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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2023

Das Leben fließt wie ein Fluss

So weit der Fluss uns trägt
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So weit der Fluss uns trägt hat mich nach dem Lesen noch eine gute Zeit lang beschäftigt. Während des Lesens hatte ich ein ähnliches Gefühl wie zuletzt bei den Flusskrebsen, das ist schon lange keinem ...

So weit der Fluss uns trägt hat mich nach dem Lesen noch eine gute Zeit lang beschäftigt. Während des Lesens hatte ich ein ähnliches Gefühl wie zuletzt bei den Flusskrebsen, das ist schon lange keinem Buch mehr gelungen. Allerdings hat es mich ob der vielen Schicksalsschläge, die sich Victoria ausgesetzt sieht, während des Lesens auch fast verzweifeln lassen.

Den Rahmen der Handlung bildet die wunderschöne, raue und wilde Landschaft der Berge Colorados und des Gunnison River. Durch den bildhaften Schreibstil kann der Leser sein erfrischendes Wasser und die saftigen Pfirsiche quasi schmecken, die Wildnis der Berge vor Augen. Das Buch bietet einen fantastischen Einblick in das Leben in einer amerikanischen, ländlich geprägten Kleinstadt kurz vor und nach dem Ende des zweiten Weltkriegs. Die prägenden Momente der Nachkriegsgeschichte und deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen wird äußerst subtil in die Handlung einfließen lassen.

Victoria ist ein entbehrliches Leben geprägt von den damaligen Gesellschaftsstrukturen gewöhnt, als sich ihr Leben durch das Kennenlernen von Wil grundlegend ändert. Sie emanzipiert sich auf ihre Weise und zeigt eine Stärke, bei der ich nicht wüsste, ob ich sie selbst an den Tag gelegt hätte. Sie kämpft gegen alle Widrigkeiten und das, obwohl sie einen Schicksalsschlag nach dem anderen erfährt.

Aber eben genau diese Stärke und der Mut und die Kraft zum Weiterleben machen Victoria zu einer solch besonderen Heldin, die man trotz all den schrecklichen Erlebnissen gerne bis zum Ende des Buches begleitet und deren Leben beeindruckt.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Ich liebe diese modernen Hexen

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Die falsche Schwester
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Der erste Band hat mich nach einem fulminanten Cliffhanger atemlos zurück gelassen, „Die falsche Schwester“ knüpft nahtlos an die Handlung an und eröffnet nun neben den bereits bekannten Charakteren eine ...

Der erste Band hat mich nach einem fulminanten Cliffhanger atemlos zurück gelassen, „Die falsche Schwester“ knüpft nahtlos an die Handlung an und eröffnet nun neben den bereits bekannten Charakteren eine neue Erzählperspektive, bei der ich zunächst skeptisch war. Diese Skepsis war allerdings unbegründet, da die Autorin es wieder einmal geschafft hat, hierdurch Einblicke in das Innenleben einer ambivalenten Figur zu ermöglichen und wie bereits im Auftakt und mit anderen Figuren zu zeigen, dass Menschen nicht nur Gut oder Böse sind.

Insgesamt erweitert sich also die Erzählung und auch das Worldbuilding, da wir und gemeinsam mit den Charakteren auch außerhalb des UK bewegen. Diese neue Tiefe hat mich noch mehr begeistern können und bot allerhand Interesse Schauplätze.

Ebenso vertieft werden die bereits aufgeworfenen Fragestellungen von Patriarchat, Misogynie, Diversität und Machtstrukturen der Gesellschaft, geschickt verpackt in teils schockierende Story. Auch in „Die falsche Schwester“ kann das Buch mit einer ganzen Reihe von Überraschungen und Wendungen aufwarten.

Dieses Buch hat mich erneut umgehauen und konnte mich ebenso begeistern wie der Auftakt. Eine unglaublich starke Reihe, die in jedes Fantasy-Regal gehört.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Wahnsinnig gute Fantasy

Jade City - Familie ist Pflicht
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Dass dieses Buch mehrfach ausgezeichnet wurde und in der Times-Liste der 100 besten Fantasybücher gelistet ist, macht natürlich mehr als neugierig auf den Inhalt. Und ich muss sagen, dass Jade City mich ...

Dass dieses Buch mehrfach ausgezeichnet wurde und in der Times-Liste der 100 besten Fantasybücher gelistet ist, macht natürlich mehr als neugierig auf den Inhalt. Und ich muss sagen, dass Jade City mich komplett umgehauen hat.

Es bietet einen überzeugenden Mix aus Mafia-Story ganz im Stile der Hongkong Gangster Movies mit der innovativen Fantasyidee der magischen Jade, exploisiver Handlung und facettenreichen Charakteren. Zu Beginn braucht man etwas, um sich in dieser innovativen Welt zurechtzufinden, ich habe hier einige Male die Karte und das Personenverzeichnis zu Rate gezogen. Da es direkt ordentlich zur Sache geht, wird man direkt an die Seiten gefesselt und kann das Buch trotz des Umfangs kaum aus der Hand legen. Aufgrund der gut getakteten Kapitel und dem angenehmen Stil fällt das Lesen leicht und man kann komplett in die Story eintauchen.

Die Handlung ist ein abwechslungsreicher Mix aus schnellen Kung Fu-Style Kampfszenen, politischen und mafiösen Intrigen und Ränkeschmieden, sehr familiären Szenen und einigen Twists und Wendungen, bei denen man wie bei einer guten Serie mitfiebert und sich allzu oft denkt, dass das doch jetzt nicht wirklich sein kann. Man merkt, dass bei diesem Auftakt noch viel Aufbauarbeit erfolgt, da das Worldbuilding hochkomplex ist – das stört aber weder den Lesefluss noch entstehen hierdurch unnötige Längen. Vielmehr ist sie gut geplottet und in die Handlung eingebunden.

Ein absolut geniales, komplexes Buch, das etwas völlig neues im Fantasy Genre bietet und völlig zurecht preisgekrönt ist. Ich liebe es und kann die weiteren Teile kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Ein weiteres Meisterwerk von Joel Dicker

Die Affäre Alaska Sanders
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"Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Endlich ist mit "Die Affäre Alaska Sanders" die Fortsetzung erschienen und Joel Dicker konnte mich erneut total begeistern.

Erneut ...

"Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Endlich ist mit "Die Affäre Alaska Sanders" die Fortsetzung erschienen und Joel Dicker konnte mich erneut total begeistern.

Erneut ermitteln der bereits bekannte Schriftsteller Marcus Goldman und Seargeant Gahalowood in einem Fall, der eigentlich gelöst scheint. Es werden somit altbekannte Figuren aus dem Fall Harry Quebert auftreten lassen und damit auch mit der Rahmenhandlung an dieses Buch angeknüpft, ebenso finden sich einige Hints auf das weitere Buch "Die Geschichte der Baltimores" einfließen lassen. Dennoch kann man "Die Affäre Alaska Sanders" ohne Vorkenntnisse prima lesen.

Die Story packt den Leser direkt auf der ersten Seite und weiß bis zur letzten komplett zu fesseln. In typischer Joel Dicker-Manier wird ein hochkomplexer, toll geplotteter Kriminalfall Seite für Seite langsam aufgedröselt, wobei sich gefühlt ständig die richtige Spur als falsche Fährte entpuppt und man erst ganz am Schluss bei einem Täter ankommt, den man nie für möglich gehalten hätte.

Das wird verbunden durch absolut sympathische Charaktere, denen man sehr gerne durch die Handlung folgt. Insbesonder angetan haben es mir neben dem fantastisch harmonierenden Ermittlerduo die Nebencharaktere, die auf den ersten Blick vermeintliche amerikanische Kleinstadtidylle leben, bei näherem Hinsehen aber alle ihre Leichen im Keller haben.

Brillant konstruiert, fantastischer Stil, spannende Story, einfach perfekt. Es gibt einen kleinen Hinweis am Ende, der auf einen weiteren Fall von Goldman und Gahalowood hoffen lassen. Ich brauche auf jeden Fall regelmäßigen Nachschub, denn Joel Dickers Bücher machen süchtig!

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Veröffentlicht am 06.06.2023

Neues Lieblingsbuch

Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
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Von Joël Dicker hatte ich zuerst "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" gelesen und war begeistert, an Harry Quebert hatte ich mich aufgrund des großen Hypes noch nicht sorecht herangewagt. Da nun aber ...

Von Joël Dicker hatte ich zuerst "Das Verschwinden der Stephanie Mailer" gelesen und war begeistert, an Harry Quebert hatte ich mich aufgrund des großen Hypes noch nicht sorecht herangewagt. Da nun aber die Fortsetzung "Die Affäre Alaska Sanders" erscheint, habe ich den dicken Wälzer in meinem Urlaub gelesen und konnte ihn kaum aus der Hand legen.

Es gelingt dem Autor erneut, das amerikanische Kleinstadtidyll perfekt abzubilden und damit ein quasi fühl- und erlebbares Setting zu erschaffen. Es gelingt ihm aber auch, dieses Idyll nach und nach aufzudröseln, zu entlarven und bei den Bewohnern von Aurora in immer tiefere Abgründe blicken zu lassen.

Die Kriminalgeschichte ist spannend erzählt und erfährt viele Twists und Wendungen. Wie bereits bei anderen Büchern ist der Autor wirklich ein Meister darin, immer dann, wenn man der Lösung nahegekommen scheint, eine andere Richtung einzuschlagen und dennoch eine glaubwürdige und rundum gelungene Story abzuliefern.

Dabei erschafft er viele ambivalente Charaktere, allen voran Quebert und Goldmann, bei denen ich immer zwischen Neugier, Abscheu und Sympathie geschwankt bin - auch das schafft sonst kaum ein Autor mit seinen Figuren.

Ein fantastisches Buch, ein außergewöhnliches Werk. Ich kann mich den vielen begeisterten Stimmen nur anschließen - es gehört zu meinen All Time Favorites und ich ärgere mich gerade etwas, dass ich Joël Dicker erst so spät für mich entdeckt habe.

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