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Veröffentlicht am 31.07.2023

Absurde Dystopie

Der Vorweiner
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Der Vorweiner ist eine Dystopie, welche Resteuropa beschreibt, welches übrig blieb, nach dem der Rest Europas durch die Klimakrise quasi unbewohnbar geworden ist.
Es ist sehr überspitzt dargestellt, ...

Der Vorweiner ist eine Dystopie, welche Resteuropa beschreibt, welches übrig blieb, nach dem der Rest Europas durch die Klimakrise quasi unbewohnbar geworden ist.
Es ist sehr überspitzt dargestellt, die Reichen bezahlen für die Ausübung sinnvoller Arbeit, die Niederschicht ist großflächig vertreten und hält die Gesellschaft am Laufen, noch unter dieser Rangieren die Flüchtlinge, welche von der Niederschicht rassistisch angegangen werden.
Alles wird outgesourced, Emotionen sind nicht erwünscht, dafür gibt es die Vorweiner.

Ein Menschenleben zählt nicht viel, die Verlängerung der Jugend jedoch alles. Für den, der es sich leisten kann.

Ich fand diese stilistisch interessante Dystopie durchaus lesenswert, sie hatte etwas drehbuchartiges, mit verschiedenen Zeitsprüngen und Perspektiven. Das Buch regt sehr zum Nachdenken an und lässt sich wunderbar interpretieren, ist aber auch ohne jegliche Interpretation fesselnd, da es schön ist, wenn sich die anfängliche Verwirrung legt.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Schwestern

Elternhaus
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Elternhaus ist ein Buch, das ein wichtiges und schwieriges Thema behandelt.
Was passiert, wenn die Eltern alt werden, was passiert mit dem Elternhaus?

Die Protagonisten sind drei ungleiche Schwestern, ...

Elternhaus ist ein Buch, das ein wichtiges und schwieriges Thema behandelt.
Was passiert, wenn die Eltern alt werden, was passiert mit dem Elternhaus?

Die Protagonisten sind drei ungleiche Schwestern, die unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, sich unterschiedlich entwickelt haben. Eine Beziehung gibt es kaum noch, außerdem hat jede ihren eigenen Ballast zu stemmen.
Alleinerziehend, kinderlos und beruflich erfolgreich und allein lebend, verheiratet seit Ewigkeiten, die Kinder ziehen aus.

Nichts ist wirklich, wie es scheint, alles verändert sich. Das Leben ist im Fluss.

Elternhaus ist ein leises und ruhiges Buch. Es ist traurig, melancholisch, fast schon depressiv. Es wirft die Frage auf: Wie wird es mir, wie wird es meiner Familie, wie wird es meinen Kindern in dieser Situation ergehen. Denn kommen wird sie, das steht außer Frage.
Ein bisschen Hoffnung wird vermittelt, es ist nicht alles schlecht, nichts ist verloren.


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Veröffentlicht am 02.06.2023

Bewegende Lebensgeschichte

Mit dem Mut zur Liebe
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Mit dem Mut zur Liebe ist ein Roman von Hera Lind, der die Lebensgeschichte des Artisten Diedo erzählt.

Dessen Lebensgeschichte ist sehr bewegend, besonders seine Kindheit und die Flucht aus ...

Mit dem Mut zur Liebe ist ein Roman von Hera Lind, der die Lebensgeschichte des Artisten Diedo erzählt.

Dessen Lebensgeschichte ist sehr bewegend, besonders seine Kindheit und die Flucht aus Dresden fand ich wahnsinnig berührend, sehr eindringlich beschrieben.
Das ist für mich auch der beste Teil dieses Buches, dieses Mahnmal gegen Autoritismus und Krieg und Gewalt. Niemand wird diese schrecklichen Erfahrungen erleben müssen wollen.

Der Rest seines Lebens, besonders seine große Liebesgeschichte ist auch durchaus interessant zu lesen, hat mich jedoch nicht so sehr fesseln können.

Als Gesamtpaket gefällt mir das Buch nicht so wirklich, ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, ich lausche den Erzählungen von Diedo und nicht, ich lese einen Roman. Das Drumherum fehlte mir, es war zu eindimensional. Vielleicht ist das gewollt, mich hat es jedoch nicht überzeugt.


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Veröffentlicht am 16.05.2023

Gelungene Fortsetzung

Der Traum vom einfacheren Leben
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Die Jahreszeitensaga geht weiter. Mit dem Traum vom einfacheren Leben ist der Autorin eine gelungene Fortsetzung geglückt.
Der Schreibstil gefällt mir sehr, er ist so knapp und nüchtern. Sachlich ...

Die Jahreszeitensaga geht weiter. Mit dem Traum vom einfacheren Leben ist der Autorin eine gelungene Fortsetzung geglückt.
Der Schreibstil gefällt mir sehr, er ist so knapp und nüchtern. Sachlich und direkt, frei von Plattitüden und Überflüssigem.

In diesem Band steht die junge Josefin im Vordergrund, sehr abwechslungsreich, sehr interessant.
Natürlich geht es auch um Sally’s Pension und ihre Beziehung, um Vanja und um deren Vergangenheit.

Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, besonders dieses Gefühl von Sommer, das hat mir sehr gut gefallen. Auch das schwedische Setting wirkt Sehnsüchte, es ist hervorragend dargestellt.

Die bekannten Charaktere und ihre Entwicklungen, ihre Beziehungen stehen im Vordergrund und es bereitet Freude, ihnen ein weiteres Stück auf ihrem Weg Gesellschaft zu leisten.

Ein wunderbares Sommerbuch, mit Anspruch und Inhalt!

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Menschliche Abgründe

Diabolisch
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Diabolisch ist ein wirklich teuflisches Buch.
Die Geschichte ist wahnsinnig spannend, ich bin nur so durch das Buch geflogen.

Die Charaktere sind zahlreich, so zahlreich, dass ich bis zum Schluss ...

Diabolisch ist ein wirklich teuflisches Buch.
Die Geschichte ist wahnsinnig spannend, ich bin nur so durch das Buch geflogen.

Die Charaktere sind zahlreich, so zahlreich, dass ich bis zum Schluss nicht alle Verbindungen herstellen konnte. Dazu beigetragen hat vielleicht auch, dass dieses Buch einige logische Fehler aufweist. So ist der Junge mal fünf Jahre alt und eben noch kein Schulkind wie seine große Schwester und dann wird er später doch als Grundschüler bezeichnet.
Das hat mich ab und zu etwas verwirrt und auch genervt, aber trotzdem war dieses Buch einfach nur fesselnd.

Mitunter war es schwer zu ertragen, es haben sich Abgründe aufgetan, die ich meinen Mitmenschen eher nicht zutrauen möchte. Das war ganz schwer auszuhalten, der Tod des Jungen und auch die schreckliche Kindheit der Schwester wären so einfach zu vermeiden gewesen, so viel unnötiges Leid. Aber dieses Grauen macht natürlich auch den Reiz, den Flair der Geschichte aus und ist somit sehr stimmig und gelungen.

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