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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2023

Humorvoll und ein bisschen skurril

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Arie hat seinen Job bei der Polizei aufgegeben. Nun sucht er Mitstreiter für seine neu gegründete Detektei. Er findet sie in Maddie, Jack, Jan und Elin. Auf Aries Hausboot wollen sie die Fälle lösen, die ...

Arie hat seinen Job bei der Polizei aufgegeben. Nun sucht er Mitstreiter für seine neu gegründete Detektei. Er findet sie in Maddie, Jack, Jan und Elin. Auf Aries Hausboot wollen sie die Fälle lösen, die bei der Polizei wenig Chancen haben. Ihr erster Auftrag führt sie in die Gastro-Szene: Sie sollen im Wettstreit zweier Sterneköche den einen im Auftrag des anderen ausspionieren. Das erweist sich als schwieriger denn gedacht. Und dann taucht doch noch ein Mord auf…

Dieser Krimi lebt vor allem von seinen Charakteren und einem äußerst skurrilen Fall. Wer hätte denn gedacht, was sich alles hinter der Fassade der Sterneköche verbirgt? Das wird mit einem Augenzwinkern erzählt, und dieses Augenzwinkern bleibt über die gesamte Geschichte erhalten. Denn auch die Charaktere der Geschichte sind gut getroffen und bieten viel Stoff für Nebenhandlungen.Für die erste Hälfte der Geschichte hätte ich mir durchaus mehr Spannung vorstellen können, die zieht erst in der zweiten Hälfte an, und ab da läuft m.E. die Geschichte auch besser. Gekonnt gibt es noch eine Prise Amsterdam dazu, auch das finde ich gut eingebaut in das Geschehen.

Das Buch bietet einen eher unblutigen Fall mit viel skurrilen Eigenheiten und einem unverwechselbaren Amsterdam-Feeling. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternern.

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Veröffentlicht am 22.06.2023

Zum Lesen und Immer-wieder-Lesen

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
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Monsieur Perdu beschließt, mit seinem Bücherschiff nach Paris zu fahren. Sein Ziel ist es, Menschen und Bücher zusammenzubringen. Dabei schöpft er aus einem Wissensschatz, der ihn befähigt, je nach Stimmung ...

Monsieur Perdu beschließt, mit seinem Bücherschiff nach Paris zu fahren. Sein Ziel ist es, Menschen und Bücher zusammenzubringen. Dabei schöpft er aus einem Wissensschatz, der ihn befähigt, je nach Stimmung und Seelenlage für jeden das richtige Buch herauszufinden. Ihm schließt sich Max an, ein junger angehender Vater, dessen Ideen nicht immer mit denen von Monsieur Perdu zusammenkommen. Auf der Reise gibt es einige Abenteuer, die auf das Bücherschiff und die beiden Männer warten…

Das Buch ist die Fortsetzung einer Geschichte, die ich allerdings nicht kenne. Ich glaube auch, man kann dieses Buch auch gut ohne weitere Vorkenntnisse lesen. Es ist eine Verlockung für jeden Bücherfreund, denn Monsieur Perdu schöpft mit seinen Vorschlägen aus dem Vollen, so dass die Lektüre des vorgeschlagenen Buches den Leser (in der Geschichte) auf immer verändert. So wirkt das Buch zuweilen recht philosophisch, wobei man als Leser sicherlich manchmal (ertappt?) vor sich hin schmunzelt. Die Geschichte ist äußerst facettenreich, so dass man beim erneuten Lesen sicherlich nochmal neue Aspekte der Erzählung finden könnte. Ein Buch also zum Lesen und Immer-wieder-Lesen. Ich habe das Buch als Hörbuch genießen dürfen. Nun bin ich leider nicht so ganz der Typ zum Bücher hören, das gerät mir zum Nachteil besonders bei längeren Hörbüchern, so dass ich zwischendrin immer wieder den roten Faden verloren habe. Schade eigentlich, denn der Sprecher Philipp Schepmann hat die Geschichte sehr einfühlsam vorgelesen und den Charakteren jeweils ihren eigenen Charakter eingehaucht hat.

Für Bücherfreunde ist dieses Buch ein absolutes Muss, man trifft auf so viele alte Bekannte, aber auch Vorschläge für neue literarische Bekanntschaften, dass die Ideen für das Lesen nie ausgehen können. Zudem ist die Geschichte mit so viel Wärme erzählt, dass man gerne darin versinken möchte. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.06.2023

Der Zeitgeist der 1950er Jahre

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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1959 macht Sabine ihren Abschluss an der Frauenfachschule in Gelsenkirchen. Zusammen mit ihrer Freundin Rita will sie den Sommer am Gardasee verbringen mit ihrem Bruder und dessen italienischem Freund, ...

1959 macht Sabine ihren Abschluss an der Frauenfachschule in Gelsenkirchen. Zusammen mit ihrer Freundin Rita will sie den Sommer am Gardasee verbringen mit ihrem Bruder und dessen italienischem Freund, den Sabine heimlich anhimmelt. Doch dann muss sie kurzfristig bei ihrer Tante in St. Peter-Ording aushelfen, die in dem Ferienort Zimmer vermietet. Zudem arbeitet Sabine nachmittags im Strandcafé und verdient sich dort ein bisschen Geld. Sie lernt den jungen Tom kennen und verliebt sich in ihn. Doch wird ihre diese erste zarte Liebe über den Sommer hinausgehen können?

Mit ihren 18 Jahren ist Sabine Ende der 50er Jahre noch nicht volljährig. Dennoch erfährt sie einiges an Freiheit, ihr Aufenthalt in St. Peter-Ording lässt sie recht selbständig werden für die damalige Zeit. Interessant waren für mich die Beschreibungen von St. Peter-Ording in den Fünfziger Jahren des letzen Jahrhunderts. Ein bisschen fehlte mir in der Liebesgeschichte die Spannung, trotz kleiner Turbulenzen ist immer klar, in welche Richtung es hier geht. Besonders gut gefallen hat mir die Lösung, die sich am Ende des Buches für Sabine ergibt, da freue ich mich schon auf die Fortsetzung der Geschichte mit ihr und Tom.

Das Buch spiegelt den Zeitgeist der 1950er Jahre und ist ein guter Start in die St. Peter-Ording-Saga. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 20.06.2023

Besonderer Ansatz

Der weiße Fels
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Ein weißer Fels vor einem mexikanischen Küstenstädtchen. Eine Schriftstellerin reist im Jahre 2020 mit ihrer Familie dort hin. Dieser Fels scheint ein besonderes Geheimnis zu wahren, er beeinflusste bereits ...

Ein weißer Fels vor einem mexikanischen Küstenstädtchen. Eine Schriftstellerin reist im Jahre 2020 mit ihrer Familie dort hin. Dieser Fels scheint ein besonderes Geheimnis zu wahren, er beeinflusste bereits das Leben von Jim Morrison im Jahr 1969, als er sich auf der Flucht vor dem Gesetz, vor fanatischen Anhängern der „Doors“ und vor einem Amerika, das vom Vietnamkrieg gezeichnet war. Ebenso spielte der Fels eine Rolle im Leben eines spanischen Leutnants, dessen Schiff 1775 auf Eroberung neuer Kontinente ausschwärmen sollte. Und er war ein Fixpunkt für ein Schiff voller Sklaven, vor allem einer jungen Frau, die in die mexikanische Küstenstadt gebracht wurde.

Zunächst hatte ich mich etwas schwer getan mit der Geschichte, dauert es doch eine Weile, bis mir die Wichtigkeit des Felsens klar wurde. Dann aber konnte ich mich auf die tiefere Bedeutung dieses Felsens einlassen, der das Leben der Menschen beeinflusst, ob sie es nun merken oder nicht. Durch diesen Felsen taucht der Leser in das Schicksal von vier Menschen in einer Reise durch die Zeit ein. Das Buch öffnet auf eine poetische Weise den Blick, das hat mir besonders gut gefallen. Allerdings muss man sich auf das Buch einlassen können.

Mich hat dieser besondere Ansatz sehr gut gefallen. Sehr gerne empfehle ich das Buch weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 18.06.2023

Spannende Story mit nerviger Ermittlerin

30 Tage Dunkelheit
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Die renommierte, aber ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hanna Krause-Bendix hadert damit, dass sich ihre Bücher schlecht verkaufen, während die Krimis ihres Schriftstellerkollegen Jørn Jensen solide ...

Die renommierte, aber ziemlich erfolglose Schriftstellerin Hanna Krause-Bendix hadert damit, dass sich ihre Bücher schlecht verkaufen, während die Krimis ihres Schriftstellerkollegen Jørn Jensen solide schwarze Zahlen schreiben. „Jeder Idiot kann in einem Monat einen Krimi schreiben!“ schimpft sie. Und prompt nimmt ihr Verleger sie in die Pflicht, innerhalb von 30 Tagen einen Krimi zu schreiben. Dafür schickt er sie in die winterliche Einöde Islands. Doch kaum ist sie dort angekommen, gibt es einen Toten: Der Neffe ihrer Gastgeberin wurde ermordet. Hannah ist neugierig, sie will selbst ermitteln. Doch die Dorfbewohner sind nicht wirklich glücklich darüber. Hannah aber will es auf jeden Fall wissen…

Hannah ist in meinen Augen keine einfache Frau, sie war mir von Anfang bis Ende nicht wirklich sympathisch. Das begann damit, dass sie eigentlich grundlos den Krimi-Autoren Jørn Jensen ablehnt, und endete damit, dass ihre Ermittlungen manchmal echt grenzwertig sind. Ihre Gastgeberin Ella hat sehr viel Geduld mit ihr, die hätte ich garantiert nicht. Sie scheut keine Gefahr, sondern wirft sich mitten in gefährliche Situationen ziemlich planlos hinein. Doch was sie letztendlich ermittelt, das hat mich echt überrascht, es bietet aber eine raffinierte Lösung für alle bisherigen Unstimmigkeiten, auf die Hannah trifft.

Trotz der etwas nervigen Hauptfigur Hannah konnte mich das Buch in seinen Bann ziehen, so dass ich es weiter empfehle. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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