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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.08.2023

Bedrückend und sehr intensiv

Rattensommer
1

„Rattensommer“ ist nach „Krummer Hund“ das zweite Jugendbuch der Autorin Juliane Pickel.

Lou und Sonny sind beste Freundinnen. Ihr Lieblingsort ist das Schwimmbad mit seinem leeren Schwimmbecken, das ...

„Rattensommer“ ist nach „Krummer Hund“ das zweite Jugendbuch der Autorin Juliane Pickel.

Lou und Sonny sind beste Freundinnen. Ihr Lieblingsort ist das Schwimmbad mit seinem leeren Schwimmbecken, das sie für lange Gespräche nutzen und wo sie ihre Gefühle entdecken.
Es ist ein unendlich heißer Sommer, in dem die Hitze sichtbar und der Gestank der Ratten unerträglich wird, in dem Hagen Bender aus der Haft entlassen wird. Dieser ist für den Tod von Sonnys Mutter verantwortlich und Sonny will Rache. Dieser Gedanke verändert sie, nimmt sie immer mehr ein und auch wenn Lou in der Vergangenheit immer hinter ihr stand, ist sie nicht mit Sonnys Rachepläne einverstanden.

Die Gechichte wird aus der Perspektive von Lou erzählt. Dabei gelingt es Juliane Pickel sehr gut ihre Emotionen und Gedanken darzustellen. Lou ist im Zwiespalt, ihr Gefühlschaos ist ebenso authentisch wie Sonnys Wut und Verzweiflung. Beide Mädchen leiden. Sonny unter dem Verlust ihrer Mutter und Lou durch die Situation in ihrer Familie. Ihre Schwester kam tot zur Welt. Sie fühlt sich wie ein Ersatz und weiß welche Lücke der Verlust eines geliebten Menschen hinterlässt. Genau deswegen versucht sie für Sonny dazu sein und ihr zu helfen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr intensiv und die bedrückende Situation wird greifbar. Thematisch ist das Buch sehr vielfältig. Es geht um Freundschaft, Liebe, Wut, Verlust, Familie, Hass, Rache und vieles mehr.

Das Ende ist in sich stimmig aber offen. Für mich war es in Ordnung, dass es meiner Fantasie überlassen bleibt wie es mit den Protagonistinnen weitergeht, da mir das Buch so noch länger im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 06.08.2023

Ein Fall für Eric Holler

Eric Holler: Leichen im Kanal - Eric Holler ermittelt!
1

„Eric Holler: Leichen im Kanal“ ist der vierte Gelsenkrimi mit dem Privatdetektiv Eric Holler von dem Autor Roman Just. Die Bände sind in sich abgeschlossen und somit ohne Verständnisprobleme unabhängig ...

„Eric Holler: Leichen im Kanal“ ist der vierte Gelsenkrimi mit dem Privatdetektiv Eric Holler von dem Autor Roman Just. Die Bände sind in sich abgeschlossen und somit ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander zu lesen.

Aufgebracht stürzt die vierzigjährige Silvia Riemer in das Büro von Eric Holler, da sie zwei Leichen Im Kanal gesehen, die Polizei alarmiert und damit einen Großeinsatz samt Feuerwehr ausgelöst hat. Gefunden wurde nichts und nun soll sie für den Einsatz zahlen. Deswegen setzt sie auf die Hilfe des Privatdetektives, aber da der Vorfall bereits zwei Monate zurückliegt, gestalten sich die Nachforschungen als schwierig….

Der Schreibstil des Autors liest sich angenehm leicht. Er beschreibt seine Charaktere authentisch und hat mit Eric Holler einen sympathischen Protagonisten erschaffen. Auch seine leicht kopflose und naive Mandantin wird gelungen dargestellt. Das Setting in Gelsenkirchen ist gut gewählt und wer sich dort ein wenig auskennt, wird die Schauplätze beim Lesen vor Augen haben.

Der Fall steckt voller Überraschungen und Spannung.Ich habe mitgerätselt und auch geschmunzelt. Für mich war dieser kurze Krimi gute Unterhaltung, die ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 04.08.2023

Der Iran in den 1950-er Jahren – eine andere Welt

Zum Schweigen verdammt
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„Zum Schweigen verdammt“ ist der vierte Band aus der „Stumme-Helden-Reihe“ von der Autorin Melanie Metzenthin. Die Bücher lassen sich vollkommen unabhängig voneinander lesen.

Gemeinsam begeben sich der ...

„Zum Schweigen verdammt“ ist der vierte Band aus der „Stumme-Helden-Reihe“ von der Autorin Melanie Metzenthin. Die Bücher lassen sich vollkommen unabhängig voneinander lesen.

Gemeinsam begeben sich der Journalist Eddy McLaine und der Fotograf Bruno Matthiesen aus Hamburg in den Iran nach Teheran um eine Reportage zu schreiben. Dort erwartet sie eine vollkommen andere Welt, in der sich alte Bräuche, langjährige Traditionen und Moderne treffen. Die beiden Männer verbindet mehr als nur ein kollegiales Verhältnis, was zu dieser Zeit dort strafbar ist.

Der Schreibstil von Melanie Metzenthin liest sich angenehm. Sie transportiert die Atmosphäre des Landes, beschreibt bildhaft die Landschaft und die Gastfreundschaft der Einwohner wird ebenso spürbar wie die Brisanz der politischen Situation. Geschickt wurden hier historische Hintergründe mit der Geschichte um Eddy und Bruno verbunden, so dass ich eine Menge Neues erfahren habe.

Mir hat das Buch einen interessanten Einblick in das Leben im Iran in den 1950er Jahren gegeben. Mit ihrem Nachwort rundet die Autorin ihren Roman gelungen ab und von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 31.07.2023

Wieder ein spannender Fall mit Frida und Bjarne

Düstergrab
5

„Düstergrab“ ist bereits der sechste Elbmarsch-Krimi mit der Kriminalkommissarin Frida Paulsen und ihrem Kollegen Bjarne Haverkorn von der in Hamburg lebenden Autorin Romy Fölck.
Zum Verständnis sind ...

„Düstergrab“ ist bereits der sechste Elbmarsch-Krimi mit der Kriminalkommissarin Frida Paulsen und ihrem Kollegen Bjarne Haverkorn von der in Hamburg lebenden Autorin Romy Fölck.
Zum Verständnis sind keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Bänden notwendig, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Allerdings ist die Entwicklung der Charaktere ausgesprochen interessant und von daher lohnt es sich durchaus die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Nach einem geheimnisvollen Prolog aus dem Jahr 1999 startet die Handlung in der Gegenwart. Frida ist auf der Beerdigung ihre Schulfreundes Björn Janssen. Am darauffolgenden Tag informiert Enno Dahlsen – einer der Sargträger – Frida, dass das Grab von Björn nachts scheinbar heimlich geöffnet wurde. Nach einem richterlichen Beschluss wird das Grab erneut geöffnet und auf Björn liegt die Leiche eines altertümlich gekleideten Mädchens. Bei dem Mädchen handelt sich um Lilly eines der vor Jahren verschwundenen Zwillingsschwestern, deren Fall nie geklärt wurde.

Ich mag den Schreibstil von Romy Fölck sehr. Sie schafft es innerhalb kürzester Zeit eine Unmenge an Fragezeichen in meinen Kopf zu zaubern, ohne dass ich den Faden der Handlung verliere. Neben dem eigentlichem Fall gibt es dieses Mal auch noch eine Attentat auf Fridas Kollegen Leo Bootz. Dieses gibt weitere Rätsel auf und es kommt natürlich die Frage auf, ob es einen Zusammenhang zum aktuellen Fall gibt.

Die Ermittlungsarbeiten sind mühsam und wirken dadurch sehr authentisch. Die Puzzlestückchen werden langsam zusammengetragen und ich war mehrfach über die Wendungen, die der Fall genommen hat total überrascht. Es bleibt also durchgehend spannend und vor allem das letzte Drittel hat mir kaum noch Zeit zum Luftholen gelassen.

Wie auch schon in den vorherigen Bänden erfahren wir auch in diesem wieder eine Menge über Fridas und Bjarnes Privatleben. Mir gefällt diese ausgewogenen Mischung gut und ich habe inzwischen das Gefühl die beiden und auch einige der anderen Charaktere, die in dieser Reihe immer wieder präsent sind, richtig gut zu kennen.

Durch die Beschreibung der Umgebung kam der nordische Flair und die Atmosphäre der Elbmarsch direkt bei mir an.
Mir hat auch dieser Fall mit Frida und Bjarne wieder gut gefallen, so dass ich auf eine baldige Fortsetzung hoffe, da im Privaten so einiges offen blieb.

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Veröffentlicht am 30.07.2023

Ein historischer Detektivroman um das Verschwinden der Mona Lisa

Die Erfindung des Lächelns
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„Die Erfindung des Lächelns“ ist nach „Der Kaffeedieb“ der zweite historische Roman des Autors Tom Hillenbrand.

Im Mittelpunkt des Romans steht ein historisches Verbrechen, der Raub eines Gemäldes von ...

„Die Erfindung des Lächelns“ ist nach „Der Kaffeedieb“ der zweite historische Roman des Autors Tom Hillenbrand.

Im Mittelpunkt des Romans steht ein historisches Verbrechen, der Raub eines Gemäldes von Leonardo da Vinci „La Joconde“ – bei uns als „Mona Lisa“ bekannt - im August 1911.
Commissaire Juhel Lenoir soll das Verbrechen aufklären. Damit beginnt eine spannende Suche quer durch Paris, es gibt zahlreiche Verdächtige, unter ihnen sogar Pablo Picasso.

Es ist ein fesselndes und spannendes Buch, das durch den gelungenen Erzählstil auf wundervolle Weise die Atmosphäre der damaligen Zeit, den Flair und die Atmosphäre von Paris widerspiegelt.
Neben dem Verschwinden des Gemäldes gibt es einiges an Nebenschauplätzen, wodurch noch mehr Abwechslung in die Handlung kommt.

Tom Hillenbrand hat seinen Roman ausgesprochen gut recherchiert und versetzt einen damit und mit entsprechenden Ausdrücken perfekt in die Zeit des Geschehens. Historische Details vermitteln gelungen den Zeitgeist des damaligen Lebens und es tauchen zahlreiche bekannte historische Persönlichkeiten auf.

Es ist ein turbulentes Leseabenteuer, das Informationen über historische Hintergründe und eine fesselnde Geschichte perfekt verbindet. In seinem Nachwort geht der Autor noch kurz darauf ein, was hier fiktiv und was historisch ist.

Fans historischer Romane kann ich dieses Buch, in dem es neben der Detektivgeschichte um Kunst, die Kunst- und Kulturszene, Täuschung, Literatur und Mode geht nur empfehlen.

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