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Veröffentlicht am 01.08.2023

Gefährliche Zone

Overkill - Tod der Schwalben
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Der Sohn des Oligarchen Kanyukov wird an einem Hochhaus aufgehängt gefunden. Der Todestag von Janik fällt zusammen mit dem Todesdatum von Daya, Kanyukovs Frau und Olga, ihrer Freundin. Für den Oligarchen ...

Der Sohn des Oligarchen Kanyukov wird an einem Hochhaus aufgehängt gefunden. Der Todestag von Janik fällt zusammen mit dem Todesdatum von Daya, Kanyukovs Frau und Olga, ihrer Freundin. Für den Oligarchen ist das eine Herausforderung und er heuert den todkranken Alexander Markov, einen russischen Polizisten, an, um den Mörder seines Sohnes zu finden. An demselben Fall sind auch der ukrainische Polizist Bojko und seine deutschen Kollegin Mo Celta. Auffällig ist das der Tote in der verbotenen Zone um das ehemalige Kernkraftwerk von Tschernobyl ermordet wurde und eine ausgestorbene Taube präpariert in seinem Bauch steckt. So machen sich die beiden Seiten gemeinsam, aber getrennt voneinander auf die Suche nach dem Mörder, der vielleicht auch die beiden Frauen auf dem Gewissen hat. Da sich aber alles in der verstrahlten und verbotenen Zone abspielt ist das Ermitteln schon sehr gefährlich und außerdem wartet dort ein gefährlicher Mörder.
„Tod der Schwalben – Overkill“ von Astrid Korten ist ein sehr dicht geschriebener Thriller, der in einem Land mitten im Krieg spielt und so die ganze Facette der Gefahren aufzeigt, Krieg, Atomunfall und zu guter Letzt noch Mord. Das ist schon eine bedrückende Szenerie, die die Autorin hier sehr deutlich und eindringlich beschreibt. Ich habe damals selber die Auswirkungen des Atomunfalls miterlebt und mir jetzt vorzustellen, dass dort Menschen hineingehen und als Touristen die gefährliche Stellen aufsuchen, ist für mich unvorstellbar. Für mich sind diese Mordermittlungen nochmal ein Hinweis auf die Gefährlichkeit dieser Energiequelle und auch die Gefahren, die von ihr im Kriegsfall ausgehen. So ist für mich dieser Thriller hoch aktuell und durch den Schreibstil der Autorin sehr bildhaft, so dass in meinem Kopfkino ein sehr brutaler Film abläuft. Aber es ist ja nicht nur dieser Gefahrenbereich Tschernobyl, der hier thematisiert wird auch die Vorteilsnahmen und Einflussmöglichkeiten von Politikern im russischen System werden hier angesprochen und verdichten sich im Laufe des Thrillers immer mehr. Die beiden Hauptcharaktere Bojko und Alexey, Mo Celta geht hier ein bisschen unter, sind zwar Gegenspieler aber doch einem gleichen Ziel verhaftet und auch deren Motivation, so unterschiedlich sie auch sein mag, für mich sehr verständlich. Aber auch die anderen Figuren, sind nicht auf irgendwelche Nebenrollen beschränkt, sondern sie haben auch eine eigene Geschichte zu erzählen. Die Spannung in diesem Thriller ist sehr hoch und so musste ich immer schneller weiterlesen, um Spannungsbogen bis zu seinem überraschenden Ende zu folgen. Ein Wort noch zum Cover. Diese Schwalbe passt sehr genau zum Titer des Buches und auch zum Inhalt, denn auch hier sind die Schwalben, wenn man sie als Friedensbotschafter betrachtet, doch eher in einer passiven Rolle, als Opfer zu sehen.
Ich habe mich um das Buch beworben, da ich einen freundschaftlichen Bezug zur Ukraine habe und diese Situation sehr belastend ist. Der Thriller hat meine Erwartungen noch deutlich übertroffen. Es ist ein wirklich hochspannender und sehr informativ geschriebener Thriller. Wer einen Thriller mag, der sehr brutal, aber auch realistisch geschrieben ist, der ist hier genau richtig. Ich habe dieses Buch verschlungen, da es meine Stimmung genau getroffen hat.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Die Gottesformel

Ingenium
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Mike Brink ist ein Phänomen. Nach einem Sportunfall hat er eine spezielle Begabung, sein Gehirn kann blitzschnell Zusammenhänge erkennen und Rätsel nicht nur lösen, sondern sie werden in seinem Gehirn ...

Mike Brink ist ein Phänomen. Nach einem Sportunfall hat er eine spezielle Begabung, sein Gehirn kann blitzschnell Zusammenhänge erkennen und Rätsel nicht nur lösen, sondern sie werden in seinem Gehirn auch dargestellt. Das macht nicht nur die Fachwelt auf ihn aufmerksam, sondern er bekommt eine Einladung sich eine Gefangene anzusehen, die ein spezielles Geheimnis hat. Die Gefängnispsychologin ist von Jess Price, der Gefangenen, gebeten worden Mike zu kontaktieren. Mike ist neugierig, ohne zu wissen auf was er sich einlässt, und besucht Jess im Gefängnis. Er ist so von der Gefangenen fasziniert, das er sich des Rätsels annimmt, das sie ihm präsentiert. Doch das Rätsel ist unvollständig und Mike setzt alles daran, mehr über das Rätsel zu erfahren. Bei einem weiteren Besuch ist es möglich, das Tagebuch von Jess mitzunehmen und Mike taucht in eine unbekannte, aber spannende Welt ein, dessen Rätsel es nun für ihn gilt entschlüsselt zu werden. Eine sehr gefährliche Angelegenheit.
„Ingenium“ von Danielle Trussoni ist ein sehr ungewöhnlicher und faszinierender Thriller. Allein schon die Tatsache, dass hier Menschen beschrieben werden, die besondere Veranlagungen haben, ist außergewöhnlich. Der Hauptcharakter ist durch einen Unfall zu dieser besonderen Eigenschaft gekommen und diese ist wirklich besonders, Ich war total beeindruckt von dem, was es bedeutete und wie es sich darstellt. Diese Darstellung dessen, was in dem Gehirn von Mike vorgeht, ist schon gewaltig und sehr gut beschrieben, wie auch alles andere an diesem Buch. Ich kann mich in diese Situation hineinversetzen, obwohl es mir total fremd ist und ich manchmal nicht wirklich viel verstehe. Doch auch der Rest der Story hat mich überzeugt. Der Gedanke an eine universelle Formel für das Leben ist glaube ich eine neverending Story, hier aber so gut beschrieben, dass man fast daran glauben kann, oder es zumindest in der Zukunft in Erwägung ziehen würde. Diese Verknüpfung mit dem Puppenbauer und der jüdischen Gemeinde aus dem Jahr 1909 ist großartig. Doch auch die anderen Bauteile dieses Buches sind sehr gut recherchiert und haben in mir großen Respekt hervorgerufen, obwohl ich manchmal gedacht habe, das ist alles ein bisschen hoch für dich. Doch das waren immer nur Momentaufnahmen, da alles im weiteren Verlauf wie Bausteine eines Puzzles zusammengesetzt wurde. In diesem Buch ist nichts ausgelassen, auch eine Romanze darf hier nicht zu kurz kommen. Das Cover ist natürlich auch passend zu dem Menschen, der im Mittelpunkt dieser Formel steht und natürlich auch im Zentrum dieses Thrillers.
Diese Art Stories, die sowohl vom wissenschaftlichen wie auch vom esoterischen Bereich einen Thriller prägen, mag ich sehr. Genau wie hier konnte ich dieses Buch nur schwer aus der Hand legen, deshalb kann ich es auch sehr gut empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.07.2023

Der Vertraute

Der Orchideenmörder: Schweden-Thriller
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Philip Petersson arbeitet in einer Firma in der IT und ist auf der Suche nach einer Freundin, In seiner Fantasie malt er sich eine Beziehung aus, die er erleben möchte. Als er nun seine Traumfrau entdeckt ...

Philip Petersson arbeitet in einer Firma in der IT und ist auf der Suche nach einer Freundin, In seiner Fantasie malt er sich eine Beziehung aus, die er erleben möchte. Als er nun seine Traumfrau entdeckt entführt er sie und stellt fest, dass er die Falsche hat. Doch er sperrt sie ein und denkt sich, dass sich die Beziehung schon geben wird. Sofia, die Entführte, durchlebt schlimme Stunden und ist von Philip überhaupt nicht begeistert. Philip steht in Kontakt mit einem Freund, seinem Vertrauten, der allerdings schon eine Frau getötet hat. Diese Frau finden die beiden Kommissare Ole und Monica. Sie lehnt an einem Baum und ist grausam zugerichtet, Sie stehen vor einem Rätsel und müssen entscheiden, ob der Mord oder die Entführung wichtiger ist. Lange Zeit tappen sie im Dunkeln und verhören einige Personen in einer Ferienhaussiedlung, doch sie kommen nicht weiter und die Tourismusbranche sitzt ihnen im Nacken. Dann finden sie eine weiter Tote und das Ganze spitzt sich zu. Das Einzige, was beide Tote gemeinsam haben, ist eine Orchidee hinter dem Ohr.
„Der Orchideenmörder“ von Dany R. Woods ist ein spannender Thriller mit den Kommissaren Monica Sandström und Ole Henriksson. Schon das Cover zeigt das Thema sehr nachdringlich an, eine Orchidee mit einem Blutstropfen. Dazu passt dann der Schreibstil, der sehr flüssig zu lesen ist und sehr bildhaft, das Geschehen beschreibt. Die beiden Kommissare, die zwar von der Erfahrung weit auseinanderliegen, passen sehr gut zusammen. Sie brauchen ein wenig, um sich aufeinander einzulassen, doch beide haben ihre Spezialgebiete, die sich gut ineinanderfügen. Der Fall ist schon sehr herausfordernd, da sie so gar keinen Faden in die Hand bekommen und all ihre Versuche ergebnislos bleiben und dass, obwohl der Druck sehr groß, der auf ihnen lastet. Auch das ist sehr gut nachzuvollziehen in einer Urlaubsregion. Das psychologische Profil von Philip einem sehr labilen Menschen ist sehr gut beschrieben und man kann sich manchmal fragen, wann wacht der Typ endlich auf. Auch hier ist die Beschreibung sehr authentisch. Der wahre Täter bleibt sehr lange im Dunkeln und das erhält die Spannung bis zum Ende.
Auch diese Ermittler gefallen mir sehr gut, die Dany R. Wood hier beschreibt. Ein Thriller, der spannend und unterhaltsam ist, und deshalb zu meinem Favoritenkreis zählen wird. Ein empfehlenswerter Thriller.

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Veröffentlicht am 25.07.2023

Der Brauwettbewerb

Leichenblass im Fass
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In Sünnum herrscht große Aufregung, soll das Tüdelbräu beim jährlichen Watthumpenfestival an den Start gehen oder nicht. Die Brauerin Gesine Felber will eigentlich nicht, wird aber von ihren Mitbewohnern ...

In Sünnum herrscht große Aufregung, soll das Tüdelbräu beim jährlichen Watthumpenfestival an den Start gehen oder nicht. Die Brauerin Gesine Felber will eigentlich nicht, wird aber von ihren Mitbewohnern überstimmt. Sie gaben sie schon angemeldet. Natürlich ist dort auch ihr Konkurrent Neunaber, der alles daran setzt mit seinem Bier wieder den Watthumpen zu gewinnen. Doch dieses Mal soll alles anders kommen. Nach einer ersten Abstimmungsrunde liegen die beiden Biere auf einer Höhe, doch bei der Publikumsrunde hat das Tüdelbräu die Nase vorn. Für die nächste Zeit bedeutet das eine Menge Stress für Gesine und ihre Tochter Wiebke, denn nun wollen alle nur noch ihr Bier. Ausgerechnet ihr Konkurrent Neunaber wird tot in einem Bierfass gefunden und alles deutet auf Gesine als Täterin hin. Gilt hier noch die Unschuldsvermutung? Gesine verschwindet spurlos und macht sich aus dem Untergrund mit ihrer Tochter Wiebke und Käptn Joris an die Aufklärung des Falles. Wird das Dorf hinter ihr stehen und mithelfen ihre Unschuld zu beweisen?
Schon das Cover zeigt; es braut sich was zusammen an der Küste. Dunkle Wolken über Sünnum. Das ist ein toller Coverauftakt und ich war sofort mittendrin in diesem Krimi. Der Schreibstil ist locker und lesbar und außerdem mit Ausdrücken aus dem Friesenland gespickt, um die Authentizität dieses Buches zu unterstützen. Und ja die Bilder sind sehr präsent, die hier gemalt werden, sodass das Kopfkino sofort in Bewegung kommt. Gesine und ihre Mitbewohner werden sehr gut dargestellt und man merkt sofort, dass hier eine Gemeinschaft am Werke ist. Das macht dieses Buch noch sympathischer. Es ist direkt vorstellbar, wie die Friesen sich verhalten. Was ich bei diesem Krimi sehr gut finde, ist das Mitermitteln, auch wenn es nicht immer geradeaus geht und es Ecken und Kurven gibt, die nicht so leicht einzusehen sind. Ein Puzzler, dass sich erst zum Schluss zusammensetzen lässt und damit einen guten Spannungsbogen hat gefallen mir immer wieder sehr gut. Mit den humorigen Einlagen lässt sich auch das eine oder andere nicht so spannende Element verarbeiten.
Ich finde „Leichenblass im Fass“ von Joost Jensen einen äußerst gelungenen regionalen Krimi, der spannend und witzig mich sehr gut unterhalten hat. Das sind Krimis wie ich sie mag.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Der Krimiclub

Der Tote im Schafspelz
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Sara Rattlebag stolpert fast über einen Toten. Es ist der Postbote, der da auf der Schafweide liegt. Das regt natürlich die Neugier von Sara und dem Krimiclub an, da es sich um einen Einheimischen handelt, ...

Sara Rattlebag stolpert fast über einen Toten. Es ist der Postbote, der da auf der Schafweide liegt. Das regt natürlich die Neugier von Sara und dem Krimiclub an, da es sich um einen Einheimischen handelt, der auch noch mit einigen aus dem Krimiclub in eine Klasse gegangen ist. Sara hat auch noch ein paar andere Herausforderungen zu erledigen. Ihr Ex Liebhaber steht auf einmal vor der Tür und es gibt da noch zwei weitere Männer, die um sie buhlen. Da wären einmal Cedric, der Ortsvorsteher und Michael, ein Unternehmer, der allerdings auch Kontakt zu dem Opfer hatte. Es dauert auch nicht lange da ist der nächste aus der Clique tot. Sie traut der Polizei überhaupt nicht zu den Täter zu ermitteln, doch Inspektor Webster hat sie auf dem Kieker und verbiete ihr sich einzumischen. Doch Sara lässt sich davon natürlich überhaupt nicht abhalten, denn es sollt nicht das letzte Opfer gewesen sein.
„Der Tote im Schafspelz“ von T.H Campbell ist ein spannender Krimi aus England aus einem kleinen Dorf. Wichtig ist hier der Krimiclub, der sich trifft, um spannendes zu besprechen.¬¬¬¬¬¬ Der Hauptcharakter Sara ist eine sehr umtriebige Frau, die ihre Nase in alles hineinsteckt und dafür auch bekannt ist. Doch genau das ist das liebenswerte an dieser Figur. Sie ist neugierig, aber auch sehr beliebt. In der Männerwelt besonders. Hier hat sie nicht nur Verehrer, sondern auch Ex Verehrer, Doch sie kann und will sich nicht binden. In diesem Krimi ist sie wieder einmal in ihrem Element und die anderen Mitglieder des Krimiclubs helfen ihr, wo sie können. Natürlich ist das nicht im Sinne der Polizei, und so ist auch der natürlichen Gegenspieler von Sara, Inspektor Webster. Die beiden verbindet eine Hassliebe, die aber am Ende zum Vorteil von Sara ausschlägt. Der Schreibstil in diesem Krimi ist sehr flüssig und sehr gut lesbar, sehr amüsant und spannend zugleich. Auch das Cover ist sehr liebevoll gestaltet, denn das Schaf im Mittelpunkt des Bildes ist sehr typisch für die Region, in der der Krimi spielt und auch die Tatorte sind sehr mit diesen sympathischen Tieren verbunden. Die Spannung ist in diesem Krimi sehr gut aufgebaut und bis zum Ende gut erzählt.
Ich mag auch diesen Krimi von Heidi Troi, genauso wie die Reihe in Südtirol. Sie sind lebhaft erzählt und immer mit einem Augenzwinkern bedacht. Ich kann auch diesen Krimi nur wärmstens empfehlen.

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