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Veröffentlicht am 04.08.2023

Unter dem Meer

Smeeralda und die 17 Wellen: Alle Flossen voll zu tun
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Smeeralda freut sich auf die Sommerferien. Endlich mit ihren Freundinnen die Meere unsicher machen. Doch ihre Mutter Coralline hat ganz andere Pläne. Auf der anderen Meerseite steht das ehemalige Grandhotel ...

Smeeralda freut sich auf die Sommerferien. Endlich mit ihren Freundinnen die Meere unsicher machen. Doch ihre Mutter Coralline hat ganz andere Pläne. Auf der anderen Meerseite steht das ehemalige Grandhotel "17 Wellen", dass sie gerne in neuem Glanz wiedereröffnen würde. Was Coralline nicht ahnt - sie ist dem Immobilien-Hai auf den Leim gegangen, denn das Hotel gleicht einer Bruchbude, so heruntergekommen ist es. Für Smeeralda und ihre Mutter kommt aber aufgeben nicht in Frage und so stellen sie sich der neuen Herausforderung, ihr neues Zuhause in wenigen Tagen zu renovieren. Dank der Tintenfischdame Onda, dem Küchenchef und Seestern Five Star und dem Nachbarsjungen Azuro machen sie sich an die Arbeit - jedoch stehen ihnen einige Hürden bevor. Nicht nur, dass die Nachbarin Furia ihre miese Laune und ihren Groll an dem Hotel durch Misstaten an ihnen auslässt. Auch Ärger mit den Handwerkern und dem Immobilen-Hai kommt wieder auf. Aber das tapfere Meermädchen und ihre Mama lassen sich nicht entmutigen und kämpfen für ihren großen Traum.

"Smeeralda und die 17 Wellen: Alle Flossen voll zu tun" ist ein wunderschöner Auftakt einer neuen Reihe um das Meermädchen Smeeralda und ihre Familie von der Autorin Karen Christine Angermayer. Nicht nur Mädchen werden mit diesem Buch ihre Freude haben - durch die Parallelen zu unserer Welt, sei es das Fahren mit dem Wal-Bus, der Alltag in einem Hotel oder einfach nur die Wünsche und Sehnsüchte eines jungen Mädchens, ist diese Geschichte für jedermann geeignet. Grad das Setting "Unter dem Meer" hat mir besonders gut gefallen, aber auch, dass die Themen Freundschaft, Zusammenhalt und Kampfgeist kindgerecht beschrieben werden. Die Illustrationen von Petra Bergmann sind wunderschön gezeichnet worden und die Sprache ist bildlich und sehr detailliert, so das man im wahrsten Sinne in das Buch "eintaucht". Ich habe bis zum Schluss mit Smeeralda und der Crew mitgefiebert und den großen Tag der Eröffnung mit Spannung herbeigesehnt - werden sie rechtzeitig fertig oder wartet am Ende noch der große Schrecken? Ich freue mich schon auf den 2.Band des jungen Meermädchens.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Jede Reise hat ein Ende!

Wunderzeit
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Berlin-Zehlendorf, 1948:

Auch 3 Jahre nach dem Krieg ist an Aufatmen noch nicht zu denken. Berlin ist durch die Alliierten geteilt - Westberlin abgeschottet vom Rest - und so auch das Krankenhaus Waldfriede. ...

Berlin-Zehlendorf, 1948:

Auch 3 Jahre nach dem Krieg ist an Aufatmen noch nicht zu denken. Berlin ist durch die Alliierten geteilt - Westberlin abgeschottet vom Rest - und so auch das Krankenhaus Waldfriede. Aber die Mitarbeiter des Krankenhauses haben schon ganz andere Zeiten durchgestanden. Die junge Hebammenschülerin, die aus Schlesien geflohen ist und auf ihrer "Reise" schlimme Dinge erfahren hat, freut sich über ihre neue Herausforderung und die Arbeit an den jungen Patienten. Sie blickt voller Hoffnung in die Zukunft - hat sie doch im Krieg schon ihren Vater und Bruder verloren und von ihrer Mutter seit Jahren auch kein Lebenszeichen mehr erhalten. Dank Hanna, die sie liebevoll aufgenommen hat, ist sie bereits mit der Arbeit im Krankenhaus und der Anstaltsfamilie vertraut. Aber bereits an ihrem ersten Tag lernt sie Selma kennen und freundet sich schnell mit ihr an. Aber die Wunden und seelischen Narben, die sie durch den Krieg erlitten hat, kommen immer wieder ans Tageslicht und es fällt Christina schwer, ihre Vergangenheit und Traumata ruhen zu lassen. Und wie das Schicksal es so will, lernt sie durch Zufall den Mechaniker Peter kennen und lieben - und ahnt nicht, dass sein größter Wunsch, ihr ganzes Leben wieder ins Wangen bringt. Werden die beiden eine gemeinsame Zukunft haben?

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich diesen Abschlussband der "Waldfriede-Saga" beendet. Zunächst war ich mir unsicher, wann ich die Tore des Krankenhauses wieder öffnen möchte, war mir doch bewusst, dass es meine letzte Reise in den Alltag von Hanna, Dr. Conradi und dem Krankenhaus Waldfriede sein wird. Wie auch in den 3. Bänden zuvor, habe ich auch diesen Wälzer wieder in einem Rutsch durchgelesen, da man das Buch einfach nicht aus der Hand legen kann. Man begleitet die Charaktere fast 30 Jahre lang - kennt ihre Schicksale, leidet mit ihren oder erfreut sich an ihren Erfolgen. Grad die Leben von den Charakteren Hanna und Dr. Louis Conradi haben sich in all den Jahren sehr entwickelt. Corina Bomann hat es auch hier wieder geschafft, mit ihrer leichten, flüssigen Art den Spagat zwischen Klinikalltag und dem Leben im geteilten Berlin nach Kriegsende bildlich zu schildern. Man fühlt sich wie der stille Teilhaber, der überall dabei ist und sich eigentlich schon zur Familie zählen kann. Bis zur letzten Seite habe ich dieses Buch voller Hoffnung gelesen und muss sagen - Danke, liebe Corina, für diese wundervolle Reise in die Geschichte und Vergangenheit des Krankenhaus Waldfriede und der Anstaltsfamilie.

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Veröffentlicht am 10.07.2023

Ein neuer Fall für das Ermittlerduo Graf und Teufel!

Der Tarotkartenmörder
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Drei nackte Frauenleichen - jede farblich besprüht mit einer anderen Lackfarbe. In ihren Mündern finden sich Tarotkarten, die jeweils eine Verbindung zur Toten haben. Bevor die Frauen ermordet wurden, ...

Drei nackte Frauenleichen - jede farblich besprüht mit einer anderen Lackfarbe. In ihren Mündern finden sich Tarotkarten, die jeweils eine Verbindung zur Toten haben. Bevor die Frauen ermordet wurden, haben sie weiße Lilien von einem Unbekannten zugesendet bekommen. Oder kannten die Opfer ihren Mörder? Für Stefanie Teufel und Jan Graf geht die Suche nach dem "Tarotkartenmörder", wie ihn die Kommissare getauft haben, los. Die Ermittlungen für die beiden erstrecken sich zwischen der Kleinstadt Niebüll und der Insel Sylt - was hat der Täter nur für ein Mordmotiv? Als Stephanie's Schwester, die als Journalistin bei einer großen Tageszeitung tätig ist und über die Mordfälle berichtet, auch noch Drohungen erhält, spitzt sich die Lage immer mehr zu, denn erneut wurde eine Frau entführt. Graf und Teufel geben alles, um den Mörder schnell dingfest zu machen. Oder ist es für das nächste Opfer bereits zu spät?

Im 2.Fall für das Ermittlerduo Stefanie Teufel und Jan Graf von Drea Summer geht es nicht anders, als zu erwarten wieder spannend zu. Da man aus Sicht des Täters mit dem Lesen des Buch startet, ist man sofort gepackt von dem Fall. Von wegen, mal schnell in das Buch reinlesen, geht bei den Thrillern von der Autorin einfach nicht. Ich hatte das neuste Werk wieder in 2 Tagen durch - bis zum Schluss hatte ich mit Fragezeichen in meinem Kopf zu kämpfen, weil ich einfach nicht wusste, wer der Mörder ist. Die Mischung aus Ermittlungsarbeit und den privaten Angelegenheiten der beiden Kommissare, machen das Buch wieder zu einem packenden Leseerlebnis. Es wird auf keiner Seite langweilig oder langatmig. Im Gegenteil, zwischendurch hatte ich sogar mal Herzrasen, weil die Leichen doch etwas detailliert beschrieben wurden und schon für Gänsehaut bei mir gesorgt haben. Absolute Leseempfehlung - nur nicht für Zartbesaitete :)

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Veröffentlicht am 12.05.2023

Stürmische Zeiten brechen an

Sturmtage
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Berlin, 1939: Wir befinden uns am Anfang des 2.Weltkrieges. Für die junge selbstbewusste Assistenzärztin Helene Jacobs, die von der Charité ins Waldfriede wechselt, keine leichte Zeit. Während sie auf ...

Berlin, 1939: Wir befinden uns am Anfang des 2.Weltkrieges. Für die junge selbstbewusste Assistenzärztin Helene Jacobs, die von der Charité ins Waldfriede wechselt, keine leichte Zeit. Während sie auf Arbeit oft mit ihrem Vorgesetzten und Chefchirurgen Dr.Hintze aneinander gerät, der Mitglied der NSDAP ist und unter seinem Kittel Uniform trägt, muss sie zu Hause ihre Eltern ertragen, die ihr einen einen heiratswilligeren Kandidaten nach dem anderen vorstellen. Doch Helene ist überhaupt nicht nach Familiengründung zumute, denn dann wird von ihr verlangt, ihren Beruf an den Nagel zu hängen und zu Hause auf Heim und Kinder aufzupassen. Nur wozu dann das ganze Studium denkt sich die junge Chirurgin. Während sie im OP-Saal ihre Frau steht und beweist, dass auch weibliche Ärztinnen was drauf haben, genießt sie ihre Pausen im Klinik-Garten. Und wird dort aufmerksam auf den jungen und sympathischen Timo, der als Gärtner für das Waldfriede arbeitet. Während sie sich immer öfter sehen und reden und ihre Sorgen und Ängst in der schweren Zeit des Krieges miteinander teilen, wird beiden auch klar, dass ihre Gefühle füreinander immer stärker werden. Nur wird dieses Liebe eine Zukunft haben? Eine Ärztin verliebt sich in einen Gärtner? Und wie stark wird Berlin von Bomben und Angriffen attackiert werden? Wird das Krankenhaus diese schwere Zeit überstehen?

In "Sturmtage" von Corina Bomann erleben wir hautnahe die Zeit des 2.Weltkrieges mit. Nicht nur Berlin und ihre Einwohner verändern sich - auch das Krankenhaus hat einige Last zu tragen. Während immer öfter im Keller operiert wird und die Patienten unter der Erde Schutz finden, ist unter den Kollegen die Stimmung auch auf dem Tiefpunkt. Ich hatte bei diesem 3.Band sehr oft Gänsehaut und war erschüttert über die detaillierten Beschreibungen der Kriegssituationen. Wie tapfer die Ärzte und Schwestern gekämpft haben, um alles erdenklich Mögliche zu tun, damit es ihren Patienten gut geht. Auch das unsere alten Weggefährten Dr.Conradi und Schwester Hannah wieder dabei sind - und sie mit Schicksalsschlägen zu kämpfen haben. Die Waldfriede-Saga, die inspiriert durch die Chronik des Krankenhauses auf wahren Tatsachen beruht, fasziniert mich mit jedem Band bzw. mit jeder Seite, die ich lese. Sowohl der flüssige Schreibstil, die angenehme Länge der Kapitel, als auch der Wechsel zwischen Klinikalltag und Privatleben der einzelnen Personen. Ich fühl mich als stiller Beobachter in diesem Krankenhaus und teile sowohl Freud als auch Leid mit den Angestellten. Leider werden wir als Leser nur noch einmal ins Krankenhaus Waldfriede reisen können, aber den letzten Band erwarte ich schon voller Vorfreude.

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Veröffentlicht am 09.05.2023

Hereinspaziert ins "Hotel zur grünen Wiese"

Willkommen im Hotel Zur Grünen Wiese
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Das "Hotel zur grünen Wiese" bietet alles, was ein Insektenherz begehrt. Durch sein freundliches Personal, angeführt vom Grashüpfer Adlon, seinesgleichen Hotelmanager, der fleißigen Ameise und Mädchen ...

Das "Hotel zur grünen Wiese" bietet alles, was ein Insektenherz begehrt. Durch sein freundliches Personal, angeführt vom Grashüpfer Adlon, seinesgleichen Hotelmanager, der fleißigen Ameise und Mädchen für alles Alexa, und der etwas mürrischen Fliege Margot, die tagtäglich in der Küche für das leibliche Wohl der Gäste sorgt, ist das Insektenhotel immer ausgebucht. Nicht nur die Dauergäste fühlen sich hier wohl, auch Ausflügler verbringen hier gerne eine Nacht. So hat sich auch hoheitlicher Besuch angekündigt - die hübsche Bienenprinzessin samt Gefolge hat sich im Hotel eingemietet. Für Adlon eine Auszeichnung, aber auch viel Chaos. Denn plötzlich ist ein Gast verschwunden und die Sucherei beginnt - denn der Hoteldirektor lebt nach dem Motto, dass er für das Wohl eines jeden seiner Gäste verantwortlich ist. Aber er muss sich nicht alleine auf den Weg machen, denn im Hotel "Zur grünen Wiese" halten alle zusammen.

Der Autor Rüdiger Bertram und die Illustratorin Christiane Fürtges haben mit dem Vorlesebuch "Willkommen im Hotel zur grünen Wiese" eine wunderschöne Geschichte für Kinder ab 6 Jahren geschaffen. Ich war von dem Cover sofort verzaubert und diese Magie hielt das ganze Buch über an. Die Schilderungen der einzelnen Charaktere sind so verschieden, aber jeder auf seine Art so liebenswert - das wächst einem sogar die Diva Spinne Madame Spinoza ans Herz. Aber auch das Gewusel, dass man selbst auch in einem Hotel miterlebt, wird hier detailgetreu wiedergegeben. Ich habe mich so wohl gefühlt im Hotel und war richtig traurig, als die Geschichte schon zu Ende war. Die Idee, Themen über Freundschaft, Zusammenhalt und die Liebe zu Tier und Natur in so eine Kulisse zu packen, ist einfach grandios. Und auch wir Riesen (Menschen) haben eine entscheidende Rolle in diesem Buch bekommen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist flüssig und kindgerecht zu lesen. Das ein oder andere Mal musste ich als Erwachsener schmunzeln und bin mir nicht ganz sicher, ob das auch kleine Kinder verstehen ... mein Lieblingsbeispiel "Wie kann man ein Hotel Adlon nennen?" Einfach herrlich. Ich würde mich freuen, wenn wir in Zukunft mehr aus dem Hotel lesen könnten.

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