft, ein Stück zu schreiben, dass nun in einem Theater aufgeführt werden soll. Doch als sie plötzlich Miles als den Hauptdarsteller wiedersieht, kommen alle Erinnerungen zurück, die eigentlich der Vergangenheit angehören. Als Leser erfährt man nur Stück für Stück, was genau damals zwischen den beiden geschehen ist, aber die damit einhergehende Spannung wurde auf jeden Fall erreicht.

Während Audrey mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat, möchte Miles unbedingt eine zweite Chance und herausfinden, was genau damals so unglaublich schief gelaufen ist. Auch er hat seine Probleme, mit denen er kämpfen muss, auch wenn es zu Beginn noch nicht so aussieht. Und was beide miteinander verbindet, ist, dass sie ihre Träume ausleben und ihre Chancen unter keinen Umständen verpassen wollen.

„Ich glaube, das ist letztendlich ein riesiges Privileg, das wir haben - dass wir tun können, was wir lieben, und unsere Leidenschaft leben.“
(Jana Schäfer: Acting Brave, Seite 232)

Dabei kommt es dann natürlich dazu, dass die alten Gefühle langsam wieder aufflammen und sie sich näher kommen. Hier kommt allerdings auch mein einziger Kritikpunkt: bei solchen Second-Chance-Romanzen ist es ja gerade die Schwierigkeit, die ehemaligen Gefühle, die bereits vergangen sind, so zu schreiben, dass man sie als Leser trotzdem spüren kann. Dieses Gefühl hatte ich hier allerdings nicht. Audrey und Miles haben sich angenähert und Gefühle sind hervorgekommen. Aber ich konnte die Gefühle der Vergangenheit nicht wahrnehmen, auf die ich mich eigentlich ganz besonders gefreut habe.

Nichtsdestotrotz gab es noch einige weitere Dinge, die ich positiv anzumerken habe. Was Theater angeht, besitze ich kaum Kenntnisse. Für mich war es, als wäre ich hier in eine völlig neue Welt eingetaucht und die Atmosphäre während der Proben, der Nervenkitzel kurz vor der Aufführung und die Erleichterung nach der geglückten Aufführung… diese ganzen Emotionen haben mich einfach in einen Bann gezogen, aus dem ich mich nicht mehr so schnell lösen konnte. Es war vielleicht mein erstes Buch, das in diese Theater-Richtung geht, aber dieser Trope hat mich so eingenommen, dass ich mich auf jeden Fall nach weiteren Büchern umschauen werde.

„Wir haben ziemlich viel von unserem Glück selbst in der Hand, glaubst du nicht?“
(Jana Schäfer: Acting Brave, Seite 324)

Und dann war nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Audrey und Miles im Vordergrund, sondern ihre Freunde haben auch eine ganz große Rolle eingenommen. Audrey, die neu in der Stadt ist und in ihren Mitbewohnern eine kleine Familie findet. Wyatt und Sutton haben Audrey direkt herzlich bei sich aufgenommen und sie sorgen sich alle umeinander. Es gibt keine schöneren Mitbewohner, wie ich vermute.

Aber auch Miles beste Freundin Peyton nimmt viel Platz ein. Die Verbindung zwischen ihnen ist einzigartig und es kommt mehr als einmal zu der Frage, was wichtiger ist: Freundschaft oder Liebe? Wem widmet man mehr Aufmerksamkeit? Wem eilt man zur Hilfe? Ein wahnsinniges Dilemma, dem sich Miles stellen muss und zeigt, dass Freundschaft auch in Anbetracht romantischer Beziehungen nicht zu vernachlässigen sind.

Untermalt wird all das von einem schönen, angenehmen Schreibstil, der ein klares Bild der Straßen der Kleinstadt in meinen Kopf zeichnet. Ich bin durch die Seiten geflogen und bin schneller durch gewesen, als erwartet.

Fazit:

„Acting Brave“ ist ein absoluter Wohlfühlroman. Ein Setting am Theater einer Kleinstadt mit unglaublich authentischer Atmosphäre und sympathische Charaktere, die auch die Freundschaften besonders hervorheben. Einzig und allein die Gefühle der Vergangenheit kamen bei mir nicht ganz an. Wer aber auf der Suche nach einer schönen Liebesgeschichte ist, wird hier definitiv fündig werden!

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2023

Tolles Konzept und unerwartete Wendungen

A Curse Unbroken
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Das Konzept der Magie in der modernen Welt hat mir persönlich wahnsinnig gut gefallen. Gemma als Hexe versteckt sich nicht, sondern zeigt der Welt ganz offen ihre Magie. Auf WitchTok lädt sie Videos hoch, ...

Das Konzept der Magie in der modernen Welt hat mir persönlich wahnsinnig gut gefallen. Gemma als Hexe versteckt sich nicht, sondern zeigt der Welt ganz offen ihre Magie. Auf WitchTok lädt sie Videos hoch, in denen sie die verschiedensten Dinge zeigt und erklärt, und hält auch regelmäßig Livestreams ab, in denen sie den Menschen die Karten legt.

„Gemma Stone – Möglichmacherin des Unmöglichen – scheitert also an banalen Dingen wie dem Kochen?“
(Ivy Kazi: A Curse Unbroken, Seite 178)

Auch als Person habe ich sie sofort ins Herz geschlossen. Sie setzt sich für mehr Selbstliebe ein und ruft auch ihre Follower dazu auf, obwohl sie selbst manchmal eben auch zweifelt. Sie bezeichnet sich selbst als Heuchlerin, wenn sie ihre eigenen Ratschläge nicht umsetzen kann, aber das hat sie für mich gerade menschlich und nahbar gemacht. Hinzu kommt noch, dass sie eine wahnsinnige Entwicklung im Laufe des Buches durchmacht. Am Anfang nutzt sie ausschließlich weiße Magie, während sie später hinterfragt, ob der Zweck nicht doch die Mittel heiligt.

„Und wie wichtig ist es überhaupt, gut zu sein, wenn es bedeutet, die Augen vor dem Bösen zu verschließen?“
(Ivy Kazi: A Curse Unbroken, Seite 319)

Diese Veränderung hat vor allem Darren zu verantworten. Was ihn anging, war ich mir am Anfang noch nicht sicher, was ich von ihm halten soll, und ich bin mir auch jetzt noch nicht sicher. Einerseits harmoniert er mit Gemma und sie bilden ein tolles Team, wenn sie denn wollen, andererseits hält er oft Informationen zurück oder führt irgendwelche völlig übertriebenen Aktionen aus, die für mich nicht ganz nachvollziehbar gewesen sind.
Da ich mit Darren nicht ganz warm geworden bin, kam ich auch nicht wirklich in die Gefühle der Liebesgeschichte rein. Mir haben einfach die Spannung und die Funken zwischen Gemma und Darren gefehlt.

Wenn man allerdings die Gefühle etwas außer Acht lässt, dann war das Konzept der Handlung einfach der Wahnsinn. Mit so etwas habe ich nicht im Entferntesten gerechnet und die Wendungen, die hier auf den Leser warten, sind echt genial. Ich weiß nicht, wie die Autorin es geschafft hat, sich so etwas einfallen zu lassen Alles, was man vermutet, erhofft oder erwartet, wird einfach in die Luft gesprengt. Und wer nicht mit Cliffhangern umgehen kann, sollte noch auf den zweiten Band warten!

In diese Handlung waren außerdem noch andere Problematiken wie der Umweltschutz eingeflochten. Das hat aber nicht überflüssig gewirkt, sondern stellte einen festen Bestandteil dar, der der Handlung auch keinen Abbruch tat.

„Das Herz spricht manchmal eine Sprache, die der Verstand nicht versteht.“
(Ivy Kazi: A Curse Unbroken, Seite 73)

Für mich das Beste am ganzen Buch waren allerdings Taro (Gemmas Halbbruder) und Hazel (Gemmas beste Freundin). Ich kann gar nicht beschreiben, was genau die beiden so besonders gemacht hat, aber zwischen ihnen lag so viel Spannung und Gefühl, dass ich unbedingt mehr zu ihnen erfahren wollte. Der Anteil der beiden in diesem Buch ist zwar noch recht gering, aber ich kann es der Autorin verzeihen, da sie noch ihre eigenen Bücher bekommen werden.

Fazit:

„A Curse Unbroken“ hat mich mit spannenden Konzepten und unerwarteten Wendungen überrascht. Allerdings haben mir die Gefühle in der Liebesgeschichte etwas gefehlt. Trotzdem ist es ein tolles Buch, dass ich absolut weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 20.02.2023

Schönes Buch für zwischendurch

Midnight Chronicles - Schattenblick
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Also tatsächlich muss ich sagen, dass ich von dem Buch eigentlich etwas ganz anderes erwartet hatte. Ich weiß nicht, woran es lag – vielleicht an dem Cover und dem Klappentext -, aber ich hatte eigentlich ...

Also tatsächlich muss ich sagen, dass ich von dem Buch eigentlich etwas ganz anderes erwartet hatte. Ich weiß nicht, woran es lag – vielleicht an dem Cover und dem Klappentext -, aber ich hatte eigentlich so etwas wie einen High Fantasy Roman erwartet. Dabei ist das hier Urban Fantasy gewesen, was mich gerade auf den ersten Seiten etwas verwirrt hatte.

Aber sobald mir das klar geworden ist, kam ich gut in das Buch rein. Wir starten direkt zu Beginn schon mit Kämpfen gegen Geister und andere Dämonen, es geht also direkt zur Sache. Gerade auch Roxy war mal eine ganz andere Persönlichkeit, mit der ich durchaus viel lachen konnte.

Sie ist eine toughe junge Frau, die ihr Leben zu schätzen weiß und jeden Tag so lebt, als wäre es ihr letzter – was angesichts ihrer Situation auch angemessen ist. Mit ihrem Sarkasmus und den bissigen Kommentaren wirkt sie zwar nach außen hin sehr hart, aber innerlich tickt sie etwas anders und das zeigt sie eben auch nur wirklich guten Freunden. Dadurch wirkte sie für mich auch sehr menschlich, eben weil sie ihre Angst zugibt. Dazu kommen noch eine Vorliebe für Fast-Food und eine Abneigung gegen Sport in jeder erdenklichen Art und Weise.

Zu Roxys Vorgeschichte und wie es zu ihrer Mission kam, erfahren wir immer nur Stück für Stück etwas, wodurch man auch noch nicht direkt hinter Roxys Handlungen blicken kann. Aber durch das bruchstückhafte Vermitteln bleibt die Spannung erhalten.

Shaw ist ein Charakter, der selbst nicht weiß, wer er ist. Und diesen Umstand hat Bianca losivoni meiner Meinung nach hervorragend umgesetzt. Denn Shaw verzweifelt oft an der Tatsache, gibt aber dennoch nicht auf, sondern sieht nach vorn. Das hat mir unglaublich gut gefallen, vor allem, weil seine Gedankengänge auch so nachvollziehbar waren.

Was mir leider nicht ganz zusagen konnte, war der Plot bzw. die Umsetzung dessen. Das hier war mein erstes Buch von Bianca losivoni und ich kann nicht ganz einschätzen, ob es am Schreibstil lag oder an der Idee an sich. Denn für mich fehlte teilweise die Spannung. Es gab, gerade im Mittelteil, einige Längen und zum Ende hin war für mich auch einiges zu offensichtlich.

Auf der anderen Seite war das System hinter den einzelnen Arten der Hunter, der Magie und des Systems mit den verschiedenen Quartieren wirklich leicht zu verstehen und dort hatte ich keinerlei Probleme.

Fazit:

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen, nur der Plot hätte teilweise etwas spannender sein können. Was allerdings das Magiesystem und die Charaktere anging, war ich sehr überzeugt.

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Veröffentlicht am 14.05.2023

Bindung zu den Charakteren hat gefehlt

WEIL.
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Ich muss gestehen, dass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte. Einerseits gab es zahlreiche positive Rückmeldungen und andererseits habe ich mich von meinen üblichen Genres etwas entfernt.

Allerdings ...

Ich muss gestehen, dass ich recht hohe Erwartungen an das Buch hatte. Einerseits gab es zahlreiche positive Rückmeldungen und andererseits habe ich mich von meinen üblichen Genres etwas entfernt.

Allerdings wurden diese Erwartungen nicht ganz erfüllt. Vorher möchte ich allerdings zu den positiven Punkten kommen.

Das Buch hat einen spannenden und schnelllebigen Schreibstil. Es wird nicht langweilig und der Nervenkitzel ist die gesamte Zeit über vorhanden. Es wird mit der Psyche gespielt und die Situation scheint ausweglos.

„WEIL.“ gehört deswegen zu den Büchern, die man in einem Rutsch durchlesen kann und den Leser wahnsinnig fesselt, was vor allem auch an der Kürze des Buches von ungefähr 120 Seiten liegt.

Hinzu kommt die Thematik. Ich selbst bin eigentlich kein Freund von dem Ethikunterricht in der Schule, aber das Buch hat in verschiedensten Situationen ethische Probleme hervorgeholt. Man redet zwar in der Theorie oft darüber und findet scheinbar auch immer eine Antwort.

Wenn es allerdings zur Praxis kommt, ist alles viel schwieriger. Und ich muss ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, wie ich in einer solchen Situation, in der sich die Figuren befunden haben, gehandelt hätte.

Allerdings gibt es dennoch einige Kritikpunkte meinerseits. Denn der Schreibstil war zwar spannungsgeladen und fesselnd, aber das Buch hat nur knapp über 100 Seiten und es gibt mehrere Hauptcharaktere. Dementsprechend ist es gar nicht möglich, eine tiefe Verbindung zu den Charakteren herzustellen, die es bei dickeren Büchern gibt. Und gerade das hat mir gefehlt.

Denn dadurch, dass ich diese Bindung nicht aufbauen konnte, fehlten mir zahlreiche Emotionen. Ich habe das Geschehen nicht aus der Perspektive der Charaktere betrachtet, sondern eher neutral und ohne Emotionen von außen auf alles geschaut.

Fazit:

Mir fehlte die Bindung zu den Charakteren, wer aber einen schnelllebigen Psychothriller sucht, den man gut in einem Rutsch durchlesen kann, wird hier ganz bestimmt fündig werden!

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