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Veröffentlicht am 19.06.2023

Mutter ruft an

Mutter ruft an
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Wenn das Telefon bei Bastian Bielendorfer klingelt und seine Mutter am Apparat ist, dann wird aus dem Erwachsenen wieder das Kind. Zwischen Bemutterung und pensionierten Lehrern, die mit dem sich wandelnden ...

Wenn das Telefon bei Bastian Bielendorfer klingelt und seine Mutter am Apparat ist, dann wird aus dem Erwachsenen wieder das Kind. Zwischen Bemutterung und pensionierten Lehrern, die mit dem sich wandelnden Alltag so ihre Probleme haben, ist alles dabei und es entstehen herrlich komische Situationen, die man sich einfach nicht ausdenken kann. Mutter ruft an. . .



Gleich zu Beginn gelingt es dem Autoren, der auch der Sprecher des Hörbuchs ist, den Hörer für sich zu gewinnen und ihn innerhalb der ersten Minuten zum Lachen zu bringen. Ob es an den urkomischen Situationen und Gesprächen mit seinen Eltern, vorrangig seiner Mutter, liegt oder daran, dass man einiges davon aus dem eigenen Leben kennt, mag ich nicht zu beurteilen. Dadurch ist man aber sofort bei der Sache und kann das Hörbuch einfach nur genießen.
Die Kapitel sind knackig und gleichzeitig hat man das Gefühl der Vollständigkeit, was es einerseits realistisch und andererseits umso lebendiger macht. Die vorkommenden Personen werden so nahbar porträtiert, dass man sich die Situationen bildlich vorstellen kann, was es nur umso lustiger und besser macht. Ganz davon abgesehen, dass einige wirklich lustige und unvorstellbare Dinge passieren, die einen überraschen und, manchmal ungewollt, zum Lachen bringen. Es ist kaum vorstellbar, dass das Erlebnis beim Lesen genauso gut ist wie beim Hören, daher kann ich jedem nur das Hörbuch empfehlen.

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Leopardensterns Ehre

Warrior Cats - Special Adventure. Leopardensterns Ehre
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Leopardenstern ist einst die mutige und unerschütterliche Anführerin des FlussClans, aber ihr Weg dorthin ist von vielen Fehlern, Kämpfen und Verlusten geebnet. Ereignisse, die Leopardenstern und den FlussClan ...

Leopardenstern ist einst die mutige und unerschütterliche Anführerin des FlussClans, aber ihr Weg dorthin ist von vielen Fehlern, Kämpfen und Verlusten geebnet. Ereignisse, die Leopardenstern und den FlussClan geprägt und ihre Pfoten auf neue Wege gelenkt haben...



Auf dieses Special Adventure habe ich mich ganz besonders gefreut. Das liegt vor allem daran, das es vor und während der ersten Staffel spielt. Eine Staffel, mit der die ganze Reihe begonnen hat und die einem so gut im Gedächtnis ist. Es fühlt sich beinahe wie eine Heimkehr an, weil einem vieles so bekannt ist und man alte Bekannte wiedersieht.
Gleichzeitig ist es merkwürdig, die Ereignisse aus Sicht einer FlussClan-Katze zu erleben, die eine ganz andere Sicht auf viele Ereignisse und Katzen hat, als Feuerherz, aus dessen Sicht die erste Staffel geschrieben ist. An manchen Stellen tut man sich daher schwer, sich mit Leopardenstern zu identifizieren, weil man, aufgrund der Erzählungen der ersten Staffel, einiges anders sieht.
Obwohl man bereits weiß, was geschehen und welche Fehler noch gemacht werden, ist es faszinierend, die eigene Sicht zu erweitern. Leopardenstern lernt man in den ursprünglichen Staffeln als sehr wilde, kratzbürstige Katze kennen, mit der man sich nur ungern anlegen möchte. Das macht sie zu einer bewundernswerten, aber auch distanzierten und starrköpfigen Figur, mit der man bis dato nicht wirklich warm wurde. Es ist fantastisch, ihren Werdegang zu erleben und zu erfahren, warum es zu der ein oder anderen Entscheidung gekommen ist, deren Beweggründe man in der ersten Staffel kaum erahnen konnte. Gerade auch weil sie einen enormen Einfluss auf die Ereignisse hat.
Und obwohl gerade in der zweiten Hälfte des Buches die bereits bekannte Geschichte erzählt wird, ist es wieder sehr emotional und kann den Leser mitreißen und erneut diese emotionale Achterbahn fühlen lassen.
Ein negativer Aspekt in diesem Buch sind die ungewöhnlich vielen Fehler, was man normalerweise nicht von einem Warrior Cats-Band gewohnt ist. Hin und wieder kommt es zu inhaltlichen Fehlern, aber viel eklatanter sind die Rechtschreib- und Grammatikfehler, die irgendwann wirklich störend sind. Seien es fehlende Wörter, falsche Wörter oder schlicht eine falsche Silbentrennung, aber die Häufigkeit der Fehler ist außerordentlich und wirklich nervig und ich hoffe, dass dies nicht der neue Standard wird.
Einiges scheint zu fehlen, wenn ich mich recht an die erste Staffel erinnere. Gerade aufgrund der Länge ist es verständlich, dass die Autorinnen nicht alles wiederholen wollen, was bereits in der ersten Staffel thematisiert wurde. Einiges wäre aber doch wichtig, um Leopardensterns Gedanken und Gefühle besser nachvollziehen zu können. Man merkt das gerade auch an den plötzlichen Zeitsprüngen, nach denen zu Beginn eines neuen Absatzes kurz zusammengefasst wird, was geschehen ist. Dies ist schade, da man die erste Staffel nicht unbedingt vor kurzem gelesen hat und das Special Adventure irgendwie unvollständig wirkt.
Und auch gerade am Ende fällt einem dies auf, da der Roman ein wenig abrupt endet. Vermutlich ist auch das der Länge des Romans geschuldet, aber man hat einfach das Gefühl, dass etwas wichtiges fehlt. Es juckt einem in den Fingern, die erste Staffel erneut zur Hand zu nehmen, um wieder ein vollständiges Bild der Ereignisse zu haben. Insgesamt scheint die zweite Romanhälfte kompakter gehalten zu sein, da eben die bekannte Handlung einsetzt. Trotzdem hätte es der Geschichte gut getan, wenn diese aus Leopardensterns Sicht vollständiger erzählt worden wäre.

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Veröffentlicht am 29.04.2023

King of Scars

King of Scars
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Nachdem der Dunkle besiegt wurde, ist Nikolai Lantsov der neue Zar von Ravka. Während er versucht, das Land nach dem Krieg zu einen und in eine friedliche Zukunft zu führen, versucht er die Narben, die ...

Nachdem der Dunkle besiegt wurde, ist Nikolai Lantsov der neue Zar von Ravka. Während er versucht, das Land nach dem Krieg zu einen und in eine friedliche Zukunft zu führen, versucht er die Narben, die der Krieg bei ihm hinterlassen hat, zu verbergen. Aber die Schatten verfolgen ihn und brechen schon bald aus ihm heraus. Während sich neue Feinde an den Grenzen Ravkas sammeln, suchen der junge Zar und seine Verbündeten nach einem Weg, den Dämon des Dunklen zu vernichten, denn Ravka kann kein neues Chaos verkraften. Er ist Ravkas einzige Chance und gleichzeitig seine größte Bedrohung...



Es fühlt sich wie nach Hause kommen an, wenn man nach Ravka und in diese Welt zurückkehrt. Auch wenn sich einiges seit der Trilogie rund um die Sonnenkriegerin verändert hat, ist einem alles so vertraut. Und diese Veränderungen faszinieren einen nur umso mehr, weil Ravka die Möglichkeit hat, alles besser zu machen und wie ein Phönix aus der Asche neu zu entstehen und doch weiterhin gegen die Dämonen und Fehler der Vergangenheit kämpfen bzw. diesen widerstehen muss.
Anders als in der Trilogie rund um die Sonnenkriegerin gibt es hier, wie auch bei den Six of Crows, verschiedene Erzählperspektiven. Die ständigen Perspektivwechsel lassen den Leser zwiespältig zurück. Einerseits erfährt man dadurch mehr, bekommt alle Handlungen an den unterschiedlichen Orten mit und bekommt Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt verschiedener Figuren. Und man erfährt endlich auch einige Geschichten aus ihren Vergangenheiten, die ihnen weitere Tiefe verleihen. Gleichzeitig wird man immer wieder aus den einzelnen Spannungsbögen gerissen, was manchmal die Lust am Weiterlesen reduziert. Aber man ist dann doch viel zu gespannt, wie es weitergeht, als dass man es lange beiseite legen könnte. Alles in allem fühlt es sich wie eine Mischung aus Shadow and Bone und Six of Crows an, was stilistisch sehr interessant ist.
Das Buch ist ernster und düsterer als die vorigen Reihen und man merkt den Figuren den Ballast des Krieges an. Gleichzeitig sind sie daran gewachsen und es ist einfach schön, ihre Entwicklung zu beobachten, nachdem man sie so sehr ins Herz geschlossen hat. Wobei man nur einen ausgewählten Figurenkreis wirklich aus nächster Nähe erlebt.
Ein wichtiger Charakter, der sich durch alle Reihen rund um Ravka zieht, ist der Dunkle, der hier beinahe wie Dornröschen ist. Das Buch dreht sich irgendwie um ihn, ohne das er wirklich auftritt. Er ist eine der kontroversesten Figuren der letzten Jahre. Persönlich habe ich den Dunklen in Shadow and Bone geliebt. Er ist einer der vielschichtigsten Charaktere, von denen ich jemals gelesen habe. Und einer, dessen wahren Motive und Gefühle man stets nur erahnen kann. Was ohne Verrat aus ihm geworden wäre, kann man nur erahnen und das macht ihn so faszinierend. Seine Ziele waren im Großen und Ganzen unterstützenswert, seine Methoden erschreckend grausam. Dass er in diesem Buch eine stete Präsenz hat, macht dieses Buch umso faszinierender, obwohl vorrangig über ihn geredet wird. Und während sich Nikolai, Zoya und ihre Verbündeten noch immer die Wunden lecken, die der Dunkle ihnen zugefügt hat, erhebt sich ein Kult um den Sternenlosen Heiligen, wie er von seinen Verehrern genannt wird und man kann sich stellenweise auch mit ihnen identifizieren. Es ist faszinierend diese beiden Seiten zu erleben, wo man Charaktere auf beiden Seiten zu lieben gelernt hat und beide Seiten bei sich selbst entdecken kann.
Nikolai erinnert noch immer stark an Sturmhond aus Shadow and Bone und manchmal wirkt er noch immer nicht wie ein Zar, was aber zu ihm passt. Selbst für diese Welt passieren ungewöhnliche Dinge, die es manchmal schwierig gemacht haben, sich in der Geschichte zu verlieren und gleichzeitig so viele Fragen aufgeworfen haben, dass man am liebsten erstmal eine Fragestunde veranstaltet hätte, um sie alle zu klären. Alles in diesem Buch entspricht so sehr Nikolais Charakter, dass es fast schon komisch ist. Diese Neugier auf alles, dieser Esprit und Entdeckergeist und die Leidenschaft für Ravka. Der Autorin ist es absolut gelungen, dass ganze Buch so zu schreiben, dass es wie der Zar selbst zu sein scheint und das lässt einen Nikolai nur noch mehr ins Herz schließen. Aber mindestens ebenso sehr schließt man Zoya ins Herz, mit der man anfangs noch haderte. Ihre Geschichte und ihre Gedanken sind faszinierend und es ist wirklich eine sehr gute Wahl, sie diesmal selbst zu Wort kommen zu lassen. Ihr Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft und ich bin gespannt, was sie im Folgeband noch so alles anstellen wird.
Ninas Geschichte im weit entfernten Fjerda erinnert stark an Six of Crows, was zwischendurch wie eine Störung der eigentlichen Handlung wirkt. Es dauert, bis man sich an diese merkwürdige Verbindung gewöhnt und sich auch von diesem Handlungsstrang mitreißen lässt. Das liegt auch am starken Unterschied, was die Atmosphäre angeht. Ninas Kapitel sind deutlich düsterer und schwermütiger, was an ihrer Verfassung liegt. Dies erschwert anfangs den Einstieg, reißt einen dann aber umso mehr mit.
King of Scars weiß den Leser zu begeistern, mitzureißen und durch eine emotionale Achterbahnfahrt zu schicken. Man verliert sich wieder gänzlich in dieser Welt und möchte sie auch gar nicht mehr verlassen, während man immer wieder Neues erfährt.
An einem gewissen Punkt gibt es dann einen recht starken Cut, der die eigentliche Erzählung zu unterbrechen scheint, dafür aber neue Möglichkeiten schafft. Diese sind faszinierend und spannend. Gleichzeitig wirkt einiges so abstrakt, dass man nur noch schwer mitkommt. Hier passiert es dann auch, dass einige, neue Figuren zu blass sind, als dass man sie wirklich kennenlernen kann. Das mindert ein wenig die Spannung und hinterlässt einige offene Fragen, die hoffentlich noch im Folgeband geklärt werden. So oder so merkt man am Ende deutlich, wie die Fäden zusammenlaufen und wie sehr alles durchdacht und geplant ist. Das macht es nur umso spannender, wie die Autorin die Geschichte weitergeplant hat.

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Veröffentlicht am 15.04.2023

Bezwungen

Bezwungen – Teil 3
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Nachdem sie untergetaucht ist, bekommt Kayla die Möglichkeit, in ihre Vergangenheit einzutauchen und ihre Mutter kennenzulernen. Doch schon bald muss sie erkennen, dass sie sich dem Kampf gegen die Lorder ...

Nachdem sie untergetaucht ist, bekommt Kayla die Möglichkeit, in ihre Vergangenheit einzutauchen und ihre Mutter kennenzulernen. Doch schon bald muss sie erkennen, dass sie sich dem Kampf gegen die Lorder nicht entziehen kann. Und das vieles in ihrem Leben nicht so ist, wie sie erzählt bekommt. Aber kann es ihr gelingen, gegen übermächtige und unbekannte Feinde anzutreten? Und wie viel sind sie und die MIA bereit, für ihren Sieg zu riskieren?



Zu Beginn hadert Kayla noch mit ihrer Entscheidung, was dem Leser die Möglichkeit gibt, die Möglichkeiten mit ihren Vor- und Nachteilen abzuwägen. Sehr interessant sind die Beschreibungen der Maßnahmen, die unternommen wurden, damit Kayla nicht erkannt wird. Die vielfältigen Möglichkeiten sind faszinierend und es ist fast schon schade, dass hier nur so wenig Zeit ist, um sich alles genauer anzusehen und mehr zu erfahren.
Anders als in der Reihe sonst wird das Erzähltempo gerade zu Beginn stark verlangsamt. Kayla, die sich jetzt Riley nennt, lebt sich in ihre frühere Heimat ein und nimmt an einem Ausbildungsprogramm teil, während sie ihre neuen Bekanntschaften einzuschätzen versucht. Einerseits ist es schön, weil man sich dadurch ein gutes Bild von dem Ort und den Menschen machen kann. Gleichzeitig wartet man aber nur auf die Katastrophe, die unweigerlich eintreten muss. Das nimmt einen Teil der Überraschungsmoments, als es dann wirklich so weit ist. Dass Kayla nicht das ganze Buch über in einer absoluten Idylle verbringt und nur auf die Rückkehr ihrer Erinnerungen wartet, war von Anfang an klar.
Was dann aber genau passiert, ist dann doch schockierend und man kann nicht mehr aufhören, weiterzuhören und um Kayla und ihre Verbündeten zu bangen.
Wieder einmal muss man feststellen, dass der Autorin alles zuzutrauen ist - im Positiven wie Negativen. Dadurch ist es umso spannender aber auch herzzerreißender. Und man fragt sich unwillkürlich an manchen Stellen, wie naiv und leichtgläubig Kayla manchmal sein kann. Die ein oder andere Wendung ahnt man so früh, dass es fast schon frustrierend ist, ihr dabei zuzusehen, wie sie ahnungslos ins Unheil rennt. Nur scheint sie hieraus einfach nicht zu lernen, was mindestens genauso frustrierend ist.
Wie die Fäden am Ende zusammenlaufen ist einerseits schlüssig, andererseits aber auch zu passend, um authentisch zu wirken. Es stört die sonst so in sich stimmige Reihe und lässt einen ein wenig verärgert zurück. Obwohl einem kein passenderes Ende einfällt, aber die Fäden laufen einfach zu perfekt zusammen und wirken daher sehr konstruiert.
Der Sprecherin gelingt es, die Gefühle von Kayla herüberzubringen und den Hörer mit ihr mitfühlen zu lassen. Dadurch taucht man nur umso tiefer in die Geschichte ein und verliert sich in ihr.
Glücklicherweise werden alle offenen Fragen geklärt, was gerade bei den drängendsten Fragen notwendig war. Endlich erfährt man, ob man der ein oder anderen Figur trauen konnte oder nicht. Im Rückblick wünscht man sich, noch stärker für oder gegen einige von Kaylas Entscheidungen gewesen zu sein - auch wenn das nichts an der Geschichte geändert hätte. Trotzdem ist es ein offenes Ende, das Raum für Spekulationen lässt, was passend erscheint. Denn egal wie es weitergeht, es kann sich sowohl ins Gute wie ins Schlechte entwickeln, was nur normal ist. Einzelne Handlungsstränge sind am Ende nicht wirklich nachvollziehbar, auch wenn sie bereits angedeutet wurden. Auch hier scheint der Wunsch danach wichtiger gewesen zu sein, als eine real wirkende Entwicklung. Glücklicherweise wurde hierauf aber kein Schwerpunkt gelegt, sodass es sich leicht übersehen lässt und die Qualität dieser Reihe nicht schmälert.

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Das Reich der Klingen

Das Reich der Klingen - Realm Breaker 2
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Nachdem es den Gefährten gelungen ist, die Spindel in der Wüste Ibals zu schließen, droht neuer Ärger, denn während Eridas Armee die Wacht zu überrollen droht, reißt ihr Gemahl Taristan die nächsten Spindel ...

Nachdem es den Gefährten gelungen ist, die Spindel in der Wüste Ibals zu schließen, droht neuer Ärger, denn während Eridas Armee die Wacht zu überrollen droht, reißt ihr Gemahl Taristan die nächsten Spindel auf. Kann es den ungleichen Gefährten aller Widerstände zum Trotz gelingen, die Wacht vor dem Dämonengott zu retten? Und wir sich die Wacht gegen die Pläne der Königin von Galland erheben? Oder werden sie alle untergehen?



Gerade zu Beginn dauert es ein wenig, bis man sich an das Wichtigste aus dem ersten Band erinnert. Dies liegt vor allem auch daran, dass einige Zeit zwischen der Veröffentlichung der beiden Bücher liegt und es keine wirkliche Rückschau oder Zusammenfassung zu Beginn des zweiten Bandes gibt. Zwar wird das ein oder andere angedeutet, aber aufgrund der vielen wichtigen Entwicklungen braucht es ein wenig, bis einem zumindest die Schlacht in der Wüstenstadt von Ibal wieder im Gedächtnis ist. Daher ist es sehr gut, dass gerade zu Beginn nicht allzu viel passiert, sodass man die Gelegenheit bekommt, langsam wieder in diese Welt hineinzufinden.
Die unterschiedlichen Erzählperspektiven sind gut gewählt, da man hierdurch einen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelten einiger Figuren auf beiden Seiten und gleichzeitig einen guten Überblick erhält. Der Autorin gelingt es hierbei, nichts vorwegzunehmen und den Leser immer wieder zu überraschen, obwohl man mehr weiß als die einzelnen Figuren. Dadurch existiert weniger ein Schwarz-Weiß-Denken, obwohl es einen augenscheinlichen Bösewicht gibt, dessen Motive noch immer nicht wirklich beleuchtet werden. Aber auch hier zeigt sich eine menschliche Seite und man möchte noch viel mehr erfahren, was nicht möglich wäre, würde die Geschichte nur aus Coraynes Sicht erzählt werden.
Gleichzeitig sorgen all diese Perspektiven aber auch für eine gewisse Schwermütigkeit, weil man vieles gleichzeitig überblicken muss, um nichts durcheinander zu bringen. Jedoch wiegt der Nutzen schwerer, da man die Möglichkeit bekommt, hinter die Fassade der Bösen zu blicken und ihre Beweggründe zu verstehen und noch viel tiefer in die Welt einzutauchen. Man muss sich nur eben diese Zeit nehmen und sich vollends in eine andere Welt entführen lassen. Aber dieses Buch ist es definitiv wert.
Anders als im vorigen Band lernt man wieder neue Teile der Wacht kennen und auch einige Völker. Allmählich bekommt man ein Gefühl für diese Welt, was wichtig ist, um diese Geschichte wirklich fühlen zu können. Und um auch bei dem Kampf um die Wacht richtig mitzufiebern.
Das Ende ist schockierend und man würde am liebsten sofort zum Folgeband greifen, der aber leider derzeit nicht mal ein Erscheinungsdatum hat. Gerade aufgrund der gefühlt tausend Fragen, die einem hiernach im Kopf herumschwirren, fällt es einem schwer, diese Welt hinter sich zu lassen. Zu viel ist ungewiss, als dass man den Buchdeckel guten Gewissens schließen könnte. Aber gerade das macht eine gute Geschichte auch aus. Dass sie einen nicht loslässt und den Leser vollkommen in sich versinken lassen kann. Und das gelingt der Autorin absolut und auch wenn High Fantasy nicht wirklich mein Genre ist, ist diese Reihe außergewöhnlich und verdammt gut.

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