Wunderbar amüsant steht Dolly Alderton in ihren Kolumnen wieder mit Rat und Tat zur Seite. Aufgegliedert nach den verschiedenen Themen wurden beispielhaft Fragen und ihre Antworten ausgewählt. Dabei - und das finde ich wirklich bemerkenswert - geht die Autorin möglichst objektiv vor. Welcher Hintergrund steckt hinter der Frage? Was gilt es bei heiklen Themen zu beachten? Dabei nie mit erhobenem Zeigefinger und immer mit viel Humor macht das ganze zu einem amüsanten Lesevergnügen, welches sogar Denkanstöße gibt.

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Charlene Hamilton wagt in Vancouver einen Neustart- sie hat alles hinter sich gelassen und fängt ganz neu an. Als sie neben einer Wohnung auch noch einen Job als Masseurin findet, scheint alles gut zu werden. Ihr Job führt sie ausgerechnet in die Villa der gefeierten Rockband Renard und Gitarrist Rhys McClean bringt eine Saite in ihr zum Schwingen, die Charlene seit Längerem mit aller Macht unterdrückt....

Der Stil der Autorin macht es leicht, in die Handlung zu kommen. Lebendig und dynamisch ist es super flüssig zu lesen. Die Liebesgeschichte der beiden Protagonisten verfolgen, ist wirklich wunderbar. Charlene und Rhys machen es sich und dem Lesenden wirklich nicht einfach. Da ist Charlenes Trauma und Rhys, der sich selbst zu finden versucht. Charlenes Geschichte,und das ist mein einziger Kritikpunkt, wird für mein Empfinden dann relativ schnell abgehandelt- dafür, dass über zwei Drittel des Buches nur angedeutet wird, war das etwas schade.

Ansonsten kann ich aber nichts finden, die Leidenschaft für die Musik ist mit jedem Wort zu spüren und auch sonst ist alles sehr authentisch. Tolle Rockstar-Romance.

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Wir begleiten in Felicia Berliners Shmutz die junge Chassidin (ultraorthodoxe Strömung des Judentums) Raizl. Von ihrer Mutter zu einer Therapeutin geschickt, da sie Angst vor einer Hochzeit haben zu scheint. Doch Raizl, 19 Jahre jung, hat ein ganz anderes Problem: obwohl das Internet und Computer verboten sind, hat sie über ihr Collegestipendium gegen den erbitterten Widerstand ihres Vaters durch einen Laptop Zugang zu beiden und Pornos für sich entdeckt. Dies entwickelt sich, trotz den widerstreitenden Gefühlen, zu einer Sucht. Shmutz ist ein Episodenroman, in dem Raizl versucht, ihren Weg zu finden. Denn sie will sowohl eine gute Tochter sein und einen guten Ehemann finden, ist aber auch fasziniert vom College-Leben und ihren Kommilitonen. Die Sucht sowie ihre Entwicklung und auch ihre Familie sind lebendig und authentisch dargestellt. Ich kannte mich mit der Grundthematik nicht gut aus, ein Glossar wäre hilfreich gewesen - mit Google ging es aber ebenfalls sehr gut. Für mich etwas außerhalb meiner Komfortzone, aber auch sonst ein außergewöhnlicher Titel!

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Renate Bergmann staunt: die Älteste ihres Großneffen Stefans (für alle, die inzwischen den Überblick verloren haben, bietet dieser Titel im Anhang auch ein Renate-Pedia, in dem alphabetisch noch einmal alle wichtigen Personen aufgeführt sind) wird schon eingeschult und sie darf dabei sein. Doch wie haben sich die Zeiten geändert: es gibt statt Kaffee und Kuchen einen Ausflug in den Tiergarten und abends geht es zum Italiener. Das kann doch so nicht angehen! Und so packt Renate mit an - von der richtigen Familienaufstellung beim Foto bis zum Imbiss. Doch damit nicht genug. Als sie mitbekommt, wie schwierig und doch arg anders es im Gegensatz zu früher zugeht, kommt sie aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Und als sie - mehr zufällig - in den Schuldienst rutscht, sorgt Renate auch hier gewohnt humorvoll und patent für Zucht und Ordnung... von Unterricht über Hausaufgabenbetreuung bis hin zum Schulausflug.

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Alma ist eine durchschnittliche junge Frau - geboren Anfang des 20. Jahrhunderts, wächst sie in einem gehobenen Elternhaus auf, die jüngere Schwester krank, der Jüngste in ihren Augen maßlos in jeder Hinsicht. Die Sommerferien im Bad Salzgitter sind ihr Heiligstes. Alma ist dennoch kein einfacher Charakter, voller Wut und auch Selbstgefälligkeit. Mit der Jugend, auf der Suche nach Halt, findet sie Anschluss bei den Nationalsozialisten. Nach einem Zusammenbruch beendet sie ihr Medizinstudium und wird eine Elite-Krankenschwester. Etwas, dass sie von den Eltern, liberal eingestellt, komplett entfremdet. Die Einsicht, dass etwas an ihrer geliebten Ideologie nicht richtig sein könnte, kommt spät und mit vielen dramatischen Ereignissen. Die Protagonistin erzählt aus ihrem Leben rückwirkend, teilweise poetisch. Man merkt, dass die Autorin die Gegend, vor der sie erzählt, gut kennt, vieles hat man vor Augen. Ein wirklich eindrücklicher Roman, der anschaulich die Mechanismen zeigen, die zu einer Radikalisierung führen können - etwas, was leider wieder aktuell ist.

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