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Veröffentlicht am 20.07.2023

Hochaktuell und vorstellbar

Wasserstoff
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"Wasserstoff" von Dieter Aurass ist ein Wissenschafts-Thriller, der sehr brisant geschrieben ist, ein hochaktuelles Thema anbietet und sich gut liest.
In München kommt es innerhalb eines kurzen Zeitraums ...

"Wasserstoff" von Dieter Aurass ist ein Wissenschafts-Thriller, der sehr brisant geschrieben ist, ein hochaktuelles Thema anbietet und sich gut liest.
In München kommt es innerhalb eines kurzen Zeitraums zu mehreren mysteriösen Todesfällen. Es können gar nicht alles bloße Unfälle sein und auffällig ist auch, dass sich die Berufs- und Forschungsfelder der Opfer ähneln.
Alles hängt zusammen mit einem Wasserstoffantrieb für die Mobilität und die Entwicklung eines sicheren Speichers für den Wasserstoff. Es wäre der große Durchbruch in der Geschichte der Automobilindustrie. Sehr gut gefällt mir, dass der Autor allgemein verständliche Erläuterungen zu diesem Thema mit einpflegt und diese sich mit jedem Kapitel vertiefen, toll gemacht. So lernt man, neben einer spannenden Lektüre, noch viel dazu.
Die Spannung ist hier von Anfang an sehr hoch, die Charaktere glaubwürdig und die Ermittler lassen sich gut über die Schulter schauen. Man ist hier bei allen relevanten Entdeckungen dabei.
Auch aus Tätersicht werden kurze Kapitel eingestreut, sowas mag ich immer sehr gerne, gerade wenn es trotzdem den Täter nicht entlarvt.
Das Ende wartet noch mit einigen Überraschungen auf, das war ein absolut gutes und spannendes Buch, welches ich sehr gerne weiterempfehle, nicht nur an wissenschaftlich interessierte Leser.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Tod im Bankenmilieu

Geschäftsleitung
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"Geschäftsleitung" von Andreas Russenberger ist schon der 4. Teil einer Reihe rund um Humboldt und Muzaton, die im Züricher Bankenmilieu angesiedelt ist. Ich habe jetzt 3 von den 4 Teilen gelesen, denke ...

"Geschäftsleitung" von Andreas Russenberger ist schon der 4. Teil einer Reihe rund um Humboldt und Muzaton, die im Züricher Bankenmilieu angesiedelt ist. Ich habe jetzt 3 von den 4 Teilen gelesen, denke aber diese Krimis sind auch jeder für sich absolut lesbar und verständlich.
In der Geschäftsleitung der Zürcher Investment Bank kommt es zu Todesfällen, unnatürlichen. Die restlichen Mitglieder der Geschäftsleitung bekommen Angst um ihr Leben, bis fast zur Geschäftsuntüchtigkeit. Die Bank bittet Philipp Humboldt um seine Hilfe, da er selber dort mal tätig war und die Strukturen kennt. So kommt es dazu, dass er diesmal recht eng mit seinem Freund Armand Muzaton von der Kriminalpolizei zusammen arbeitet.
Das Buch ist von der ersten Seite an spannend und schafft es einen so zu fesseln, dass man es am liebsten am Stück lesen würde. Dabei ist es sehr gut geschrieben, tolle Formulierungen werden verwendet, die mitten ins Geschehen ziehen und Bilder bei mir entstehen lassen.
Die Charaktere wirken alle lebensecht, haben Fehler, Schwächen und Vorlieben, es läuft nicht immer alles wie geplant. Mir gefällt auch dieser besondere, augenzwinkernde und feine Humor des Autors, der auch schlimme Szenarien gut erträglich macht.
Umgehauen hat mich auch das Ende nochmal, dass trotz vieler Spekulationen meinerseits es doch schaffte, mich zu überraschen. Klasse und glaubwürdig eingefädelt und durchgeführt.
Was mir auch sehr gefällt ist die Entwicklung der beiden Protagonisten, die sich wie ein roter Faden durch diese Zürich-Krimis zieht. Sehr gerne würde ich die beiden auch noch in weiteren Fällen begleiten.

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Veröffentlicht am 16.07.2023

Kindgerecht und ungeschönt

Mein Leben als einsamer Axolotl
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"Mein Leben als einsamer Axolotl" von Linda Bondestam hat dieses wunderbare Kinderbuch geschrieben und illustriert. Wobei es eher anders herum ist, die Bilder tragen die Geschichte, die Wörter unterstützen ...

"Mein Leben als einsamer Axolotl" von Linda Bondestam hat dieses wunderbare Kinderbuch geschrieben und illustriert. Wobei es eher anders herum ist, die Bilder tragen die Geschichte, die Wörter unterstützen hier nur.
Geeignet ist dieses Buch ab 4 Jahren und dann nach oben offen, da diese kleine Geschichte sehr berührend für jeden ist.
Ein Axolotl schlüpft, als einziger und vielleicht letzter seiner Art. Er hat erst Freunde, die Tigersalamander, die aber irgendwann das Wasser verlassen. Dann ist er allein und einsam. Er spielt mit den Dingen, die wir Plumpiane ins Wasser werfen und träumt.
Das Axolotl ist ein sehr lieber Erzähler und wir erfahren hier gleich mehr über ihn und seine Artgenossen. Er erzählt, wie er die Veränderung seines Lebensraumes, durch die Folgen der Umweltverschmutzung und des Klimawandels, erlebt und was das mit der Welt macht. Mit der der Menschen und mit seiner.
Die Zeichnungen sind wunderbar und kindgerecht, sie haben viele bekannte Details zum entdecken und überlassen doch so einiges der Fantasie der großen und kleinen Leser.
Es ist eine eindringliche Geschichte, die aufzeigen, aber keine Angst machen möchte, die dazu einlädt mit Kindern über diese wichtigen Themen ins Gespräch zu kommen.
Eine absolute Empfehlung, toll gemacht!

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Veröffentlicht am 13.07.2023

Die Zeit überwinden

Die Nacht des Mondbogens
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"Die Nacht des Mondbogens" von Joachim Sohn ist eine ganz zauberhafte Erzählung, die uns in eine andere Zeit, an einen anderen Ort entführt. Zum Zauber der Geschichte tragen auch die wundervoll passenden ...

"Die Nacht des Mondbogens" von Joachim Sohn ist eine ganz zauberhafte Erzählung, die uns in eine andere Zeit, an einen anderen Ort entführt. Zum Zauber der Geschichte tragen auch die wundervoll passenden Illustrationen von Holger Much bei. Ich liebe illustrierte Bücher sehr und hier ist das Zusammenspiel von Wort und Bild sehr gelungen.
Die Pensionärin Irène Beaudoire hat eine ganz besondere Beziehung zu Tieren, sie hilft wo sie kann und hat auch einige Exemplare bei sich beherbergt. Nun fliegt ihr auch noch ein sonderbarer Rabe fast direkt in den Schoß. Der Rabe trägt einen Anhänger mit Inhalt, den es so eigentlich gar nicht geben dürfte, da er aus einer anderen Zeit stammt.
Sie nennt den Raben Jacques und füttert ihn mit leckeren Keksen und bald wartet sie täglich auf ihn und tauscht den Inhalt des Anhängers aus.
Die Geschichte entführt uns in eine Nacht der Mondbögen, die es wirklich gibt und nimmt mich beim Lesen gefangen. Irene ist eine sehr sympathische Protagonistin, die Welt um sie sehr detailliert dargestellt.
Wohin die Geschichte führt und wo sie endet möchte ich nicht vorwegnehmen, da dieses entdecken einen großen Zauber ausmacht.
Für mich war das ganz große Unterhaltung mit einer kleinen Geschichte voller Emotionen und Zauber in einer realen, kalten Welt.

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Veröffentlicht am 05.07.2023

Die Bilder eines Lebens

Die Erinnerungsfotografen
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"Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi ist ein Buch, das still beginnt, sich leicht lesen lässt und dann noch lange nachklingt.
Eigentlich werden hier mehrere Geschichten erzählt, deren Zusammenhang ...

"Die Erinnerungsfotografen" von Sanaka Hiiragi ist ein Buch, das still beginnt, sich leicht lesen lässt und dann noch lange nachklingt.
Eigentlich werden hier mehrere Geschichten erzählt, deren Zusammenhang man erst später begreift.
Herr Hirasaki hat ein Fotostudio, aber das ist ein ganz besonderes, denn alle, die ihn dort besuchen, sind verstorben. Sie selber müssen das dann auch erst begreifen und verarbeiten und er hilft ihnen dabei.
Aus jedem ihrer gelebten Jahre dürfen sich die Betroffenen ein Foto wählen, die dann zu einer Art Diashow ihres Lebens zusammengestellt werden.
Es ist auch möglich zu einem ganz besonderem Moment zurückzukehren, um ein neues Foto aufzunehmen.
So begleiten wir hier eine über neunzigjährige Dame, die Zeit ihres Lebens Kinder betreut hat, einen Yakuza, der sich für keine Vergehen zu schade war und ein Kind mit einem schlimmen Schicksal. Nicht zu vergessen auch die Geschichte von Hirasaki selbst.
Über jeden dieser Charaktere erfahren wir Bedeutsames aus ihrem Leben und die Bedeutung des einzelnen Augenblicks. Sehr feinfühlig, fast poetisch werden diese Geschichten erzählt.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es hätte gerne noch etwas länger sein dürfen.

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