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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2023

Amüsant

Traummann an Bord
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Ein kitschiges Titelbild und kitschiger Titel – bei beidem denkt man sofort an seichtes Traumschiff. Das ist glücklicherweise nicht der Fall. Anneke und Tilda bekommen eine kurze Ostseekreuzfahrt von ihren ...

Ein kitschiges Titelbild und kitschiger Titel – bei beidem denkt man sofort an seichtes Traumschiff. Das ist glücklicherweise nicht der Fall. Anneke und Tilda bekommen eine kurze Ostseekreuzfahrt von ihren Müttern geschenkt, weil sie in den letzten Jahren so viel gearbeitet haben und ihre Mütter sich diese Reise momentan nicht gönnen wollen.

Anneke möchte sich unbedingt ihren Traummann an Bord angeln und fängt anscheinend den Bordarzt ein. Der entpuppt sich jedoch als Womanizer, der mit der ewig gleichen Masche mehrere hübsche Frauen bezirzt. Sie bekommt es mit und zeigt ihm die kalte Schulter. Tilda sieht die Reise entspannt und möchte genießen, aber ihr kommt die Liebe hinterher. Beide sind von Natur aus bodenständig und handfest, was nicht heißt, das keinen Spaß mögen. Mit von der Partie ist ein Aufschneider sondergleichen und sein ruhiger Gegenpart. Dieser wirkt erst auf den dritten Blick sympathisch und dockt bei den Mädels an. Nach den Erlebnissen auf dem Schiff nimmt der Roman so richtig Fahrt auf, denn es geht im Alten Land weiter. Dort wohnen Anneke und Tilda. Und man erfährt einiges über sie, den Bordarzt und das Leben auf dem Dorf.

Ich dachte, es wäre ein seichter Roman für den Strand. Aber so seicht ist der gar nicht. Es ist ein spritziger Wohlfühlroman, der mich stellenweise stark amüsierte und einfach wunderbar zu lesen ist.

Veröffentlicht am 12.07.2023

Superb

Die Reise nach Paris
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Die Kinder von Armand Gamache sind nach gezogen. Seine Frau Reine-Marie und er reisen in die französische Hauptstadt, weil seine Tochter ihr zweites Kind dort in Kürze gebären wird. Ebenso besucht er Stephen ...

Die Kinder von Armand Gamache sind nach gezogen. Seine Frau Reine-Marie und er reisen in die französische Hauptstadt, weil seine Tochter ihr zweites Kind dort in Kürze gebären wird. Ebenso besucht er Stephen Horowitz, seinen neunzigjährigen Patenonkel, der für ihn als Kind zugleich den Vater ersetzte.

Es ist für mich der zweite Krimi von Louise Penny in der Reihe um Armand Gamache, den ehemaligen Leiter der Surête in Quebec. Er ist atmosphärisch sehr dicht und ich mochte ihn gerade zu Beginn (die ersten 200 Seiten) gar nicht aus der Hand legen. Alles beginnt sehr harmlos. Armand trifft Stephen im Garten des Rodin-Museums, sie sprechen über gemeinsam Erlebtes und philosophieren. Dahinter steckt jedoch viel mehr, das kristallisiert sich peu á peu heraus als Stephen einen Unfall hat. Nun nimmt der Krimi Gestalt an. Gamache tappt im Dunklen, unterstützt die Pariser Polizei, kennt deren Präfekten und auch Stephen ist eine Person, die viele Fäden in der Hand hat.
Alle Figuren sind ausnahmslos sehr gut ausgearbeitet. Man tappt als Leser:in lange Zeit im Dunklen und fiebert mit. Es dreht sich um einen gewaltigen Betrug und man weiß bis kurz vorm Schluss nicht, wer was genau mauschelt, wen betrügt, um was konkret es sich dreht und ob der Polizeipräfekt selbst sich die Hände schmutzig macht oder nicht.
Die Rahmenhandlung betrifft Armands Familie. Seine Frau unterstützt ihn bei seinen Ermittlungen auf ihre Weise, sie hat gute Kontakte aus ihrem eigenen beruflichen Umfeld. Sein Sohn liegt mit ihm über Kreuz, seit Jahrzehnten wohl schon und niemand weiß, weshalb. Aber auch das klärt sich in diesem starken Krimi.

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Veröffentlicht am 12.07.2023

Eine Art Familienroman

Die Insel der Honigtöchter
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Alice lebt als Karrierefrau in Paris. Sie kommt aus einem kleinen Dorf und hat sich ihre Karriere hart erarbeitet. Mittlerweile steht sie finanziell gut dar, hat eine schöne Wohnung und fühlt sich eigentlich ...

Alice lebt als Karrierefrau in Paris. Sie kommt aus einem kleinen Dorf und hat sich ihre Karriere hart erarbeitet. Mittlerweile steht sie finanziell gut dar, hat eine schöne Wohnung und fühlt sich eigentlich wohl in ihrem Leben. Etwas scheint zu fehlen, aber was?

Es ist kein typischer Wohlfühlroman und schon gar kein Liebesroman. Obwohl die Liebe mit drin hängt. Die zu den Bienen und die zur Familie an sich. Die Schwester stirbt unerwartet und Alice kümmert sich um ihre kleine Nichte, sucht auf Sardinien nach dem noch unbekannten Vater und findet dort ihre Berufung. Dazwischen liegen viele kleine Geschichten: rund um das Verhältnis zu ihrer Schwester, zu ihrer dominanten und schwierigen Mutter, zu ihrem eher leisen, freundlichen Vater und ihrer längst verstorbenen Großmutter. Auf Sardinien findet sie unerwartet Verwandte. Es ist eine Art Familienroman, aber anders als erwartet. Sehr angenehm zusammengesetzt und leicht zu lesen ohne zu seicht zu sein. Ich habe ihn in einem Rutsch durchgelesen und genossen!

Veröffentlicht am 20.06.2023

Wow

Der Panthergott
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Ein Fantasyroman für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, der unheimlich lesenswert ist!
Ecco und Kitana sind Götter, die sich jeweils in einen Panther und in einen Jaguar verwandeln können. Ecco ...

Ein Fantasyroman für Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene, der unheimlich lesenswert ist!
Ecco und Kitana sind Götter, die sich jeweils in einen Panther und in einen Jaguar verwandeln können. Ecco langweilt sich und sie erlebte eine dicke Enttäuschung und möchte nur weg aus Elamon. Beide begegnen sich in Jalthar, einem Stadtstaat und sind sofort für einander entflammt. Sie haben sich wohl schon in anderen Romanen kennengelernt. Dies ist eine neue Reihe mit beiden Gestalten, die es in sich hat. Eine eigene Welt mit eigenen Gesetzen und Regeln, dazu Götter, in die man sich gut als Leserin hineinversetzen kann. Das gilt im Prinzip für alle Figuren. Die Handlung ist gewaltig - mit vielen gut gesetzten Spannungsbögen und einer beeindruckenden Welt.
Es war mein erster Roman mit Eco und Kitana, aber sicher nicht der letzte!

Veröffentlicht am 20.06.2023

Lesespass

Ein Jahr Inselglück
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Fenja ist mit dem Studium fertig und möchte als Designerin in der Weltstadt Hamburg arbeiten. Doch es kommt alles anders als gedacht. Tante Trude stirbt und hinterlässt ihr ein Haus auf Amrum. Und sie ...

Fenja ist mit dem Studium fertig und möchte als Designerin in der Weltstadt Hamburg arbeiten. Doch es kommt alles anders als gedacht. Tante Trude stirbt und hinterlässt ihr ein Haus auf Amrum. Und sie veranlasste ein Ultimatum für Fenja, wenn sie das Erbe annehmen sollte. Ein Jahr auf Amrum leben, erst dann erbt sie vollständig. Zwischendrin abspringen, gildet nicht.

Mitten drin stecken auch zwei Männer und die Gefühle. Von Wut über Abneigung bis zu Verliebtheit ist so ziemlich alles dabei. Der seichte Roman ist ungeheuer abwechslungs- und temporeich. Und die Insel umgarnt Fenja auch, irgendwie. Dazu gesellen sich noch zwei Haustiere, zwei Freundinnen und ein bisschen Chaos - fertig ist der oft sehr spaßige Lesegenuss!

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