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Veröffentlicht am 23.09.2023

Gefühlvoller Liebesroman an rauer schottischer Küste

Wo die Liebe dich findet
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Man macht einen Plan, stellt sich alles so gut vor und tut alles, damit man das Traumziel erreicht. Doch dann kommt das echte Leben dazwischen. So geht es auch Holly. Sie möchte Tierärztin in einer großen ...

Man macht einen Plan, stellt sich alles so gut vor und tut alles, damit man das Traumziel erreicht. Doch dann kommt das echte Leben dazwischen. So geht es auch Holly. Sie möchte Tierärztin in einer großen Tierklinik sein. Doch kurz vorm Start im neuen Traumjob, wird sie interimsweise an die schottische Küste versetzt, wo sie einen Landtierarzt unterstützen soll. Das passt Holly natürlich gar nicht in den Karriereplan. Allerdings wird es direkt am Meer, mit zwei netten Kollegen immer weniger unerträglich. Und auch bei der Liebe muss sich Holly sehr bremsen, damit ihre diese keinen Strich durch den gut durchdachten Lebensplan macht.
Holly ist zielstrebig, durchdacht und nimmt ihr Schicksal in die Hand. Dabei ist sie trotz ihrer leicht verbissenen Art, dennoch sehr sympathisch und so wie ihre neuen Kollegen schließen auch wir Leser sie direkt ins Herz. Nur, dass sie sich die Liebe nicht gönnen will, macht sie etwas suspekt. Aber ein paar Komplikationen braucht ja jeder gute Liebesroman. Daher kommt auch dieser nicht ohne aus, auch wenn es vergleichsweise ruhig zugeht. Besonders mochte ich, dass auch die beiden Kollegen aus der Tierarztpraxis nach der Liebe suchen und parallel zu Holly ihre eigenen Geschichten erleben, an denen wir teilhaben dürfen. Da hätte ich mir aber vor allem bei ihrer Kollegin ein paar mehr Details gewünscht, was das Ende der Geschichte anbelangt.
Die Figuren an sich mochte ich allesamt sehr gerne, weil sie wie aus dem echten Leben wirken. Lediglich den Streit unter den beiden Brüdern fand ich etwas überzogen dargestellt. Und auch wenn mir die Griesgrämigkeit vom alten Tierarzt anfangs ganz schön auf die Nerven ging, fand ich sie doch am Ende schlüssig und herzergreifend. Doch hier möchte ich nicht zu viel verraten, um nicht zu spoilern.
Alles in allem war es für mich ein runder Liebesroman mit durchaus spannenden Stellen. Die Handlung war nicht bahnbrechend neu und auch die Wendungen waren nicht wirklich unvorhersehbar, aber das Gefühl, was beim Lesen rüberkam hat mich überzeugt. Beim Lesen hat es sich nach Liebe, nach Nachhause-Kommen und nach purer Freundschaft angefühlt. Da ich bei Liebesromanen generell mehr Wert auf das gute Gefühl lege, als auf atemberaubende Handlungswendungen, kann ich diesem Roman meine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 20.08.2023

Südtirolerinnen geben persönliche Einblick in ihre eigene Geschichte in Italien

Dienstmädel in Bella Italia
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Wenn man eine Region im Urlaub besucht, fragt man sich manchmal, wie es dort wohl vor ein paar Jahrzehnten noch zugegangen sein mag. So geht es zumindest mir und das war auch während meines Urlaubs in ...

Wenn man eine Region im Urlaub besucht, fragt man sich manchmal, wie es dort wohl vor ein paar Jahrzehnten noch zugegangen sein mag. So geht es zumindest mir und das war auch während meines Urlaubs in Südtirol so. Kurz danach bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und habe mich gefreut, dass sich damit meine Fragen beantworten.
Denn Dienstmädel in Bella Italia lässt Südtirolerinnen zu Wort kommen, die in den 1950er bis 1970er Jahren ihre Heimat Südtirol in Richtung Italien verlassen haben, um dort als Dienstmädchen zu arbeiten und der Armut zuhause zu entgehen.
Es handelt sich hierbei um den zweiten Band der Reihe mit Geschichten der Südtiroler Dienstmädchen, kann aber auch ohne Probleme unabhängig vom ersten Band gelesen werden.
Mir hat besonders gut gefallen, dass die Frauen nicht nur erzählen, sondern jede Frau eine besondere Geschichte aus ihrer Dienstmädchen-Zeit präsentiert, so liest es sich fast wie Kurzgeschichten. Und neben den Geschichten in den Dienstfamilien in Italien erfährt man sehr viel von Südtirol, warum die Mädchen aufgebrochen sind und wie die damaligen gesellschaftlichen Gepflogenheiten waren. Auch die Sprache kommt gut rüber, indem typisch italienische oder südtirolerische Worte verwendet werden, bei deren Verständnis das Glossar am Ende hilft. Es wirkt dadurch nie wie ein Geschichtsbuch, sondern hat auf mich den Eindruck vermittelt, als würden mir ältere Verwandte persönlich von ihrer Jugendzeit erzählen. Man spürt an vielen Stellen auch die Stimmung, die die Mädchen begleitet hat. Dazu tragen natürlich auch die Bilder der Erzählerinnen am Anfang der Kapitel bei.
An manchen Stellen hätte ich gerne noch mehr gelesen und erfahren, was noch so alles während der Dienstzeit passiert ist. Denn manchmal waren die Geschichten in ihrer Handlung etwas zu früh vorbei.
Alles in allem aber definitiv lesenswert, wenn man sich für die persönlichen Geschichten einer Generation und Region begeistern kann.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Tierarten-übergreifende Polizeiarbeit als Kinderhörspiel

Kommissar Gordon
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Kommissar Gordon sucht den Dieb, der die Nüsse des Eichhörnchens gestohlen hat. Dabei findet er nicht nur Spuren, sondern auch eine hungrigem bedürftige, kleine Maus, die er direkt als Assistentin einstellt. ...

Kommissar Gordon sucht den Dieb, der die Nüsse des Eichhörnchens gestohlen hat. Dabei findet er nicht nur Spuren, sondern auch eine hungrigem bedürftige, kleine Maus, die er direkt als Assistentin einstellt. Und von nun an kümmern sie sich zu zweit um die Polizeiarbeit.
Das Hörspiel ist süß aufbereitet und wird mit unterschiedlichen Stimmen gesprochen. Außerdem haben die Tiere ihre ganz eigene Art zu sprechen und zu betonen, was es für Kinder noch ansprechender macht. Die Geschichte ist spannend aufbereitet und hat genau die richtige Länge für ein Kinderhörspiel. Außerdem hat man wie bei einem richtigen Krimi zuerst jemand anderen in Verdacht. Dennoch könnte es für meinen Geschmack noch etwas aufregender sein.
Für Einsteiger-Krimi-Kids aber dennoch eine Empfehlung für einen leichten, nicht zu spannenden Einstieg, der liebevoll und detailreich eingesprochen wurde.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Wenn man ins Weltall reisen kann, habe ich schon einen Reiseführer.

Glücksorte im Weltall
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Ein Reiseführer, der durch Kreativität besticht und keine Karte beinhaltet? Klingt irgendwie am Thema vorbeigearbeitet oder? Bei diesem Reiseführer ist genau das, das Unterhaltsame.
Der Autor Jürgen Kron ...

Ein Reiseführer, der durch Kreativität besticht und keine Karte beinhaltet? Klingt irgendwie am Thema vorbeigearbeitet oder? Bei diesem Reiseführer ist genau das, das Unterhaltsame.
Der Autor Jürgen Kron ist weit vor seiner Zeit und hat schon einen Reiseführer für das Weltall geschrieben, bevor der kommerzielle Tourismus überhaupt gestartet ist. Das klingt verrückt, ist aber irgendwie lustig. Und genau das trifft auch auf die witzigen, kreativen Texte zu den Weltall Sehenswürdigkeiten zu. Und manchmal wirken die Texte so echt, dass man vergisst, dass man noch nicht dorthin fahren kann.
Definitiv ein cooles Geschenk für Weltraum-Fans aller Art!

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Veröffentlicht am 26.07.2023

Leichtfüßig erzählt, als würde es die beste Freundin beim Morgenkaffee

Kleine Storys über große Themen
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Was denkt man morgens direkt nach dem Aufstehen? Immer unterschiedlich oder? Denn meistens geht der Tag direkt los, nachdem sich die Augen geöffnet haben und schon schießen die Gedanken durch den Kopf: ...

Was denkt man morgens direkt nach dem Aufstehen? Immer unterschiedlich oder? Denn meistens geht der Tag direkt los, nachdem sich die Augen geöffnet haben und schon schießen die Gedanken durch den Kopf: Heute hat Hubert Geburtstag, da muss ich gleich gratulieren. Beim Einkaufen muss ich unbedingt dran denken, neue Zahnpasta zu kaufen. Auf der Arbeit gibt es so viel zutun, mit welchem To Do sollte ich da am besten anfangen … Daher ist man meistens schon mitten im Tag, bevor man die Füße überhaupt aus dem Bett geschwungen hat.
Doch dieses Buch macht den Vorschlag, mit einer ein minütigen kleinen Geschichte – einem Impuls zu starten, an die man den ganzen Tag über immer mal wieder denken kann. Die hier präsentierten Geschichten und Zitate, sind kurzweilig und sehr leichtfüßig geschrieben und können den Gedankenfluss zu Tagesbeginn ganz gut fokussieren. Dadurch startet man mit viel weniger Hektik und denkt mehr über das Gelesene nach als über die üblichen To Do-Listen. Ich habe es ausprobiert und mag das Morgenritual sehr. Denn mir tun die Impulse gut und ich merke, dass es dem Tag eine gewisse Leichtigkeit gibt.
Wahrscheinlich hätte es mir noch besser gefallen, wenn unter den Geschichten noch mehr tatsächliche Geschichten gewesen wären – also so eine Art Metapher, die mir etwas sagen will, so ähnlich wie Fabeln oder Gleichnisse. Die Geschichten konzentrieren sich da eher auf Eindrücke und Erlebnisse vorrangig aus Coachings der Autorin. Doch auch daraus kann man wirkliche gute Denkanstöße ziehen. Alles in allem hat es mir aber gut gefallen und mein morgendliches Aufstehen bereichert.

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