Cover-Bild Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Das begabte Kind
Band 1 der Reihe "Die Hexen Ihrer Majestät"
(35)
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 01.12.2022
  • ISBN: 9783426528792
Juno Dawson

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Das begabte Kind

Roman | Moderne Hexen, starke Frauen und ein magisches Kind, das die Welt verändert | #1 Sunday Times Bestseller
Constanze Wehnes (Übersetzer)

Das Leben als moderne Hexe war nie einfach – jetzt wird es apokalyptisch! Der Nr. 1 Sunday Times Bestseller aus Großbritannien!

»Der Hexenzirkel Ihrer Majestät – Das begabte Kind« ist der erste Teil der Urban-Fantasy-Trilogie »Die Hexen Ihrer Majestät« um vier starke Frauen mit magischen Kräften – und ein begabtes  Kind, das die Welt verändern wird.

Nach einem Bürgerkrieg unter den Hexen versuchen die Freundinnen Niamh, Leonie, Helena und Elle, in ihr »normales« Leben zurückzukehren. Doch Niamh trauert um ihre große Liebe und hadert mit ihren Gefühlen für den Gemüselieferanten Luke; Leonie kämpft für ihren eigenen Zirkel aus Hexen of Color; Helena muss als Hohepriesterin des Hexenzirkels ihrer Majestät die magische Behörde am Laufen halten; und Elle ist mit einem Nicht-Magier verheiratet, der nichts von ihren Kräften ahnt – bis ihre Tochter sich als Hexe entpuppt.

Als die Orakel das Ende aller Hexen vorhersagen, gerät ein magisch begabtes Kind in den Fokus der vier Freundinnen. Jetzt müssen die Hexen Entscheidungen treffen, die ihre Freundschaft für immer verändern werden …

In Großbritannien herrschen die Hexen: Die britische Autorin Juno Dawson, die selbst Teil der LGBTIQ-Community ist, hat eine großartige, moderne Urban-Fantasy-Welt für alle Fans von »Good Omens« und »Mr Parnassus’ Heim für Magisch Begabte« geschaffen. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2023

Selten so ein ausgeklügeltes Magiesystem erlebt!

1

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe das Cover ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich liebe das Cover und die Liebe zum Detail! Auf den ersten Blick fällt hier der goldfolierte Reihentitel im Zentrum und der Untertitel am unteren Bildrand auf. Wenn man sich das Cover dann genauer ansieht, erkennt man, dass die hellblauen Schnörkeleien auf dem dunkelblauen Hintergrund um den Titel herum nicht bloß Schnörkeleien sind, sondern man findet ein Symbol, das stark an ein Auge erinnert und das auch an jedem Kapitelanfang wieder auftaucht, man findet Monde, Schlangen und eine Sonne – alles „witchy“ Symbole, die damit hervorragend zum Buch passen.


Meine Meinung:
Ein Buch über moderne Hexen in London? War klar, dass ich das lesen würde, hehe. Und es hat Erwartungen vollkommen erfüllt!

Zwar fiel mir der Einstieg ein wenig schwer, allerdings kann ich das gar nicht wirklich an einem bestimmten Aspekt im Buch festmachen. Vermutlich liegt es viel daran, dass ich das Buch im Anschluss an ein Jahreshighlight („The Seven Husbands of Evelyn Hugo“) gelesen habe, das nicht nur aus einem völlig anderen Genre stammt, sondern auch ganz anders geschrieben war.
Unabhängig davon kann ich mir aber vorstellen, dass es auch ein bisschen damit zu tun hatte, dass man hier an einem Punkt in die Geschichte einsteigt, zu dem in ihrer Welt bereits einiges passiert ist: Die Protagonistinnen haben vor wenigen Jahren in einem großen Hexen-Bürgerkrieg gekämpft und nur knapp gewonnen und haben jetzt immer noch an den Auswirkungen zu knabbern. Als Leser kennt man diese Vorgeschichte natürlich zunächst nicht, erst nach und nach wird enthüllt, was in der Vergangenheit passiert ist, wer beteiligt war und was genau die Protagonistinnen währenddessen durchgemacht haben. Das alles ist ein Teil der Geschichte des Auftakts von „Der Hexenzirkel Ihrer Majestät“, da die Vergangenheit natürlich immer noch die Leben der vier Frauen beeinflusst. Insofern ist es also nicht nur logisch und macht durchaus Sinn, dass sich die Autorin dafür entschieden hat, den Leser anfangs im Ungewissen zu lassen, sondern es trägt auch wesentlich zur Spannung bei.
Nichtsdestotrotz muss man sich erstmal darauf einlassen und daran gewöhnen, und das dauert eben seine 50-100 Seiten.


Der Punkt, ab dem mich der Hexenzirkel dann völlig von sich überzeugen konnte, ist der, an dem ich gemerkt habe, wie unfassbar genial, detailliert und grandios ausgearbeitet das Magiesystem ist. Das fällt einem nicht sofort auf, sondern wird einem erst nach und nach bewusst, wenn die verschiedenen Magiearten, die Stärken und vor allem Schwächen der Hexen sowie die Auswirkungen, die ihre eigene Magie und die der anderen auf sie hat, deutlich werden. Dabei webt die Autorin diese Informationen so geschickt in die Handlung ein, dass einem zunächst gar nicht bewusst wird, dass sie dem Leser gerade das Magiesystem erklärt – genau das ist das, was für mich ein guter Schreibstil ausmacht: Show, don´t tell!

„Jede Hexe musste auf die harte Tour lernen, dass ihre Gabe einen riesigen Haken hatte: Orakel lebten außerhalb der Zeit. Für Elementarinnen hielt jeder traurige Tag Regen bereit. Heilerinnen wurden unausweichlich mit Krankheit und Tod konfrontiert. Und Feinfühlerinnen hörten Dinge, die sie lieber nicht hören würden. Keine Gabe funktionierte wie ein Wasserhahn, der sich nach Belieben auf- und zudrehen ließ.“ (S. 327/473)

Ich habe schon viele Hexengeschichten gelesen, aber nur wenige haben es geschafft, die Magie so natürlich und authentisch wirken zu lassen, wie diese hier. Man glaubt Juno Dawson ohne Zweifel, dass es auf der Welt eine magische Parallelgesellschaft gibt, die wir „Profanen“ (die Menschen ohne Magiebegabung) aufgrund zahlreicher Glamour und Verschleierungszauber nicht wahrnehmen können.


Der zweite Aspekt, aufgrund dessen „Der Hexenzirkel Ihrer Majestät“ mich von sich überzeugen konnte, sind die vier wahnsinnig vielschichtigen Protagonistinnen und die ebenso interessanten Nebenfiguren, von denen keine einfach nur „gut“ oder „böse“ ist. Stattdessen folgt jede Figur einfach nur den eigenen Überzeugungen, die dem Leser so plausibel gemacht werden, dass er sich mit Leichtigkeit in jede Figur hineinversetzen kann und versteht, weshalb die Figur sich so entwickelt, wie sie es eben tut. Selbst Helenas Handlungen, die ganz offensichtlich fehlgeleitet ist, auch wenn ihre Motivation, vor allem ihre Tochter, aber auch die anderen Hexen vor dem Tod zu bewahren, ehrenhaft ist, kann man zu einem gewissen Grad nachvollziehen, auch wenn man sie nicht gutheißt. Aber man versteht, weshalb sie handelt, wie sie handelt, und woher ihre Überzeugungen rühren. Vor allem sie ist deshalb ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Dawson ihre Figuren kennt und versteht und ihnen den Raum zur Entwicklung gibt, den sie brauchen, um zu greifbaren, lebensnahen Protagonisten zu werden.
Aber auch die anderen drei Hauptfiguren verfolgt man unglaublich gerne, wobei jede einzelne von ihnen sich grundlegend von den anderen dreien unterscheidet. Zwar hatte ich mit Niamh eine eindeutige Favoritin, da die meisten Kapitel aus ihrer Sicht geschrieben sind und der Leser somit leichter eine Bindung zu ihr aufbauen kann als zu den anderen dreien, aber ich konnte mich in jede Hexe gleichermaßen gut hineinversetzen. Das zeigt also, dass Dawson nicht nur ihr Worldbuilding beherrscht, sondern auch weiß, wie sie überzeugende Figuren schafft!


Zuletzt spricht die Autorin sensible und wichtige Themen wie Feminismus und Transsexualität quasi nebenbei, aber dafür nicht weniger lautstark und mit der erforderlichen Eindringlichkeit und Emotionalität an. Sie schneidet politische Diskussionen an, teilt dem Leser ihre eigene Meinung mit und gibt Betroffenen gleichzeitig eine Stimme, die jeder hören kann, der sich diesem Buch widmet.
Allzu viel möchte ich hierzu an dieser Stelle nicht sagen, da es doch ein wenig zu sehr spoilern würde, lasst euch hier einfach selbst überzeugen!
In diesem Zusammenhang finde ich übrigens die kleine Transflagge auf dem Buchrücken ein sehr schönes Detail in der Buchgestaltung!


Das Ende ist allerdings richtig BÖSE??????? Was soll denn das?????? Selbst wenn mich der Rest des Buches nicht so sehr begeistert hätte, wie es der Fall ist, hätte ich nach diesem letzten Satz keine andere Wahl gehabt, als die Fortsetzung zu lesen. Her damit!!!!


Fazit:
Zum Einstieg braucht man ein wenig, um in die Geschichte zu finden, weshalb es einen halben Punkt Abzug gibt. Ansonsten kann „Das begabte Kind“ nur überzeugen!
Vor allem das geniale, bis ins letzte Detail ausgeklügelte, geniale, authentische Magiesystem hat mich begeistert, aber auch die vier wahnsinnig vielschichtigen Protagonistinnen und ebenso interessanten Nebenfiguren, von denen keine nur „gut“ oder „böse“ ist, sondern jede einfach nur ihren eigenen Überzeugungen folgt, konnten mich begeistern.
Als i-Tüpfelchen spricht die Autorin wichtige Themen wie Feminismus, Transsexualität und Akzeptanz auf sensible, emotionale und vor allem lautstarke Weise praktisch nebenbei an.
Das Ende ist aber sehr böööööööööööse.
4,5/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 03.12.2022

Spannung mit Power-Frauen

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Wer sind wir und wo gehören wir hin? Wo fühlen wir uns zugehörig, wo daheim? Und passt das zu den sozialen Normen, die wir immer wieder erfüllen müssen? Ganz egal, ob im Beruf, in der Familie oder das ...

Wer sind wir und wo gehören wir hin? Wo fühlen wir uns zugehörig, wo daheim? Und passt das zu den sozialen Normen, die wir immer wieder erfüllen müssen? Ganz egal, ob im Beruf, in der Familie oder das Gender? Wie tolerant sie wir gegenüber etwas, das nicht in eine Schublade passt, die unser Denken und Handeln strukturiert und vereinfacht? Das sind die eigentlichen Themen, um die Juno Dawsons Roman „Das begabte Kind“ zirkelt.

Der Roman im Urban-Fantasy-Setting lebt von seinen Protagonistinnen! Ich habe gespürt, wie eng die Hexen Niamh, Leonie, Elle und Helene zusammengehören, schon seit ihrer Kindheit. Nein, sie sind keine naiven 17-jährigen mehr, die mit ihren gerade erst erwachten Hexenkräften durch die Gegend stolpern, sondern Frauen in ihren 30ern, die einen magischen Bürgerkrieg hinter sich haben und mit Kindern, verstorbenen und lebenden Geliebten, betrügenden Ehemännern und Zirkeln, die an den Nerven zehren, zu tun haben. Und gerade diese wunderbare Alltäglichkeit, die in den vier Sichtweisen so unterschiedlich sind, haben mir das Buch näher gebracht und mich an die Hand genommen. Setzt euch, trinkt einen Tee mit mir und lasst den Hund in den Garten, schien mir Niamh zu sagen, immer wenn ich das Buch aufschlug. Die Einladung würde ich natürlich sofort annehmen! Teilweise empfand ich das Buch als wirklich kuschlig, auf eine coole Art und Weise? Jedenfalls in Niamhs Perspektive, die einen gefühlt großen Raum in dem Buch einnimmt, fällt ihr doch eine wichtige Aufgabe zu. Helena zeigt Härte, die sie als Hohepriesterin des HIM - des großen Hexenzirkels - auch bitter nötig hat. Elle versucht, zu verdrängen und möglichst normal zu Leben und Leonie hat alle Hände voll zu tun, einen Zirkel aufzubauen, der jeden akzeptiert. Doch ein magisch begabtes Kind rüttelt ihre Welt kräftig durcheinander. Ich mochte Theo - und generell die Jugendlichen in diesem Buch sehr gerne - sie wurden von Juno und den Protagonisten auf ihre Art und Weise Ernst genommen und ergaben ein schlagkräftiges Team.

Die Spannung kam definitiv nicht zu kurz. Eine wutschnaubende Hexe, die Autos aufhält? Kein Problem in dieser Welt. Das wird hier auf dem Silbertablett serviert, und hat mich zum Grinsen gebracht. Ein bisschen Fantasy-Frauenpower jenseits von Katniss oder Clary steht der Phantastik gut zu Gesicht. Ich mochte trotzdem die ruhigen Momente einen Tick lieber, sie wirkten auf mich authentischer - aber das ist Gefühlssache. Im letzten Viertel dreht das Buch noch mal richtig auf, ich war richtig atemlos beim verfolgen der Protagonistinnen, deren Perspektiven im drei Seiten-Takt wechselten.

Die queeren Themen, die hier zur Sprache gebracht wurden, waren nicht in die Geschichte eingefügt, sie wurden gelebt. Im Hinblick auf den Plot eine richtig coole Wendung, der ich jetzt hier nicht vorgreifen will. Ich habe selten ein Fantasy-Buch erlebt, in dem so tiefgehend queere Themen gespielt wurden. Hut ab!

Gibt es auch Kritik? Ja, ich fand ein paar Entscheidungen der Hexenclique, deren Freundschaft auf eine harte Probe gestellt wird, nur eingeschränkt nachvollziehbar. Da hätte man vielleicht noch an den Stellschrauben drehen können, damit die Geschichte ein wenig runder wirkt.

Alles in allem ein Buch voller Frauenpower und Queernes, die nicht aufgesetzt wirkt. Ich fand „Das begabte Kind!“ ziemlich cool und warte auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Magie meets LGBTQ

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Die Geschichte ist aus der Sicht von vier Hexen geschrieben. Das war für mich am Anfang etwas Gewöhnungsbedürftig, da man einfach etwas länger brauchte um mit allen Charakteren warm zu werden und sich ...

Die Geschichte ist aus der Sicht von vier Hexen geschrieben. Das war für mich am Anfang etwas Gewöhnungsbedürftig, da man einfach etwas länger brauchte um mit allen Charakteren warm zu werden und sich einen Überblick zu erschaffen worum es eigentlich geht.
Die meiste Zeit wurde es aber aus Helenas Sicht, Anführerin des Hexenzirkels ihrer Majestät (HIM) und Niamhs Sicht, eine aus dem HIM ausgetretenen Hexe geschrieben. Zusammen mit Leonie und Elle, versuchen alle vier eine Vorhersage über den Aufstieg des Dämons Leviathans zu verhindern.
Die vier Hexen kennen sich schon seit ihrer Kindheit und haben zusammen in eine Krieg gedient. Doch der Alltag, nach dem Krieg, hat sie entfremdet und als ein sehr magisches begabtes Kind auftaucht, wird ihre Freundschaft auf die Probe gestellt.
In der Geschichte treffen typische Hexen auf moderne Probleme Geheimhaltung vor den Profanen, Liebe in allen Facetten und Diskriminierung von Menschen die nicht der „Norm“ entsprechen.
Nach den anfänglichen Startschwierigkeiten konnte ich das Buch gegen Ende nicht mehr aus der Hand legen und die letzten 100 Seiten habe ich einfach weggesuchtet… das Ende, oh mein Göttin…zum Glück liegt Band 2 schon auf meinem SuB.
Eine Klare Leseempfehlung für alle Urban Fantasy und Hexen Fans.

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Veröffentlicht am 14.04.2023

Erfrischend, humorvoll und tiefgreifend

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"Der Hexenzirkel ihrer Majestät “ ist der Auftakt rund um die neue Reihe der Hexen ihrer Majestät von Juno Dawson. Ich hab mich sehr auf den ersten Band gefreut, weil er einfach zu gut klang.

Die Autorin ...

"Der Hexenzirkel ihrer Majestät “ ist der Auftakt rund um die neue Reihe der Hexen ihrer Majestät von Juno Dawson. Ich hab mich sehr auf den ersten Band gefreut, weil er einfach zu gut klang.

Die Autorin hat einen sehr einnehmenden und fesselnden Schreibstil.
Im Zentrum stehen hier mehr oder weniger Niamh und Helena, auch wenn der Kern eher das besondere Kind betrifft. Man lernt dabei die unterschiedlichsten Charaktere kennen und lieben. Mir persönlich hatte es Theo besonders angetan, ebenso wie Holly.
Helena konnte dagegen nicht wirklich meine Sympathie erringen. Sie ist speziell und verfolgt stets ihre eigenen Ziele, was nicht immer auf Gegenliebe stößt.
Niamh ist zu gut für alles. Sie hat ein weiches Herz, setzt sich aber auch sehr gut durch.
Leonie und Elle geraten leicht zwischen die Fronten und verblassen etwas neben Niamh und Helena.
Man erfährt hierbei unterschiedliche Perspektiven, je nachdem, wer gerade im Zentrum des Geschehens steht.
Mir persönlich hat etwas mehr Tiefe bei Theo gefehlt, ich hoffe, das wird noch in den weiteren Bänden intensiviert.
Insgesamt mochte ich die Charaktere sehr gern, sie waren zudem authentisch und greifbar.

Der Einstieg fiel mir unglaublich leicht.
Die Atmosphäre war sehr erfrischend und auch der Humor blitzte immer wieder dazwischen durch. Es ist eine Lebendigkeit vorhanden, die förmlich zu greifen ist.
Die magischen Begriffe, als auch die Charaktere werden sehr gut erklärt, so dass man sich wirklich gut hineinfühlen kann.
Insbesondere Theo und Holly rühren wirklich am Herz. Weil sie noch so jung, so unbedarft und zerbrechlich sind. Die diese Welt der Hexen noch nicht wirklich kennen und verstehen.
Das begabte Kind ist unglaublich faszinierend, wenn auch ein Stück weit beängstigend, was in ihm steckt.
Niamh geht mit dem Ganzen unglaublich gut um, was sie sehr sympathisch macht.

Der Verlauf ist voller Herausforderungen, Konflikte, Neid und Missgunst.
Dadurch ist die Handlung auch sehr abwechslungsreich und es wird niemals langweilig. Die zarten Liebesverbindungen hätte ich persönlich nicht gebraucht. Da dieser Bereich mich emotional auch nicht mitgerissen hat.
Dafür geht es hier überwiegend um die Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und wer oder was man sein möchte. Was mich zugegeben erstmal irritiert hat, dem Ganzen aber etwas sehr weiches und zerbrechliches verleiht und auf der anderen Seite eine große Angriffsfläche bietet. Und diese wird auch genutzt und nicht zu knapp.
Es wird scharf geschossen, dadurch ist die Dynamik zwischen den Charakteren sehr groß und intensiv.
Mit Humor wird es wieder etwas abgemildert.
Es gibt Dramatik, Trauer und Verletzlichkeit.
Aber vor allem gibt es ganz viel Herz und Magie.
Mich konnte es absolut mitreißen und emotional packen, ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Der Auftakt um die Hexen ihrer Majestät von Juno Dawson ist erfrischend, humorvoll, aber auch sehr emotional und tiefgreifend.
Eine Story, die sehr vielfältig und facettenreich ist, dabei genug Zündstoff und Emotionen bietet.
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Veröffentlicht am 08.03.2023

Das Begabte Kind

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Eigentlich hatte ich dieses Buch gar nicht auf dem Schirm. Der Hexen-Hype geht total an mir vorbei, irgendwie reizt mich das Thema nicht so sehr wie viele andere. Trotzdem war ich sehr neugierig auf das ...

Eigentlich hatte ich dieses Buch gar nicht auf dem Schirm. Der Hexen-Hype geht total an mir vorbei, irgendwie reizt mich das Thema nicht so sehr wie viele andere. Trotzdem war ich sehr neugierig auf das Buch und gerade die Topic »Das begabte/besondere Kind« hat mich angesprochen.

DIVERSITÄT
Das ist das erste Wort, das mir bei diesem Buch einfällt. Denn »Der Hexenzirkel Ihrer Majestät« versucht möglichst divers zu sein. Sei es kulturelle Herkunft oder Sexualität. So gut wie jedes Thema hierzu wird angesprochen. Was ich grundsätzlich gut finde. Aber es war einfach viel.

So viel, dass Juno Dawson nicht jedem Thema gerecht werden konnte. Es gibt Themen, die mehr Aufmerksamkeit erhalten, wie beispielsweise Feminismus, Queerness oder kulturelle Herkunft. Leonie, eine der Protagonistinnen, gründet einen neuen Hexenzirkel, weil der HIM (Hexenzirkel Ihrer Majestät) sehr cis-hetero-normativ ist. Meist haben auch nur Frauen magische Begabungen. Zwar gibt es männliche Hexer, diese sind aber seltener und in der Regel auch nicht besonders mächtig.

Diese genannten Themen sind quasi allgegenwärtig und haben super gut zur Handlung gepasst und stellt die Gesellschaft in einer Art dar, die der Realität so nahe kommt. Man könnte sich vorstellen, dass es den Hexenzirkel in Groß Britannien tatsächlich geben könnte. Gleichzeitig sind das Themen, mit denen sich auch real existierende Organisationen beschäftigen. Beispielsweise was eine Organisation tut, die nur Frauen aufnimmt und dann mit Personen konfrontiert wird, die transgender sind. Die unterschiedlichen Ansichten der Charaktere fand ich super dargestellt, weil auch genau das die Realität widerspiegelt. In dieser Hinsicht fand ich das Buch wahnsinnig gelungen.

Allerdings sind es wie gesagt viele Themen, denen die Autorin nicht immer gerecht werden konnten. Manchmal kam es mir vor, als würde sie versuchen möglichst divers zu sein, in dem sie alle Themen benennt. Aber das ist dann auch nicht unbedingt eine besonders gute Repräsentation, wenn sie benannt werden oder die Charaktere random darüber diskutieren und das Thema damit total aus der Handlung heraussticht und sich nicht wirklich einfügt. Das hat mich teilweise leider wirklich aus der Geschichte gerissen, was doch schade ist. Viele viele wichtige, diverse Themen werden super gut dargestellt, es hätte gar nicht jedes mögliche Thema gebraucht.

CHARAKTERE
Ich hatte das Gefühl, dass im Fokus definitiv Niamh und Theo, das begabte Kind, stehen. Die beiden werden vom Schicksal zusammengeführt und bilden schon bald eine Einheit. Die Dynamik ihrer Beziehung mochte ich wahnsinnig gerne. Ich fand es schön, mitanzusehen, wie sie immer mehr Vertrauen zueinander schöpfen und sich aufeinander verlassen.

Gleichzeitig fand ich die Kombination aus den anderen Charakteren sehr interessant. Da ist die ehrgeizige Helena, die den Hexenzirkel über alles stellt. Leonie mit ihrem neuen Zirkel, die sich irgendwie noch ein bisschen selbst zu suchen scheint. Und Elle mit ihrer Familie, die nichts über ihre Fähigkeiten weiß,

EMOTIONALE DISTANZ
Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich an dieses Buch habe, ist, dass ich den Schreibstil etwas distanziert habe. Ich fand die Themen klasse, ich mochte die Kombination der verschiedenen Charaktere, über den Weltenbau müssen wir gar nicht erst reden, denn der war grandios.

Und trotzdem ging mir die Handlung einfach nicht nahe genug. Da war noch so viel Raum zwischen mit und den Charakteren. Zwischen mir und ihren Emotionen, dass mir das mitfühlen teilweise wirklich schwer gefallen ist. Es gab durchaus Stellen, die dazu getaugt hätten, einem das Leser*innenherz aus der Brust zu reißen. Aber diese Gefühle blieben leider weitestgehend aus. Ich hätte mir gewünscht, mehr in die Geschichte eintauchen zu können. So blieb immer eine gewisse Distanz, die das Buch dann leider auch einen Stern Abzug kostet.

FAZIT
Insgesamt hätte »Der Hexenzirkel Ihrer Majestät - Das begabte Kind« das erste Jahreshighlight werden können. Sowohl Weltenbau als auch die Charaktere und ihre Entwicklung haben mich extrem überzeugt. Lediglich der Schreibstil hat mich nicht vollends überzeugt, weil er mich nicht richtig in die Geschichte gezogen hat. Die Handlung hätte in mir weitaus mehr Emotionen wecken können als sie es getan hat. Das ist aber ein Kritikpunkt, von dem ich glaube, dass er von Buch zu Buch besser werden könnte, weshalb ich den zweiten Band auf jeden Fall lesen möchte. Außerdem endet der Reihenauftakt mit einem fiesen Cliffhanger.

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