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Veröffentlicht am 06.07.2023

Packender Mystery-Thriller um eine junge Frau, die unter bösen Einfluss gerät

Und du bist ewig Sein
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Mit diesem Buch legt die Autorin Claudia Fischer einen packenden Mystery-Thriller vor, in dessen Mittelpunkt eine junge Frau steht, die unter bösen Einfluss gerät und dadurch zur brutalen Mörderin wird. ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Claudia Fischer einen packenden Mystery-Thriller vor, in dessen Mittelpunkt eine junge Frau steht, die unter bösen Einfluss gerät und dadurch zur brutalen Mörderin wird. Dabei lässt die Autorin in ihren Beschreibungen wenig bis nichts aus, so dass die Triggerwarnungen im Buch schon ihre Berechtigung haben.

Die junge Marlee Baker kommt nach San Francisco, um sich dort ins wilde Partyleben zu stürzen und dabei ein paar unbeschwerte Tage zu verleben. Doch dann hat sie in dem Hotel, in dem sie untergekommen ist, eine unheilvolle Begegnung, die ihr Leben für immer verändern wird. Kurz darauf wird die örtliche Polizei mit einigen grausamen Morden konfrontiert. Die Polizistin Milly erkennt, dass hier offensichtlich übernatürliche Kräfte am Werk sind und die junge Frau in ihren Bann gezogen haben. Kann sie das Unheil noch aufhalten oder wird sie selbst zum Opfer der bösen Mächte ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und steuert sie schnurstracks auf einen fulminanten Showdown zu. Getragen wird das Ganze von einer Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Der Wechsel zwischen den Perspektiven von Marlee und den Polizisten, die in dem Fall ermitteln, sorgen für ein stimmiges Gesamtbild, das uns Leser immer tiefer in das Grauen hineinzieht. Zudem hat die Autorin auch keine Scheu, vermeintliche Hauptfiguren schon frühzeitig von der Bühne verschwinden zu lassen und sorgt so immer wieder für faustdicke Überraschungen.

Konnte mich die Autorin bislang in erster Linie mit ihren historischen Romanen im Westernambiente überzeigen, zeigt sie hier ein weiters Mal, dass sie es auch in anderen Genres meisterhaft versteht, spannende und packende Unterhaltung zu bieten.

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Veröffentlicht am 23.06.2023

Packendes Krimidebüt aus Wuppertal mit einem Ermittlerteam, das Lust auf mehr macht

Selbstvergeltung
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Bei seinem Debüt legt der Autor Dirk Osygus gleich einen spannenden Kriminalroman vor, in dem er ein Ermittlerteam um die beiden Kommissaren Frank Gerste und Corinna Meier ins Rennen schickt, das durchaus ...

Bei seinem Debüt legt der Autor Dirk Osygus gleich einen spannenden Kriminalroman vor, in dem er ein Ermittlerteam um die beiden Kommissaren Frank Gerste und Corinna Meier ins Rennen schickt, das durchaus einiges an Potential für weitere Auftritte andeutet.

Der erste Fall der Ermittler von der Wuppertaler Kriminalpolizei beginnt mit einem anonymen Anruf, bei dem der Anrufer angibt, in der letzten Nacht Zeuge eines Mordes geworden zu sein. Am vermeintlichen Tatort findet sich zwar eine Blutspur, eine Leiche ist aber nicht vorhanden und Zeugen sind auch nicht aufzutreiben. Als einige Tage später dann in einem Waldstück gleich zwei Leichen entdeckt werden und im Kofferraum ihres Wagens ein weiterer Toter gefunden wird, ist klar, dass hinter diesem Fall doch deutlich mehr steckt als zunächst vermutet. Und was hat der Jäger Michael Friedensfurt mit der ganzen Sache zu tun ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und streut auch immer wieder Lokalkolorit aus Wuppertal und Umgebung in das Geschehen ein. Dabei erleben wird die Geschichte in weiten Teilen aus der Sicht der Ermittler, durch geschickt eingesetzte Rückblenden und kleine Abstecher in andere Erzählperspektiven sind wir ihnen aber immer einen Schritt voraus und wissen dadurch schon frühzeitig, was in der ominösen Mordnacht geschehen ist. Dieser Wissensvorsprung geht aber keineswegs auf Kosten der Spannung, die ist auch weiterhin ausreichend vorhanden und wird sogar noch immer weiter gesteigert, bis sie sich schließlich in einem fulminanten Showdown entlädt. So bekommen wir am Ende eine überzeugende Auflösung präsentiert, die absolut schlüssig daherkommt und keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.

Wer auf spannende Krimis mit einer ordentlichen Portion Lokalkolorit aus dem bergischen Land steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten. Auf die weiteren Auftritte von Frank Gerste und Corinna Meier bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 30.05.2023

Auch die zweite Akte Nordsee bietet Spannung und reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Eva Almstädt den zweiten Band ihrer neuen Krimireihe vor, bei der sie von der Ostsee, wo Pia Korittki seit 2004 ermittelt, an die Nordsee gewechselt ist. Ihr neues ...

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Eva Almstädt den zweiten Band ihrer neuen Krimireihe vor, bei der sie von der Ostsee, wo Pia Korittki seit 2004 ermittelt, an die Nordsee gewechselt ist. Ihr neues Ermittlerpaar konnte mich auch bei seinem zweiten Auftritt wieder überzeugen und begeistern.

Man kann dieses Buch grundsätzlich auch ohne Vorkenntnisse aus dem ersten Band lesen und verstehen. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen und nachvollziehen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Einen Tag nach seiner großen Hochzeitsfeier wird Henning Fehnsen schwer verletzt auf dem elterlichen Hof aufgefunden, während seine Eltern tot in ihrem Bett liegen. Seine Frau Anna konnte dagegen entkommen und wird später im Stall des Hofes aufgefunden. Die Anwältin Fentje Jacobsen kennt Henning schon seit ihrer Kindheit und war auch Gast auf der Hochzeit. So ist es für sie selbstverständlich, Hennings Interessen zu vertreten, als dieser ins Visier der Ermittler gerät. Der Journalist Niklas John interessiert sich ebenfalls für den Fall, da er vor langer Zeit mit Anna liiert war. Und so versuchen beide zunächst getrennt voneinander herauszubekommen, was in dieser schicksalhaften Nacht auf dem Hof der Fehnsens passiert ist.

Mit einem packenden Schreibstil, reichlich Lokalkolorit aus dem hohen Norden und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine ziemlich überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei braucht die Geschichte doch ein wenig, bis sie richtig ins Rollen kommt, spätestens in der zweiten Hälfte ziehen Tempo und Spannung dann aber deutlich an. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Akteure lockern das Geschehen zudem immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht dabei aber immer im Mittelpunkt der Geschichte. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt. Die neuen Figuren reihen sich dabei nahtlos in das bereits aus Band 1 bekannte und gut aufeinander abgestimmte Ensemble ein. Das mehr als gelungene Zusammenspiel der beiden Hauptakteure kommt diesmal leider etwas zu kurz, da ihre Handlungsstränge über lange Zeit parallel nebeneinander herlaufen und erst spät ineinandergreifen. Der Schlussakt liefert hier dann aber reichlich Entschädigung.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier sehr gut bedient und unterhalten.

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Veröffentlicht am 23.05.2023

Die Kaltfront und der Nerd legen einen überzeugenden ersten Auftritt hin

Wahnspiel
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Mit diesem Buch legt der Autor Kilian Eisfeld, der unter dem Namen Daniel Wolf schon einige historische Romane veröffentlicht hat, seinen ersten Kriminalroman vor, in dem er ein ungewöhnliches Ermittlerteam ...

Mit diesem Buch legt der Autor Kilian Eisfeld, der unter dem Namen Daniel Wolf schon einige historische Romane veröffentlicht hat, seinen ersten Kriminalroman vor, in dem er ein ungewöhnliches Ermittlerteam ins Rennen schickt, dass mich gleich auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Als der verurteilte Mörder Lukas Schneider vorzeitig aus der Haft entlassen wird, schlägt ihm eine Welle des Hasses entgegen, die das sonst so beschauliche Heidelberg in einen wahren Hexenkessel verwandelt. Doch der Mann ist ehrlich um einen Neuanfang bemüht und trotzt den Anfeindungen zunächst. Doch dann verschwindet er auf dem Weg zwischen seiner Arbeitsstelle und der Wohnung seiner Mutter und kurz darauf wird seine abgetrennte Hand in der Innenstadt gefunden. Sofija Marcovic, die Leiterin des Dezernats für Kapitaldelikte mit dem Beinamen „Die Kaltfront“, holt den unkonventionellen „Nerd“ Alex Schwerdt in ihr Team, da er seinerzeit bereits bei der Überführung und Verhaftung von Schneider involviert war. Und das ungleiche Gespann kommt im Laufe ihrer Ermittlungen einem grausigen Geheimnis auf die Spur.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, besonders das Zusammenspiel des Ermittler-Teams, dass durchaus reichlich Konfliktpotential bietet, funktioniert gut und lässt für die Zukunft noch einiges erhoffen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der Ermittler erzählt, immer wieder eingestreute Passagen aus der Sicht des Täters sorgen für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über seine Identität zu verraten. Zudem lockern fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Ermittler das Geschehen immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht hier aber immer im Mittelpunkt der Geschichte. Einziger kleiner Kritikpunkt ist das Ende, dass sich nach meinem Geschmack etwas zu sehr hinzieht. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Meine positiven Leseeindrücke konnte dies aber nur unwesentlich trüben.

Wer auf spannende und atmosphärisch dichte Kriminalromane mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier sehr gut bedient und spannend unterhalten.

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Veröffentlicht am 22.05.2023

Packender und abgründiger Thriller mit viel Lokalkolorit aus Köln

Deine Sünde ist dein Tod (Ein Lukas-Sontheim-Thriller)
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In diesem Thriller schickt der Autor Frank Esser den ehemaligen Kommissar und jetzigen Privatdetektiv Lukas Sontheim in seinen vierten Fall, der mich gut und spannend unterhalten konnte.

Für mich war ...

In diesem Thriller schickt der Autor Frank Esser den ehemaligen Kommissar und jetzigen Privatdetektiv Lukas Sontheim in seinen vierten Fall, der mich gut und spannend unterhalten konnte.

Für mich war es die erste Begegnung mit dem sympathischen Ermittler und ich hatte nicht das Gefühl, dass mir hier wesentliche Vorkenntnisse aus den drei Vorgängerbänden fehlen würden, auch wenn ich sicherlich nicht jede Anspielung auf vorangegangene Ereignisse direkt verstanden habe. Grundsätzlich werden aber alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Lukas Sontheim ermittelt eigentlich in einem verzwickten Fall, bei dem es um einen möglichen Versicherungsbetrug in Millionenhöhe geht, als er am Tatort eines brutalen Verbrechens eher zufällig auf seinen ehemaligen Partner und langjährigen Freund Jürgen Brenner trifft. Da es sich bei dem Opfer um einen Polizisten handelt, dem Lukas einiges zu verdanken hat, lässt er sich von Brenner in die Ermittlungen einbinden. Als kurz darauf die Leiche einer Frau gefunden wird, die auf ähnlich brutale Art und Weise getötet wurde, ist klar, dass hier ein unheimlicher Rächer am Werk ist, der weiter morden wird, wenn ihn die Ermittler nicht stoppen.

Mit einem packenden Schreibstil, ordentlich Lokalkolorit aus Köln und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bestückt sie mit einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei geht es hier deutlich härter zu als in den Kriminalromanen um Jana Brinkhorst, mit denen mich der Autor bereits begeistern konnte. Erzählt wird die Geschichte fast ausschließlich aus den Perspektiven von Lukas Sontheim und Jürgen Brenner, kurze Kapitel aus der Täter- bzw. Opfer-Perspektive werden eher dezent eingesetzt, ohne dabei zu viel über den Täter zu verraten. So ist man als Leser die ganze Zeit auf Augenhöhe mit den Ermittlern, ohne einen Wissensvorsprung zu besitzen, und kann aus den Ermittlungsergebnissen eigene Schlüsse ziehen und Theorien aufstellen, um am Ende doch von der verblüffenden Auflösung überrascht zu werden.

Wer auf spannende und abgründige Thriller mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

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