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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2018

Spannender und logisch aufgebauter Thriller

Fanatisch
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Patricia Schröder versteht sich darauf, dem Leser keine Zeit zum Luft holen zu lassen. Von der ersten Seite an hält sie die Spannung hoch und fesselte mich damit an ihre Geschichte. Sie versteht es, bei ...

Patricia Schröder versteht sich darauf, dem Leser keine Zeit zum Luft holen zu lassen. Von der ersten Seite an hält sie die Spannung hoch und fesselte mich damit an ihre Geschichte. Sie versteht es, bei aller Spannung, dafür zu sorgen, dass sich die Geschichte nicht selbst überholt. An keiner Stelle hatte ich das Gefühl, dass es irgendwie zu schnell geht, dass ich irgendetwas verpasst habe. Die Geschichte entwickelt sich einfach stetig vorwärts, ohne ausschmückendes Beiwerk, dass nur ablenken würde. Dabei behält sie jederzeit den roten Faden im Auge und schreibt so eine runde, sehr glaubwürdige Geschichte.

Nara selbst war eine wundervolle Protagonistin. Patricia Schröder hat ihre Figur sehr glaubhaft angelegt. Einerseits stark verängstigt, andererseits will sie sich nicht unterkriegen lassen und fängt nach einiger Zeit an, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Schnell, aber nicht unglaubwürdig schnell, begreift sie die Zusammenhänge und fängt auf eigene Faust an das, was ihr passiert ist aufzuklären. Dabei wird sie aber nie unvorsichtig oder schießt übers Ziel hinaus. Sehr gut hat die Autorin den Zwiespalt dargestellt, in dem Nara sich befindet. Einerseits ist sie ein Teenager, der nichts lieber möchte, als sich einem Erwachsenen anzuvertrauen, andererseits hat sie viel zu viel Angst, was passieren könnte, wenn sie sich den Forderungen ihres Entführers nicht stellt.

Charlie, Naras beste Freundin hat mir sehr gut gefallen. Absolut loyal, auch in schweren Zeiten, womit ich bei einem so jungen Mädchen nicht unbedingt gerechnet habe. Sie agiert sehr einfühlsam und ich habe sie wirklich ins Herz geschlossen. Solch eine beste Freundin kann man nur jedem wünschen.

Der zweite, sehr starke Nebencharakter ist Tugce, eine der Mitgefangenen von Nara. Sie ergibt sich ihrem Schicksal nicht, sondern nimmt es selbst in die Hand. Vor allem während der Gefangenschaft der Mädchen, war sie eine starke Stütze.

Eingestreut wurden noch zwei weitere, sehr kurze, Stänge, die einmal den Täter und eines der weiteren Opfer begleiten. Man hatte dadurch ein kleines bisschen Einblick, wo das Ganze hinführen sollte und wie der Hintergrund der Taten war. Auf diese Weise bekommt man auch ein kleines bisschen Einblick in das Innenleben des Täters bzw. seine verqueren Ansichten. Ansonsten haben wir in diesem Buch mit dem Täter recht wenig zu tun. Auch wenn die Geschichte gut aufgelöst wird und Patricia Schröder uns über die Ansichten und Hintergründe des Täters nicht im Unklaren lässt, bekommt der Leser nicht so richtig einen Bezug zu ihm.

Der Schreibstil von Patricia Schröder ist einfach gehalten, keine unverständlichen Fremdworte, dafür knackige Sätze, die den Leser in ihren Bann ziehen. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, da die gesamte Geschichte wirklich extrem spannend ist. Ich hatte lange keine Ahnung, worauf es hinauslaufen wird. Die Geschichte ist teilweise schon sehr heftig, so dass ich das Buch eher älteren Jugendlichen empfehlen würde. Bei Amazon wird das Buch ab 14 Jahren empfohlen, ich persönlich würde das Alter eher etwas höher setzen.

Das Einzige, was mich ein bisschen gestört hat war, dass man bei der Auflösung erfuhr, dass ein Erwachsener, der auch noch bei einer Behörde arbeitete, tatsächlich ansatzweise in die Geschichte eingeweiht war. Für mich war die Erklärung, warum dann die Polizei nicht mit deutlich mehr Nachdruck ermittelt, nicht schlüssig. Man sollte doch meinen, dass, wenn sechs Mädchen vermisst werden und eine Behörde Informationen hat, deutlich mehr Druck hinter die Ermittlungen gesetzt wird.

Von mir gibt es 5 Sterne für einen spannenden Jugendthriller, bei dem die Autorin dem Leser keine Zeit zum Atem holen lässt. Starke Charaktere und eine gut ausgearbeitete Geschichte.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Wundervoller Auftakt, der mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat

Silberschwingen 1: Erbin des Lichts
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Der Prolog ist schon gleich sehr fesselnd. Emily Bold schafft es sofort mit ihrer Art zu erzählen eine Stimmung voller Magie heraufzubeschwören. Schnell schlägt diese magisch Stimmung aber um. Wir lernen ...

Der Prolog ist schon gleich sehr fesselnd. Emily Bold schafft es sofort mit ihrer Art zu erzählen eine Stimmung voller Magie heraufzubeschwören. Schnell schlägt diese magisch Stimmung aber um. Wir lernen hier bereits Thorn kennen und wissen nach dem Prolog, dass irgendetwas in ihrem Leben ganz und gar nicht stimmt. Man wird neugierig darauf, ihre Geschichte zu erfahren.

Recht schnell finden wir, gemeinsam mit Thorn, heraus, dass es die Silberschwingen gibt. Wir erfahren, dass es zwei Gruppen gibt. Die Rebellen beobachten Thorn bereits seit längerem und haben es sich zur Aufgabe gemacht, sie zu beschützen. Die andere Gruppierung, die „echten“ Silberschwingen versammeln sich um ihren Anführer Kane und dessen Sohn Lucien, der als sein Nachfolger auserkoren ist. Neben den reinen Silberschwingen gibt es die Halbwesen, die aus Sicht der reinen Silberschwingen ganz besonders gefährlich sind.

Thorn hat mir von Anfang an gut gefallen. Natürlich ist sie zunächst skeptisch, aber dann findet sie sich relativ schnell mit ihrer Situation ab. Sie ist, für mich, eine Traumprotagonistin. Hart und weich zugleich. Die Szene, nachdem Magnus sie wieder bei ihren Eltern abgeliefert hat, war einfach nur rührend. Sie hat Angst, versteht nicht genau, was alles, was ihr widerfährt nun eigentlich genau soll. An den richtigen Stellen nimmt sie aber all ihren Mut zusammen und setzt sich für die, die ihr am Herzen liegen, ein. Sie beweist Mut und Stärke. Ganz besonders berührend fand ich die Szene am Seerosenteich. Emily Bold schaffte es mit ihrem wunderbaren Schreibstil mir diese Szene direkt ins Herz zu schreiben. Ich habe mit Thorn gelitten, ihre Schmerzen gefühlt, aber auch das wunderschöne Erlebnis, als sie endlich den größten Schmerz überstanden hat.

Riley ist mein Traummann dieser Geschichte. Harte Schale, weicher Kern beschreibt ihn für mich am besten. Immer wieder kommt es zu Szenen zwischen ihm und Thorn, in denen er seine weiche Seite zeigen kann. Ich hatte ihn schnell in mein Herz geschlossen. Nervig fand ich, genau wie Thorn, dass er nicht so recht mit der Sprache herausrückt, was die Silberschwingen nun eigentlich genau sind und wie alles funktioniert. Riley gibt sich gern geheimnisvoll. Richtig übel wurde mir bei dem, was die Silberschwingen ihm angetan habe. Sehr packend geschrieben. Leider spielt er, aus guten Gründen, in weiten Teilen des Buches keine große Rolle. Ich hoffe, dass er in Band 2 mehr Möglichkeiten erhält, uns seinen Charakter zu präsentieren.

Lucien lag mir persönlich gar nicht. Einerseits hat man das Gefühl, dass er ein Geheimnis verbirgt, dass, wenn man es kennen würde, ihn vielleicht etwas sympathischer machen würde. Andererseits empfand ich ihn als manipulierend und viel zu dominant. Wie er immer wieder, wie es scheinbar bei den Silberschwingen üblich ist, darauf besteht, dass Thorn im gehorcht war einfach nur ätzend. An einigen Stellen, z. B. als Thorn ihn wirklich am Meisten braucht, zeigt er aber durchaus auch eine weiche Seite.

Die Geschichte ist insgesamt schön erzählt. Wir erleben sie sowohl aus Thorns Sicht in der Ich-Perspektive, als auch aus Luciens Sicht aus der Perspektive des allwissenden Erzählers. Mir hat dieser Wechsel gut gefallen, weil ich so zu beiden Figuren eine Nähe aufbauen konnte. Die Geschichte startet eher gemäßigt, so dass Thorn und der Leser Zeit haben, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Wir lernen ein paar Nebenfiguren, wie Thorns beste Freundinnen Anh und Cassie kennen und ihren kleinen Bruder Jake. Die Nebenfiguren fand ich teilweise etwas zu blass gezeichnet. Sie bekommen nicht viel Raum um sich zu entwickeln und ich hatte zu Beginn Probleme, sie mir vorzustellen. Nach und nach lernt man aber auch sie etwas besser kennen. Ganz besonders spannend ist hier Nyx, Luciens eigentliche Versprochene. Sie gibt der Geschichte definitiv noch einen Schuss Würze, denn die verschmähte Braut muss selbstverständlich intrigieren und das tut sie nicht zu knapp.

Gerne vergebe ich für den ersten Band der Dilogie 5 Sterne, was für eine bezaubernde und zugleich spannende Geschichte! Ich freue mich schon jetzt sehr auf den zweiten und letzten Band, der im Herbst erscheint.

Veröffentlicht am 11.02.2018

Direkt in die Kindheit zurück versetzt

Jim Knopf: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer - Die ungekürzte Lesung
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Christoph Maria Herbst liest einfach großartig. Alle Figuren haben ihre einzigartige, unverwechselbare Stimme, so dass man gut verfolgen kann, wer gerade redet. Er liest mit einer wundervollen Betonung, ...

Christoph Maria Herbst liest einfach großartig. Alle Figuren haben ihre einzigartige, unverwechselbare Stimme, so dass man gut verfolgen kann, wer gerade redet. Er liest mit einer wundervollen Betonung, die die Geschichte noch aufregender macht. Ja, ich muss sagen, dass ich mich mit seiner Stimme und seiner Art zu lesen wirklich wohlgefühlt habe.

Der Schreibstil von Michael Ende ist wirklich toll. So ausführlich, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann, sei es Lummerland mit seinen Bewohnern Emma, Lukas, der Lokomotivführer, Jim Knopf, Herrn Ärmel, Frau Waas und nicht zuletzt ihrem König, Alfons der Viertel-vor-Zwölfte. Wörter, die Kinder wahrscheinlich nicht kennen, wie z. B. kalfatern oder Tender werden sofort erklärt und so habe ich auch noch ein bisschen was dazu gelernt, denn auch ich kannte das Wort „kalfatern“ bisher nicht. Mir ist das früher gar nicht so aufgefallen, aber neben einer spannenden Geschichte lernen Kinder hier auch wirklich viele Dinge kennen. So erklärt Lukas uns, was eine Fata Morgana ist und wie sie entsteht oder wir steigen in einen Vulkankrater hinab.

Die Geschichte ist für mich so wundervoll, wie sie es vor 30 Jahren war. Oft ist es ja so, dass man, wenn man als Erwachsener geliebte Kinderbücher wieder zur Hand nimmt, man eher enttäuscht ist. Hier war das nicht der Fall. Ich konnte mich von der ersten Minute an wieder auf die Geschichte von Jim und Lukas einlassen. Ich wartete förmlich schon auf geliebte Szenen. Sei es das Zusammentreffen mit PingPong in Mandala oder das Treffen mit dem Scheinriesen. Spannend wurde das Ganze dann natürlich nochmal, als Jim, Lukas und Emma in der Drachenstadt ankamen und auf Frau Mahlzahn trafen. Ja, ich muss wirklich sagen, dass mich auch als Erwachsene die Geschichte von Jim und Lukas noch mitten ins Herz trifft.

Lukas hat das Herz am rechten Fleck. Er ist mutig und trotz seiner Behäbigkeit wirklich schlau. Nicht im Sinne von über eine Schule gebildet, sondern einfach klug. Er durchdenkt Dinge und findet eine Lösung dafür. Er passt auf Jim und Emma gut auf und geht keine unnötigen Risiken ein. Er ist bereit, auch mal zu flunkern, wenn es der Sache dienlich ist, macht den Hörern aber immer gleich klar, dass das eigentlich nicht gut ist. Dies geschieht aber nie mit erhobenem Zeigefinger, sondern eher so nebenbei.

Jim ist ein aufgeweckter kleiner Junge. Ab und an rutscht ihm auf der großen Reise schon das Herz in die Hose, aber mit Lukas an seiner Seite kann nichts passieren. Wenn es nötig ist, dann beweist auch Jim einen Löwenmut.

Was man definitiv erwähnen muss ist, dass die Szenen nicht an die heutige Zeit angepasst wurden, was wahrscheinlich auch relativ schwierig wäre, ohne den Sinn des Buches zu verändern. Bei einigen Kinderbüchern wurde dies ja gemacht, wie z. B. mit Pippi Langstrumpf, wo es aber den Sinn nicht verändert. Hier wäre es sicher an einigen Stellen auch möglich, aber wohl eher nicht im gesamten Buch. Jim Knopf ist ein Neger (so nennt König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte Jim nach wie vor) und Frau Waas findet, dass seine schwarze Farbe ganz bezaubernd zu ihre rosafarbenen Einrichtung passt. So ziehen sich durch dieses Buch so einige Szenen, bei denen einem heute doch ein Schaudern über den Rücken läuft. Es ist von den Figuren nicht böse gemeint, denn alle lieben den kleinen schwarzen Jim Knopf, dennoch ist es, aus heutiger Sicht, eindeutig rassistisch und würde heute so nicht mehr geschrieben werden. Ich bin ein bisschen zwiegepalten, wie ich das finden soll. Mir hat es die Hörfreude nicht getrübt, ich bin nur kurz innerlich zusammengezuckt, aber ich kann durchaus nachvollziehen, dass sich Betroffene davon sehr berührt fühlen und ein solches Buch nicht hören möchten.

Nicht schlimm finde ich persönlich, dass auch die Kinder so beschrieben sind, wie es eben zu der Zeit, als Michael Ende Bücher geschrieben hat, war. Die Mädchen haben Angst, als sie auf Emma unterwegs sind, eben weil Mädchen nicht mutig sind und Li Si freut sich total über ein Waschbrett, das sie von Jim zur Verlobung erhält. Ich weiß, dass auch dies einigen Lesern sauer aufstoßen könnte. Mich persönlich stört sowas nicht. Aber ich will es hier erwähnen, dann kann jeder selbst entscheiden, ob er eine solche Geschichte hören möchte bzw. seinen Kindern zum hören geben will.

Tja… was soll ich sagen. Ich habe lange überlegt, wieviele Federn ich vergebe. Darf man einem Buch, das aus heutiger Sicht eindeutig rassistische Inhalte besitzt eigentlich 5 Sterne geben? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht wirklich. Ich weiß aber, dass ich mich letzten Endes für 5 Sterne entschieden habe. Ich liebe Jim Knopf und Lukas als Figuren und ich liebe die Gesamtgeschichte. Ich finde die Abenteuer von Jim und Lukas nach wie vor unheimlich spannend geschrieben und habe jede einzelne Minute des Buches genossen. Bei Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer handelt es sich um einen Kinderbuchklassiker, der aus meiner Sicht einfach grandios geschrieben ist. Sicher muss man darüber diskutieren und den Kindern, denen man es vorliest vermitteln, dass einiges in dem Buch heute gesellschaftlich nicht mehr angebracht ist, aber das macht das Buch für mich nicht weniger zu einem Meisterwerk seiner Zeit. Der wunderbare Sprecher, Christoph Maria Herbst, schafft es, nochmal eine Schippe draufzulegen und den Hörer in den Bann der Geschichte zu ziehen.

Jeder muss für sich entscheiden, ob er das Buch heute noch hören möchte oder nicht.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Wunderschöne Geschichte, die ein ganz kleines bisschen kitschig ist, aber so richtig was fürs Herz

Bevor die Stadt erwacht
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Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Ich habe den halben Tag und die halbe Nacht gelesen, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Eine wunderschöne, weihnachtliche Geschichte die teilweise ...

Was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Ich habe den halben Tag und die halbe Nacht gelesen, weil ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Eine wunderschöne, weihnachtliche Geschichte die teilweise ein ganz kleines bisschen kitschig ist, aber vielleicht auch gerade deswegen so schön in die Weihnachtszeit passend.

Agnes ist der Charakter, der mich am Meisten berührt hat. Sie hat ihre Berliner Schnauze am rechten Fleck. Sie scheut sich nicht, dem Meister kontra zu bieten und schafft es so nach und nach ihn zum umdenken zu bewegen. Kerstin Hohlfeld hat es geschafft, Agnes sehr lebendig zu beschreiben und es ist so schön, zu sehen, wie sie im Haus des Komponisten nochmal mehr aufblüht. Ich habe sie förmlich vor mir gesehen, wie sie singend durchs Haus wirbelt.

Aber auch die anderen Figuren tragen ihr Übriges zu dieser wunderbaren Geschichte bei. Allen voran Amelie, die ihre Stärken und Schwächen hat und es, mit etwas Hilfe, schafft, ihre Schwächen in Angriff zu nehmen und diese zu überwinden. Ich fand es total schön, zu lesen, wie sie sich zuerst nicht traut, sich der Gruppe im Gemeindehaus anzuschließen, dort aber sehr herzlich empfangen wird. Dieses herzliche ist für mich etwas, das diesen Roman trägt. Alle Menschen, bis auf Ephraim Sasse sind sehr offen und herzlich anderen Menschen gegenüber. Egal ob es der Zeitungsausträger Karl, oder die Kioskfrau sind. Sie alle interessieren sich für ihre Mitmenschen und begegnen diesen freundlich. Genau die richtige Portion Mitmenschlichkeit für die Weihnachtszeit.

Ephraim Sasse ist hier selbstverständlich der Antiheld, der Ebenezer Scrooge der Geschichte. Aber, auch er hat definitiv seine guten Seiten, nur leider sehr weit drinnen in sich verborgen. Wie es zu einem wahren Weihnachtswunder gehört, macht aber auch Ephraim eine Wandlung durch und erkennt den wahren Geist von Weihnachten. Am Schönsten fand ich die Szene, in der der Adventskranz bei ihm in der Halle aufgehängt wird und er die Tür selbstverständlich nur offen lässt, um mitzubekommen, falls dieser anfängt zu brennen. Logo! lach

Der Schreibstil von Kerstin Hohlfeld ist einfach nur wunderbar. Er geht so ans Herz, dass ich mehrmals Tränen in den Augen hatte. Ich habe jede einzelne Zeile genossen.

Ich kann euch „Bevor die Stadt erwacht“ nur wärmstens ans Herz legen. Eine wunderbare winter- und weihnachtliche Geschichte, die von Mitgefühl, Zusammenhalt und dem Überwinden der eigenen Schwächen berichtet. Von mir gibt es gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Sehr gutes Nachschlagewerk

Medical Food
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Ich fand dieses Buch sehr spannend und werde es auf jeden Fall als Nachschlagewerk nutzen, um mehr gute Nahrungsmittel in meinen Speiseplan einzubauen. Neben dem allgemeinem Teil beinhaltet das Buch viele ...

Ich fand dieses Buch sehr spannend und werde es auf jeden Fall als Nachschlagewerk nutzen, um mehr gute Nahrungsmittel in meinen Speiseplan einzubauen. Neben dem allgemeinem Teil beinhaltet das Buch viele Erkäuterungen zu den einzelnen Obst- und Gemüsesorten sowie einfache Rezepte.

Der Beginn ist schon sehr esoterisch, da Anthony William seine Erkenntnisse medial, wie er es selbst nennt, vom Geist, erhält. Da ich wusste, worauf ich mich einlasse, kann ich nicht sagen, dass es mich gestört hat. An der einen oder anderen Stelle ist mir der Autor zu selbstbewusst, wenn er z. B. sagt: „Was ich hier mitteile, ist nicht eine weitere Meinung in einer an Meinungen nicht gerade armen Welt. Es ist die Wahrheit.“ (S. 15) So viel Selbstbewusstsein muss man erstmal haben und ich muss gestehen, dass mich das ein bisschen abgeschreckt hat und mir den Autor eher unsympathisch gemacht hat.

Nichts desto trotz ist die Aufbereitung des Themas wirklich großartig und sehr gut nachvollziehbar. Zunächst wird auf die „gnadenlosen Vier“ eingegangen. Es geht um Strahlen, Viren, giftige Metalle und DDT. Der Autor erklärt, wieso diese problematisch für den menschlichen Organismus sind. Der Autor führt aus, dass durch die gnadenlosen Vier ausgelöste Krankheiten über Generationen in einer Familie vererbt werden. Es wird hier aber keineswegs Angstmache betrieben. Der Autor führt im weiteren Verlauf des Buches aus, wie man sich durch Ernährung mit guten Lebensmitteln aus diesem Teufelskreis ausbrechen und den Körper entgiften kann.

Weiter geht es mit den „heiligen“ Vier“ und damit, wie wir es schaffen, dass unsere Ernährung kraftvoller wird. Es geht darum, das bestmögliche für Geist und Körper aus der täglichen Nahrung zu ziehen. Mir persönlich wurde es dann wieder etwas zu esoterisch. So glaubt Anthony William, dass die Pflanze sich bestmöglich auf den jeweiligen Menschen ausrichtet, wenn er sie selbst anpflanzt, düngt, unkrautfrei hält und später erntet. Seiner Ansicht nach spürt das Nahrungsmittel, was die Bedürfnisse dieses speziellen Menschen sind und richtet sich darauf aus. Ich persönlich kann mit dieser Ansicht nicht so viel anfangen, aber ich kann es selbstverständlich auch nicht abstreiten. Wer weiß schon, was es alles zwischen Himmel und Erde gibt.

Das Buch ist dann weiter unterteilt nach Obst und Gemüse. Zu jeder Obst- bzw. Gemüsesorte ist eine Erläuterung, die sich unterteilt in Krankheiten, Symptome, seelische Unterstützung und die spirituelle Aufgabe. Anthony William erläutert, bei welchen Diagnosen und Symptomen man vermehrt das Obst bzw. Gemüse essen sollte und wie es auf die Seele wirkt. Ich fand ganz spannend, dass ich in den letzten 2 Jahren verstärkt Lust auf Weintrauben habe. Als ich mir die Symptome und auch die Seelische Unterstützung durchgelesen habe, fand ich dieses sehr passend auf meine momentane Lebens- und Arbeitssituation. Anscheinend macht mein Körper da quasi selbst etwas richtig, indem er sich die in den Weintrauben enthaltenen Inhaltsstoffe durch Appetit darauf holt.

Das beinhaltet daneben viele sehr leckere und sehr einfach zuzbereitende Rezepte.

Im dritten Teil geht es um Fruchtbarkeit, bedenkliche Gesundheitstrends (dieses Kapitel fand ich nochmal sehr spannend) und Nahrungsmittel, die einem das Leben schwer machen.

Das Buch endet mit einem Glossar, in dem man die diversen Krankheiten nachschlagen kann und dann das passende Obst/ Gemüse findet.

Was mir am allerbesten gefallen hat und der Auslöser für die 5 Sterne war ist, dass der Autor nicht versucht, dem Leser ein neues „Wundermittel“ zu verkaufen. Es sind so unendlich viele Nahrungsergänzungsmittel auf dem Markt, die dem Menschen DIE ultimative Gesundheit versprechen. Das alles braucht es nicht. Die Natur bietet uns alles, was wir zum Gesunderhalt benötigen und das schildert Anthony William hier sehr eindrucksvoll.