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Veröffentlicht am 03.08.2023

Unterhaltsame Geschichte, die den Zeitgeist der frühen 1960er Jahre zeigt!

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Der Auftakt zur St.-Peter-Ording-Saga beginnt im Sommer 1959 und erstreckt sich über ein gutes Jahr bis September 1960.
Sabine hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt von einem schönen ...

Der Auftakt zur St.-Peter-Ording-Saga beginnt im Sommer 1959 und erstreckt sich über ein gutes Jahr bis September 1960.
Sabine hat gerade die Frauenfachschule abgeschlossen und träumt von einem schönen Sommer am Gardasee mit ihrer besten Freundin sowie ihrem Bruder und dessen Freund. Doch es kommt zu Sabines großer Enttäuschung anders. Sabines Tante Ebba, die Schwester ihrer Mutter, führt in St. Peter-Ording eine kleine Pension, da sie nach dem Tod ihres Mannes auf das Geld aus der Vermietung angewiesen ist. Sie vermietet jeden freien Raum in ihrem Häuschen aber die Arbeit strengt sie doch sehr an, da sie inzwischen auch im fortgeschrittenen Alter ist. So bittet sie per Brief ihre Schwester um Unterstützung. Sabines Eltern beschließen sofort, dass Sabine nach St. Peter-Ording reisen soll, um dort ihre Tante über den Sommer zu unterstützen. Trotz großer Enttäuschung über den verpassten Urlaub in Italien folgt Sabine den Wünschen ihrer Eltern und fährt zu ihrer Tante nach Nordfriesland.

Mit Sabine hat Tanja Janz eine Protagonistin geschaffen, die sie typisch für diese Zeit Ende der 1950er Anfang der 1960er Jahre zeichnet. Sie ist sympathisch, lebensfroh, hat viel Energie und das Herz am rechten Fleck. Auch wenn ihre Enttäuschung über den verpassten Urlaub groß ist, fügt sie sich und eilt ihrer Tante zu Hilfe. Die Familie geht schließlich vor.

Ich habe Sabine gerne an die Nordsee und ins schöne St. Peter-Ording begleitet. Das ist der Herzensort der Autorin und fast alle ihre Geschichten spielen dort. Man spürt, dass sie sich dort gut auskennt, denn das Setting wird immer sehr detailreich und bildhaft beschrieben. Für diese Saga hat sie vor Ort recherchiert und sich von Zeitzeugen berichten lassen, wie es in den 50er bis 90er Jahren dort war. Sie gibt das Leben in dieser Zeit sehr authentisch wieder. Sie beschreibt das Lebensgefühl, die Mode und die Musik dieser Zeit aber zeigt auch, dass es nicht überall schon komfortabel war, denn z. B. in Tante Ebbas Haus gibt es damals noch kein fließendes Wasser und sie schlafen selbst im Schuppen, wo es keinen Strom gibt, da die guten Räume im Haus vermietet werden.
Die Geschichte schlägt außerdem noch einen Bogen zum Ruhrgebiet, genauer nach Gelsenkirchen, wo Sabine mit ihrer Familie lebt. Auch hier werden Strukturen der Zeit entsprechend dargestellt und besonders das Familienleben und die Stellung der Frauen und junger Mädchen wird gut geschildert. Sabine und ihre beste Freundin Rita sind in ihren Familien fest verwurzelt, zeigen aber, dass sie fest im Leben stehen und eigene Vorstellungen haben. Sie brechen nicht mit ihren Familien aber zeigen auf, dass es auch andere Wege gibt als die, die die Eltern vorgeben.
Das hat mir richtig gut gefallen, denn es war glaubhaft und nicht überzogen.

Sabines Erlebnisse in St. Peter-Ording sind ereignisreich, denn die fleißige junge Frau nimmt neben der Arbeit bei ihrer Tante noch eine Aushilfstätigkeit im Strandcafé an. Sie trifft auf den jungen Musiker Tom und erlebt ihre erste große Liebe.
Und so entsteht eine schöne Geschichte, die die damalige Zeit wieder lebendig werden lässt und zeigt, wie sich St.Peter-Ording langsam zum Ferienort entwickelt. Durch den flüssigen und einfühlsamen Schreibstil konnte ich in Sabines Geschichte eintauchen und sie miterleben.

Der Auftakt zur „St.-Peter-Ording-Saga“ hat mich mit seinem authentischen Zeitbild, einem schönen Themenmix und sympathischen Figuren gut unterhalten. Ich freue mich, mit dem zweiten Teil der Saga nach St.Peter-Ording und ins Strandcafé zurückzukehren!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 22.07.2023

Charmante und humorvolle Geschichte über die britischen Royals

Das ist ja wohl die Krönung! (Die Online-Omi 18)
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Renate Bergmann ist eine ausgewiesene „Expertin“ für die Royals und interessiert sich sehr für das Thema, wie man schon in früheren Büchern von ihr lesen konnte, wenn sie über „Prinzessin Kät“ und die ...

Renate Bergmann ist eine ausgewiesene „Expertin“ für die Royals und interessiert sich sehr für das Thema, wie man schon in früheren Büchern von ihr lesen konnte, wenn sie über „Prinzessin Kät“ und die Kinder berichtet hat.
So war natürlich ihre Freude riesengroß als ihre Tochter Kirsten ihr eröffnet, dass sie beide gemeinsam nach London zur Krönung von König Charles III. fliegen werden.
Renate beginnt sogleich mit den Vorbereitungen und Planungen, denn sie muss natürlich genau überlegen, was sie da anziehen wird. Außerdem muss sie vorsorgen, damit jemand ihr Katerle füttert, die Gräber ihrer verstorbenen Ehemänner pflegt und einen Adapter für die Steckdose braucht sie auch, damit sie dort auch ihr „Scheibchentelefon“ aufladen kann.

Als Fan von Renate Bergmann musste ich natürlich auch dieses Büchlein lesen, wohl wissend, dass es geschrieben wurde, bevor die Krönung tatsächlich stattgefunden hat.
Wir erleben hier also mehr die Vorbereitungen und die Anreise nach London aber auch wie Renate aufgeregt am Straßenrand die Kutsche mit König Charles und Königin Camilla sieht.

„Ilse sagt, man kann „Queen Consort“ nicht mit Kosackenkönigin übersetzen. Auch nicht Konsortenkönigin.“
Zitat: eBook Seite 10, Position 140

Die Anreise mit dem Flugzeug verläuft schon nicht ganz problemlos, denn Kirsten reist erst zu ihrer Mutter und dann fliegen sie gemeinsam nach London. Und so kommt es dazu, dass Renates Gepäck durchsucht wird und die esoterische Kirsten im Flugzeug ihren Sitzplatz auspendelt.

Renate beweist ihr Wissen über die britische Monarchie mit vielen Anekdoten und kleinen Geschichtchen über die verstorbene Queen, Geburtstagsparaden und sonstige Traditionen.

„Siebzig Jahre am Regieren, das sagt sich einfach so leichthin. Das muss man sich mal am praktischen Beispiel vorstellen: Die Queen saß 63 Schalke-Trainer lang auf ihrem Thron.“
Zitat: eBook Seite 20, Position 293

Das alles erzählt sie in ihrer typischen lockeren Art und schweift auch zwischendurch immer wieder gerne mal zu früheren Ereignissen ab, wie man es von Renate kennt.
So berichtet sie natürlich auch von ihrem Aufenthalt in London, den Souvenirs, die sie für die Lieben zu Hause kauft und auch Paddington Bär und die berühmten Gurkensandwiches bleiben nicht unerwähnt.
Und sie macht sich auch Gedanken, ob es für Charles und Camilla wirklich gut ist, in diesem fortgeschrittenen Alter noch einen neuen Job anzutreten.
Dazu kommen die vielen Lebensweisheiten aus dem langen Erfahrungsschatz der liebenswürdigen Rentnerin.

„Für Charles ein Krönchen, für Renate ein Körnchen“, so lautet das Motto.
Zitat: eBook Seite 57, Position 868

Renates Reise zur Krönung nach London war ein Ereignis, das für sie genau so wichtig und unvergessen ist, wie die Krönung selbst. Und so ist dieses Büchlein für Fans von Renate Bergmann ein Muss aber auch für jeden anderen, der humorvolle Bücher mag, eine unterhaltsame Lektüre.
Ich habe Renate gerne nach London zur Krönung begleitet!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 13.07.2023

Lesenswerter, realitätsnaher Justiz-Krimi mit aktuellem Thema

Die letzte Lügnerin
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Dies ist bereits der dritte Band aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer, den man aber auch ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Diesmal ist ...

Dies ist bereits der dritte Band aus der Justiz-Krimi Reihe mit dem Strafverteidiger Rocco Eberhardt und dem Rechtsmediziner Justus Jarmer, den man aber auch ohne Vorkenntnisse lesen kann.
Diesmal ist der Fall besonders für Rocco sehr brisant, denn sein Vater könnte darin verwickelt sein.
Es geht um einen politischen Skandal, denn der Bausenator von Berlin, Dieter Möller, soll in schmutzige Immobiliendeals verwickelt sein und Korruption ist auch ein Thema.
Ein Video zeigt Möller, der sich in diesem selber belastet. Der Tontechniker, der dieses Video mit erstellt hat, wird ermordet und dieser Mord wird natürlich Möller angelastet. Dieser beteuert jedoch, kein Mörder zu sein und bittet Rocco, ihn zu verteidigen, da Roccos Vater ihn empfohlen hat.
Obwohl Rocco die überhebliche, arrogante Art des Bausenators gar nicht gefällt, nimmt er das Mandat an, denn er hofft, so die Verbindung zu seinem Vater zu finden.

Durch die politische Brisanz ist dieser Fall natürlich von Haus aus schon etwas spektakulär und die mögliche Beteiligung von Roccos Vater macht es für Rocco schon fast zu einem „persönlichen“ Fall.
Die Ermittlungen, die von Kommissarin Jana Hardenberg geführt werden, bringen immer mehr Indizien gegen den Bausenator.
Die Autoren thematisieren hier aktuelle Themen, nicht nur für Berlin, wie Wohnungsmangel, Wohnungsbau und hohe Mietpreise.
Das ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen, denn es wird glaubhaft und auch interessant dargestellt.

Auch Gerichtsmediziner Jarmer hat diesmal einen etwas größeren Anteil an der Handlung, denn es gibt nicht nur einen toten Tontechniker sondern auch ein weiteres Opfer, von dem Körperteile gefunden werden, landen in seinem Institut.

Die juristische Arbeit steht eindeutig wieder im Vordergrund gegenüber der klassischen polizeilichen Ermittlungsarbeit. Das gefällt mir grundsätzlich an dieser Reihe und an Justiz-Krimis. Dennoch gibt es auch in diesem Fall wieder Raum, um selber mitzuraten und zu überlegen. Erneut ist es mir nicht gelungen, den Ausgang vorauszusehen.

Gut gefallen hat mir auch, dass es erneut Einblicke in das Privatleben der Protagonisten gibt und sich die Fäden aus den vorherigen Bänden so fortsetzen. Dennoch hatte ich mir von der vielversprechenden Begegnung zwischen Rocco Eberhardt und seiner früheren Freundin, der Staatsanwältin Claudia Spatzierer, im zweiten Band in dieser Fortsetzung mehr versprochen.

Auch der dritte Fall für Eberhardt und Jarmer konnte mich durch ein sehr aktuelles Thema und seine Realitätsnähe überzeugen. Beide Autoren bringen persönliche Erfahrungen in ihre Fälle und die Figuren ein, was für Authentizität sorgt. Fans von Justiz-Krimis kann ich diesen lesenswerten Fall empfehlen!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 07.07.2023

Schöner Sommerroman über Freundschaft, zweite Chancen und Neuanfänge

Das Haus der Sommerfreundinnen
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Joanna ist schon längere Zeit von Cliff, einem berühmten TV-Koch, geschieden. Er hatte sie immer wieder betrogen und die Ehe scheiterte letztendlich. In der Firma, die sie gemeinsam aufgebaut haben, ist ...

Joanna ist schon längere Zeit von Cliff, einem berühmten TV-Koch, geschieden. Er hatte sie immer wieder betrogen und die Ehe scheiterte letztendlich. In der Firma, die sie gemeinsam aufgebaut haben, ist sie aber weiterhin tätig. Weil ihr der Presse- und Medienrummel in ihrer Ehe schon unangenehm war, lebt sie nun sehr zurückgezogen. Da verunglückt Cliff bei einem Autounfall tödlich und die Hetze durch die Medien geht erneut los, auch Joanna bleibt davon nicht verschont.
Auch auf Ashley, die unbekannte junge Frau, die mit Cliff im Auto saß, geht die Presse los. Da diese verletzt wurde, liegt sie im Krankenhaus.
Joanna schleicht sich mit Hilfe ihrer Assistentin heimlich aus dem Haus, holt Ashley aus dem Krankenhaus und die beiden fliehen nach Silver Point, den Ort, wo Joanna ihre Kindheit verbrachte. Ihr Elternhaus ließ sie vor Jahren renovieren und umbauen, wohnte aber danach nie dort. Nun kehrt sie also nach 20 Jahren erstmals dorthin zurück, was dann auch Begegnungen mit Freunden aus ihrer Jugend zur Folge hat. Zu denen hatte sie all die Jahre keinen Kontakt mehr, da sie damals plötzlich und schnell aus Silver Point verschwunden ist und niemand wusste warum.

Die Geschichte birgt also gleich zu Anfang mehrere Geheimnisse. Wer ist Ashley und warum saß sie bei Cliff im Wagen? Warum hat Jonna sie aus dem Krankenhaus geholt und mit nach Silver Point genommen? Und warum hat sie seinerzeit Hals über Kopf ihre Heimat verlassen, ohne ihre Freunde zu informieren?
Und so erleben wir also, wie Joanna und Ashley in Joannas Haus zusammen leben und sich langsam näher kennenlernen. Ashley ist zunächst ziemlich zurückhaltend aber nach und nach beginnt sie, Joanna zu vertrauen und es entsteht eine Freundschaft zwischen den beiden ungleichen Frauen.
Aber auch Joanna beginnt, die Vergangenheit aufzuarbeiten. Auslöser sind Begegnungen und ihre frühere beste Freundin Mel, die den ersten Schritt auf sie zu macht.

Mir hat es gut gefallen, wie Sarah Morgan ihre einzelnen Protagonisten angelegt und gezeichnet hat. Man lernt alle gut kennen und erfährt dann auch vieles über sie. Dabei kann man dann erleben, wie das Leben in Silver Point so ist und wie Joanna sich dort wieder einlebt und in kleinen Schritten früheren Freunden und Bekannten wieder näher kommt.

Das Setting in dieser Kleinstadt und dem wunderschönen Haus am Meer ist für einen Sommerroman sehr passend.
In diesem tollen Haus mit Pool direkt am Strand würde ich auch gerne mal einen Urlaub verbringen und die Beschreibungen der kleinen Stadt und seiner Bewohner machen Lust, dorthin zu reisen. Denn Freundschaft und Zusammenhalt werden dort groß geschrieben.

Im Verlauf der Geschichte werden nicht nur die erwähnten Geheimnisse gelüftet sondern auch Lebensgeschichten offenbart und neue Beziehungen geknüpft. Das alles las sich einerseits sommerlich leicht, andererseits wurden auch schöne Botschaften vermittelt. Auch wenn einiges ein bisschen vorhersehbar war, hat das meine Lesefreude nicht gestört. Ich konnte mit den Protagonistinnen mitfühlen und war gerne an ihrer Seite.

„Das Haus der Sommerfreundinnen“ ist eine schöne Geschichte über eine Freundschaft zwischen zwei ungleichen Frauen, zweiten Chancen und Neuanfänge. Facettenreiche Figuren und ein schönes Setting runden den schönen Sommerroman ab!


Fazit: 4 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 05.07.2023

Schöne Liebesgeschichte mit etwas Tiefgang und liebenswertem Hundestar

Kuschelglück und Gummistiefel
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Zum bereits siebten Mal sind wir zu Gast in dem kleinen fiktiven Ort Lichterhaven an der Nordseeküste und treffen erneut auf alte Bekannte. Die Foodsisters, drei Freundinnen die gemeinsam einen Catering-Service ...

Zum bereits siebten Mal sind wir zu Gast in dem kleinen fiktiven Ort Lichterhaven an der Nordseeküste und treffen erneut auf alte Bekannte. Die Foodsisters, drei Freundinnen die gemeinsam einen Catering-Service betreiben, sind schon aus vorherigen Bänden der Reihe bekannt.
Diesmal steht die junge Köchin Hannah im Mittelpunkt der Ereignisse.
Sie trifft nach einer unerfreulichen Begegnung von längerer Zeit erneut auf den Anwalt Maik Zengler. Doch diesmal zieht Maik, der unter einem Burn-Out leidet, von Berlin endgültig nach Lichterhaven. Sein Freund Jörn hat ihm ein Haus mit Garten vermittelt und einen Job in der örtlichen Anwaltskanzlei hat er auch. Allerdings kommt er nicht alleine, denn seine kürzlich verstorbene Halbschwester hat ihm testamentarisch das Sorgerecht für ihre Kinder, die 14jährige Michelle und den 8jährigen Jakob, übertragen.
Es ist also ein Neuanfang für alle drei in Lichterhaven.

Die Geschichte beginnt mit der Ankunft von Maik, Michelle und Jakob in Lichterhaven auf dem Weg zu ihrem neuen Haus.
Und gleich wird klar, das wird kein leichter Neuanfang.
Maik ist den Umgang und das Zusammenleben mit zwei Kindern nicht gewöhnt und hat noch keine richtige Vorstellung, was da auf ihn zukommt.
Für Michelle und Jakob ist es ebenfalls eine schwere Situation, denn sie vermissen ihre Mutter sehr. Michelle fehlen dazu ihre Freundinnen aus Berlin und das turbulente Leben dort. Dem Landleben und den Bewohnern von Lichterhaven, die sie lieblos „Dorftrottel“ nennt, kann sie anfangs so gar nichts abgewinnen. Jakob findet das Landleben, die dortige Landwirtschaft und das nahe Meer spannender und lebt sich schneller ein.
Die Darstellung der beiden Kinder ist Petra Schier wirklich gut gelungen. Die Gefühlswelt der beiden ist glaubhaft und authentisch dargestellt und gut bei mir angekommen. Besonders der jüngere Jakob ist mir schnell ans Herz gewachsen. Aber auch Michelle konnte ich gut verstehen und habe für sie gehofft, dass sie Anschluss findet in Lichterhaven und sich dann dort auch wohlfühlt.

Zur Familie gehört, wie immer in Petra Schiers Sommerromanen, ein Hund. Diesmal ist es Finchen, eine quirlige Airedale-Terrier-Hündin. Michelle geht oft alleine mit Finchen spazieren, wenn sie ihre Ruhe haben möchte und lernt dabei schnell andere Menschen kennen.
Wie immer in diesen Romanen lässt uns Petra Schier an den Gedanken der Hündin teilhaben und erzählt diese in kursiver Schrift. Finchen lockert die oft traurige Stimmung besonders bei den Kindern auf, denn sie ist sehr humorvoll.

Die erste, erneute Begegnung zwischen Maik und Hannah findet im Supermarkt statt, wo Hannah ihn beim Einkauf von Fertiggerichten und Dosensuppen beobachten kann. Dies ist der leidenschaftlichen Köchin natürlich ein Dorn im Auge und sie kritisiert Maik scharf dafür. Da Maik aber nicht kochen kann bietet sie an, der Familie Kochunterricht zu geben, damit dort auch bald gesundes Essen auf dem Tisch steht.
So kommen sich nicht nur Hannah und Maik näher sondern auch die beiden Kinder finden in Hannah eine Freundin.

Wie immer ist es klar, wohin das ganze führen wird und dass die beiden am Ende zusammen finden werden. Der Weg dorthin ist diesmal ziemlich turbulent und die Geschichte berührt so einige Themen wie Landwirtschaft, Natur- und Tierschutz, Nachhaltigkeit und natürlich auch die Trauerbewältigung durch den Verlust der Mutter für die Kinder.

Beim siebten Besuch in Lichterhaven habe ich mich dort schon wie zu Hause gefühlt und mich gefreut, neben den aktuellen Protagonisten auch viele liebenswerte Figuren aus früheren Romanen erneut zu erleben.
In ihrem lebendigen Schreibstil erzählt Petra Schier hier eine schöne Liebesgeschichte, die durch die anderen Themen auch etwas Tiefgang hat und mit ihrem liebenswerten Hundestar gute Unterhaltung zum Wohlfühlen bietet!


Fazit: 4 von 5 Sternen


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