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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.06.2023

Interessante Geschichte

Wodka mit Grasgeschmack
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Wer in Schließfächern nach vergessenen Pfandmünzen sucht, weiß was er finden will, auch wenn es unwahrscheinlich ist. Auf dieser Reise versuche ich etwas zu finden, für das ich nur vage Bezeichnungen besitze, ...

Wer in Schließfächern nach vergessenen Pfandmünzen sucht, weiß was er finden will, auch wenn es unwahrscheinlich ist. Auf dieser Reise versuche ich etwas zu finden, für das ich nur vage Bezeichnungen besitze, obwohl ich einen Fund für wahrscheinlich halte. [...] alles ist möglich, auch der Abgrund. Niemand läuft ungestraft ins dunkel von gestern. " S. 84

Markus Mittmann erzählt anhand einer Autoreise die Geschichte einer Familie die stellvertretend ist für eine ganze Generation vertriebener die den Verlust der Heimat niemals überwunden haben. Man kann seiner eigenen Vergangenheit nicht entrinnen, aber sie macht einen auch zu dem Menschen der man ist.

Da Markus Mittmann selbst in einer Familie aufwuchs die fast ausschließlich aus Kriegsvertriebenen bestand hat man das Gefühl das dieser Roman teilweise autobiografische Züge haben könnte. Es entsteht durch die Sprache die mir sehr gut gefallen hat und die Handlung die sehr feinfühlig, psychologisch scharfsinnig und auf eine Weise erzählt wird das es einem unmöglich scheint nicht den Schmerz der vertriebenen zu fühlen eine sehr berührende, interessante Geschichte.

Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen. Es war vielschichtig, interessant und zugleich Kurzweilig.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Donut Judje a book by it's Cover

Der silberne Elefant
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CONTENT WARNUNG: Völkermord, Gewalt, Rassismus, Sexualisierte Gewalt

Die junge Emilienne ist dem Bürgerkrieg in Ruanda entkommen und hat in London ein neues Leben begonnen. Die grausamen Erinnerungen ...

CONTENT WARNUNG: Völkermord, Gewalt, Rassismus, Sexualisierte Gewalt

Die junge Emilienne ist dem Bürgerkrieg in Ruanda entkommen und hat in London ein neues Leben begonnen. Die grausamen Erinnerungen an ihre Heimat versucht sie zu verdrängen. Vera hat in jungen Jahren einen Fehltritt begangen und möchte ein guter und moralischer Mensch sein – wenn nur ihre quälenden Schuldgefühle nicht wären und die Unmöglichkeit, ihrem Verlobten davon zu erzählen. Und die 56-jährige Lynn ist schwer erkrankt und rechnet schonungslos mit den verpassten Chancen ihres Lebens ab. Alle drei Frauen werden von dunklen Geheimnissen und seelischen Verletzungen geplagt, doch auf sich allein gestellt, gelingt es ihnen nicht, die Dämonen ihrer Vergangenheit zu verscheuchen. Erst als sich ihre Wege eines kalten Winters kreuzen, bewegt sich etwas in ihnen – und langsam, ganz langsam, beginnen sie, einander zu stützen und für die Zukunft zu stärken.

Ein berührender Roman über die Bewältigung seelischer Verletzungen und Traumata.

Meine Meinung : Das Buch fand ich sehr interessant geschrieben vor allem weil mich der Völkermord an den Tutsi schon länger beschäftigt. Die Stellen in denen vom Genozid berichtet werden sind alles andere als leicht zu ertragen und sehr aufrüttelnd.

Es war nicht leicht die Protagonisten zu mögen, oder ihr Verhalten nachzuvollziehen. Allerdings wird diese Tatsache dadurch relativiert das diese unberechenbarkeit von den erlebten Traumata hervorgerufen wird.

Das Buch finde ich persönlich sehr wichtig und es wird sicher nicht mein letztes Buch über den Völkermord an den Tutsi sein.

Besonders die Entmenschlichung die die Tutsi durch die Interhamwe, die Hutu Miliz in Ruanda erfahren haben ist für mich ein harter Brocken und es ist absolut unbegreiflich wie es immer wieder in allen Teilen der Welt zu solchen Genoziden und solchem Hass kommen kann.

Wer sich für den Genozid an den Tutzi interessiert sollte sich unbedingt auch den Film Hotel Ruanda anschauen.

Von einem Coverkauf würde ich bei diesem Roman eher abraten das ich finde das bunte Mosaik ist nicht wirklich passend für den Inhalt des Romans

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Sehr toll

Concrete Rose
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Did you hear about the rose that grew
from a crack in the concrete?
Proving nature's law is wrong it
learned to walk with out having feet.
Funny it seems, but by keeping its dreams,
it learned to breathe ...

Did you hear about the rose that grew
from a crack in the concrete?
Proving nature's law is wrong it
learned to walk with out having feet.
Funny it seems, but by keeping its dreams,
it learned to breathe fresh air.
Long live the rose that grew from concrete
when no one else ever cared."
The Rose that grew from Concrete
2pac Shakur

Maverick versucht seine Familie über Wasser zu halten und beginnt, da er mit seinem Job im Supermarkt nicht genug verdient, Drogen zu verkaufen um seine Mutter zu unterstützen die sich allein um ihn kümmert da sein Vater im Gefängnis sitzt. Er schließt sich zusammen mit seinem Freund King einer Gang an.

Da er allerdings hinter dem Rücken der Gang noch andere "Geschäfte" am laufen hat wird es für ihn immer gefährlicher.

Als ein Freund von ihm getötet wird ändert sich für ihn alles.....

Das alles geschieht während er versucht seinen Sohn Seven alleine, nur mit Hilfe seiner Mutter, großzuziehen nachdem Iesha, die Mutter des Kindes und die Freundin von King den Jungen einfach in seine Obhut übergibt und verschwindet

Auch wenn Maverick in seinen jungen Jahren mit seinem Sohn anfangs total überfordert ist und plötzlich Schule, Geld verdienen, Gang, sein Kind und seine Freundin Lisa, die natürlich nicht gerade begeistert davon ist das er mit einer anderen Frau ein Kind gezeugt hat während er mit ihr in einer Beziehung ist, unter einen Hut bringen muss und anfangs heillos überfordert ist fängt er an seinen Sohn mehr und mehr ins Herz zu schließen und sich zu verändern.

Ein wirklich tolles Buch über die harte Realität auf den Straßen Amerikas, über junge Menschen die scheinbar ohne Perspektiven, im Ghetto aufwachsen und doch irgendwie einen Weg finden zu Rosen zu werden, trotz all der Probleme, der Gangs und der Gewalt.....

Ich finde auch das Gedicht von Tupac beschreibt sehr gut worum es in dem Roman von Angie Thomas geht und der Titel des Buches könnte demnach nicht besser gewählt sein

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Ein tolles Buch

Little Bee
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Wenn ich sage, ich bin ein Flüchtling, heißt das auch, dass es keine Zuflucht gibt. Manchmal frage ich mich, wie viele es gibt, die so sind wie ich. Tausende, denke ich, die gerade jetzt auf den Ozeanen ...

Wenn ich sage, ich bin ein Flüchtling, heißt das auch, dass es keine Zuflucht gibt. Manchmal frage ich mich, wie viele es gibt, die so sind wie ich. Tausende, denke ich, die gerade jetzt auf den Ozeanen dahintreiben. Zwischen unserer Welt und eurer. Wenn wir keine Schmuggler bezahlen können, damit sie uns mitnehmen, verstecken wir uns in Frachtischiffen. [....] Als ich mein Heimatland verließ, dachte ich, ich sei entkommen, aber auf dem Offenen Meer begannen die Albträume. Es war naiv, anzunehmen, ich hätte alles in meinem Land zurückgelassen. Nein, ich trug eine schwere Last mit mir [....] Das Abschiebegefängnis war nicht zum Lachen. Was soll ich dazu sagen? Euer System ist grausam, aber viele waren Freundlich zu mir. [...] So kann ich euch - bald - bald, wie wir in meinem Land sagen - ein wenig von dem erzählen, vor dem ich weggelaufen bin. "

Little Bee macht sich auf den Weg zu Sarah und Andrew die sie vor Jahren in Nigeria kennengelernt hat.Sarah verlor an diesem Tag am Strand einen Finger um little Bee zu retten.Little Bee verlor an diesem Tag ihre Schwester. Ein paar Tage nachdem little Bee bei den beiden angerufen hat, bringt Andrew sich um.
Kurz darauf steht Little Bee auf Sarahs Türschwelle.

Diese Buch ist fantastisch. Es erzählt von Traumata und Angst, Verlust und Nähe, Solidarität und Zusammenhalt. Little Bee,die ein sehr traumatisches Erlebnis verarbeiten muss und immer und überall nach einem Weg sucht, sich töten zu können "für den Fall das die Männer kommen" um ihr das Selbe anzutun wie ihrer Schwester und Sarah die den Selbstmord ihres Mannes verarbeiten und gleichzeitig ihrem Sohn ein stabiles Umfeld bieten muss.

Diese beiden Frauen werden verbündete. Sie lernen einander zu vertrauen und zu unterstützen.

Ein sehr tolles, interessantes, einfühlsames, aufwühlendes Buch das ich jedem ans Herz lege der gerne emotionale Geschichten mit starken Figuren und einfühlsamer Schreibweise mag.

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Veröffentlicht am 25.06.2023

Großartig

Die kleine Schule der großen Hoffnung
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Die kleine Schule der großen Hoffnung ist ein Dünnes Büchlein mit wahnsinnig viel Inhalt und Aussagekraft.
Die Geschichte um die Lehrerin Yammie die zu ihren Indigenen Wurzeln zurückkehren will und an ...

Die kleine Schule der großen Hoffnung ist ein Dünnes Büchlein mit wahnsinnig viel Inhalt und Aussagekraft.
Die Geschichte um die Lehrerin Yammie die zu ihren Indigenen Wurzeln zurückkehren will und an einer Schule in einem Innureservat eine Stelle annimmt, wofür sie ihren Freund und ihr Leben in Quebec aufgibt hat mich sehr berührt.Ihre neuen Schüler fühlen sich perspektivenlos, haben anfangs keinen Respekt und sehen keinen Sinn im Lernen wenn sie doch sowieso im Reservat bleiben müssen und sie das gleiche Schicksal wie ihre Eltern erwartet. Nach dem Suizid einer Mitschülerin scheint jegliche Hoffnung und jeglicher antrieb aus den Kindern verschwunden zu sein.
Da hat Yammie die Idee mit ihnen Theaterzuspielen.
Nach und nach beginnt sie sich zu fragen ob sie nicht auch nur Theater spielt wenn sie meint noch voll und ganz Innu zu sein. Hat nicht ihr Leben in der Stadt sie dazu gebracht sich anders zu verhalten, sich von ihren Wurzeln zu entfernen und somit Stück für Stück von sich selbst? Als sie bemerkt das sie ein Kind erwartet verliert sie kurzzeitig den Boden unter den Füßen. Da sie damit in einer Ähnlichen Situation ist wie viele ihrer Schülerinnen schöpft sie ihre Kraft aus der Kraft derer die doch eigentlich von ihr lernen sollten. Doch wie das nun mal so ist sind Lehrer und Schüler nicht immer nur Berufsbezeichnungen und jeder kann zum Lehrer und jeder zum Schüler werden.

Naomi Fontaine hat einen tollen Roman geschrieben der so viel Hoffnungslosigkeit, Perspektivenlosigkeit aber auch große Hoffnungen und Träume widerspiegelt das es eine wahre Freude war ihn zu lesen. Die Sprache hat mir sehr gut gefallen und eigentlich war ich sofort nachdem ich das Buch zum ersten Mal gesehen habe total begeistert und überzeugt davon das ich es lesen muss. Da die Autorin selbst eine Innu ist und als Kind das Reservat mit ihrer Mutter zusammen verlassen hat um in Quebec zu leben und Pädagogik zu studieren hat man das Gefühl das dieser Roman teils autobiografische Züge beinhalten könnte. Das macht dieses Buch wirklich sehr interessant und es war für mich irgendwie etwas sehr besonderes. Das gelesene ging mir sehr ans Herz und meine Begeisterung wuchs mit jeder Seite.

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